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Grapefruit, roh (bio?)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von Grapefruits in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
91%Wasser 92Makronährstoff Kohlenhydrate 91.71%/07Makronährstoff Proteine 7.15%/01Makronährstoff Fette 1.14% 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA) : Ω-3 (ALA, <0.1g)Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA) = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die süss-saure, leicht bittere Grapefruit (Citrus paradisi) isst man gerne roh (am besten in Bio-Qualität) zum Frühstück oder als Snack. Sie schmeckt auch zu Saft gepresst hervorragend. Zu beachten sind etwaige Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Verwendung in der Küche

Grapefruits (Citrus paradisi) sind kugelförmige, 10-15 cm grosse Zitrusfrüchte. Je nach Sorte, Herkunft und Anbaubedingungen unterscheiden sich die Früchte in Farbe, Anzahl der Samen und Geschmack. Sie besitzen eine glatte, weiss-gelbliche bis orange Schale. Nach der Farbe des Fruchtfleischs unterteilt man Grapefruits grob in weisse und rote Sorten. Weisse Grapefruit-Sorten haben ein blassgelbes Fruchtfleisch, bei den roten Sorten variieren die Farben zwischen rosafarben, pink und tiefrot. Während einige Früchte kernlos sind, enthalten andere weisse, elliptische, spitze Samen. Grapefruits haben einen charakteristischen, sauren bis süss-säuerlichen Geschmack mit einer leichten bis deutlich bitteren Note. Eine rote Grapefruit ist weniger bitter als eine weisse Grapefruit.1

Wie isst man Grapefruit? Ähnlich wie Orangen sind Grapefruits frisch als Frucht oder zu Saft verarbeitet verzehrbar. Die rohe Frucht passt als Frühstück - man kann die mit einem Messer vorab getrennten Fruchtfleischsegmente aus den Fruchthälften löffeln. Manche süssen die Hälften mit Kristallzucker, braunem Zucker, etwas Honig oder Agavensirup, was wir aber keinesfalls empfehlen. Versuchen Sie stattdessen, mit etwas Zimt-, Muskatnuss- oder Nelken-Pulver den Geschmack zu verfeinern.2 Sie können eine Grapefruit natürlich auch wie eine Orange schälen und deren Schnitze mit den Fingern ablösen oder mit einem Messer filetieren - die Stücke sind ein gesunder Snack, machen sich aber auch im Müesli (Erb-Müesli) oder Sojajoghurt gut. Grapefruitsaft ist ebenfalls beliebt auf dem Frühstückstisch - pur, gemischt mit anderen Säften oder als Smoothie (z.B. Herb-süsser Morgen-Smoothie mit Grapefruit und Ingwer, Drink aus Roter Bete, Grapefruit, Kurkuma und Römersalat). Grapefruits lassen sich zudem zu herben Marmeladen und Gelees verarbeiten.

Auch vegane, fruchtige Desserts schmecken mit der bittersüssen Frucht, wie z.B. in Obstsalaten, Cremes, auf Torten und Kuchen. Im Ofen gebackene Grapefruithälften (z.B. mit etwas Ahornsirup oder einer Zimt-Zucker-Mischung) sind eine wohlschmeckende Winternachspeise. Wer mag, kann die gebackenen Hälften noch mit Nüssen (z.B. Walnüsse), Kernen (z.B. Pinienkerne, Pistazien) oder gehackter Pfefferminze bestreuen und mit veganem Vanilleeis servieren.

Der Geschmack der Grapefruit harmonisiert nicht nur mit süssen, sondern auch mit salzigen Gerichten - besonders mit veganen Salaten. Schmackhafte Kombinationen sind: Chicorée und Radicchio mit Radieschen, Spinat oder Rucola mit Orangen und Avocado, Feldsalat mit Walnüssen, Rotkohl mit Apfel oder Fenchel. Auch ein Zitrussalat mit Sumak Dressing, Berberitzen und Pistazien oder ein Reis-Salat mit Schalotten und grünen Bohnen sind empfehlenswert. Grapefruitfilets peppen auch gekochtes Gemüse wie Wirsing, Brokkoli oder Fenchel auf.

