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Weisskohl (Weisskraut, Kabis roh, bio?)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von Weisskohl in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

92%Wasser 81Makronährstoff Kohlenhydrate 80.78%/18Makronährstoff Proteine 17.83%/01Makronährstoff Fette 1.39% 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA) : Ω-3 (ALA, <0.1g)Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA) = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Weisskohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba), auch Weisskraut oder Weisskabis genannt, ist ein beliebter Kopfkohl, der roh (am besten bio) oder gekocht schmeckt.

Verwendung in der Küche

Wie sieht Weisskohl aus? Zum Weisskohl (Weisskraut, Weisskabis) zählen runde oder flache Kohlköpfe von weisslich-grüner Farbe mit einer glatten Blattstruktur.2 Je nach Sorte unterscheidet sich der Geschmack. Generell gilt er als mild und leicht süsslich. Rotkohl (Rotkraut, Blaukraut) und Wirsing (Wirz) sind neben Spitzkohl andere Varietäten des Kopfkohls.

Kann man Weisskohl roh essen? Sie können Weisskabis roh essen. Ob roh, gekocht, geschmort, gedünstet, gebraten oder zu Sauerkraut milchsauer vergoren - Weisskohl lässt sich in der Küche vielfältig verarbeiten. Als Rohkost schmeckt er hervorragend als Salat - z.B. an einem simplen Dressing aus Rapsöl, Kräuteressig, etwas Salz und Pfeffer, mit einem ölfreien Salatdressing oder zubereitet zum Coleslaw an einer kräftigen Vinaigrette. Roh macht er sich zudem gut in Wraps, Bagels oder Sandwichs. In Apfelessig oder Weissweinessig geschmortes Weisskraut (z.B. Bayrisch Kraut mit Räuchertofu) ist ein Klassiker und eine beliebte Beilage zu herbstlichen und winterlichen Speisen. Auch in einer wärmenden Suppe mit z.B. Kartoffeln, Karotten, Knollensellerie, Staudensellerie, Lauch und Chili kommt er wunderbar zur Geltung. Zudem ist Weisskraut für Eintopf und Auflauf oder als Füllung für Quiche, Strudel und Pfannkuchen (z.B. mit Champignons) verwendbar. Grosse Blätter eignen sich besonders für die Zubereitung von herzhaften Krautrouladen. Empfehlenswert sind ebenfalls vegane, würzige Weisskohl-Sojahack-Pfannen und im Ofen gebackene Weisskohlscheiben, z.B. an einer Marinade mit Knoblauch und Paprikapulver, serviert mit Kartoffelpüree. Im asiatischen Raum verwendet man Weisskohl im Wok gebraten oder zum Füllen von Frühlingsrollen. Auch als Bestandteil von Curry (z.B. mit Linsen, roter Gemüsepaprika und Ingwer) ist er überaus lecker.

Wer sich von Gemüse im Dessert nicht einschüchtern lässt, kann Weisskraut mit Früchten wie z.B. Äpfeln und Birnen zu einer winterlichen Smoothie-Bowl pürieren. Mit Datteln gesüsst, mit etwas Vanille und Zimt gewürzt und mit Nüssen und Früchten dekoriert, bringt dies eine gelungene Abwechslung.

Gewürze wie Kümmel, Anis oder Fenchelsamen hemmen die teils blähende Wirkung und machen Weisskohl bekömmlicher. Um dem markanten, schwefelartigen Kohlgeruch beim Kochen etwas entgegenzuwirken, können Sie einen Schuss Essig zum kochenden Weisskohl geben.

Veganes Rezept für Krautsalat

Zutaten (für 4 Personen): ½ Weisskohlkopf (roh, bio), 1 EL Salz, ½ Zitrone, 1 EL Rapsöl, 1 TL weisser Balsamico, 1 TL Kreuzkümmel (gemahlen), ½ TL Zimt, ½ TL Pfeffer, 1 Prise Piment (gemahlen), 30 g Walnüsse, 1 Orange.

Zubereitung: Falls nötig, die äussersten Blätter des Weisskohls entfernen, den Rest vierteln und den Strunk keilförmig herausschneiden. Kohl in feine Streifen schneiden oder hobeln. Streifen in eine Schüssel geben und mit Salz bestreuen. Weisskohl mit den Händen 5 bis 10 Min. kräftig durchkneten. Für das Dressing Zitronensaft auspressen und diesen mit Öl, Balsamico, Kreuzkümmel, Zimt, Pfeffer und Piment verrühren und zum Kohl geben. Gut durchmischen. Walnüsse grob hacken und über den Salat geben. Orange filetieren und Filets auf dem veganen Krautsalat anrichten und servieren.

Vegane Rezepte mit Weisskohl finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Weisskohl ist in den meisten Supermärkten (z.B. Coop, Migros, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Denner, Volg, Hofer, Billa) überwiegend ganzjährig (zwischen November und April aus dem Lager)5 zu finden. Einige Supermärkte bieten ihn auch geschnitten oder gehobelt abgepackt an. Bio-Supermärkte (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) haben Kabis in Bio-Qualität im Angebot. Auf Wochenmärkten gibt es zudem besonders frische und lokale Kohlköpfe.

Achten Sie beim Kauf von Weisskohl auf geschlossene, knackige und frische Köpfe von weiss-grüner Farbe ohne Beschädigung, Verfärbung, schwarze Punkte oder Flecken. Hat Weisskohl schwarze Stellen innen oder aussen, kann das auf einen Schimmelbefall hinweisen. Sind nur einzelne Stellen vom Weisskohl innen schwarz, ohne, dass diese anderes Gewebe befallen, können Sie den Rest bedenkenlos verwenden. Dunkelgrüne Aussenblätter zeigen höchstmögliche Frische.

Die Verfügbarkeit von Weisskohl ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.

