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Sojabohnen, reife Samen, roh (bio?)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von Sojabohnen in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
9%
Wasser
 35
Makronährstoff Kohlenhydrate 34.83%
/42
Makronährstoff Proteine 42.14%
/23
Makronährstoff Fette 23.03%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 7.3g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 1.3g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 5:1

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Hier essenzielle Linolsäure (LA) 7.3 g zu essenzieller Alpha-Linolensäure (ALA) 1.33 g = 5.49:1.
Verhältnis Total Omega-6- = 7.3 g zu Omega-3-Fettsäuren Total = 1.33 g = 5.49:1.
Im Durchschnitt benötigen wir pro Tag je ca. 2 g LA und ALA, aus denen ein gesunder Körper auch EPA und DHA etc. herstellt.

Die Sojabohne (Glycine max (L.) Merr.) ist eine sehr proteinhaltige Hülsenfrucht. Die reifen Samen sind roh nicht essbar.

Verwendung in der Küche

Reife, aber rohe Sojabohnen können je nach Sorte braun, grün, rot oder cremefarbig sein. Die kleinen, nierenförmigen Samen haben eine glatte Oberfläche und einen sichtbaren Keimpunkt. Rohe Sojabohnen sind aufgrund der enthaltenen Lektine nicht essbar, auch nicht die noch grünen, unreif geernteten Sojabohnen namens Edamame. Gekocht haben vollreife Sojabohnen einen leicht nussigen Geschmack, Edamame sind knackiger und etwas süsser im Geschmack.

Aus rohen Sojabohnen können Sie Sprossen oder Keimlinge ziehen. So passen sie auch roh als Topping auf Salate oder asiatische Speisen. Aber auch hier gilt, dass Sojasprossen noch Lektine enthalten können. Um sicherzugehen, können Sie Sojasprossen vor dem Verwenden kurz blanchieren. Mehr dazu beim Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen". Im Handel angebotene Sojasprossen sind oft Mungobohnensprossen.

Wie kann man Sojabohnen verarbeiten? Sojabohnen sind ähnlich wie Kichererbsen, Linsen oder Borlotti-Bohnen zuzubereiten. Weichen Sie getrocknete Bohnen ca. 8 Stunden, am besten über Nacht, in reichlich Wasser ein. Vor dem Kochen ist das Einweichwasser wegzuschütten und die Sojabohnen nochmals kurz mit Wasser abzuspülen. Mit Wasser bedeckt kochen Sie die Sojabohnen ca. 45-60 Min., bis sie weich sind.

Sojabohnen passen gut in Currys, beispielsweise mit Kartoffeln, Karotten und Garam Masala. Als vegane Proteinquelle sind sie auch in Eintöpfen oder Suppen aller Art beliebt. Gekochte Sojabohnen lassen sich weiter zu Bratlingen verarbeiten oder man mischt sie einfach unter gekochtes Gemüse.

Sojaöl entsteht durch Pressen der Bohnen. Ein Abfallprodukt bei der Ölgewinnung ist Lecithin (Sojalecithin), das in der Küche als Emulgator Verwendung findet. Es gibt auch Pflanzenfett aus Soja und Baumwollsamen. Auch Sojasauce (Tamari), Tofu, Miso (Sojabohnenpaste) und Tempeh sind aus Sojabohnen hergestellt. Weitere Soja-Produkte sind: Sojagranulat (Sojaschnetzel), Sojamilch, Sojaschlagsahne, Sojajoghurt, Sojamehl und Sojateigwaren. Weniger bekannt ist Okara (Sojapülpe), das bei der Herstellung von Sojamilch entsteht und das als Ei-Ersatz in der Küche dient.

Veganes Rezept für Sojabohnen-Masala

Zutaten (für 2 Personen): 150 g rohe Sojabohnen (8 Stunden in Wasser eingelegt), 1 TL Rapsöl, 1 Zwiebel, 2 TL Ingwer, 2 Knoblauchzehen, 1 Tomate, 2 TL Garam Masala (oder eine alternative Curry-Gewürzmischung), 1 Prise Salz und 400 ml Trinkwasser.

