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Die Mango (Mangifera indica) ist eine beliebte Tropenfrucht, die KonsumentInnen weltweit roh oder gekocht verzehren. Bio-Qualität erhältlich.
Verwendung in der Küche
Mangos sind ovale bis nierenförmige Früchte mit glatter, leicht glänzender Schale, die je nach Sorte grün, gelb, orange oder rot gefärbt sein kann. Im Durchschnitt misst eine Mango 10-20 cm in der Länge und 6-10 cm im Durchmesser. Frische und reife Mangos duften aromatisch und schmecken angenehm süss, manchmal mit einer leicht herben Note im Abgang.
Das leuchtend gelbe bis orange Fruchtfleisch ist roh verzehrbar. Die Schale und der grosse flache Kern sind ungeniessbar.
Eine reife Mangofrucht gibt auf sanften Druck leicht nach und verströmt ein wohlriechendes Aroma. Kleine schwarze Punkte (1-4 mm) auf der Schale sind auch ein Reife-Indiz. Weder die Farbe der Schale noch die des Fruchtfleischs sagt etwas über die Reife aus.
Kann man eine unreife Mango essen? Üblich ist es, die Mango reif zu verzehren. Grundsätzlich ist eine Mango auch unreif essbar, wie es u.a. in traditionellen Rezepturen Thailands und auf den Philippinen1 beliebt ist.
Es gibt unterschiedliche Methoden, ganze Mangos fürs Rohessen vorzubereiten. Eine Variante ist, die ganze Mango zu schälen, sie aufrecht hinzustellen und das Fruchtfleisch Scheibe für Scheibe abzuschneiden. Vor dem Schälen ist die Frucht gut zu waschen. Zum Entfernen der Schale ist ein Sparschäler ideal. Sie können die Mango mit der Schale auch halbieren, um den Kern herauszubekommen. Dazu mit einem scharfen Messer knapp am Kern vorbeischneiden, rechts und links je ein Stück abtrennen. Mit einem spitzen Messer das Fruchtfleisch im "Karomuster" bis zur Schale (längs und quer) einschneiden. Im Anschluss die Schale umstülpen und die Mangowürfel mit der Hand abtrennen oder abschneiden und essen. Um den Kern herauszulösen, schneiden Sie am besten das verbliebene Fruchtfleisch um den Kern herum ab. Alternativ können Sie die Mango längs in drei Teile schneiden. Die beiden äusseren Teile an den Rand eines dünnwandigen Trinkglases anlegen. Die Schale nach unten abstreifen, das Fruchtfleisch landet im Glas.
Die Süsse und Frische einer Mangofrucht schmecken hervorragend in allerlei veganen Dessertkreationen, wie z.B. Eiscreme (Sorbet), Obstsalat, Creme, Torte und Kuchen. Ein typisch thailändisches Dessert ist Klebreis mit Mango (manchmal mit Zitronengras zubereitet) oder Mochi mit Mango. Es lassen sich mit Mango wunderbar Saft, Smoothies (z.B. mit Himbeeren) und Lassis (indische Joghurtgetränke, auch vegan möglich) zaubern. Insbesondere reife Mangos eignen sich für Marmelade, Kompott, Chutneys und 'Mango Pickle' (oder 'Mango Pickles' = eingelegte Mangostücke mit indischen Gewürzen). Aus dem Irak (Levante) ist eine fermentierte Mangosauce mit dem Namen "Amba" bekannt. Sie erinnert an ein Chutney und schmeckt fruchtig-süss und leicht scharf-würzig.
Zudem können Sie mit der süsslich schmeckenden Zutat herrliche Salate und andere Rohkost-Gerichte zubereiten. In veganem Sushi machen sich Mangostücke fantastisch. Aber auch für herzhafte, salzige Speisen ist die Frucht bestens geeignet. Currys mit Gemüse und Tofu, gefüllte Zucchini, Pastagerichte, Suppen (z.B. mit Karotten und Curry), Sandwichs, Wraps (z.B. Mango-Wraps mit jungem Kokosfleisch, Gemüse und Kräutern), Saucen, Dips (z.B. Mango-Ananas-Salsa oder Erdbeer-Mango-Guacamole) und vieles mehr können Sie mit Mango aufpeppen.