Tipps zur Lagerung

Weisskraut hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu drei Wochen. Sie können unbeschädigte Kohlköpfe auch im kühlen und trockenen Keller lagern, wo sie mehrere Monate haltbar bleiben. Legt man sie mit etwas Abstand zueinander auf einen mit Zeitungspapier bedeckten Lattenrost, besteht keine Gefahr, dass Weisskohl schwarze Flecken bekommt. Es gibt auch die Möglichkeit, Kohl am Strunk befestigt von der Decke hängen zu lassen. Angeschnittene Köpfe decken Sie am besten mit einem feuchten Tuch oder einer Folie ab und bewahren diese im Kühlschrank auf. Einfrieren ist möglich und verlängert die Haltbarkeit auf ungefähr acht Monate. Dafür schneiden Sie den Kohl klein und verpacken ihn, entweder roh oder kurz in Salzwasser blanchiert und abgetrocknet, in verschliessbare Gefrierbeutel oder einen Behälter.

Auch wenn Weisskraut nicht nachreift, kann das Reifegas Ethylen von in der Nähe gelagerten klimakterischen Früchten (z.B. Äpfel, Tomaten) den Kohl schneller verderben lassen.

Die Haltbarkeit des Weisskohls können Sie auch durch Milchsäuregärung (Fermentieren) erhöhen - also durch die Herstellung von Sauerkraut. Anleitungsschritte finden Sie bei der Zutat Sauerkraut (roh, unpasteurisiert).

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Mit lediglich 25 kcal und 0,1 g Fett pro 100 g ist roher Weisskohl ein besonders kalorienarmes und fettarmes Nahrungsmittel. Von den 5,8 g/100g Kohlenhydraten sind 2,5 g Ballaststoffe. Proteine sind nur wenig vorhanden (1,3 g/100g) - vergleichbar mit Rotkohl (1,4 g/100g) und Chinakohl (1,2 g/100g).3

Im rohen Weisskohl ist mit 76 µg/100g (101 % des Tagesbedarfs) reichlich Vitamin K vorhanden. Einen ähnlichen Gehalt weist Wirsing (69 µg/100g) auf. Etwas mehr hat Broccoli (102 µg/100g) und bedeutend mehr hat Grünkohl (705 µg/100g).3

Zudem stecken 37 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) in 100 g Weisskraut, was 46 % des Tagesbedarfs ausmacht. Dieser Gehalt ist mit demjenigen von Wirsing (31 mg/100g) und Feldsalat (38 mg/100g) vergleichbar. Mit 184 mg Vitamin C pro 100 g enthält die gelbe Gemüsepaprika ca. das Fünffache.3

Der Gehalt an Folat beträgt 43 µg/100g (22 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel weisen Chicorée (37 µg/100g) und Staudensellerie (36 µg/100g) auf. Babyspinat hat mit 194 µg/100g einen deutlich höheren Wert.3

Die gesamten Inhaltsstoffe von rohem Weisskohl, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Weisskohl ist aufgrund seines niedrigen Kaloriengehalts ein beliebtes Gemüse, das viele traditionelle und kommerzielle Diäten zur Gewichtsreduktion empfehlen. Kohlsorten enthalten Vitamine, die u.a. antidiabetische Eigenschaften besitzen. Vitamin C stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ, während Vitamin E neurologische Funktionen erfüllt, die Enzymaktivität reguliert und die Genexpression beeinflusst.13 Vitamin K verbessert den Glukosestoffwechsel, indem es proinflammatorische Zytokine reduziert.10,13

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Weisskohl kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Weisskohl enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:2,7,9,13

  • Isoprenoide: Tetraterpene: Carotinoide (Carotine: Alpha- und Beta-Carotin; Xanthophylle: Lutein)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxyzimtsäuren (Sinapinsäure, Ferulasäure, Kaffeesäure, p-Cumarsäure); Flavonoide: Flavonole (Kaempferol, Quercetin, Isorhamnetin, Myricetin, Rutin), Isoflavone (Daidzein, Genistein, Glycitein, Biochanin A, Formononetin), Flavone (Apigenin)
  • Organische schwefelhaltige Verbindungen: Glucosinolate (Sinigrin, Hydroxyglucobrassicin, Glucobrassicin, Neoglucobrassicin, Gluconasturtiin, Glucoibarin, Glucoraphanin, Glucoiberverin, Progoitrin); Isothiocyanate

Weisskohl enthält bedeutende Mengen an Flavonoiden und Phenolsäuren mit antioxidativen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Die antioxidative Wirkung kann vor Krankheiten wie Atherosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.2,7 Die Carotinoide Alpha- und Beta-Carotin dienen als Vorstufen von Vitamin A und unterstützen Haut, Immunsystem und Schleimhäute. Thermische Verarbeitung kann den Gehalt bestimmter Phytochemikalien deutlich verringern. Kochen reduziert Beta-Carotin um bis zu 30 %, Mikrowellenerwärmung Vitamin C um bis zu 70 %.12,13

Sinapinsäure und ihre Derivate gehören zu den dominierenden phenolischen Säuren in verschiedenen Kultivaren von Rot- und Weisskohl. Rotkohl enthält insgesamt deutlich höhere Mengen phenolischer Verbindungen als Weiss- oder Grünkohl, was vor allem auf seinen hohen Gehalt an Anthocyanen und Phenolsäuren zurückzuführen ist.2 Reifestadium und Sorte beeinflussen sowohl den Polyphenolgehalt als auch die antioxidative Kapazität von Kohl massgeblich. Chinakohl weist bei voller Reife eine 2,4- bis 2,8-fach höhere antioxidative Kapazität auf als Weisskohl.9

Glucosinolate, typische schwefelhaltige Verbindungen der Kreuzblütler (Brassicaceae) verleihen den würzigen und teils scharfen Geschmack. Bei Verletzung des Pflanzengewebes setzen Myrosinasen die Spaltung der Glucosinolate in Gang und führen zur Bildung von Isothiocyanaten (ITCs). ITCs zählen zu den zentralen gesundheitsfördernden Verbindungen und haben nachweislich krebs- und kardioprotektive Effekte.2,4,13 In vitro zeigen Weisskohlextrakte antiproliferative und immunmodulierende Effekte sowie zytotoxische Wirkungen gegenüber Ratten-Leberkrebszelllinien. Die verantwortlichen Wirkmechanismen sind derzeit noch unzureichend geklärt13