Zubereitung: Eingeweichte Sojabohnen gut abwaschen und in frischem Wasser ca. 45-60 Min. kochen, bis sie leicht weich sind. Das Kochwasser wegschütten. Zwiebel und Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Ein Stück Ingwer schälen und fein reiben. Tomate waschen und in Stücke schneiden. In einer Bratpfanne Rapsöl leicht erhitzen und Zwiebeln, Knoblauchzehen, Ingwer und Tomate andünsten bis sie weich sind. Garam Masala und gekochte Sojabohnen hinzufügen und 2 Min. anbraten. 500 ml Trinkwasser dazugeben und 10 Min. leicht köcheln lassen, bis das Wasser fast vollständig aufgesogen ist.

Vegane Rezepte mit Sojabohnen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
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Einkauf - Lagerung

Getrocknete Sojabohnen oder tiefgefrorene finden sich ganzjährig im Sortiment in grossen Supermarktketten wie Coop, Migros, Spar, Rewe, Edeka oder Hofer. Andere Supermärkte wie Aldi, Denner, Volg, Lidl und Billa haben Sojabohnen selten im Angebot. Gekochte Sojabohnen gibt es oft auch in Gläsern oder Konservendosen, teilweise auch in Bio-Qualität. Sojabohnen gibt es auch in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt oder Alnatura oder in Reformhäusern, sowie in Asia-Läden und in Online-Shops.

Frische, unreife Sojabohnen (Edamame) gibt es in grösseren Supermärkten, in Asia-Läden oder regional vereinzelt in Hofläden.

Die Verfügbarkeit von Sojabohnen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Getrocknete Sojabohnen sind bei richtiger Lagerung mehrere Jahre haltbar. Unreife Bohnen sind einige Tage im Kühlschrank und gefrorene Sojabohnen mehrere Monate im Tiefkühlfach haltbar.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Rohe Sojabohnen (bio) enthalten 446 kcal pro 100 g. Soja hat mit 36 g/100g einen sehr hohen Proteingehalt und enthält wertvolle essenzielle Aminosäuren. Der Anteil an Kohlenhydraten beträgt 30 g/100g, 9,3 g sind Ballaststoffe. Der Fettgehalt ist mit 20 g/100g ebenfalls recht hoch.1

Sojabohnen weisen alle acht essenziellen Aminosäuren auf. 100 g decken den Tagesbedarf von sieben, davon teilweise sogar doppelt ab. Ausnahme ist Methionin, das mit 0,55 g/100g vorhanden ist, was 59 % des Tagesbedarfs entspricht. Von den Aminosäuren ist Tryptophan mit 0,59 g/100g am meisten enthalten (238 % des Tagesbedarfs). Vergleichbare Werte haben Goabohnen (0,76 g) und Kürbiskerne (0,57 g). Ebenfalls reichlich vorhanden ist die Aminosäure Threonin. 100 g enthalten 1,8 g, was rund 190 % des Tagesbedarfs entspricht. Höhere Werte weisen Spirulina (3 g/100g) und Bierhefe (2,7 g/100g) auf.1

Folat (Folsäure) ist mit 375 µg/100g reichlich vorhanden. Dieser Wert ist vergleichbar mit anderen Hülsenfrüchten wie: weisse Bohnen (388 µg), Kidney-Bohnen (394 µg), Ackerbohnen (423 µg) und Kichererbsen (557 µg). Noch höhere Folatgehalte weisen Mungobohnen (625 µg) und Borlotti-Bohnen (604 µg) auf.1 Da Folat zu den hitzesensitiven Vitaminen zählt und schon bei geringer Erwärmung Einbussen erleidet, ist der tatsächliche Anteil an Folat (Folsäure) nach der Zubereitung tiefer als im rohen Zustand.