Übrigens: Schalen roher Bio-Grapefruits eignen sich kandiert oder getrocknet zum Würzen.

Veganes Rezept für Grapefruit-Avocado-Salat mit Kichererbsen

Zutaten (für 4 Personen): 2 Grapefruits (roh, bio), 1 Avocado, 200 g Spinat, ca. 120-150 g gekochte Kichererbsen (kleine Dose), 1 Limette, 4 EL Tahin, 8 EL Randensaft, etwas Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Grapefruits schälen und Fruchtfleischsegmente filetieren. Avocado halbieren, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Spinat waschen und trockenschleudern. Kichererbsen abspülen. Für das Dressing Tahin und Randensaft verrühren, den ausgepressten Saft einer Limette hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Spinat auf Teller geben und darauf Grapefruitfilets, Avocadoscheiben und Kichererbsen anrichten. Veganen Salat mit Dressing übergiessen und servieren.

Vegane Rezepte mit Grapefruit (roh) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Die meisten Supermärkte (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) bieten Grapefruits an, sowohl weisse als auch rote Sorten. In Bio-Supermärkten (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) sind die Früchte in Bio-Qualität erhältlich. In den D-A-CH-Ländern sind Grapefruits Importware, da sie in diesen Breitengraden nicht im grossen Stil wachsen. Es gibt sie fast ganzjährig im Handel, von Oktober bis März ist die Hauptsaison in Südeuropa.

Die Verfügbarkeit von Grapefruits ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Bei Raumtemperatur halten sich Grapefruits ungefähr eine Woche. In einem kühlen, trockenen Kellerabteil oder im Gemüsefach des Kühlschranks sind sie einige Wochen haltbar. Aufgeschnittene Grapefruits können Sie in Folie eingewickelt, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehren.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Wie sind Grapefruit-Nährwerte zusammengesetzt? Grapefruits (roh) sind mit 32 kcal und 0,1 g Fett pro 100 g kalorien- und fettarm. Kohlenhydrate sind zu 8,1 g/100g vorhanden, davon sind 7 g Zucker. 0,63 g Eiweiss (Proteine) sind in 100 g Grapefruit zu finden.3

139 mg Kalium stecken in 100 g Grapefruit (7 % des Tagesbedarfs), Zitronen (138 mg/100g) und Mandarinen (166 mg/100g) weisen einen ähnlichen Gehalt auf. Im Vergleich dazu hat Pampelmuse mit 216 mg/100g etwas mehr. Fenchelsamen, von denen man jedoch nur kleine Mengen verwendet, enthalten mit 1694 mg/100g besonders viel Kalium.3

Welche Vitamine hat eine Grapefruit? Der Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) in rohen Grapefruits beträgt 34 mg/100g (43 % des Tagesbedarfs). Dieser ähnelt demjenigen von Mango (36 mg/100g). Andere Zitrusfrüchte, wie Limetten (29 mg/100g) und Mandarinen (27 mg/100g) haben etwas weniger, Pomelo (41 mg/100g), Clementinen (49 mg/100g), Zitronen (53 mg/100g), Orangen (53 mg/100g) und Pampelmusen (61 mg/100g) etwas mehr des Vitamins. Im gelben Gemüsepaprika ist mit 184 mg/100g über das Fünffache an Vitamin C zu finden.3

Die rohe Grapefruit enthält 46 µg Vitamin A pro 100 g (6 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel haben Papayas (47 µg/100g) und Mandarinen (34 µg/100g). Wesentlich mehr beinhalten mit 835 µg/100g Karotten.3

Die gesamten Inhaltsstoffe von rohen Grapefruits, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Viele Zitrusfrüchte, u.a. Grapefruit sowie Äpfel enthalten Pektin, das zu den pflanzlichen Ballaststoffen zählt. Pektin ist im Fruchtfleisch und in der weissen Schicht direkt unter der Schale und zwischen den Segmenten zu finden. Pektin wirkt positiv auf den Cholesterinspiegel und trägt zum Arterienschutz bei.5

