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Cherrytomaten, roh (Kirschtomaten, bio?)

Frische rohe Cherrytomaten (Kirschtomaten) sind kleiner als klassische Tomaten und sehr aromatisch. Bevorzugen Sie Bio-Qualität.
95%
Wasser
 78
Makronährstoff Kohlenhydrate 78.27%
/18
Makronährstoff Proteine 17.71%
/04
Makronährstoff Fette 4.02%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Cherrytomaten (Solanum lycopersicum var. cerasiforme), auch Kirschtomaten genannt, stellen eine kleinfruchtige Varietät der Tomate dar. Mit den süsslichen Cherrytomaten lassen sich zahlreiche Gerichte zubereiten.

Verwendung in der Küche

Cherrytomaten sind deutlich kleiner als "klassische" Tomaten. Ihre Grösse ähnelt derjenigen von Kirschen - daher der Alternativname Kirschtomate. Wie viel wiegt eine Cherrytomate? Das Gewicht einer Cherrytomate kann variieren (rund 10-30 g).10 Es gibt sie in verschiedenen Sorten, Farben (z.B. rot, gelb, orange, grün, schwarz) und Formen (z.B. rund, oval). Kirschtomaten schmecken sehr aromatisch, fruchtig und in den meisten Fällen süsser als ihre grösseren Verwandten.

Für Cherrytomaten gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. In roher Form kann man mit ihnen feine Salate zubereiten, z.B. mit Basilikum und veganem Mozzarella. Zu Tomatensalat passt auch ein ölfreies Salatdressing mit Walnüssen oder die ölfreie Salatsosse mit Avocado und Zwiebel. Man kann sie auch als Snack roh essen - oder beim Picknick oder Apéro mit einem veganen Dip kombinieren. Sie eignen sich zudem speziell gut zum Garnieren von diversen Gerichten, nicht zuletzt von Rohkost-Kreationen.

Gekocht dienen diese kleinen Tomaten als Beilage oder finden Verwendung für Sossen oder Suppen. Auch für allerlei vegetarische und vegane Pastagerichte sind Cherrytomaten bestens geeignet. So kann man sie unter Spaghetti mischen, zu einem One-Pot-Pastagericht (z.B. mit Oliven zusammen) oder in einen Pastasalat (z.B. mit Gurken) geben. Man kann mit ihnen auch Wähen, Tartes und Galettes zubereiten - am besten mit Kräutern. Ebenfalls empfehlenswert sind mit Knoblauch geschmorte oder im Ofen gebackene, mit Rosmarin marinierte Kirschtomaten. Auch überbackener Chicorée oder verschiedenste Currys schmecken super mit Cherrytomaten.

Folgend einige empfehlenswerte vegane Rezepte mit Kirschtomaten:

Veganes Rezept für Rohkost-Kirschtomaten-Apfel-Suppe

Zutaten (für 4 Personen): 500 g rohe Kirschtomaten (bio), 3 Äpfel, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 800 ml Wasser, 50 g Nussmus (am besten aus Macadamianüssen oder alternativ Cashewmus), 50 ml Sojasauce (oder weniger), 2 EL Zitronensaft (roh), (etwas Salz,) Pfeffer und gehackter Schnittlauch.

Zubereitung: Rohe Kirschtomaten waschen und halbieren. Äpfel waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen und Fruchtfleisch würfeln. Zwiebeln und Knoblauchzehe schälen und in feine Stücke schneiden. Kirschtomaten, Äpfel, Zwiebel und Knoblauch mit Wasser in einen Mixbecher geben und zu einer gleichmässigen Flüssigkeit mixen. Nussmus, Sojasauce und Zitronensaft hinzufügen und zu einer cremigen Suppe mixen. Eventuell zuerst mit weniger Sojasauce arbeiten, um den Salzgehalt zu reduzieren. Mit (Salz und) Pfeffer abschmecken. Die vegane und rohe Cherrytomaten-Apfel-Suppe auf vier Schüsseln verteilen und mit Schnittlauch dekorieren.