100 g Sojabohnen enthalten 2,5 mg Mangan, was 126 % des Tagesbedarfs abdeckt, ähnlich wie Roggen oder Chiasamen. Einen wesentlich höheren Gehalt hat Teff mit 9,2 mg/100g.1

Ungesättigte Fettsäuren: Das Verhältnis zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren beträgt bei Sojabohnen 5:1 (siehe Inhaltsstofftabellen und Link im Kästchen weiter oben). Dies entspricht der Empfehlung gemäss Bundesamt für Gesundheit (BAG), dass der Wert im Durchschnitt 5:1 (LA:ALA) nicht überschreiten sollte. Jedoch nehmen die meisten Menschen wesentlich mehr Omega-6- als Omega-3-Fettsäuren zu sich. Das Verhältnis ist bei den Leinsamen mit 1:4 umgekehrt, sie enthalten mehr entzündungshemmendes Omega-3 in Form von ALA und weniger potenziell entzündungsförderndes LA (Omega-6). Mehr dazu finden Sie im Link zum Olivenöl, wo wir das ausführlich erklären.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Sojabohnen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sojabohnen enthalten reichlich Eiweiss und gelten als gute Alternative zu tierischem Protein. Die Hauptproteine sind β-Conglycinin und Glycinin, die 80–90 % des Sojaproteins ausmachen. Die reifen Samen enthalten alle acht essenziellen Aminosäuren. Die bioaktiven Formen (Peptide) entstehen dann im Verlauf der Verdauung. Der Gehalt an Methionin in rohen Sojabohnen ist im Vergleich zu den anderen sieben Aminosäuren geringer.22,24

Die gesundheitlichen Wirkungen von Soja zeigen derzeit ein widersprüchliches Bild, da die Datenlage in der klinischen Forschung uneinheitlich ist. Positiv beobachtete Effekte aus Zellkultur- oder Tierversuchen lassen sich nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragen, u.a. aufgrund von Unterschieden im Stoffwechsel der Isoflavone. So stösst etwa die herzschützende Wirkung von Sojaprotein auf Kritik, da gesundheitsbezogene Angaben bislang nicht als hinreichend wissenschaftlich belegt gelten (beschrieben im nachfolgenden Kapitel "Sekundäre Pflanzenstoffe").24 Zudem ist der Einfluss genetischer Faktoren auf die individuelle Wirkung von Soja bislang weitgehend ungeklärt. Daher besteht weiterhin Bedarf an qualitativ hochwertiger klinischer Forschung.24

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Sojabohnen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Sojabohne enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:17,24,25

  • Isoprenoide: Triterpene: Saponine (Soyasaponin A und B), Steroide (Beta-Sitosterol, Campesterol, Stigmasterol, Brassicasterol)
  • Alkaloide: Indol-Alkaloide (Isoginsenin, Ginsenin, Indol-Carbonsäuren); Soja-Alkaloide (Soyalkaloid A)
  • Polyphenole: Flavonoide: Flavanone (Naringenin, Liquiritigenin), Isoflavone (Genistein, Daidzein, Daidzin, Glycitein, Glycitin, Acetyldaidzin, Acetylgenistin, Acetylglycitin, Malonyldaidzin, Malonylgenistin, Malonylglycitin); Chalkone (Naringenin-Chalcon, Isoliquiritigenin)
  • Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Chinasäure)
  • Sonstige Pflanzenstoffe (inkl. Protease-Inhibitoren): Phytinsäure; Lektine; Trypsin-Inhibitoren

Sojabohnen enthalten v.a. Isoflavone wie Genistein und Daidzein, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem menschlichen Östrogen 17-β-Estradiol aufweisen und zu den sogenannten Phytoöstrogenen zählen. Das Darmmikrobiom und Fermentationsprozesse wandeln Genistein und Daidzein u.a. in bioaktive Metaboliten wie Equol um. Genistein, Daidzein und Equol lassen sich am häufigsten in Blut und Urin nachweisen, verbleiben bis zu 24 Stunden im Blutplasma und haben eine durchschnittliche Halbwertszeit von 6 bis 8 Stunden.24 Flavonoide zeigen antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen und tragen zur Vorbeugung bei chronischen Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Leiden, Adipositas, Diabetes und Osteoporose bei.17