100 % Grapefruitsaft enthält keinen Zuckerzusatz und kann zuckerhaltige Getränke ersetzen. Zitrussäfte helfen, die tägliche Obstaufnahme zu erreichen, ohne das Gewicht zu beeinflussen, sofern die Ernährung ausgewogen ist. Die Robert Wood Johnson Foundation empfiehlt folgende Tagesmengen: 118 ml für 2–4-Jährige, 177 ml für 5–10-Jährige und 237 ml für ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Eltern sollten den Saftkonsum bei Kindern, besonders bei Übergewicht und Fettleibigkeit, überwachen.6

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen der Grapefruit kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Fruchtfleisch und Schale der Grapefruit enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:1,17,18,19

  • Isoprenoide: Terpene: Monoterpene (Alpha- und Beta-Pinen, Carvon, D-Limonen; Monoterpenoide (1-p-Menthen-8-thiol); Sesquiterpene (Nootkaton, Beta-Caryophyllen); Triterpene: Limonoide (Obacunon, Limonin, Limonin-Glucosid, Nomilin, Nomilin-Glucosid); Tetraterpene: Carotinoide: Carotine (Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Phytofluen, Lycopin), Xanthophylle (Zeaxanthin, Lutein, Beta-Cryptoxanthin, Violaxanthin)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Protocatechinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Ferulasäure, Neochlorogensäure); Flavonoide: Flavonole (Quercetin, Rutin, Myricetin), Flavanone (Hesperidin, Narirutin, Poncirin, Eriocitrin, Neoeriocitrin, Neohesperidin, Naringin, Naringenin, Bergamjuicin, Melitidin), Flavone (Nobiletin, Tangeretin, Rhoifolin), Flavonoid-Glycoside (Cigranosid A-E)
  • Weitere schwefelhaltige Verbindungen: Sulfide (Dimethylsulfide)
  • Weitere organische Verbindungen: Phenylpropanoide; Cumarine: Furanocurmarine (Auraptin, Bergaptol, Bergapten, Bergamottin, Epoxybergamottin, Paradisin A, B und C, Umbelliferon, Osthol, Skimmetin); Hydroxycarbonsäuren (Zitronensäure, Apfelsäure, Chinasäure, Weinsäure); Dicarbonsäuren (Oxalsäure); Tricarbonsäuren (Aconitsäure); Aldehyde (Decanal, Citronellal, Octanal, Hexanal); Ester (Ethylbutanoat)

Bis zu 170 flüchtige Verbindungen sind im Schalenöl und im Aroma des Grapefruitsafts nachgewiesen, wobei reichlich Limonen vorhanden ist. Flavanone, Limonoide und Furanocumarine geben eine bittere Note. Nootkaton, 1-p-Menthen-8-thiol sowie schwefelhaltige Verbindungen prägen den herben Geschmack und dienen als Indikator für Reife und Qualität.1

Eine Vergleichsstudie zeigt, dass Grapefruit und Pomelo einen höheren Gehalt an phenolischen Verbindungen und eine bessere antioxidative Kapazität entfalten als Ananas, Banane, Pfirsich, Zitrone, Birne oder Orange.18

Das Verhältnis der Carotinoide Zeaxanthin (gelb), β-Cryptoxanthin und Lycopin (rot) bestimmt die Fruchtfleischfarbe - gelb, orange oder rot. Das Einhüllen von Grapefruits (Bagging) verändert die Schalenfarbe deutlich. Durch die Reduktion von Carotinoiden färbt sich die Schale blassgelb, besonders stark bei dreilagigen Papiertüten. Die Inhaltsstoffe bleiben jedoch auch nach rund 35 Tagen Lagerung weitestgehend erhalten.17,18