Wissenschaftliche Studien beweisen, dass Kohlvarianten wie Grün-, Weiss- und Rotkohl den Glukosestoffwechsel positiv beeinflussen. Flavonoide, phenolische Säuren, Tannine, Phytosterole, Vitamine, Triterpenoide und Carotinoide haben antidiabetische Effekte und können diabetesinduzierte Schäden an Organen wie Leber und Niere mindern.10 In einer klinischen Studie führte der tägliche Konsum eines Gemüsedrinks mit Brokkoli und Kohl über drei Wochen zu einer signifikanten Senkung von Gesamt- und LDL-Cholesterin bei 31 Erwachsenen. In Tiermodellen zeigen Weisskohlextrakte cholesterin-, blutzucker- und gerinnungssenkende Wirkungen.13

Die Verarbeitung von Weisskohl beeinflusst den Gehalt bioaktiver Substanzen stark. Kochen oder Mikrowellenerhitzung reduziert Vitamin C und β-Carotin erheblich, weshalb Rohverzehr vorteilhaft ist.6,8,13 Fermentation unter optimalen Bedingungen (Starterkultur: Lactobacillus plantarum, 22 °C, 12 Tage) erhält die antioxidative Aktivität und erhöht die Säurebildung.10,13

Lagerungsbedingungen, Schneiden und Erhitzen verändern Glucosinolate und die Myrosinase-Aktivität. Individuelle Verdauungs- und Mikrobiomfaktoren beeinflussen die Aufnahme von Isothiocyanaten.6 Laut einer Studie verliert Weisskohl während der Winterlagerung in den ersten Monaten einen Grossteil seiner antioxidativen Metaboliten, darunter viele Flavonoide und Phenolsäuren. Ab dem vierten Monat treten Pilzbefall und Seneszenz (Abbauprozesse) deutlich hervor, gleichzeitig bilden sich einige Vitamine, Flavonoide und Phenolsäuren wieder vermehrt, ausgelöst durch pflanzliche Stress- und Abwehrreaktionen.8

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Der Verzehr grosser Mengen (vor allem roh) Weisskohl kann, wie bei den meisten Kohlsorten (u.a. Rotkohl, Blumenkohl, Wirsing etc.) und insbesondere bei Menschen mit empfindlichem Magen, zu teilweise schmerzhaften Blähungen führen. Die Zugabe der im Kapitel "Verwendung in der Küche" genannten Gewürze oder eine Tasse Kümmel-Tee kann in solchen Fällen Abhilfe verschaffen.11 Auch Bewegung aller Art hilft, das unangenehme Gefühl der im Darm entstehenden Gase zu reduzieren.

In Gemüsekohl sind goitrogene Substanzen enthalten, z.B. das Glucosinolat Progoitrin, das über Abbauprodukte (Isothiocyanate) die Schilddrüsenhormonproduktion stören kann. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse kann der Verzehr sehr grosser Mengen rohen Kohlgemüses theoretisch die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. In üblichen Mengen ist der Verzehr jedoch unbedenklich, insbesondere bei ausreichender Zufuhr von Iod.12

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der traditionellen Medizin der griechischen, römischen und ägyptischen Zivilisation fand Kohl häufig zur Linderung von Verstopfung und anderen Magen-Darm-Problemen Verwendung.10 Auch als Gegenmittel bei Pilzvergiftungen und zur Vorbeugung und Heilung der negativen Auswirkungen von Alkohol kam Weisskohl zum Einsatz. Noch heute gilt roher Kohl als eines der besten traditionellen Mittel gegen Kater und Kopfschmerzen. Ausserdem setzte man Kohl früher zur Vorbeugung von Sonnenstich oder zur Senkung von Fieber ein. Andere medizinische Anwendungen, die in der europäischen Volksmedizin verzeichnet sind, umfassen Behandlungen von Rheuma, Halsschmerzen, Heiserkeit und Koliken.13

Heutzutage setzen Menschen frischen Weisskohlsaft noch immer bei Magenleiden ein, wie z.B. bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und Entzündungen im Dünn- und Dickdarm. Äusserlich kommen gequetschte Kohlblätter zur Heilung von Geschwüren und Wunden zum Einsatz.11

Umschläge aus Weisskabis gelten als bewährtes Hausmittel, das Menschen zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen anwenden. Dass Krautwickel entzündungshemmende Eigenschaften bei Arthrose im Knie aufweisen, zeigte eine randomisierte kontrollierte Parallelgruppenstudie (engl. osteoarthritis of the knee).14

Kohlblattauflagen sind zur Verringerung von Schwellungen bei Brustdrüsenschwellungen und Brustentzündungen (Mastitis) während des Stillens empfohlen.9,13

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck von regionalem Weisskohl ist mit 0,1 kg CO2eq/kg sehr gering und liegt noch unter dem von anderen Kohlsorten wie Rosenkohl, Kohlrabi oder Blumenkohl.20 Auch der Wasser-Fussabdruck, die benötigte Wassermenge für die Herstellung von 1 kg Kohl, fällt vergleichsweise gering aus. So benötigen die LandwirtInnen im Schnitt 280 l Wasser, deutlich weniger als für die Produktion von etwa Salatgurken (353 l/kg) oder rohen Erbsen (595 l/kg).21

Die Saisonalität spielt bei der Emissionsmenge von Weisskohl nur eine geringfügige Rolle. Frühkohl benötigt eine Abdeckung aus Vlies, das Aussortieren und Putzen des frischen Gemüses erfolgt zumeist direkt auf dem Feld. Für Lagerkohl ist die benötigte Menge an Strom für die Lagerung hingegen ein entscheidender Faktor. Ausschussware kommt Biogasanlagen zugute und gleicht dieses Defizit teilweise aus.15