Vegane Rezepte mit Cherrytomaten finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Cherrytomaten gibt es in den meisten Supermärkten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc. zu kaufen. Auch viele Bio-Supermärkte (z.B. Alnatura, Denn's Biomarkt) verkaufen die kleinen Tomaten in Bio-Qualität (bio). Kirschtomaten haben in der Schweiz von April bis November Saison.9 Es gibt sie aber ganzjährig im Sortiment. Die Wohlschmeckendsten findet man im Spätsommer. Besuchen Sie einen Wochenmarkt - dort treffen Sie oft eine grosse Vielfalt und aussergewöhnliche Sorten an.

Cherrytomaten und Cocktailtomaten kann man leicht verwechseln (siehe weiter unten bei Verwechslungsmöglichkeiten).

Die Verfügbarkeit von Cherrytomaten ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank. Dort verlieren sie nicht nur an Geschmack, sondern auch an Inhaltsstoffen. Man sollte sie bei Zimmertemperatur aufbewahren, so reifen sie auch noch etwas nach. Die Haltbarkeit beträgt bis zu zwei Wochen. Lagern Sie Tomaten immer getrennt von anderem Gemüse und Obst, da sie das Reifegas Ethen (Ethylen) ausscheiden, welches die Nachbarn zu schnellerem Reifen und auch Verderben anregt.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Wie viele Kalorien hat eine Cherrytomate? Der Energiegehalt der Cherrytomate (roh) beträgt 18 kcal/100g. An Fett ist mit 0,2 g/100 g wenig enthalten. Enthalten Cherrytomaten Kohlenhydrate? Auch Kohlenhydrate (3,9 g/100g) und Proteine (0,88 g/100g) gehören zu den Nährwerten, es sind aber nur geringe Mengen vorhanden. Die Cherrytomate besteht zu einem Grossteil aus Wasser (ca. 95 %).2

Enthalten Cherrytomaten Vitamine? 14 mg Vitamin C stecken in 100 g rohen Kirschtomaten (17 % des Tagesbedarfs). Radieschen (15 mg/100g) und Fenchel (12 mg/100g) liefern ähnlich viel. Der gelbe Gemüsepaprika enthält mit 184 mg/100g mehr als das 13-Fache an Vitamin C.2

In 100 g rohen Cherrytomaten sind zudem 237 mg Kalium zu finden (12 % des Tagesbedarfs). Ähnliche Gehalte weisen Granatäpfel (236 mg/100g) und Kopfsalat (238 mg/100g) auf. Getrocknete Kräuter und Gewürze enthalten ein Vielfaches an Kalium, wie z.B. getrocknete Korianderblätter mit 4'466 mg/100g (= 44,66 mg/1g).2 Man muss jedoch beachten, dass man von Gewürzen und getrockneten Kräutern sehr kleine Mengen verwendet. Zucchini haben mit 459 mg/100g fast doppelt so viel Kalium wie die Cherrytomate.

Der Gehalt an Vitamin K beträgt 7,9 µg/100g (11 % des Tagesbedarfs). Dieser Gehalt ähnelt demjenigen in grünem Gemüsepaprika (7,4 µg/100g) und Himbeeren (7,8 µg/100g). Mangold ist mit 830 µg/100g besonders reich an Vitamin K.2

Die gesamten Inhaltsstoffe der Cherrytomate (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sind Cherrytomaten gesund? Kirschtomaten sind reich an Nährstoffen und bioaktiven Verbindungen, die für die menschliche Gesundheit wichtig oder nützlich sind.5

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Cherrytomaten kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Cherrytomaten (wie auch andere Tomaten-Varietäten) enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Triterpene: Steroide (Campesterol, Stigmasterol, Stigmastanol, Beta-Sitosterol, Delta-5-Avenasterol, Cholestanol, Cholest-7-enol, Lanosterol); Tetraterpene: Carotinoide (Carotene: Lycopin, Alpha-Carotin, Beta-Carotin, Gamma-Carotin, Zeta-Carotin; Xanthophylle: Lutein, Neoxanthin, Violaxanthin, Alpha-Cryptoxanthin, Zeaxanthin, Beta-Cryptoxanthin), Neurosporen, Phytoen, Phytofluen7,18,20,23
  • Alkaloide: Glykoalkaloide: Tomatin18,19
  • Polyphenole: Flavonoide: Anthocyane, Flavanone (Naringenin, Naringenin Chalkon), Flavonole (Rutin, Quercetin, Kaempferol, Kaempferol-3-O-Rutenosid), Flavone (Chrysin, Luteolin). Flavanole (Epicatechin, Catechin); Phenolsäuren: Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, p-Cumarsäure, Ferulasäure, Sinapinsäure, Zimtsäure), Phloretinsäure, Hydroxybenzoesäuren (Vanillinsäure); Stilbene (Resveratrol); Tannine7,18,19,20,23