Mehrere Übersichtsarbeiten beschreiben die gesundheitsfördernden Wirkungen von Carotinoiden. Insbesondere Lycopin ist für seine positive Wirkung bei Prostata- und Brustkrebs bekannt.1 Neben biologischen Aktivitäten wie krebshemmenden, antioxidativen und entzündungshemmenden Effekten können Furanocumarine und phenolische Verbindungen auch Arzneimittelwechselwirkungen hervorrufen, indem sie den Leber- und Darmstoffwechsel beeinflussen. Grapefruit kann die Wirkung von Medikamenten verändern, indem sie deren Abbau, Ausscheidung oder Aufnahme hemmt. Schon eine Portion Saft reicht aus, um diesen Effekt auszulösen, der bis zu drei Tage anhält. Der gleichzeitige Verzehr von blutdrucksenkenden Medikamenten und Grapefruit ist nicht zu empfehlen.1 Weitere Informationen hierzu finden Sie im Folgekapitel "Gefahren – Unverträglichkeiten – Nebenwirkungen".

Grapefruitsaft und -früchte zeigen positive Effekte auf die Knochengesundheit und Osteoporose, wie verschiedene In-vivo-Modelle belegen. Grapefruitschalen wirken antimikrobiell, antiparasitär und antifungal.1

Hilft Grapefruit beim Abnehmen? Klinische und In-vivo-Studien bestätigen, dass Grapefruitsaft und Fruchtfleisch bei Fettleibigkeit (Adipositas) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterstützen. Insbesondere Naringin beeinflusst Komponenten des metabolischen Syndroms wie Hyperglykämie, Bluthochdruck, Insulinresistenz und Adipositas positiv. Hesperidin schützt neuronale Verbindungen und die Hautgesundheit. Die äussere Schale enthält die höchsten Flavonoidmengen, gefolgt von der inneren weissen Schicht, Fruchtfleisch und Samen. Rote Sorten zeigen niedrigere Naringin-Gehalte als gelbe Sorten.1,4

Eindeutige Ergebnisse, dass der Verzehr von Grapefruit Körpergewicht und Taillenumfang reduziert, liegen jedoch bislang nicht vor. Grapefruitölduft dämpft laut einer Studie Appetit und Hunger, regt die Fettverbrennung an und unterstützt beim Abnehmen. Auch Bauchfett und Taillenumfang lassen sich dadurch verringern, etwa in Kombination mit Aromatherapie-Massagen und Lavendelöl.1

Der hohe Gehalt an Polyphenolen und Ballaststoffen hilft bei Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms). Unverarbeiteter Saft wirkt dabei stärker als bioprozessierter Saft, was darauf hinweist, dass Verarbeitungsprozesse zur Reduktion von Pektin- und Bitterstoffgehalt die biologischen Effekte abschwächen können.1 Zitronensäure ist die Hauptsäure, die 39-64 % des gesamten Gehalts an organischen Säuren in Grapefruits ausmacht, gefolgt von Chinasäure, Apfelsäure, Weinsäure, Oxalsäure und Aconitsäure. Die Gehalte sind deutlich höher als in Süssorangen.1

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Bestimmte Polyphenole in Pampelmusen, wie z.B. Naringenin (ein Abbauprodukt von Naringin), hemmen die Metabolisierung verschiedener Substanzen (z.B. Cytochrome) in der Leber. Laut einer Studie von 2013 ist das bei mehr als 85 Medikamenten der Fall. Davon führen 43 zu schwerwiegenden unerwünschten Wechselwirkungen. Da dieser Bitterstoff den Blutdruck senkt, sollten Sie Pampelmusen bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten vermeiden. Diese Interaktionen treten auch beim Verzehr von Pampelmuse, Grapefruit, Pomelo und Bitterorangen (Pomeranzen) auf, jedoch nicht bei Orangen.8,20