Veganes Rezept für Mango-Avocado-Salat
Zutaten: 1 Mango (roh, bio), 1 Avocado, 150 g Rucola, 1 Orange, ½ Limette, 2 EL Rapsöl, 2 EL weisser Balsamico, 1 Prise Chilipulver, etwas Salz und Pfeffer.
Zubereitung: Die rohe Mango schälen und in Stücke schneiden (Kern entfernen). Avocado schälen und würfeln. Rucola gut waschen und abtropfen lassen. Mango, Avocado und Rucola in eine Schüssel geben und alles miteinander vermengen. Für das Dressing die Orange und die halbe Limette auspressen und den Saft mit Rapsöl sowie weissem Balsamico vermischen. Das Dressing mit Salz, Pfeffer und Chilipulver abschmecken und vorsichtig unter den roh-veganen Mango-Avocado-Salat heben.
Vegane Rezepte mit roher Mango finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Rohe Mangos gelten aufgrund ihrer Druckempfindlichkeit im Handel als etwas schwierig. Trotzdem sind die exotischen Früchte in europäischen Supermärkten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa vielfach das ganze Jahr über zu finden, häufig auch in Bio-Qualität. In Bio-Supermärkten (wie z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) sind frische Mangos oftmals nicht ganzjährig erhältlich, jedoch allerlei sonstige Bio-Mangoprodukte, wie z.B. getrocknete Mangoschnitze, tiefgekühlte Mangowürfel oder Mangosäfte.
Die Verfügbarkeit von Mango ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Genussreife Mangos schmecken am besten frisch oder innerhalb der nächsten drei Tage. Die Früchte bei Zimmertemperatur und nicht im Kühlschrank lagern, denn Temperaturen unter 8 °C sind für den Geschmack und das Aussehen einer Mango nicht förderlich. Unreife Mangos können nachreifen. Dazu können Sie sie in Zeitungspapier einwickeln und liegen lassen. Wer es eilig hat, platziert sie neben anderen klimakterischen Früchten (z.B. Äpfeln). Das von ihnen verströmte Gas Ethylen beschleunigt den Reifeprozess.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.
Rohe Mangos enthalten 60 kcal pro 100 g, die vorwiegend von Kohlenhydraten stammen. In 100 g Mangos stecken 15 g Kohlenhydrate, wovon 14 g Zucker sind. Der Ballaststoffgehalt beträgt 1,6 g/100g. Der Fettgehalt ist mit 0,38 g/100g gering, ebenso der Eiweissgehalt mit 0,82 g/100g.2
Rohe Mangofrüchte weisen 36 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) pro 100 g auf, das macht 46 % des Tagesbedarfs aus. Vergleichbare Mengen haben schwarze Maulbeeren (36 mg/100g) und Grapefruits (34 mg/100g). Sanddornbeeren enthalten mit 450 mg/100g mehr als das 12-Fache.2
Folat (Folsäure) ist in roher Mango zu 43 µg/100g enthalten (22 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel enthalten Echte Guaven (49 µg/100g) und Granatäpfel (38 µg/100g). Sehr viel Folat ist in Mungbohnen (625 µg/100g) vorhanden - diese müssen Sie aber zuvor keimen oder kochen, wodurch sich der Gehalt verringert. Daher nennen wir noch Avocado mit 81 µg/100g als Vergleich.2
Der Gehalt an Vitamin B6 (Pyridoxin) beträgt 0,12 mg/100g (9 % des Tagesbedarfs). Dieser ist vergleichbar mit demjenigen von Echten Feigen (0,11 mg/100g) und Ananas (0,11 mg/100g). Hefeflocken beinhalten mit 2,9 mg/100g äusserst viel Vitamin B6, jedoch sind die Verzehrmengen auch recht klein. Im Vergleich zu anderen Obstsorten haben Bananen mit 0,37 mg/100g noch einen höheren Anteil.2