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in (Kirsch-)Tomaten abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Untersuchungen zeigen, dass es teils signifikante Unterschiede zwischen den verschiedenen Tomaten-Varietäten gibt, was das Vorhandensein und die Konzentration bestimmter sekundärer Pflanzenstoffe betrifft. So beeinflusst die Farbe der Tomaten etwa die Zusammensetzung der enthaltenen Carotinoide. Dunklere Sorten zeigen eine höhere Konzentration an Carotinoiden als hellere Sorten, wie z.B. gelbe Tomaten.22 Viele bioaktive Stoffe kommen zudem vermehrt in der Schale und den Kernen vor und sind in Cherrytomaten besonders konzentriert vorhanden.23

Carotinoide, wie etwa Lycopin, das Tomaten ihre rote Farbe verleiht, tragen massgeblich zur gesundheitlichen Wirkung von Tomaten bei. Sie fungieren als Antioxidantien und fangen reaktive Sauerstoffspezies ab. Dies verhindert Schäden an der DNA durch freie Radikale und schützt vor chronischen Entzündungen, die durch oxidativen Stress entstehen. Carotinoide blockieren zudem unkontrolliertes Zellwachstum und schützen so vor Krebs.4,5,19,20 Epidemiologische Studien am Menschen deuten auf einen schützenden Effekt von Lycopin auf das Risiko für Prostatakrebs hin. Gesammelte Daten legen nahe, dass Lycopin eine, aber möglicherweise nicht die einzige, krebsbekämpfende bioaktive Verbindung in Tomaten ist. Auch in Tiermodellen zeigen Tomaten und Lycopin eine Wirkung gegen Prostatakrebs. Es bestehen jedoch noch grosse Wissenslücken im Verständnis der Dosis-Wirkungs-Beziehungen und der molekularen Wirkmechanismen im Menschen.24

Forschungen belegen, dass der Verzehr von Tomaten und Tomatenprodukten auch das Risiko für Fettleibigkeit, Hyperglykämie, Hypercholesterinämie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. Die bioaktiven Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, antiproliferativ, antidiabetisch und entzündungshemmend. Diese gesundheitsfördernden Eigenschaften unterstreichen das grosse Potenzial von Tomaten, mehrere chronische degenerative Krankheiten zu verhindern oder zu lindern.7,8,20

Eine Überblicksstudie aktueller Forschungsergebnisse zeigt, dass die sekundären Pflanzenstoffe in Tomaten wie Polyphenole und Carotinoide in Studien mit Zellkulturen und Tiermodellen positive Effekte auf Krankheiten haben, die mit oxidativem Stress in Verbindung stehen. Epidemiologische Untersuchungen belegen eine klare Verbindung zwischen regelmässigem Tomatenverzehr und einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Ein Mangel in der Aufnahme von Lycopin tritt häufig bei älteren Menschen und Alzheimer-PatientInnen auf und ist bei diesen stark prädiktiv für eine erhöhte Sterblichkeitsrate und ungünstige Herz-Kreislauf-Krankheitsmarker. Begrenzte Evidenz aus Humaninterventionsstudien deutet darauf hin, dass ein höherer Tomatenverzehr nicht nur die Herz-Kreislauf-Gesundheitsindikatoren verbessert, sondern auch die kognitiven Leistungen steigert. Die Überblicksstudie zeigt zudem, dass eine Ernährung mit Tomaten wirksamer zu sein scheint als die Einnahme von Tomatenextrakten oder Lycopin als Nahrungsergänzungsmittel.18