Der Bio-Anbau von Weisskraut bringt viel Handarbeit mit sich, da die unterschiedlichen Reifepunkte selektives Ernten erfordern. Durch ökologisches Düngen, also ohne umweltschädliche synthetische Düngemittel, sind die Bio-Weisskabisköpfe weniger mit Nitrat belastet als konventionell kultivierter Weisskohl.18 Wir empfehlen den Kauf von regionalen Weisskohlköpfen aus biologischer Landwirtschaft - für die Umwelt und Ihre Gesundheit.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Weisskohl ist eine der ältesten bekannten Kulturpflanzen. Der Ursprung des Weisskohls ist schwierig zurückzuverfolgen. Sanskrit-Aufzeichnungen zufolge baute man die Pflanzen in Indien 3000 v. Chr. an. Eine andere Hypothese ist, dass Menschen die Vorfahren des Kohls vor fast 8000 Jahren an den europäischen Küsten bewirtschafteten. Weisskraut ist heute eine wirtschaftlich wichtige Kulturpflanze, die Menschen in mehr als 90 Ländern der Welt kultivieren.13

Heutzutage baut man auf mehr als 2,82 Millionen Hektar weltweit Weisskohl an. Der durchschnittliche Ertrag aus dieser Anbaufläche beträgt 29,4 Tonnen pro Hektar und ergibt einen Bruttoertrag von 82,8 Millionen Tonnen (Stand 2021).17

Wild zu finden

Weisskohl ist eine kultivierte Varietät des wilden Gemüsekohls (Brassica oleracea). Ein naher wilder Verwandter des Gemüsekohls ist Brassica cretica, der rund um die Ägäis vorkommt.1

Kultivierte Kohlarten verwildern relativ leicht.1

Anbau im eigenen Garten

Je nach gewünschtem Anbauzeitraum wählen Sie zwischen frühreifen, mittelreifen oder spätreifen Sorten. Für Frühkohl beginnen Sie mit der Aufzucht im Februar - am besten auf einer hellen Fensterbank oder in einem Gewächshaus. Die vorgezogenen, frühreifenden Pflanzen (oder auch gekaufte Setzlinge) können Sie ab April in einem Abstand von 40 bis 80 cm in den Garten auspflanzen. Samen von mittelreifen und spätreifen Sorten säen Sie im Mai aus. In klimatisch sehr günstigen Gebieten ist die Aussaat auch Ende Juli oder August möglich, dann überwintern die Kohlpflanzen am besten unter einer Schutzfolie.16

Das Beet sollte sonnig bis halbschattig liegen und der Boden sollte locker bis leicht lehmig und nährstoffreich sein. Den Pflanzen tut es gut, wenn Sie während der Wachstumsphase den Boden etwas auflockern und an trockenen Tagen regelmässig giessen. Mit organischem Dünger können Sie alle drei bis vier Wochen das Wachstum unterstützen. Ein paar Wochen vor der Ernte sollten Sie jedoch aufhören zu düngen. Die früheste Sorte, der Frühkohl, ist im Juni erntereif, andere frühe Sorten ernten Sie ab Juli, spätere Sorten bis in den Winter, solange die Temperaturen über -4 °C bleiben.16

Bei Kreuzblütlern ist es wichtig, eine gute Fruchtfolge einzuhalten. Das bedeutet auch, dass eine Anbaupause von mindestens vier Jahren einzuhalten ist, um bestimmte bodenbedingte Krankheiten zu verhindern und einen guten Ertrag zu gewährleisten. Im ökologischen Anbau empfiehlt sich als Vorkultur des Starkzehrers, Leguminosen anzubauen. Das sichert eine gute und regelmässige Stickstoffversorgung.19

Weiterführende Informationen

Weisskohl (Brassica oleracea convar. capitata var. alba) ist eine Varietät des Kopfkohls (Capitata-Gruppe) und gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).

Wie der Name schon sagt, bilden die Blätter des Kopfkohls charakteristische Kohlköpfe (lat. 'capita' = Kopf) aus, die sich aufgrund ihrer Form, Farbe und Blattstruktur voneinander abgrenzen, was zu einer Vielzahl verschiedener Sorten führt. Die Capitata-Gruppe umfasst vier Formen/Typen, nämlich Alba (Weisskohl), Rubra (Rotkohl), Sabauda (Wirsing) und Acuta (Spitzkohl), die sich in ihren morphologischen Merkmalen unterscheiden:2

  • Weisskohlsorten weisen eine glatte Blattstruktur auf, die dichte, runde oder flache Köpfe bildet, die grün oder hellgrün bis weiss sind.
  • Sorten von Rotkohl bilden kompakte Köpfe mit oft länglicher Form und zeichnen sich durch ihre violette Farbe aus.
  • Wirsing hat eine raue Blattstruktur und bildet lockerere Köpfe.
  • Spitzkohlsorten weisen ebenfalls eine glatte Struktur auf, bilden jedoch kegelförmige Köpfe.

Herbstkohlsorten und Dauerkohlsorten sind eher fest und mehrere Kilogramm schwer und finden vorwiegend zur Verarbeitung zu Sauerkraut (fermentiert) Verwendung.

Zur Art des Gemüsekohls (Brassica oleracea) zählen u.a. auch Blumenkohl, Rosenkohl, Kohlrabi, Broccoli und Grünkohl.

Alternative Namen

Weisskohl (Weisskohl) heisst auch Weisskraut (Weisskraut), Weisskabis, Kabis, Kraut, Kappes, Kaps, Kappus oder Kobis. Das Wort "Kappes" ist im Rheinland und Ruhrgebiet geläufig und kommt vom lateinischen "caput", was Kopf bedeutet. In der Deutschschweiz nennen die Menschen den Weisskohl Kabis oder "Chabis", was in diesem Sprachraum als Synonym für Unsinn oder Unfug gilt.