Die gesamten Inhaltsstoffe von roher Mango, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Das Fruchtfleisch der Mango ist eine reichhaltige Quelle für Mineralstoffe, Vitamine und Makronährstoffe, vor allem Kohlenhydrate. Diese umfassen freie Zucker wie Fruktose, Saccharose und Glukose sowie Ballaststoffe, darunter Cellulose, Hemizellulose und Pektine. Zucker liefert schnell verfügbare Energie und erhöht den Blutzucker, während Ballaststoffe (löslich und unlöslich) die Darmmikrobiota fördern, Entzündungen hemmen und die Verdauung unterstützen. Übermässiger Zuckerkonsum fördert Fettleibigkeit und chronische Krankheiten, weshalb die WHO den Zuckerverzehr auf maximal 10 % der Energiezufuhr empfiehlt. Obwohl Mangofruchtfleisch relativ viel Zucker enthält, widersprechen positive gesundheitliche Effekte einer Einschränkung. Fruktose steht zwar mit Krankheiten wie Leberverfettung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung, in Mango sorgt die Kombination von Ballaststoffen und Zucker für einen niedrigen glykämischen Index.18 Lesen Sie mehr zum Thema Gesunde Süsse? Zwischen Mythos und Wirklichkeit in unserem Beitrag.
Vitamin A, Vitamin C und Vitamin E sind bei Hauterkrankungen, darunter Ekzeme, Dermatose, trockene Haut, sowie zur Vorbeugung vorzeitiger Hautalterung und Netzhauterkrankungen förderlich. Die Vitamine unterstützen u.a. bei Nachtblindheit, Sehnerv-Schwund und Thrombosen der Zentralarterie der Netzhaut. Die Inhaltsstoffe von Mangos sollen zudem harntreibend wirken und den Blutdruck senken.5 Ascorbinsäure (Vitamin C) ist ein starkes Antioxidans, das instabile Sauerstoff-, Stickstoff- und Schwefelradikale reduziert.18
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von Mangofrüchten kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Mangofruchtfleisch enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:3,15,18
- Isoprenoide: Monoterpene (3-Caren, Ocimen, Myrcen, Limonen); Triterpene (Lupeol); Tetraterpene: Carotinoide (Carotine: Beta-Carotin, Xanthophylle: Lutein, Luteoxanthin, Neochrom, Neoxanthin, Violaxanthin, Zeaxanthin)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Benzoesäure, m-Hydroxybenzoesäure, Protocatechinsäure, Gallussäure, Vanillinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Cumarsäure, m-Cumarsäure, Kaffeesäure, Ferulasäure, Zimtsäure); Flavonoide: Flavanole (Epicatechin, Catechin), Flavonole (Kaempferol-Glucopyranosid, Kaempferol-Hexose, Kaempferol-Pentose, Myricetin, Quercetin, Quercetin-Arabinosid, Quercetin-Rhamnopyranosid, Rhamnetin-Galactosid), Flavone (Apigenin-Glucosid, Luteolin-Glucosid); Tannine: Gallotannine, Ellagtannine (Ellagsäure); Xanthone (Isomangiferin, Isomangiferin-Gallate, Mangiferin, Mangiferin-Gallate)
- Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Chinasäure); Aldehyde (Vanillin)
Die im Mango-Fruchtfleisch enthaltenen Carotinoide und Polyphenole haben u.a. antioxidative und entzündungshemmende Effekte. Monoterpene geben das typische Aroma. Beta-Carotin weist eine hohe Fähigkeit auf, freie Radikale zu reduzieren und Superoxid-Anion-, Peroxyl- und Hydroxylradikale zu neutralisieren. Die Mangoschale enthält bei weitem die höchsten Gehalte an phenolischen Säuren, Flavonoiden und Mangiferin, teils 10- bis 30-mal mehr als das Fruchtfleisch.18
Verschiedene Extrakte aus Schale, Fruchtfleisch, Kernen, Blättern und Rinde zeigen antitumorale Effekte in zahlreichen Krebszelllinien. Literaturangaben zu den antikanzerogenen Effekten beschränken sich grösstenteils auf In-vitro-Studien. Betroffene Krebsarten sind u.a. Magen-, Darm-, Leber-, Bauchspeicheldrüsen-, Lungen-, Brust-, Eierstock-, Gebärmutter-, Prostata-, Nerven-, Haut- und hämatologische Krebserkrankungen.15