In einer weiteren Meta-Untersuchung analysierten WissenschaftlerInnen verfügbare Humanstudien zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Tomatenverzehrs. Von 174 durchsuchten Artikeln wählten sie 17 Artikel mit 20 verschiedenen gesundheitlichen Effekten aus. Die ForscherInnen fanden Belege dafür, dass Tomaten das Risiko für allgemeine Sterblichkeit, Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Prostatakrebs und Magenkrebs senken. Lycopin aus der Nahrung kann auch das Risiko für Stoffwechselstörungen und männliche Unfruchtbarkeit verringern. Die WissenschaftlerInnen betonen jedoch, dass es bisher noch zu wenige Untersuchungen an Menschen gibt, um eindeutige Schlüsse zu ziehen, da viele Studien auf Tier- oder Zellmodellen basieren.21

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Tomaten (auch Cherrytomaten) enthalten das giftige Glykoalkaloid Solanin. Solanin verwendet die Ratgeberliteratur gern als Sammelbezeichung für Nachtschatten-Alkaloide, z.B. α-Tomatin in Tomaten oder andere Glykoalkaloide in Nachtschattengewächsen wie Gemüsepaprika oder Auberginen. Unreife, grüne Tomaten weisen hohe Werte auf, die oberhalb der toxischen Grenze liegen können. In reifen Tomaten ist die Konzentration jedoch verschwindend gering und daher besteht auch keine Gefahr für eine Vergiftung.3 Im unreifen Zustand ist der Tomatin-Wert mit bis zu 500 mg/kg deutlich höher als im reifen Zustand (rund 5 mg/kg).17

Einige Personen mit sensiblem Magen empfinden gekochte Tomaten als schwer verdaulich.4

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck von Cherrytomaten hängt stark vom Anbausystem und der Regionalität ab. Oftmals wachsen Tomaten in Gewächshäusern, insbesondere wenn das regionale Klima zu kalt ist oder saisonal sonst kein Anbau möglich ist. Die Beheizung der Gewächshäuser erlaubt einen ganzjährigen Anbau der wärmeliebenden Pflanzen. Alternativ kommen Folientunnel zum Einsatz oder die Tomaten wachsen im Freiland, wodurch sich die benötigte Energiemenge drastisch reduziert.13 Saisonale, regionale Strauchtomaten haben eine durchschnittliche CO2-Bilanz von 0,3 kg CO2eq/kg, regionale Tomaten aus dem Gewächshaus (ausserhalb der Saison) hingegen einen Wert von 2,9 kg CO2eq/kg.15 Kaufen Sie daher am besten während der Saison und achten Sie wenn möglich darauf, dass es "Freiland-Tomaten" aus der Region sind. Aus der Schweiz stammende Tomaten kommen nicht selten aus dem Gewächshaus, da sie Wärme brauchen und vor Wind und Regen geschützt sein müssen.10

Allgemein haben kleinfruchtige Tomaten (z.B. Cocktailtomaten oder Snacktomaten - speziell für Cherrytomaten haben wir keine Details gefunden) im Vergleich zu Strauchtomaten bei gleichen Aufwendungen einen geringeren Ertrag je m2: Entsprechend fällt ihr CO2-Fussabdruck grösser aus. Zusätzlich erfolgt der Verkauf von kleinen Tomaten in der Regel in folienumhüllten Kartonschalen oder Plastikschalen. Auch diese Verpackungsart wirkt sich negativ auf den ökologischen Fussabdruck aus. Beim Einkauf zu bevorzugen sind aus ökologischer Sicht lose, grosse Tomaten wie Fleischtomaten oder Eiertomaten.13

Auch die benötigte Menge an Wasser für die Produktion von 1 kg Tomaten ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig und schwankt entsprechend stark in der Literatur. Die Werte befinden sich zwischen 214 und 1000 Litern.14,15 Im Gegensatz zur ausgestossenen Emissionsmenge ist die benötigte Wassermenge für 1 kg Tomaten aus dem Gewächshaus durchschnittlich geringer als für 1 kg Tomaten aus dem Freiland. Dies ist besonders für trockene Regionen ein zentraler Faktor. Wichtig ist hier noch zu erwähnen, dass die Tomaten in derartigen Glas- oder Plastikgewächshäusern in erdlosen Substraten mit Nährlösungen wachsen. Im Folientunnel oder Freiland hingegen wachsen die Tomaten in der Erde und erhalten neben einer Gründüngung auch eine organisch-mineralische Düngung.16