Bei folgenden Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten: Antidepressiva, Herzmittel, Antibiotika, Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente, Potenzmittel, Blutdrucksenker, Krebsmedikamente und die Antibabypille. Viele Gebrauchsanleitungen warnen jedoch nicht vor möglichen Wechselwirkungen. In den USA sind Prüfungen auf Wechselwirkungen mit Pampelmusen oder Grapefruits vor der Zulassung neuer Präparate üblich. Experten empfehlen PatientInnen, die ihre Medikamente gegen 8:00 Uhr morgens einnehmen, den Verzehr von Pampelmusen oder Grapefruits bis mindestens zum Mittag zu vermeiden.20

Zitronensäure greift den Zahnschmelz an, egal ob als natürlicher Bestandteil eines Lebensmittels oder als Zusatzstoff (E330). Nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln sollten Sie die Zähne nicht kraftvoll reinigen, da es sonst verstärkt zum Abrieb der oberen Zahnschichten kommt. Die Empfehlung lautet, den Mund mit Wasser auszuspülen, um die Säure zu verdünnen und den Ersatz der herausgelösten Mineralien zu beschleunigen.16

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen Art landwirtschaftlicher Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle. Der CO2-Fussabdruck von rohen Grapefruits beträgt 2024 laut der dänischen Klimadatenbank 0,72 kg CO2eq/kg (2021: 0,86 kg CO2eq/kg). Für 1 kg Orangen beträgt der Wert 0,53 kg CO2eq/kg.9

Zur Herstellung von 1 kg Grapefruits benötigt man laut einer niederländischen Studie von 2011 insgesamt 506 Liter Wasser. Für 1 kg Grapefruitsaft ist der Wasserverbrauch bei 675 Liter Wasser.10

Bio-Grapefruits sind zu bevorzugen, da eine biologische Produktion auf den Einsatz von gesundheits- und umweltschädlichen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Dünger verzichtet. Zudem ist auf Flugware (aufgrund des massiven Treibhausgasausstosses) zu verzichten. Greifen Sie zu Grapefruits aus Südeuropa, die man via Landweg transportierte.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Wo ist die Grapefruit-Herkunft? Die Grapefruit stammt ursprünglich von der Karibikinsel Barbados. Der Botaniker James Macfadyen lieferte 1837 die erste wissenschaftliche Beschreibung der Grapefruit und nannte sie Citrus paradisi. Die Entwicklungsgeschichte ist gut dokumentiert, und molekulare Marker deuten stark darauf hin, dass sie aus einer natürlichen Kreuzung von Pampelmuse (Citrus maxima) und Süssorange (Citrus sinensis) hervorgegangen ist. Die ursprüngliche Frucht war sehr kernig und hatte ein weissliches Fruchtfleisch. Seit der Einführung der Frucht in Florida züchtet man kontinuierlich neue Sorten, wobei kernlose Früchte mit rotem Fruchtfleisch ein Hauptziel sind.1,2,7,11

Grapefruits gedeihen in einem warmen, subtropischen Klima und bevorzugen gleichmässig über das Jahr verteilte Niederschläge. Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben Einfluss auf Säuregehalt, Form, Schalendicke und Saftgehalt. In der Indian-River-Region und in Gebieten im Süden Floridas, im unteren Rio-Grande-Tal in Texas und in den Tropen haben die Früchte einen geringeren Säuregehalt als in kühleren Lagen. Hohe Luftfeuchtigkeit trägt zu dünnen Schalen bei, während die Schale in trockenen Klimazonen dicker und rauer und der Saftgehalt geringer ist. Niedrige Wintertemperaturen führen ebenfalls zu einer dickeren Schale im folgenden Jahr und beeinflussen sogar die Fruchtform.2

China ist der grösste Produzent von Grapefruits, gefolgt von Vietnam, Mexiko, den USA und Südafrika. In Europa wachsen Grapefruits in Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland.12

Eigener Anbau

Im Topf wächst ein Grapefruitbaum in den wärmeren Monaten an einem warmen, sonnigen Ort (auch draussen). Die Pflanze überwintert an einem hellen, kühlen Ort, an dem die Temperatur nicht unter 12 °C sinkt, z.B. im Wintergarten, Gewächshaus oder in einem unbeheizten Treppenhaus.13