Genistein gilt als das wirksamste krebshemmende Soja-Isoflavon, indem es zahlreiche Gene in Signalwegen beeinflusst und den Zellzyklus und Apoptose reguliert. Therapeutische und krebspräventive Effekte der Isoflavone zeigen sich bei hormonabhängigen Krebsarten wie Brust- und Eierstockkrebs, untermauert durch epidemiologische Studien und Meta-Analysen.21,24,25 Kurzfristiger Sojakonsum konnte in manchen Fällen einen Biomarker für Prostatakrebs senken oder dessen Anstieg verlangsamen. Langfristig liess sich jedoch kein Einfluss auf ein langsameres Fortschreiten oder Wiederkehren von Prostatakrebs feststellen. In zwei randomisierten Studien führte der tägliche Konsum von Sojaprotein (40 g) mit oder ohne zusätzliche Mikronährstoffe (z.B. Vitamin E, Selen) im Vergleich zu Placebo zu keiner geringeren Rückfallrate. Weitere Daten weisen auf einen möglichen schützenden Effekt bei Lungen- und Darmkarzinom. Für eine gesicherte Evidenz sind jedoch weitere kontrollierte klinische Studien erforderlich.24

Soja-Isoflavone wirken dem Knochenabbau entgegen und fördern die Knochengesundheit, insbesondere bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Osteoporoserisiko. Eine Metaanalyse zeigt, dass die langfristige Einnahme von mindestens einem Jahr die Knochendichte in Oberschenkelhalsknochen, Lendenwirbelsäule und Hüfte erhöht. Gleichzeitig steigen Marker der Knochenbildung, während die des Knochenabbaus sinken.7

Postmenopausale Frauen leiden häufig unter klimakterischen Symptomen wie Hitzewallungen oder nächtlichem Schwitzen, die durchschnittlich über sieben Jahre anhalten. Aufgrund seltener Symptomatik bei japanischen Frauen sowie der Wirkung von Isoflavonen auf Östrogenrezeptoren gilt Soja als mögliche Alternative zur Hormontherapie. In Ost- und Südostasien ist die Isoflavonaufnahme am höchsten: Japan (22,6-54,3 mg/Tag), Südkorea (14,9-23,1 mg), Singapur (13,7-15,9 mg), Hongkong (9,5–14,5 mg), China (9,8–40,9 mg). Die europäischen Werte liegen bei 0,37-4,5 mg, in den USA bei 0,49-1 mg pro Tag. Metaanalysen belegen eine signifikante Reduktion von Häufigkeit und schweren klimakterischen Beschwerden durch Soja-Isoflavone. Auch das bakterielle Stoffwechselprodukt Equol lindert die hormonellen Symptome.24

Sojakonsum soll das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, insbesondere bei Frauen, verringern. Studien zeigen inverse Assoziationen zwischen Sojaprotein bzw. Isoflavonen und der Krankheitsentstehung, vermutlich durch östrogenrezeptorvermittelte Mechanismen. Pflanzliche Proteine, vor allem aus Soja, zeigen bei Frauen protektive Effekte, während tierisches Protein das Risiko erhöht. Bei bestehendem Typ-2-Diabetes zeigen sich keine signifikanten Veränderungen der Blutzuckerwerte oder des HbA1c. Blutfettwerte wie LDL und Triglyzeride sinken kurzfristig, langfristig bleibt ein stabiler Effekt aus.24 Saponine aus Soja gelten als besonders gesundheitsfördernd, und ähnlich wie Flavonoide besitzen sie antioxidative Eigenschaften durch ihre hohe Fähigkeit zur Neutralisierung freier Radikale. Sie können auch leberschützende sowie antidiabetische Effekte entfalten. Im Gegensatz zu potenziell toxischen Steroidsaponinen aus Pflanzen wie Luzerne enthalten Hülsenfrüchte wie Soja, Borlotti- und Kidneybohnen oder Kichererbsen vorwiegend Triterpensaponine. Diese gelten bei üblicher Zubereitung und Verzehrmenge als unbedenklich für den Menschen.17

Steroide und Saponine wirken cholesterinsenkend, indem sie die Cholesterinaufnahme im Darm hemmen und dadurch den LDL-Spiegel im Blut senken, was Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen kann. Darüber hinaus zeigen Saponine und Steroide entzündungshemmende, fiebersenkende, krebshemmende und immunmodulierende Eigenschaften. Ähnlich wie Cholesterin regulieren Saponine die Membranfluidität und unterstützen Zellfunktionen wie Teilung und Differenzierung, was den erhöhten Steroidgehalt in keimenden Sojasamen erklärt.17