Die englische Bezeichnung von Weisskohl lautet white cabbage.

1.🞽

Narratives Review

"Our analyses point to the Aegean endemic B. cretica as the closest living relative of cultivated B. oleracea, supporting an origin of cultivation in the Eastern Mediterranean region. Additionally, we identify several feral lineages, suggesting that cultivated plants of this species can revert to a wild-like state with relative ease."

DOI: 10.1093/molbev/msab183

Study: weak evidence

Mabry ME, Turner-Hissong SD et al. The evolutionary history of wild, domesticated, and feral Brassica oleracea (Brassicaceae). Mol Biol Evol. 2021;38(10):4419–4434.

2.🞽

Narratives Review

"B. oleraceae var. capitata f. rubra cultivars are generally great sources of phenolic compounds, especially anthocyanins, whereas B. oleraceae var. capitata f. alba cultivars display the highest concentration of glucosinolates; nevertheless, their levels are also dependent on the specific cultivar. "

"Glucosinolates (GSLs) are sulfur-containing secondary metabolites found mainly in plants of the Brassicaceae family [19]. They are the major group of phytochemicals found in cabbage [20]."

"The hydrolysis products of glucosinolates include isothiocyanates (ITCs), epithionitriles (EPTs), and nitriles, based on factors like pH, availability of ferrous ions, the compound’s side chain, and substrate type [24]. ITCs, the main products of GSL hydrolysis, are mostly responsible for the health-promoting properties of cabbage, such as reduced risk of cancer and cardiovascular disease [25]."

"Among the white cabbage cultivars, the main GSL in both developmental stages was sinigrin"

"Total phenolic content in white cabbage cultivars varies between 24.83 and 60.36 mg GAE/g f.w., while red cabbage cultivars exhibit higher amounts, varying between 170.53 and 174.38 mg GAE/g f.w. [61]. Total phenolic content is higher in red cabbage cultivars, presumably due to the presence of anthocyanins [62,63]"

"As reported by Loncaric et al. (2020), sinapic acid was the main constituent of phenolic acids in white cabbage cultivars Cepinski (78.15 mg/kg), Varazdinski (96.45 mg/kg), Bravo F1 (68.56 mg/kg) and Ogulinski (65.9 mg/kg), followed by ferulic acid (6.52, 8.18, 4.96, and 7.77 mg/kg, respectively), and caffeic acid (1.76, 2.06, 1.49, and 2.16 mg/kg, respectively), while p-coumaric and chlorogenic acids were present in lower amounts [67]."

"Flavonols are the main flavonoid compounds found in both red and white cabbage, mainly o-glycosides of kaempeferol (10.2 and 15.4 μg/g d.w., respectively), quercetin (9.2 and 5.7 μg/g d.w., respectively), isorhamnetin (1.9 and 1.1 μg/g d.w., respectively) and myricetin"

"The antioxidant properties of phenolic compounds have garnered them considerable attention in recent years. Flavonoids possess strong antioxidant properties due to their ability to chelate with metals, inhibit the action of oxidases, and enhance the activity of antioxidant enzymes [55,56]. These compounds are also able to directly scavenge free radicals [55]."

"According to Voca et al. (2018), carotenoid content varied from 0.15 mg/g in white cabbage cultivar Bronco F1 to 0.42 mg/g in white cabbage cultivar Slava, while red cabbage cultivars Farao F1 and Maestro F1 did not contain any carotenoids" "Singh et al. (2006) investigated the contents of β-carotene and Lutein in white, red, and Savoy cabbage, reporting values of 0.050, 0.044, and 0.074 mg/100 g f.w., respectively"

"Brassica oleraceae is a morphologically diverse species, that includes several common vegetables, notably cabbage, kale, broccoli, and cauliflower. Cabbage (Brassica oleraceae var. capitata) belongs to the Capitata group of the species. As the name suggests, leaves are formed into characteristic cabbage heads (‘capita’ = head) which vary in shape, color, and leaf texture, resulting in a great number of different cultivars [2]. The Capitata group consists of four different forms (Figure 1), namely alba (white cabbage), rubra (red cabbage), sabauda (Savoy cabbage), and acuta (conical cabbage), varying in their morphological characteristics [3]. More specifically, white cabbages display a smooth leaf texture that forms tight round or flat heads that are green, or pale green to white in color; pointed cabbages also display smooth textures but form cone-shaped heads; Savoy cabbages present rough leaf textures and form looser heads; red cabbages form compact heads with often oblong shapes and are characterized by their purple color [4,5]."

DOI: 10.3390/foods13213395

Study: weak evidence

Statilko O, Tsiaka T, Sinanoglou VJ, Strati IF. Overview of phytochemical composition of Brassica oleraceae var. capitata cultivars. Foods. 2024;13(21):3395.

3.

Nährstofftabellen.

Website

USDA United States Department of Agriculture.

4.🞽

Narratives Review in wissenschaftlichem Journal

"Cruciferous vegetables are a rich source of glucosinolates and their hydrolysis products, including indoles and isothiocyanates, and high intake of cruciferous vegetables has been associated with lower risk of lung and colorectal cancer in some epidemiological studies."

DOI: 10.1016/j.phrs.2007.01.009

Study: weak evidence

Higdon JV, Delage B, Williams DE, Dashwood RH. Cruciferous vegetables and human cancer risk: epidemiologic evidence and mechanistic basis. Pharmacological Research. 2007;55(3):224-236.

5.

"Schweizer Weisskabis hat das ganze Jahr Saison. Zwischen November und April kommt er aus dem Lager."

Website

Gemüse ch: Weisskabis.