Extrakte aus dem Fruchtfleisch verschiedener Mangosorten zeigen antiproliferative Effekte gegen Leber-, Brust- und Darmkrebs. Die Wirkung bei Brustkrebs ist umfassend sowohl in vitro als auch in vivo untersucht. Die polyphenolreichen Extrakte aus dem Fruchtfleisch stoppen die Zellteilung und erhöhen die Produktion reaktiver Sauerstoffspezies. Extrakte aus Schale und Kern besitzen stärkere zellwachstumshemmende und zytotoxische Effekte.3,15
Mangiferin reduziert in Tiermodellen das Wachstum von Eierstockkrebszellen, induziert Apoptose und senkt die Aktivität des Notch-Gens, das Zellkommunikation, -wachstum, -spezialisierung und -tod steuert. Mangosaft und -extrakte hemmen das Wachstum von Leukämie- und Lymphomzellen und greifen gezielt die Mitochondrien von Krebszellen an. Mangiferin optimiert die Wirksamkeit der Radiotherapie bei Gehirntumoren. Ethanolischer Fruchtfleischextrakt verbesserte in einem Rattenmodell mit induzierter Gedächtnisstörung die Dichte von Neuronen, die eine Rolle bei Gedächtnis, Lernen und Muskelsteuerung spielen, und senkte oxidativen Stress. Dies weist auf mögliche kognitiv fördernde Effekte hin. Der Wirkstoff Lupeol reduzierte in einem wässrigen Fruchtfleischextrakt oxidativ bedingte Leberschäden in einem Mäusemodell.15
Mangobaum-Fruchtfleisch, Fruchtschale, Samen und Blätter zeigen in zahlreichen Studien antidiabetische Effekte, vor allem bei Typ-2-Diabetes. Mango-Fruchtfleisch-Mehl senkte in Tiermodellen den Blutzuckerspiegel und verbesserte Leberfunktion, Lipidprofil sowie oxidativen Stress. Die Reduktion von zu hohen Cholesterin- und Triglyzeridwerten schützt nachweislich vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mangiferin, Quercetin, Catechin, Gallussäure und Beta-Carotin sind bekannt für antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen, die auch bei der Prävention und Linderung von Magenschleimhautschäden relevant sein können. Gastroprotektive Effekte in Studien gehen vor allem auf Blüten-, Blatt-, Kern- und Rindenextrakte zurück.15
Der therapeutische Nutzen von Mango zeigt Einschränkungen durch geringe Bioverfügbarkeit, v.a. von Mangiferin. Frische Mango bietet die beste Bioverfügbarkeit, getrocknete die geringste. Der Beta-Carotin-Gehalt und die Aufnahme variieren je nach Sorte und hängen vom Gehalt an organischen Säuren ab: mehr Säuren fördern die Aufnahme.15
Verschiedene Studien untersuchten die antibakteriellen Eigenschaften von Extrakten aus Wurzeln, Blättern, Rinde, Fruchtschale, Fruchtfleisch und Samen von Mangifera indica. Am stärksten antibakteriell wirksam sind Samen und Blätter, gefolgt von Rinde und teilweise Schale. Das Fruchtfleisch selbst zeigt in den Studien kaum ausgeprägte antibakterielle Effekte. Die antifungalen Wirkungen von Mangobaum-Extrakten sind vor allem in Blättern, Samen und der Rinde nachgewiesen. Blattextrakte zeigen moderate Hemmungen gegen verschiedene Pilzarten wie Candida und Aspergillus. Samenextrakte sind besonders effektiv gegen Candida albicans und weitere Pilze, wobei einige Sorten stärker wirken als andere. Auch die Rinde besitzt moderate antifungale Eigenschaften, vor allem in Ethanolextrakten. Insgesamt gelten diese Pflanzenteile als vielversprechende Quellen für natürliche Antipilzmittel. Mangobaum-Extrakte aus Wurzeln, Fruchtfleisch und Rinde zeigen in Studien anthelmintische Eigenschaften gegen parasitäre Würmer.4,15