Alkaloide stammen hauptsächlich aus dem Stoffwechsel der Aminosäure L-Aspartat. Sie wirken u.a. krebshemmend, antimalarisch, neuroprotektiv und könnten bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer therapeutisch nützlich sein. Das in Soja entdeckte Soyalkaloid A kann Leberschäden lindern. Viele Alkaloide fungieren zudem als pflanzliche Abwehrstoffe gegen Krankheitserreger und Frassfeinde. Chinasäure, ein Abkömmling von Chinin, gilt als möglicher Faktor für die Insektenresistenz bei bestimmten Sojasorten.17

Phytinsäure, die Hauptform von Phosphor in Sojabohnen, bindet Mineralstoffe wie Eisen und Zink, was deren Aufnahme hemmt. Gleichzeitig besitzt Phytinsäure antioxidative Eigenschaften und reduziert oxidativen Schaden im Dickdarm, katalysiert durch Eisen. Dadurch bietet Phytinsäure einen Schutz vor Darmkrebs. Trotz ihrer antinutritiven Wirkung trägt die Aufnahme von Phytinsäure in der Ernährung zur Vorbeugung bestimmter Krankheiten bei.17

Die lange Domestikationsgeschichte der Sojabohne hat eine vielfältige Sammlung an Sojabohnen-Genmaterial (Germplasm) hervorgebracht, das sich in Wildformen, Landsorten und Kultursorten zeigt. Die Domestikation hat im Allgemeinen zu einem Rückgang des Gehalts an sekundären Metaboliten in den Samen geführt, da viele dieser Verbindungen mit bitterem Geschmack oder anderen agronomischen Merkmalen verbunden sind, die den Anbau oder die Ernte erschweren können. Je nach Farbe der Sojabohne treten zusätzliche Phytochemikalien auf. Im Vergleich zur Kulturform enthalten wilde Sojabohnensorten und auch schwarze Sojabohne höhere Mengen und spezifische Antioxidantien wie phenolische Säuren, Anthocyane und Proanthocyanidine, die verschiedene gesundheitliche Vorteile bieten.7,17,24

Untersuchungen zum Einfluss der Domestikation auf den Flavonoidgehalt in Sojabohnen zeigen, dass Wildformen (Glycine soja) im Durchschnitt höhere Isoflavongehalte in den Samen aufweisen als kultivierte Sorten. Wild- und Kultursoja unterscheiden sich zudem deutlich im Saponinprofil: Gruppe-B-Saponine gingen durch die Domestikation weitgehend verloren. Das genetisch vielfältige Saponinspektrum der Wildformen bietet daher Potenzial für die Züchtung kultivierter Sorten mit gesundheitsfördernden Saponinen.17

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Kann man Sojabohnen roh essen? Frische, tiefgefrorene und getrocknete Sojabohnen sollten Sie vor dem Verzehr immer kochen und nicht roh essen, da rohe Sojabohnen giftig sind. Sie enthalten wie viele andere Hülsenfrüchte giftige Lektine. Eine Untersuchung zeigt, dass die hitzeempfindlichen Sojabohnenlektine fast vollständig deaktivierbar sind, wenn die Bohnen mit Wasser bedeckt und mindestens 10 Min. lang bei 100 °C kochen. Im Gegensatz dazu hatte trockenes oder feuchtes Erhitzen (also kein Wasser oder nur wenig Wasser) bei 70 °C während mehrerer Stunden wenig oder keinen Einfluss auf ihren Lektingehalt.12 Durch Keimen verringert sich die Lektinkonzentration in den Sojabohnen. Um ganz sicherzugehen, können Sie die Keimlinge kurz blanchieren, wobei das Kochwasser anschliessend immer wegzuschütten ist.14