6.🞽

Narratives Review (Konferenzübersicht)

"The glucosinolate–myrosinase system shows remarkable variation during the processing and ingestion of brassica vegetables. Glucosinolate concentrations are affected by storage temperature and time, while cutting may produce variable effects. Cooking brassica by a range of methods can affect glucosinolate concentrations, plant myrosinase activity and concentrations of its cofactors, and alter the digestive fate of glucosinolates after consumption. Since most vegetables in the UK are processed to some extent before consumption, further research on cooking-induced changes in the glucosinolate content of brassica are required to optimise their intake as part of health-promoting strategies. In addition to residual glucosinolate concentrations and plant myrosinase activity within cooked brassica, the digestive fate of glucosinolates and uptake of isothiocyanates may be influenced by the extent of chewing, gastrointestinal transit time, meal composition, individual genotype and differences in colonic hydrolysis of glucosinolates. An appreciation of these sources of variation may help to better understand the health benefits conveyed through the ingestion of processed brassica vegetables."

"Conditions of storage, preparation and cooking of brassica may therefore influence the hydrolysis of glucosinolates to their metabolites and, in turn, alter the physiological consequences of ingesting them."

"When brassica vegetables are cooked, the glucosinolate–myrosinase system is altered as a result of partial or total inactivation of myrosinase, thermal or plant myrosinase-mediated breakdown of glucosinolates, loss of enzymic cofactors, leaching of glucosinolates and their metabolites into the cooking medium or volatilization or thermal degradation of the metabolites (Dekker et al. Reference Dekker, Verkerk and Jongen2000). These changes are mostly influenced by the duration and method of cooking, the type of vegetable matrix and the extent of its cellular disruption, and the chemical structure of the glucosinolate precursors."

"The most-commonly-reported mechanism for the loss of glucosinolates in boiled brassica vegetables is through leaching into the cooking water after cell lysis. Loss of glucosinolates during boiling may be partly related to the size of cut pieces of brassica (Rosa & Heaney, Reference Rosa and Heaney1993), whether it is cooked in cold or boiling water, the amount of vegetable:water used (Dekker et al. Reference Dekker, Verkerk and Jongen2000) and the duration of cooking (Ciska & Kozlowska, Reference Ciska and Kozlowska2001)."

DOI: 10.1017/S0029665107005319

Study: weak evidence

Rungapamestry V, Duncan AJ et al. Effect of cooking Brassica vegetables on the subsequent hydrolysis and metabolic fate of glucosinolates. PNS. 2007;66(1):69-81.

7.🞽

Narratives Review (Übersichtsarbeit) in wissenschaftlichem Journal

"Later developmental stages in white (B. oleracea var. capitata) and Chinese cabbage (Brassica rapa var. pekinensis) are characterized by a significant increase in total flavonoid contents from four weeks after germination to week twelve followed by a gradual decrease"

"heir high intraspecific variability extends to secondary metabolites produced by Brassica plants, among them glucosinolates and flavonoids [2,3]. The latter play an important role in ultraviolet (UV) protection since UV-B responsive flavonoids can reduce the risk of reactive oxygen species (ROS) generation and thereby prevent oxidative damage [4]. Therefore, the impact of flavonoids on the human body after food consumption as well as their effect as pharmaceutical supplements was discussed in several reviews [5,6,7,8]. Particularly relevant are their antioxidative activity and radical scavenging capacity [5]. So far, flavonoids are known to protect against the initiation and progression of atherosclerosis and cardiovascular disease [9]."

DOI: 10.3390/molecules22020252

Study: weak evidence

Mageney V, Neugart S, Albach DC. A guide to the variability of flavonoids in Brassica oleracea. Molecules. 2017;22(2):E252.

8.🞽

Laborstudie / analytische In-vitro-Studie (Grundlagenforschung)

"A large variety of flavonoids were present in fresh-harvested cabbages. More than half of these compounds were lost during the first 5 months of storage. However, at the end of storage an increase in the levels of some flavonoids was detected. Among 11 phenolic acids found in this study, 7 compounds were present during all the storage period, 2 compounds were lost and 3 other compounds appeared during storage. Starting from April, the appearance of dark lesions on the outer cabbage leaves and detection of ergosterol in cabbage samples indicated the progression of fungal infection. This could trigger synthesis of flavonoids and phenolic acids associated with pathogen resistance in the last months of storage. The study demonstrates that changes in antioxidant compounds in cabbage during long-term storage reflect several ongoing processes, such as postharvest senescence, biennial cycle and response to fungal infection."

DOI: 10.1016/j.postharvbio.2008.11.004

Study: weak evidence

Hounsome N, Hounsome B et al. Changes in antioxidant compounds in white cabbage during winter storage. Postharvest Biology and Technology. 2009;52(2):173–179.

9.🞽

In-vitro-Laborstudie (experimentell, vergleichend)

"Chemical components analysis has shown that white cabbage is rich in phytochemicals including phenolic compounds (Kusznierewicz et al., 2008), carotenoids (Nilsson et al., 2006) and glucosinolates (Song and Thornalley, 2007). Cabbage also belongs to the group of vegetables high in vitamin C (Gould et al., 2006) and antioxidant potential"

"Due to its anti-inflammatory and antibacterial properties, cabbage has widespread use in traditional medicine, in alleviation of symptoms associated with gastrointestinal disorders (gastritis, peptic and duodenal ulcers, irritable bowel syndrome) as well as in treatment of minor cuts and wounds and mastitis."

DOI: 10.1016/j.scienta.2011.01.009

Study: weak evidence

Šamec D, Piljac-Žegarac J et al. Antioxidant potency of white (Brassica oleracea L. var. capitata) and Chinese (Brassica rapa L. var. pekinensis (Lour.)) cabbage: The influence of development stage, cultivar choice and seed selection. Scientia Horticulturae. 2011;128(2):78–83.

10.🞽

Narratives Review

"This review highlights the functional properties of cabbage varieties involved in glucose regulation and the main mechanisms of the action exerted by their bioactive compounds. In conclusion, cabbage is a valuable food that can be employed as part of nutritional therapy or functional ingredient aimed at the prevention and treatment of T2DM."

