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Kapstachelbeeren, roh, bio? (Physalis)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von Kapstachelbeeren in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

85%
Wasser
 81
Makronährstoff Kohlenhydrate 81.16%
/14
Makronährstoff Proteine 13.77%
/05
Makronährstoff Fette 5.07%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) stammt aus Südamerika und überzeugt mit ihrem süss-säuerlichen Aroma und dem charakteristischen Lampionkelch. Physalis sind roh und bio nicht nur eine kulinarische Spezialität, sondern auch wegen ihrer spannenden Inhaltsstoffe und gesundheitlichen Wirkungen interessant.

Verwendung in der Küche

Geniessen Sie die Kapstachelbeeren roh als süss-säuerlichen Snack oder dekorieren Sie damit Dessert und Süssspeisen. Physalis passen auch zu Feldsalat mit Räuchertofu. Oder geben Sie die orange Beere, halbiert, in eine Karottensuppe für eine fruchtige Note. Zusammen mit anderen Früchten und Beeren passen Physalis auch hervorragend in einen Frucht- und Obstsalat.

Da die Kapstachelbeere mit der Tomatillo und der Tomate verwandt ist, eignet sie sich ebenfalls für Salsa: Physalis, Cherrytomaten und Zwiebel klein schneiden. Die Chili fein würfeln. Alles mit gehacktem Koriander vermengen. Limettensaft, Leinöl, Salz, Pfeffer zugeben und gut durchmischen. Mit frischem Koriander garnieren – fertig ist die Tomaten-Physalis-Salsa. Die Salsa passt gut in Wraps, z.B. gemeinsam mit Bohnen und Avocado, oder in eine Quinoa-Bowl mit Gurke und Kichererbsen.

Beliebt ist auch die Herstellung von Kompott und Marmelade. Leckere Kombis sind Physalis und Mango oder Physalis, Orange und Ingwer.

Für eine besondere Delikatesse tauchen Sie reife Beeren mit zurückgeschlagenem Lampion in geschmolzene Schokoladenkuvertüre – achten Sie dabei auf Sorten mit trockener Fruchtschale, damit die Schokolade gut haftet. Denn manche Sorten sind umgeben von einer feinen Fettschicht, an der kaum etwas haftet.3

Veganes Rezept für ein Kapstachelbeere-Walnuss-Dessert im Glas

Zutaten (3 Personen): 160 g frische Physalis (halbiert), 50 g rohe Walnüsse, 1–2 entsteinte Datteln, eine Prise Zimt, 50 g Soja-Joghurt (alternativ Mandel- oder Kokosjoghurt), 1/4 Teelöffel Vanillepulver oder einige Tropfen Vanilleextrakt, 1 EL Ahornsirup oder rohen Dattelsirup, ca. 5 g Mandelblättchen zu Dekoration

Zubereitung: Entfernen Sie die Lampions der Kapstachelbeeren und halbieren Sie die Beeren. Zerkleinern Sie die Walnüsse grob mit den Händen oder in einem Mixer, sodass noch grobe knusprige Stücke erhalten bleiben. Schneiden Sie die Datteln möglichst klein und vermengen Sie sie mit den Walnüssen. Fügen Sie eine Prise Zimt hinzu und mischen Sie alles gut, bis eine klebrige, aromatische Masse entsteht. Verrühren Sie das Soja-Joghurt mit dem Ahornsirup und der Vanille. Schichten Sie in drei Gläsern (je ca. 10 cm hoch) wie folgt: Walnuss-Dattel-Crunch, Joghurt und als dritte Schicht Physalis-Hälften. Dekorieren Sie jedes Glas mit ein paar Mandelblättchen.

Vegane Rezepte mit Kapstachelbeeren finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc. finden Sie die Kapstachelbeeren – im Handel eher als 'Physalis' bezeichnet – in der Regel während der Saison ab Juli/August bis zum ersten Frost.