Sojabohnen enthalten Antitrypsin. Dies ist ein Stoff, der die Aufnahme von gewissen Nährstoffen (v.a. Proteinen) hemmt. Laut einer Studie kann das Einlegen von Sojabohnen in einer 0,25-%igen Bicarbonatlösung für acht Stunden und nachfolgendes Kochen über mind. 20 Min. 80 % der Antitrypsinaktivität der Sojabohnen zerstören.13

Obwohl Soja zu den 14 Hauptallergenen gehört, finden Sojabestandteile vielfältige Verwendung in der Lebensmittelindustrie. In Soja sind Eiweissstoffe enthalten, von denen acht als Allergene eingestuft sind. Als besonders wichtige Allergene sind β-conglycinin (Gly m5) und Glycinin (Gly m6), die schwere Reaktionen auslösen können.10

Auch BlütenpollenallergikerInnen sollten vorsichtig sein, da es zu einer Kreuzallergie mit Soja kommen kann (v.a. bei Birkenpollenallergie). Häufig treten Symptome direkt nach der Einnahme von Sojaprodukten auf und äussern sich in Juckreiz und Schwellungen im Mund und Rachen. Bei empfindlichen Personen kann es zu schwereren allergischen Reaktionen kommen. Da manche Sojaproteine nicht hitzebeständig sind, sind verarbeitete Produkte oft verträglicher.11

Eine Einnahme von Isoflavon-Präparaten, als Krebs-Prävention, ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht ratsam, da es zu wenige Untersuchungen zu Wirkungen und Nebenwirkungen bei langfristigen Einnahmen gibt. Gegen einen moderaten Verzehr von isoflavonhaltigen Lebensmitteln ist aber nichts einzuwenden.4

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

In den Jahren 2017 bis 2019 hat man 76 % der weltweiten Soja-Ernte als Tierfutter für die Fleisch- und Milchproduktion verwendet. Nur rund 20 % der Sojabohnen und der daraus gefertigten Produkte (Speiseöl, Tofu, Miso etc.) isst der Mensch direkt. Einen kleinen Teil (4 %) des Sojas verarbeitet dient für die Herstellung von Biodiesel und Schmiermittel.9

Der CO2-Fussabdruck liegt, laut dänischer Klimadatenbank Concito, für getrocknete Sojabohnen ca. bei 1,84 kg CO2eq/kg.26

Der Soja-Anbau führt vor allem in Brasilien, dem grössten Produzenten von Soja, aber auch in Paraguay und Bolivien zum Abholzen von grossen Teilen des Regenwalds.18 Das macht sich beim ökologischen Fussabdruck von Soja aus diesen Herkunftsländern bemerkbar. Die Landnutzungsänderung von Regenwäldern zu Ackerfläche setzt, vor allem bei grossflächigen Brandrodungen, den in den Bäumen gespeicherten Kohlenstoff frei und gelangt in Form von CO2 in die Atmosphäre.8

Noch gravierender sind die direkten Umweltauswirkungen in den betroffenen Regionen. Durch die Ausweitung des Sojaanbaus gehen bemerkenswerte und biologisch einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere verloren (Biodiversitätsverlust).19 Die Rodung riesiger Wald- und Savannenflächen (v.a. Amazonas- und Cerrado-Gebiet) gefährdet nicht nur lokale Wasserressourcen, sondern auch globale Wasserkreisläufe. Dürreperioden in angrenzenden Gebieten nehmen zu und der Anbau in Monokulturen führt zu Bodendegradation und Wasserverschmutzung der angrenzenden Flüsse und Feuchtgebiete.20

Im Bezug auf den Wasserfussabruck beträgt der Verbrauch von Wasser bei der Kultivierung von Sojabohnen 2145 l/kg, bei Getreide wie z.B. Weizen beträgt er 1827 l/kg.27

Ebenfalls ökologisch bedenklich ist der massive Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. In Brasilien ist der Anbau von gentechnisch verändertem Soja üblich. Die modifizierten Pflanzen sind resistent gegen gewisse Herbizide, die grosszügig zur Unkrautbekämpfung zum Einsatz kommen. Auch wenn diese Methode schnell und einfach anwendbar ist, sind die negativen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und Biodiversität des Bodens nicht zu unterschätzen.