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Tomate kommt ursprünglich aus Südamerika und gelangte über Spanien nach Europa.9

Laut mehreren Studien sind die Cherrytomaten aus der Kreuzung von Wild- und Kulturtomaten hervorgegangen.10

Wild zu finden

In den Tropen und Subtropen gibt es wildwachsende Tomaten. Diese sehen sehr divers aus - meist sind es kleine, grüne und zum Teil behaarte Früchte.1

Verwechslungsmöglichkeiten

Fälschlicherweise bezeichnet man Cherrytomaten auch als Cocktailtomaten, jedoch sind zweitere häufig länglich geformt und grösser. Beide Varianten ähneln sich zwar, dennoch gibt es einen weiteren Unterschied: Die Cherrytomate ist im Geschmack meist noch etwas süsser.11

Anbau - Ernte

Cherrytomaten lassen sich einfach im Garten oder im Topf auf dem Balkon kultivieren. Die Pflanze ist pflegeleicht und benötigt meist keinen Stab als Unterstützung.9 Die Ernte kann im Vergleich zu grösseren Früchten früher erfolgen und ist im Eigenanbau praktisch, da die Früchte schnell reifen und man so ständig frische Tomaten hat.

Die Pflänzchen sind simpel selbst anzusäen. Dies sollte zwischen Februar und April geschehen. An einem sonnigen und warmen Platz (wie z.B. auf einer sonnendurchfluteten Fensterbank) keimen die Samen innerhalb von fünf bis zehn Tagen. Sobald sich die ersten Blätter gebildet haben, sollte man die Tomatenpflanzen pikieren. Dafür die einzelnen Jungpflanzen in eigene Töpfe oder Kübel umpflanzen und gut giessen.11 Man kann die Pflanzen an ihren dauerhaften Platz im Aussenbereich setzen, sobald kein Frost mehr zu erwarten ist. Cherrytomaten mögen es sonnig und witterungsgeschützt. Zudem bevorzugen sie nährstoffreiche, durchlässige Erde mit guter Wasserspeicherkapazität.11

Auch die Pflege ist relativ leicht. Wurzelballen sollten stets feucht sein, die Blätter sollte man jedoch nicht befeuchten, weshalb ein überdachter Standort ideal ist. Alle zwei bis drei Wochen sollte man düngen (bis zum ersten Fruchtansatz).11

Sobald die Früchte eine kräftig rote (je nach Sorte auch gelbe oder orange) Farbe und eine feste Schale aufweisen, sind die Kirschtomaten erntereif. Bei der Ernte aufpassen, dass man die Fruchthaube nicht beschädigt.11

Weiterführende Informationen

Die Kirschtomate (Solanum lycopersicum var. cerasiforme) gehört als Varietät der Tomate (Solanum lycopersicum) auch zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae).

Die derzeitigen Züchtungsmethoden für neue Tomatensorten konzentrieren sich auf Eigenschaften wie Farbe, Festigkeit, Geschmack und einen hohen Carotinoidgehalt. Diese Fruchtqualitätsmerkmale sind häufiger bei traditionellen Sorten zu finden als bei moderneren Sorten, die in erster Linie auf eine hohe Produktivität ausgelegt sind. Die Einbeziehung von Kirschtomaten in Züchtungsprogramme bietet ein grosses Potenzial; als wertvolle Eigenschaften schätzt man ihre genetische Vielfalt und ihre breite geografische Reichweite. Zu den erwünschten Merkmalen der Cherrytomate gehören Krankheitsresistenz, der Gehalt an löslichen Feststoffen sowie Fruchtgrösse, Geschmack, Textur, Pigmentierung und Nacherntequalität.10

Alternative Namen

Die Cherrytomate (Cherry-Tomate, fälschlicherweise auch Cherry Tomate geschrieben) nennt man auch Kirschtomate. Im Englischen bezeichnet man sie als cherry tomato.

Literaturverzeichnis - 22 Quellen

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11.Tomaten.de Cherrytomaten anbauen - Pflanzen, Pflege und die besten Sorten.
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