Pflanzenteile von M. indica, darunter Stamm, Rinde, Blätter, Samen und Samenschale sowie Fruchtschale, zeigen u.a. antikanzerogene, entzündungshemmende, antioxidative, magen- und leberschützende sowie lipidsenkende Effekte. Schmerz- und immunmodulatorische Effekte sind für Extrakte aus Rinde, Blättern und Kernen nachgewiesen, nicht für Fruchtfleisch. Das starke Antioxidans Mangiferin ist überwiegend in Blättern, Rinde und Früchten enthalten und wirkt antidiabetisch, blutdrucksenkend, antidegenerativ, immunmodulatorisch, herzstärkend und wundheilend.4,15
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Auch wenn unreife Mangos nicht giftig sind, können Substanzen in der Rinde, den Blättern und der Schale Allergien und Unverträglichkeiten auslösen. Natürliche Kontaktallergene, die sogenannten Urushiole kommen speziell in Sumachgewächsen vor, denen Mangos angehören. Menschen mit früherer Kontaktdermatitis durch Giftefeu oder Giftsumach können eine verzögerte Hypersensitivitätsreaktion auf Mango zeigen. Diese Mango-Dermatitis (stark juckende Hautreaktion) kann Urushiol durch eine Kreuzreaktion auslösen.6
Diese Reaktionen kommen auch in Anbaugebieten vor, wo Menschen während der Ernte ständig Kontakt mit Mangoschalen haben.
Vorsicht ist bei einer Allergie gegen andere Sumachgewächse, z.B. Cashewnuss oder Giftefeu, geboten. Es kann auch zu einer Kreuzallergie mit Pollen von Birken, Beifuss, Sellerie und Karotten, kommen. Personen mit einer Latexallergie können auf bestimmte Lebensmittel, u.a. Mangos, reagieren.7
Menschen mit einer Fruktosemalabsorption sollten auf den Genuss von Mangos verzichten. Bei Betroffenen ist die Aufnahme von Fruktose in den Darmzellen eingeschränkt. Grund dafür ist die Fehlfunktion des Fruktose-Transportmoleküls. Der Verzehr von Mangos könnte zu Durchfall, Bauchkrämpfen, Verstopfung, Übelkeit, Unwohlsein, Aufstossen und Blähungen führen. Je nach Person unterscheidet sich der noch verträgliche Schwellenwert an Fruktose.8
Volksmedizin - Naturheilkunde
Indigene und traditionelle Medizinsysteme nutzen die heilenden Eigenschaften von Rinde, Kernholz, Blätter, Schale, Fruchtfleisch und Samen der Mango. Die Volksmedizin tropischer Länder, darunter Bangladesch, Indien, Madagaskar, Peru, Brasilien, setzt M. indica zur Behandlung von Durchfall, Malaria, Leber- und Lungenerkrankungen, Husten, Geschwüren, Diabetes, Erkrankungen der Gebärmutter und Vagina, sowie bei Magen- und Darmbeschwerden ein.3,15
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Geerntete Mangos haben, bevor sie den Betrieb verlassen, einen relativ geringen CO2-Fussabdruck mit 0,13 kg CO2eq/kg.16 So wie die meisten pflanzlichen Lebensmittel hat die Mango einen kleinen Einfluss auf den Klimawandel. Die Wahl zwischen verschiedenen Mangos, abhängig von Transport-Distanz, Verpackung, Vertrieb und spezifischen Anbaumethoden (z.B. biologisch oder konventionell) ergibt einen minimalen Unterschied im ökologischen Fussabdruck. Als KonsumentIn ist es wichtig, die Relationen zu wesentlich umweltschädlichen Produkten zu kennen. Im Vergleich zu Obst und Gemüse haben tierische Produkte, wie Rindfleisch (60 kg CO2eq/kg), Lamm (24 kg CO2eq/kg), Käse (21 kg CO2eq/kg), aber auch Kaffee (17 kg CO2eq/kg) und Palmöl (8 kg CO2eq/kg) deutlich höhere Werte.17