Wirtschaftlich ist der Export von Sojabohnen für Länder wie Brasilien oder Argentinien eine bedeutende Einnahmequelle, jedoch profitiert nur ein kleiner Teil der Bevölkerung davon. Das Anbauen von Soja auf Flächen, die vorher der Selbstversorgung dienten, gefährdet die Nahrungsmittelversorgung und die Existenzgrundlage der lokalen Bevölkerung.8

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Wo kommt Soja her? Die Kultivierung der Sojabohne erfolgte vor ungefähr 5000-6000 Jahren in China.15 Dank der vielfältigen Verarbeitungs- und Einsatzmöglichkeiten gehört die Sojabohne zu den wichtigsten Wirtschaftspflanzen weltweit. Laut FAO sind 2020 die wichtigsten Anbauländer Brasilien, die Vereinigten Staaten, Argentinien und die Volksrepublik China. Brasilien (als grösster Produzent) baute 2020 allein etwa 34,5 % der Welternte an (121'797'712 t).5

Seit 1997 ist in gewissen Ländern eine gentechnisch veränderte (transgene) Sojabohne zugelassen, welche die Unkrautbekämpfung erleichtert. 2019 waren 76 % der weltweit produzierten Bohnen gentechnisch verändertes Soja. GVO-freies Soja baut man vorwiegend in Europa an, wobei auch Brasilien und Russland teilweise gentechnikfreie Sojabohnen anpflanzen.6

Wild zu finden

Die kultivierte Sojabohne (Glycine max (L.) Merr.) stammt von der Wilden Sojabohne (Glycine soja) ab. Diese wächst als Unkraut an Ufern und in Feuchtgebieten in China, Korea, Japan, Teilen Afghanistans und Russland.16 Die wilde Form weist kleinere Samen auf als die kultivierte Form. Es gibt auch semi-wilde Formen, die durch Kreuzungen von kultivierter und wilder Sojabohne entstanden.15

Anbau - Ernte

Sojabohnen kann man gut im Gartenbeet oder in einem mindestens 5 l fassenden Topf mit gutem Wasserablauf anbauen. Generell benötigt die Sojabohne viel Wärme. Man sollte deshalb bei der Sortenwahl die klimatischen Verhältnisse berücksichtigen. Bspw. muss man in Mitteleuropa eine Sorte wählen, die eine frühe Reife aufweist. Alle Sojabohnen-Sorten sind für Edamame (junge, unreif geerntete Samen mitsamt Hülse) und Trockenbohnen geeignet.2

Soja bevorzugt einen sonnigen, windgeschützten Standort mit einem lockeren, gut wasserspeichernden Boden.2 Die Sojabohne benötigt für ihr Wachstum das Knöllchenbakterium (Bradyrhizobium japonicum). Für das Impfen gibt es verschiedene Methoden. Entweder man impft den Boden oder die Samen direkt vor der Aussaat oder die Bakterien sind direkt am Saatgut inokuliert.3

Die Aussaat kann erfolgen, sobald die Bodentemperatur 10-12 °C beträgt (vorwiegend zwischen April und Mitte Mai). Eine Vorkultur im Innenbereich ab April mit Pflanzung im Mai ist ebenfalls möglich. Die Saattiefe muss 3-4 cm betragen, da Sojabohnen Dunkelkeimer sind. Der Abstand zwischen den Sojabohnenpflanzen sollte 10-15 cm und die Reihen 30-50 cm betragen. Die Keimung erfolgt erst nach etwa 10-20 Tagen.2 Eine Düngung ist nicht notwendig, wenn sich genügend Knöllchenbakterien an den Wurzeln angesiedelt haben. Wichtig ist eine gute Wasserversorgung vor allem während der Zeit der Blütenbildung (Juni bis August).2 Je nach Region, Sorte und Zeitpunkt der Aussaat, ist die Erntezeit von Sojabohnen zwischen September und Oktober.23

Zur Samenreife stirbt die gesamte Sojapflanze ab und verfärbt sich braun. Idealerweise rascheln die trockenen Hülsen an der Pflanze bei Berührung, was ein sicheres Zeichen für den Beginn der Soja-Erntezeit ist. Für den Eigengebrauch sollte die Ernte bestenfalls morgens erfolgen, wenn die Hülsen vom Tau noch feucht sind. Denn trockene, reife Hülsen neigen dazu, beim Berühren aufzuplatzen. Die Samen können Sie händisch entfernen oder im Sack dreschen.2

Weiterführende Informationen

Die Sojabohne (Glycine max (L.) Merr.) ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae), die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae oder Fabaceae) zählt.