Die ersten Früchte reifen im Wiener Raum im August, im südlichen Waldviertel Anfang bis Mitte September und in Norddeutschland Mitte bis Ende September. Die Früchte reifen nach und nach an der Pflanze, etwa 7–10 Wochen nach der Blüte, und vielfach tragen die Pflanzen noch unreife Früchte, wenn mit den ersten Frösten zu rechnen ist. Die unreifen Früchte reifen jedoch nicht mehr gut nach.3

Grossverteiler bieten immer öfter auch Kapstachelbeeren aus kontrolliert biologischem Anbau an. Möchten Sie sichergehen, dass Sie die Beeren in Bio-Qualität erwerben können: bei Bio-Supermärkten wie etwa Denn's Biomarkt und Alnatura finden Sie ebenfalls während der Saison Kapstachelbeeren (bio).

Die Verfügbarkeit von Kapstachelbeeren ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Sie können die Kapstachelbeeren mehrere Wochen lang aufbewahren. Belassen Sie die Beeren in ihren trockenen Lampions und legen Sie die Früchte einzeln bzw. ungeschichtet wie auch luftdurchlässig an einem trockenen Ort aus. Achten Sie darauf, nur vollständig getrocknete Lampions/Früchte einzulagern. Ideale Temperaturen zur Lagerung liegen zwischen 10 und 15 °C.3

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Kapstachelbeeren liefern pro 100 g etwa 53 kcal Energie. Sie enthalten rund 11 g Kohlenhydrate (inkl. Ballaststoffe) sowie etwa 1,9 g Eiweiss. Der Fettgehalt liegt bei ungefähr 0,7 g.2

Kapstachelbeeren enthalten pro 100 g etwa 2,8 mg Niacin, was rund 18 % des empfohlenen Tagesbedarfs ausmacht.2 Ähnlich viel Niacin enthalten z.B. getrocknete Mangos. Hinsichtlich dieses Vitamins liegt die Kapstachelbeere im Mittelfeld. "Bessere" Lieferanten sind etwa Sanddornbeeren (743 mg/100g).

Mit 11 mg Vitamin C pro 100 g decken Kapstachelbeeren etwa 14 % des Tagesbedarfs.2 Dieses Vitamin finden Sie in ähnlicher Konzentration in Fenchel oder Artischocken. Besonders viel Vitamin C enthält rohes Wildgemüse wie Giersch, Knoblauchsrauke (261 mg/100g) oder die Kleine Brennnessel (333 mg/100g).

Die Frucht liefert ausserdem 0,11 mg Thiamin, was ca. 10 % des täglichen Bedarfs entspricht.2 Ähnlich viel dieses B-Vitamins bieten gekochter Quinoa oder roher Grünkohl. Mehr können Sie über rohe Pistazien (0,87 mg/100g) oder Haferflocken (0,42 mg/100g) aufnehmen.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Kapstachelbeeren, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Die primären Metabolite tragen durch ihre antioxidativen und gesundheitsfördernden Eigenschaften wesentlich zur medizinischen und ernährungsphysiologischen Bedeutung der Kapstachelbeere bei. Genauere Informationen finden Sie in den Beschreibungen der jeweiligen Vitamine in unserer Nährstofftabelle.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Kapstachelbeeren kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Kapstachelbeeren enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:4,5,11

  • Isoprenoide: Diterpenoide (Physaline A, B, D, F), Triterpene und -terpenoide (Steroide [Withanolide E, 4β-Hydroxywithanolide E], Saponine), Tetraterpene und -terpenoide (Carotinoide)

  • Alkaloide: Purin-Alkaloide (Koffein)

  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallulsäure, p-Hydroxybenzoesäure, Vanillinsäure, Syringasäure, Benzoesäure, Salicylsäure), Hydroxyzimtsäuren (o-Cumarsäure, Zimtsäure); Flavonoide: Flavonole (Kaempferol); Anthocyane; Flavone (Apigenin; Flavanone Naringenin); Catechole; Tannine