Grapefruitpflanzen mögen es lieber trocken und vertragen keine Staunässe. Zwischen April und August ist eine wöchentliche Düngung mit einem für Zitruspflanzen geeigneten Bio-Düngemittel erforderlich. Sobald die Pflanze aus dem Kübel gewachsen ist, sollte sie in einem grösseren Topf mit durchlässiger, humusreicher, torffreier Erde stehen.13

Der Grapefruitbaum erreicht im Durchschnitt 4,5 bis 6 m. Dessen Zweige tragen kurze, biegsame Dornen. Die immergrünen Blätter sind eiförmig, 7,5-15 cm lang und 4,5-7,5 cm breit, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, mit kleinen, abgerundeten Zähnen an den Rändern und winzigen Öldrüsen besetzt. Weisse, vierblättrige Blüten stehen einzeln oder in Büscheln in den Blattachseln. Die rundlichen Früchte wachsen dicht beieinander, ähnlich wie Trauben - deshalb der Name Grapefruit (grape = Trauben).1,2,11

Es kann dauern, bis der Baum Früchte trägt und diese reif sind. Sobald die Früchte die volle Grösse erreicht und sich in die entsprechende Grapefruit-Farbe gefärbt haben, kann man sie ernten.

Weiterführende Informationen

Grapefruits sind die Früchte des Grapefruitbaumes (Citrus paradisi), der der Gattung Zitruspflanzen (Citrus) innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) angehört. Die Art entstand aus der natürlichen Kreuzung von Pampelmuse (Citrus maxima), auch Pumelo genannt, und Orange (Citrus sinensis).1 Was ist der Unterschied zwischen Grapefruit und Pampelmuse? Pampelmuse und Grapefruit sind also nicht dasselbe - Grapefruits sind kleiner und weniger süss als Pampelmusen. Pomelo vs. Grapefruit: Auch Pomelo (Citrus grandis) und Grapefruit unterschieden sich. Die Pomelo ging aus der Kreuzung zwischen Pampelmuse und Grapefruit hervor und ist, wie die Pampelmuse, grösser und süsser als die Grapefruit.

Es gibt weisse Sorten mit blassgelbem Fruchtfleisch und rote Sorten mit rosa bis rotem Fruchtfleisch. Weisse Sorten sind z.B. Marsh (Marsh Seedless), Duncan, Oroblanco (Sweetie) und Foster. Zu den bekanntesten roten Grapefruit-Sorten gehören z.B. Redblush oder Ruby, Rio Red, Ruby Red, Shary Red und Flame. Was wiegt eine Grapefruit? Im Durchschnitt wiegt eine ungeschälte Grapefruit 393,5 g und geschält 270,5 g.14

Weitere bekannte Citrus-Arten sind: Zitrone (C. limon), Mandarine (C. reticulata), Limette (C. aurantifolia und C. latifolia) und Bitterorange (C. aurantium).

Ob es sich bei den genannten Zitruspflanzen um im botanischen Sinne gültige Arten handelt, ist umstritten. Einige vertreten die Meinung, dass es nur drei gültige Gmrundarten der Gattung Citrus gibt, nämlich die Zitronatzitrone (C. medica), Mandarine (C. reticulata) und Pampelmuse (C. maxima), und es sich bei den übrigen um introgressive Hybridisierungen der Grundarten handelt. Andere zählen neben den drei oben genannten Arten auch Mexikanische Limette (C. aurantiifolia), Micrantha (C. micrantha) und Citrus halmii zur Grundarten-Liste.15

Bemerkung: Da es sich bei den meisten genannten Pflanzen um Hydride, also aus Kreuzung verschiedener Arten hervorgegangene neue Pflanzen, handelt, ist es korrekter, im botanischen Namen ein "x" zwischen Gattungsnamen und Artnamen zu setzen, z.B. Citrus × paradisi für Grapefruit.