Alternative Namen

Auf Englisch heisst die reife Sojabohne soybean, soy bean oder soya bean.

Sonstige Anwendungen

Aus Sojaöl ist auch die Herstellung von Biodiesel und Druckfarben möglich. Ebenfalls erfolgt die Verwendung in zahlreichen Kosmetik- und Pflegeprodukten.8

Literaturverzeichnis - 27 Quellen

1.USDA United States Department of Agriculture.
2.

Plantura garden: Sojabohne: Anbau im Garten, Ernte & Verwendung.

3.

Saaten-Union de: Sojabohnen-Impfung – das sollte man beachten.

4.

Deutsches Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Isolierte Isoflavone sind nicht ohne Risiko. Aktualisierte Stellungnahme Nr. 039/2007 des Bundesinstitutes für Risikobewertung vom 3. April 2007 (PDF).

5.FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Soya Beans. 2020.
6.

Transgen de Gentechnisch veränderte Sojabohnen: Anbauflächen weltweit. 2021. Sojabohne. 2022. Transgen de Milch und Eier "ohne Gentechnik"! Und wo kommt das Soja-Futter her?

7.

Li S, Chen J et al. A systematic review of black soybean (Glycine max (l. ) merr.): Nutritional composition, bioactive compounds, health benefits, and processing to application. Food Frontiers. 2024;5(3):1188–1211.

8.

Deutsches Bundesinformationszentrum Landwirtschaft: Soja - Nahrungsmittel für Tier und Mensch. 2022.

9.

Ourworldindata org: Soy. 2021.

10.

Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie, Medizinische Universität Wien: Faktencheck Nahrungsmittel. Die 14 wichtigsten Allergene. 

11.

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Birkenpollenallergiker können auf Sojaprodukte besonders empfindlich reagieren. 2007.

12.

Pusztai A, Grant G. Assessment of lectin inactivation by heat and digestion. Methods Mol Med. 1998;9:505-514.

13.

Morales de León JC, Bourges Rodríguez H, Zardain MI. Cooking procedures for direct consumption of whole soybeans. Arch Latinoam Nutr. 985;35(2):326–336.

14.

Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn): Hülsenfrüchte (PDF). 2018.

15.

Wang KJ, Li XH, Liu Y. Fine-scale phylogenetic structure and major events in the history of the current wild soybean (Glycine soja) and taxonomic assignment of semi-wild type (Glycine gracilis Skvortz.) within the Chinese subgenus Soja. J Hered. 2012;103(1):13-27.

16.

Wu ZY, Raven PH, Hong DY (eds). Flora of China. Vol. 10 (Fabaceae). Science Press Beijing, and Missouri Botanical Garden Press: St. Louis; 2010: 251.

17.

Ku YS, Ng MS et al. Soybean secondary metabolites and flavors: The art of compromise among climate, natural enemies, and human culture. In: Lam HM, Li MW (Ed.). Soybean Physiology and Genetics. Advances in Botanical Research [Internet]. Elsevier; 2022. S. 295–347.

18.

Blonksustainability nl: Environmental footprint of soy - Life Cycle Assessment. 2020.

19.

WWF International: Der Sojaboom - Auswirkungen und Lösungswege. Report 2014.

20.

WWF Deutschland. Soja: Wunderbohne mit riskanten Nebenwirkungen. 2020.

21.

Boutas I, Kontogeorgi A, Dimitrakakis C, Kalantaridou SN. Soy isoflavones and breast cancer risk: a meta-analysis. In Vivo. 2022;36(2):556–562.

22.

Douglas CC, Johnson SA, Arjmandi BH. Soy and its isoflavones: the truth behind the science in breast cancer. Anticancer Agents Med Chem. 2013;13(8):1178–1187.

23.

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