  • Weitere organische Verbindungen: aliphatische Sucroseester (Peruvioses A–M)

Die Polyphenole tragen wesentlich zur antioxidativen Kapazität der Kapstachelbeere bei. Sie neutralisieren freie Radikale, reduzieren Lipidperoxidation und schützen Zellen vor DNA-Schäden. Damit verringert sich das Risiko für degenerative Erkrankungen wie Krebs, Arteriosklerose und neurodegenerative Leiden.4,5,11

Withanolide, insbesondere Withanolide E und 4β-Hydroxywithanolide E, zeigen stark antiproliferative Effekte. Auch Flavonoide wie Quercetin fördern die Apoptose in Krebszellen. Studien belegen eine wachstumshemmende Wirkung auf Tumorzelllinien u.a. bei Leber-, Lungen-, Brust- und Darmkrebs.4,5,11

Mehrere Inhaltsstoffe, darunter Peruvioses (A und B), Flavonoide und Withanolide, wirken entzündungshemmend. In Tiermodellen zeigte sich eine deutliche Hemmung von Entzündungsmediatoren wie Prostaglandin E₂ und Stickstoffmonoxid.4

Tannine, Alkaloide sowie bestimmte Withanolide und Physaline zeigen eine hemmende Wirkung gegenüber pathogenen Mikroorganismen.4,5

Anthocyane und Flavonoide unterstützen die Gefässfunktion und können das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen senken. Zusätzlich belegt eine Humanstudie mit hypercholesterinämischen Patienten, dass Kapstachelbeeren den LDL-Cholesterinspiegel signifikant reduzieren.4

Ausserdem konnten ForscherInnen eine antidiabetische Wirkung feststellen. Die Peruvioses (A–F) hemmen Verdauungsenzyme wie α-Amylase und wirken so der postprandialen Hyperglykämie entgegen. Weitere Studien zeigen eine Verbesserung der Insulinsensitivität in Tiermodellen mit Typ-2-Diabetes.4

Physaline, Saponine und Withanolide besitzen immunmodulatorische Eigenschaften.4

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Da es nur wenige Studien zur Toxizität von Kapstachelbeeren gibt, sind mögliche gesundheitsschädliche Wirkungen nicht vollständig bekannt. Unreife Früchte enthalten jedenfalls Solanin, das zu Magen-Darm-Beschwerden und neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Halluzinationen führen kann. In Einzelfällen beobachteten ForscherInnen nach der Einnahme von Präparaten mit Kapstachelbeeren Nebenwirkungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und manische Episoden.6 Essen Sie nur reife, orange Kapstachelbeeren.

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Volksmedizin kommen Kapstachelbeeren (P. peruviana) bei Krankheiten wie Rheuma, Dermatitis, Asthma, Hepatitis und Malaria zum Einsatz.1

Mehrere Andenkulturen nutzten Kapstachelbeeren traditionell als krampflösendes, harntreibendes, antiseptisches, beruhigendes und schmerzlinderndes Mittel. Diese vielfältigen Anwendungen gehen auf ihr überliefertes Wissen und ihre medizinischen Traditionen zurück.4

Traditionelle Heiler in Kolumbien setzen die Frucht von Physalis peruviana zur Behandlung von Diabetes ein.7

Interessanterweise finden die als Abfall geltenden Kelchblätter in der traditionellen Medizin auch Anwendung, etwa als Aufguss zur Linderung rheumatischer Beschwerden.4

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck von Kapstachelbeeren liegt im spanischen Bio-Anbau bei 1,63 kg CO2eq/kg. In Kolumbien errechneten WissenschaftlerInnen je nach Anbausystem deutlich höhere Werte: zwischen 4,76 und 7,11 kg CO2eq/kg – vor allem durch den Einsatz von Düngemitteln, Verpackung und Transport. Trotz höherer Erträge in Kolumbien ist der CO2-Fussabdruck dort also wesentlich grösser. Damit schneiden europäische Bio-Kapstachelbeeren ökologisch günstiger ab als konventionell produzierte Importware.8