Ein gravierender Unterschied zwischen den Anbaumethoden liegt im Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau finden beim biologischen Mangoanbau keine chemischen Mittel und Pestizide Anwendung. Neben den Pestizidrückständen stehen konventionelle Plantagen immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik.13
Die gesamte Wertschöpfungskette verbraucht für die Produktion von 1 kg Mangos insgesamt 1800 Liter Wasser. Der Wasserfussabdruck macht zu einem überwiegenden Teil Regenwasser (1300 Liter) aus. Circa 360 l stammen aus Frischwasserreserven und 120 l Wasser sind notwendig, um die Verschmutzung des Ökosystems auszugleichen.9
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Weltweites Vorkommen - Anbau
Mangopflanzen stammen ursprünglich aus den Mittelgebirgen Myanmar und der Region des Himalaja im östlichen Indien. Die Kultivierung der Frucht hat in Indien seit 4000 Jahren Tradition.10 Innerhalb der letzten zweihundert Jahre hat der Mensch sie von dort aus verbreitet. Heutzutage wächst die Frucht in allen tropischen und subtropischen Regionen. Mangos gedeihen nebst Indien auch in China, auf den Philippinen, in Thailand, in Ost- und Westafrika, in den südlichen USA und in der Region des Persischen Golfs sowie in Südbrasilien, Australien, auf Hawaii und in Pakistan. Der Anbau von Mangos erfolgt in Europa auf den Kanarischen Inseln, Madeira und entlang der Mittelmeerküste.1,3
Die Mango ist nach der Banane die am häufigsten angebaute Tropenfrucht, mit einer Jahresproduktion von ca. 42 Millionen Tonnen.3
Wild zu finden
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Mangifera indica liegt in der sog. Orientalischen Region, insbesondere in den Assam-Chittagong-Hills in Indien. Auch in Myanmar sind noch ursprüngliche Populationen zu finden. Da Fledermäuse, Nashornvögel, Affen, Elefanten, Waschbären, Stachelschweine und Menschen die Früchte verzehren und verbreiten, kommt die Pflanze praktisch überall auch wild vor, wo sie der Mensch zuvor eingeführt hat.1
Anbau im Garten oder als Topfpflanze
Sie können aus einem Mangokern selbst eine Pflanze heranziehen, die zwar kaum Früchte trägt, aber schön aussieht. Dazu sollten Sie eine reife Bio-Mango nehmen. Zuerst den Kern herausnehmen und diesen vorsichtig mit einer Messerspitze öffnen, denn darin liegt der nierenförmige Samen. Diesen in ein feuchtes Tuch wickeln, in einen verschliessbaren Gefrierbeutel stecken und ca. 10 Tage ruhen lassen. Im nächsten Schritt pflanzen Sie den entstandenen Keimling ein. Geeignet ist ein Topf mit Drainageschicht (z.B. Blähton oder Tonscherben), Substrat und organischem Dünger. Stellen Sie den Topf in ein Mini-Gewächshaus, wo optimale Wachstumsbedingungen herrschen (25-30 °C). Das Ganze sollte an einem hellen Ort stehen. Das Gewächshaus regelmässig lüften und regelmässig mit Wasser besprühen und gelegentlich giessen.11
Anbau - Ernte
Mangos wachsen in warmen, tropischen Gebieten. Die Mangobäume sind trockenresistent und haben geringe Bodenansprüche. Nach ungefähr fünf Jahren trägt der Baum die ersten Früchte. Bis zur Vollreife vergehen zwischen 12 und 15 Jahre. Es gibt über 1000 verschiedene Mangosorten, die sich in ihrer Form, Grösse, Textur, ihrem Geschmack und den Klimaansprüchen unterscheiden.12
Weiterführende Informationen
Der Mangobaum (Mangifera indica) gehört zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae). Es handelt sich um die Nationalfrucht von Indien und den Philippinen und um den Nationalbaum von Bangladesch.3
Alternative Namen
Die englische Bezeichnung für Mango lautet mango, gebräuchliche Pluralformen sind mangos oder mangoes.