"Cabbage was widely used to relieve constipation and other gastrointestinal problems in the traditional medicine of Greek, Roman, and Egyptian civilization"

DOI: 10.1111/1750-3841.15939

Study: weak evidence

Uuh-Narvaez JJ, Segura-Campos MR. Cabbage (Brassica oleracea var. capitata): A food with functional properties aimed to type 2 diabetes prevention and management. Journal of Food Science. 2021;86(11):4775–4798.

11.

"..., dass es Menschen gibt, die durch Kohl gebläht werden; das ist aber nur sehr selten der Fall, und manchmal ist auch die fehlerhafte Zubereitung (nicht genügend durchgekocht) die Ursache. In solchen Fällen hilft schnell und nachhaltige eine Tasse Kümmel-Tee. - Auf das Vorhandensein der sogenannten Brassica-Faktoren (Senfölglukoside) unter den Inhaltsstoffen, die zur Kropfbildung führen können, sei hingewiesen. Beom Weisskohl kommen diese Stoffe nur in sehr geringer, beim Wirsing in grösserer Menge vor."

"Der Volksmedizin gebührt der Ruhm, permanent auf die Heilwirkung des Kohls hingewiesen zu haben, besonders auch auf die innerliche Anwendung des Saftes bei Magengeschwüren." "..., besonders bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren." "Entzündungen im Dünn- und Dickdarm lassen sich ebenfalls mit Kohlsaft günstig beeinflussen."

"Bei Geschwüren und Wunden, die nicht heilen wollen, besonders auch bei den hartnäckigen Unterschenkelgeschwüren, sogenannten "offenen Beinen" lassen sich durch Auflegen von Kohlblättern erstaunliche Erfolge erzielen."

Book

Pahlow M. Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol Verlagsges. mbH: Hamburg; 2013: 191-193.

12.🞽

Narratives Review

"Glucosinolates (GLSs) are dietary plant secondary metabolites occurring in the order Brassicales with potential health effects, in particular as anti-carcinogenic compounds. GLSs are converted into a variety of breakdown products (BPs) upon plant tissue damage and by the gut microbiota. GLS biological activity is related to BPs rather than to GLSs themselves."

"The toxicity towards thyroid gland may results in goitre and is caused by progoitrin-derived ITC and isocyanates. The former can interfere with the synthesis of thyroid hormones whereas the latter may compete with iodine and inhibit its uptake by the thyroid."

"Initially, GLS have been studied for their toxic and anti-nutritive properties, and goitrogenic activity. However, this trend has been completely reversed because of the demonstration that several of these compounds possess interesting health protective properties, particularly anti-cancer activities. Moreover, GLSs are intensively studied for their proposed protective effects against various chronic diseases"

DOI: 10.2174/1381612823666170120160832

Study: weak evidence

Capuano E, Dekker M et al. Food as pharma? The case of glucosinolates. Curr Pharm Des. 2017;23(19):2697–2721.

13.🞽

Narratives Review

"White cabbage (Brassica oleraceae var. capitata f. alba) is a cruciferous vegetable used worldwide as a food and in traditional medicine."

"the white cabbage has been used historically as a medicinal herb for a variety of health benefits. It has been well known from the time of the ancient civilizations such as Ancient Greeks, Romans and Egyptians that cabbage juice can relieve constipation and has often been consumed as a laxative (Hatfield 2004). It was used as an antidote for mushroom poisoning, for drunkenness to prevent the negative effects of alcohol, and to cure hangovers."

"Traditional use of cabbage in folk medicine took place in contemporary society to the present days. Thus, raw cabbage is still today considered as one of the best traditional remedies to cure hangovers and headaches. In addition, cabbage has been used traditionally to prevent sunstroke, or to decrease fevers."

"Other medicinal uses recorded in Europe folk medicine include treatments for rheumatism, sore throat, hoarseness, colic, and melancholy (Hatfield 2004)."

"Cabbage leaf compresses are additionally reported as successful application to reduce swelling of the breast engorgement during breastfeeding (Ayers 2000)."

"White cabbage is among the oldest cultivated plants known and commercially widely spread vegetables. B. oleracea has been cultivated since ancient times. It is difficult to trace the exact history of cabbage. According to Sanskrit records, crops of the genus Brassica were utilized in India as far back as 3000 BC. There are some believes that the ancestors of cabbage were grown along coastal Europe nearly 8000 years ago (Al-Shehbaz 2011)."

"White cabbage is today economically important crop grown in more than 90 countries around the world"

DOI: 10.1007/s11101-016-9454-4

Study: weak evidence

Šamec D, Pavlović I, Salopek-Sondi B. White cabbage (Brassica oleracea var. capitata f. alba): botanical, phytochemical and pharmacological overview. Phytochem Rev. 2017;16(1):117–135.

14.🞽

Randomisierte kontrollierte klinische Humanstudie (RCT)

"Osteoarthritis (OA) of the knee is one of the most common chronic diseases among older adults. This study aimed to test the effects of cabbage leaf wraps (CLWs) in the treatment of symptomatic OA."

"CLWs are more effective for knee OA than UC, but not compared with diclofenac gel. Therefore, they might be recommended for patients with OA of the knee. Further research is warranted."

DOI: 10.1097/AJP.0000000000000352

Study: strong evidence

Lauche R, Gräf N et al. Efficacy of Cabbage Leaf Wraps in the Treatment of Symptomatic Osteoarthritis of the Knee: A Randomized Controlled Trial. Clin J Pain. 2016;32(11):961-971.

15.

Evaluierung der CO2-Fussabdrücke im baden-württembergischen Lebensmittelsektor

 

S. 29-34 (v.a. Fazit auf S. 34)

Website

Müller-Lindenlauf M, Zipfel G et al. CO2-Fussabdruck und weitere Umweltwirkungen von Gemüse aus Baden-Württemberg. 2013.

16.