Alternative Namen

Was ist Grapefruit auf Deutsch? Das Wort Grapefruit kommt aus dem Englischen und bedeutet wortwörtlich übersetzt Traubenfrucht. Andere Bezeichnungen für Grapefruit sind Grapefrucht, Paradiesapfel, Adamsapfel, Kürbisorange und Melonenorange. Fälschlicherweise ist auch der Name Pampelmuse für Grapefruits gebräuchlich.

Sonstige Anwendungen

Das extrahierte Pektin dient der Lebensmittel- und Pharmaindustrie als Verdickungs- und Geliermittel. Zudem setzt man es bei Sanierungen von Abwasser zur Biosorption ein.1

Das Öl der Grapefruitschale verwendet man als agrochemisches Desinfektionsmittel, Anti-Aging-Mittel und zur Aromatisierung von Erfrischungsgetränken. Naringin, ein Flavonoid aus der weissen Schicht der Grapefruitschale (Albedo), wandelt man chemisch in einen Süssstoff um, der 1500-mal süsser als Zucker ist.2

Literaturverzeichnis - 20 Quellen

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Khalil MNA, Farghal HH, Farag MA. Outgoing and potential trends of composition, health benefits, juice production and waste management of the multi-faceted Grapefruit Citrus paradisi: A comprehensive review for maximizing its value. Crit Rev Food Sci Nutr. 2022;62(4):935–956.

2.

Morton JF. Fruits of Warm Climates. 1987: 18-28.

3.

USDA United States Department of Agriculture.

4.

Cristóbal-Luna JM, Álvarez-González I et al. Grapefruit and its biomedical, antigenotoxic and chemopreventive properties. Food Chem Toxicol. 2018;112:224–234.

5.

Roger PJD. Heilkräfte der Nahrung, Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich. 2008: 102-103.

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Rampersaud GC, Valim MF. 100% citrus juice: Nutritional contribution, dietary benefits, and association with anthropometric measures. Crit Rev Food Sci Nutr. 2017;57(1):129–140.

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Bailey DG, Dresser G, Arnold JMO. Grapefruit–medication interactions: Forbidden fruit or avoidable consequences? CMAJ. 2013;185(4):309–316.

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CONCITO. The Big Climata Database. Version 1.1. Grapefruit raw. 2024.

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Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577–1600.

11.

Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer-Verlag Berlin Heidelberg: New York; 1977: 342.

12.

FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Crops and livestock products. Pomelos and grapefruits. Production Quantity, 2021.

13.

Praxistipps focus de: Grapefruit pflanzen und pflegen: So geht's. 2023.

14.

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Mittlere Gewichte einzelner Obst- und Gemüseerzeugnisse. 2002.

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CABI Digital Library org: Citrus aurantiifolia (lime). 2019.

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Wetzel WE. UGB-Forum Spezial: Von klein auf vollwertig. Zahnschäden: Nach der Nuckel- die Rennfahrerflasche? S. 19-20.

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Jiang A, Zheng L, Wang D, Kang C, Wu J, Fang P et al. Effects of fruit bagging on the physiochemical changes of grapefruit (Citrus paradisi). Food Quality and Safety. 2022;6.

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Deng M, Dong L, Jia X, Huang F, Chi J, Muhammad Z et al. The flavonoid profiles in the pulp of different pomelo (Citrus grandis l. Osbeck) and grapefruit (Citrus paradisi Mcfad) cultivars and their in vitro bioactivity. Food Chemistry: X. 2022; 15:100368.

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Ahmed W, Azmat R, Mehmood A, Ahmed R, Liaquat M, Khan SU et al. Comparison of storability and seasonal changes on new flavonoids, polyphenolic acids and terepene compounds of Citrus paradisi (Grapefruit) cv. shamber through advance methods. Food Measure. 2021;15(4):2915–2921.

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Chen C, Cancalon P et al. Characterization of furanocoumarin profile and inheritance toward selection of low furanocoumarin seedless grapefruit cultivars. J Amer Soc Hort Sci. 2011;136(5):358-363.

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