Sonstige Anwendungen
Die Gewinnung von Mangokernöl, auch Mangobutter genannt, erfolgt mittels Extraktion aus getrockneten Mangosamen. Das Öl weist einen neutralen Geschmack auf und eignet sich daher zur Herstellung von Margarine. Bei der Schokoladenherstellung kann es Kakaobutter ersetzen. Mangobutter findet auch als Zusatz in Naturkosmetik-Produkten Verwendung. Seine rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften sind für Hautpflegecremes, Körperlotionen, Shampoos und Lippenstifte beliebt.14
Die Blätter der Mangobäume sind Nahrungsmittel für Tiere. Die jungen Blätter eignen sich auch zum Kochen. Das Holz ist beliebt für Möbel.
Literaturverzeichnis - 18 Quellen
1. | Cabi Digital Library. CABI Compendium: Mangifera indica (mango). |
2. | USDA United States Department of Agriculture. |
3. | Mirza B, Croley CR et al. Mango (Mangifera indica L.): a magnificent plant with cancer preventive and anticancer therapeutic potential. Crit Rev Food Sci Nutr. 2021;61(13): 2125–2151. |
4. | Shah K, Patel MB, Patel RJ, Parmar PK. Mangifera indica (Mango). Pharmacognosy Review. 2010;4(7):42–48. |
5. | Pamplona RJD. Heilkräfte der Nahrung, Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich. 2008: 326-329. |
6. | Yoo MJ, Carius BM. Mango dermatitis after urushiol sensitization. Clinical Practice and Cases in Emergency Medicine. 2019;3(4):361. |
7. | Dermnetnz org: Mango. |
8. | Smollich M, Vogelreuter A. Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Lactose-Fructose-Histamin-Gluten. Verlag: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft: Stuttgart. 2. Auflage 2018. |
9. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600. |
10. | Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer-Verlag Berlin Heidelberg: New York; 1977: 316-321. |
11. | Plantura garden: Mango anpflanzen: Einpflanzen & Anbau leicht gemacht. |
12. | Rehm S, Espig G. Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Verlag Eugen Ulmer: Stuttgart. 1976. |
13. | Pini U. Das Bio-Food-Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014: 457-458. |
14. | Waschkultur de: Mangobutter. |
15. | Ediriweera MK, Tennekoon KH, Samarakoon SR. A review on ethnopharmacological applications, pharmacological activities, and bioactive compounds of Mangifera indica (Mango). Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine. 2017(1):6949835. |
16. | Müller Carneiro J, Dias AF et al. Carbon and water footprints of Brazilian mango produced in the semiarid region. Int J Life Cycle Assess. April 2019;24(4):735–752. |
17. | Poore J, Nemecek T. Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science. 2018;360(6392):987–992. |
18. | Rocha R, Barajas J, Quiroz C, Cárdenas Torres FI, Terán Cabanillas E, Vergara Jiménez M de J. Phytochemicals, antioxidant activity and nutritional profile of pulp, peel and peel fiber of mango (Mangifera indica l.) cultivar Ataulfo. FFHD. 2024;14(10):713–727. |
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