Der Anbau von Kapstachelbeeren ist im Vergleich zu Äpfel (0,2 kg CO2eq/kg) oder Trauben (0,4 kg CO2eq/kg) klimaschädlicher.9

Trotz ausgiebiger Recherche konnten wir keine Daten zum Wasser-Fussabdruck von Kapstachelbeeren finden.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana) stammt ursprünglich aus der Andenregion Südamerikas. Spanische Kolonialmächte brachten sie nach Südafrika, von wo aus sie sich in tropische und subtropische Regionen ausbreitete. Heute bauen LandwirtInnen und HobbygärtnerInnen die Pflanze weltweit an – insbesondere in Kolumbien, Südafrika, Peru, Venezuela und Ecuador, aber auch in Teilen Europas, Asiens, den USA und im pazifischen Raum.4,11

Anbau - Ernte

Die Kapstachelbeere bevorzugt warme, sonnige und geschützte Plätze. Ein geeigneter Standort hat viel Sonne und ist windgeschützt, idealerweise mit Weinbauklima.
In kühlen oder frostgefährdeten Regionen reifen die Früchte oft nicht vollständig aus. Ein warmer, geschützter Platz sichert die Reife und Qualität der Früchte. Die Pflanze wächst am besten in lockeren, durchlässigen Böden. Lockere Erde, die sich leicht erwärmt, ist besonders vorteilhaft. Schwere oder nasse Böden behindern das Wachstum. Ein durchlässiger Boden fördert ein gesundes Wurzelwachstum und bessere Fruchtbildung.3

Die Anzucht erfolgt aus Samen oder Stecklingen im späten Winter. Die Vorkultur beginnt Mitte Februar bis Anfang April. Auspflanzen ins Freiland sollte nach den letzten Frösten erfolgen. Ein rechtzeitiger Anbau sorgt für eine frühe und längere Ernteperiode.3

Kapstachelbeeren benötigen nur wenig Pflege, aber regelmässige Aufmerksamkeit. Wichtig ist eine gute Bewässerung während der Blüte und Fruchtbildung. Die Pflanzen sind trockenheitstolerant, bringen bei guter Wasserversorgung jedoch höhere Erträge. Gezielte Pflege steigert den Fruchtertrag und die Qualität. Die Triebe der Kapstachelbeere sind bruchanfällig. Stützsysteme sind ab dem Jungpflanzen-Stadium wichtig, vor allem bei Wind. Im Gewächshaus sind stabile Gerüste notwendig, im Freiland reichen Bambusstäbe. Ein gutes Stützsystem verhindert Schäden und erleichtert die Ernte.3

Physalisarten sollten nicht jedes Jahr am selben Standort stehen. Ein Fruchtwechsel von 3 bis 4 Jahren ist zu empfehlen, besonders nach Nachtschattengewächsen wie Tomaten oder Paprika. Ständige Wiederbepflanzung fördert Krankheitsdruck im Boden. Fruchtwechsel erhält die Pflanzengesundheit und Ertragskraft.3

Die Früchte reifen 7–10 Wochen nach der Blüte. Reif ist die Frucht, wenn der Lampion papierartig trocken und die Beere gelb-orange ist. Je nach Region erfolgt die Ernte von Juli/August bis zum Frost. Eine gestaffelte Reife ermöglicht eine längere Erntezeit.3

Kapstachelbeeren lassen sich gut im Topf kultivieren – ideal für kühlere Regionen, da die mehrjährige Pflanze so geschützt überwintern kann. Mit der richtigen Pflege ist der Anbau im Topf eine ertragreiche und praktikable Alternative zum Freiland.3