"

  1. Entscheiden Sie, ob Sie selber aussäen oder Jungpflanzen kaufen möchten. Jungpflanzen gibt es im Frühjahr in gut sortierten Gärtnereien zu erwerben. Die Aufzucht ist nicht sonderlich schwer. Es gibt früh-, mittel- undspätreifeSorten. Entscheiden Sie für Ihren optimalen Anbauzeitraum.
  2. Eine kleine Aufzählung bekannter Weisskohl-Sorten: Zu den frühreiferen Sorten zählt der Bacalan Gross (mit grossen und ovalen Krautköpfen und hervorragendem Aroma), Brunswijker (mittelgrosse, kugelrunde und feste Köpfe). Ebenfalls hat die berühmte Sorte Dithmarscher Früher einen sehr frühen Erntezeitpunkt (Köpfe sind mittelgross und kommen aus der deutschen Kohlregion Dithmarschen). Zu den Weisskohlsorten mit mittlerer Erntezeit gehört Equatoria F1 (halbflache Köpfe mit einem angenehm milden Aroma) und Coronet F1 (gute Lagerfähigkeit und runde, kleine Krautköpfe).
    Zu den Spätsorten des Weisskohls gehört der Krautkaiser (gute Lagereigenschaften und grosse bis zu 5 Kilo schwere Krautköpfe). Eine ausgezeichnete spätreifende Weisskohlart ist Lion F1 (schöne, runde und grüne Köpfe, mit hoher Krankheitsresistenz).
  3. Wenn Sie schon im Juni “Frühkohl“ ernten möchten, dann müssen Sie im Februar aussäen. Dafür eignet sich eine helle Fensterbank, ein Gewächshaus oder eine improvisierte Glaskuppel (wie ein umgestülptes, grosses Einweckglas).
  4. Sonnige Beete sind optimal. Auch ein halbschattiger Platz ist vollkommend ausreichend. Ein lockeres bis leicht lehmiges und nährstoffreiches Erdreich wird von Starkzehrern bevorzugt. Sollte Ihr Gartenboden eher sandig sein, kann das Erdreich vor dem Auspflanzen gut mit Kompost und Hornspänen aufgebessert werden.
  5. Zum Auspflanzen sollte je nach Sorte ein Abstand zw. 40-80 cm eingehalten werden. Falls es noch zu Nachtfrost kommt, kann eine Fleeceabdeckung über Nacht helfen. Auspflanzen können Sie die vorgezogenen frühreifenden Kohlpflanzen Anfang April. Mittlere und späte Sorten können im Mai ausgepflanzt werden. In klimatisch sehr günstigen Gebieten kann der Kohl auch Ende Juli und August gesät werden. Unter einer Schutzfolie überwintert er am besten bis zum Frühjahr.
  6. Während der Wachstumsphase sollten Sie den Boden um die Pflanze mit einer Hacke ab und an auflockern. Weisskohl gehört zu den sogenannten Hackpflanzen, denen eine regelmässige Auflockerung des Bodens sehr gut tut.
  7. An trockenen Tagen sollte regelmässig gegossen werden. Alle 3–4 Wochen kann mit einem stickstoff- und kaliumbetonten Dünger wie unserem Plantura Bio-Tomatendünger das Wachstum unterstützt werden. Trotzdem besser nicht zu viel düngen, denn dies führt schnell zu einer verringerten Resistenz gegenüber Krankheiten und zu einem schwefeligen Geschmack. Unser Tipp daher: Einige Wochen vor der Ernte keinen Dünger mehr verwenden.
  8. Frühe Sorten können bei rechtzeitiger Aussaat bereits im Juli geerntet werden, spätere Sorten dann bis in den Winter hinein. Lediglich die Temperatur sollte nicht unter -4 °C fallen. Eine wichtige Regel lautet: Je später der Kohl geerntet wird, desto länger kann man ihn lagern."

Website

Plantura garden: Weisskohl anbauen: Aussaat, Pflege und Erntezeit.

17.🞽

Konferenzbeitrag zu den Grundlagen des Kohlanbaus in Usbekistan

"Vegetable crops, especially white cabbage, are grown as a main crop in large areas in Southern Europe, Central and South Asia, North and South America, Australia and other regions. Today, this vegetable crop is grown on more than 2.82 million hectares worldwide, with an average yield of 29.4 tons per hectare and a gross yield of 82.8 million tons."

DOI: 10.1088/1755-1315/939/1/012044

Shokirov AJ, Lapasov SS, Shokirov KJ. Scientific and practical fundamentals of growing cabbage (Brassica capitata lizg.) in Uzbekistan. IOP Conf Ser: Earth Environ Sci. 2021;939(1):012044.

18.

"Bio-Weisskohl macht viel Handarbeit auch beim selektiven Ernten durch unterschiedliche Reife, ..., ist aber durch ökologisches Düngen deutlich weniger mit Nitrat belastet."

"Der raffinierteste Konservierungstrick aus den alten Zeiten ist die Fermentation zu Sauerkraut - 60 % aller Köpfe rollen dazu in die Fabrik."

Book

Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann Verlag: Potsdam; 2014: 809-810.

19.

"Um der Kohlhernie vorzubeugen, muss in der Fruchtfolge zwischen Kreuzblütlern eine Anbaupause von mindestens vier Jahren eingehalten werden. Wo Kohlarten in der Fruchtfolge vorkommen, sollten Kreuzblütlerarten wie Senf oder Ölrettich als Gründüngung nicht angebaut werden.

Alle Kohlarten gedeihen in einer Fruchtfolge am besten nach Umbruch eines einjährigen Leguminosengemenges. Stehen Kohlarten nicht an dieser privilegierten Stelle in der Fruchtfolge, ist eine Leguminosenzwischenkultur als Vorfrucht empfehlenswert."

Website

Oekolandbau de: Ökologischer Kohlanbau. 2021.

20.

Weisskohl Nr.84 / Rosenkohl Nr.55 / Kohlrabi Nr.42 / Blumenkohl Nr.16

Website

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie - und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

21.🞽

Primärforschung: quantitative Umweltmodellierungsstudie

Nr. 358 / Nr. 397 / Nr. 417

DOI: 10.5194/hess-15-1577-2011

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577-1600.

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