Weiterführende Informationen

Die Kapstachelbeere (Physalis peruviana L.) ist eine halbstrauchige, krautige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Ohne Stütze erreicht die Pflanze Wuchshöhen von 1 bis 1,5 m, mit Stütze sogar über 2 m. Botanisch bemerkenswert ist der lampionartige Kelch, der die Frucht vollständig umhüllt und sie während des Wachstums vor Schädlingen, Vögeln und Witterung schützt. Zudem verlängert er die Haltbarkeit der Beere um ein Vielfaches – auf bis zu 30 Tage. Die leuchtend orangegelben, 4–10 g schweren Früchte enthalten jeweils bis zu 300 Samen und zeichnen sich durch einen hohen β-Carotin-Gehalt aus, der während des Reifeprozesses für die Farbveränderung von grün zu orange verantwortlich ist.4

Die Gattung Physalis umfasst schätzungsweise 85 ein- und mehrjährige Arten, die in gemässigten Klimazonen weltweit kultivierbar sind. Ihren Ursprung hat die Gattung in Südamerika vermutlich vor mindestens 52 Millionen Jahren. Charakteristisch für alle Vertreter ist der aufgeblasene Kelch, der sich während der Fruchtreife wie ein schützender Lampion um die Beere legt.10

Alternative Namen

GärtnerInnen, HändlerInnen und KonsumentInnen verwenden für Physalis peruviana verschiedene Namen, was häufig zu Verwirrung führt. Im deutschsprachigen Raum bezeichnen sie die Kapstachelbeere auch als Andenbeere, Peruanische Blasenkirsche oder einfach als Physalis – obwohl letzterer Begriff streng genommen die ganze Gattung umfasst, die viele verschiedene Arten enthält.

Im Englischen sind die Namen 'Cape Gooseberry' oder 'Golden Berry' üblich.

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

1.

Ramadan MF. Introduction to Goldenberry (Physalis peruviana): Cultivation, Processing, Chemistry, and Functionality. In: Handbook of Goldenberry (Physalis peruviana). Elsevier; 2024:3–8.

2.

USDA United States Department of Agriculture.

3.

Heistinger A. Handbuch Bio-Gemüse. 5. Auflage. Innsbruck: Löwenzahn; 2016:570-575.

4.

Puente L, Nocetti D, Espinosa A. Physalis peruviana Linnaeus, an Update on its Functional Properties and Beneficial Effects in Human Health. In: Mariod AA (Ed.) Wild Fruits: Composition, Nutritional Value and Products [Internet]. Cham: Springer International Publishing; 2019:447–463.

5.

El-Beltagi HS, Mohamed HI et al. Chemical Composition and Biological Activity of Physalis peruviana L. Gesunde Pflanzen. 2019;71(2):113–122.

6.

Ayşe E. Physalis peruviana Toxicity and Toxic Elements. In: Handbook of Goldenberry (Physalis Peruviana). Elsevier; 2024:217–225.

7.

Bernal CA, Castellanos L et al. Peruvioses A to F, Sucrose Esters from the Exudate of Physalis peruviana Fruit as α-Amylase inhibitors. Carbohydrate Research. 2018;461:4–10.

8.

Pérez R, Argüelles F et al. Evidencing the Importance of the Functional Unit in Comparative Life Cycle Assessment of Organic Berry Crops. Environ Sci Pollut Res. 2024;31(14):22055–22072.

9.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

10.

Shenstone E, Lippman Z, Van Eck J. A Review of Nutritional Properties and Health Benefits of Physalis Species. Plant Foods Hum Nutr. 2020;75(3):316–325.

11.

Añibarro-Ortega M, Dias MI et al. Nutrients, Phytochemicals, and in vitro Biological Activities of Goldenberry (Physalis peruviana L.) Fruit and Calyx. Plants. 2025;14(3):327.

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