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Erbsen, grün, roh (bio?)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von grünen Erbsen in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
79%
Wasser
 71
Makronährstoff Kohlenhydrate 71.29%
/27
Makronährstoff Proteine 26.74%
/02
Makronährstoff Fette 1.97%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.2g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Frische grüne Erbsen (Pisum sativum subsp. sativum) schmecken leicht süsslich und lassen sich vielseitig in der Küche verwenden. In kleinen Mengen sind sie auch roh essbar. Im Handel sind sie zudem in Bio-Qualität erhältlich.

Verwendung in der Küche

Grüne Erbsen sind roh essbar, finden jedoch meistens gekocht Verwendung. Rohe Erbsen sind nicht besonders lange haltbar und verlieren schnell an Geschmack. Deshalb greifen viele oft zu tiefgekühlten Erbsen oder konservierten Erbsen aus Dosen oder Gläsern. Frische Erbsen gibt es saisonal. Früher nutzten die Menschen hauptsächlich Trockenerbsen und bereiteten daraus meist Mus oder Erbsensuppe zu. Heute sind frische grüne Erbsen beliebter.

Sind grüne Erbsen roh essbar? Da Erbsen sehr wenig Phasin enthalten, lassen sie sich in kleinen Mengen auch roh geniessen. Rohe Erbsen haben eine knackige Konsistenz und schmecken süsslich-nussig.

Für grüne Erbsen gibt es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten. Erbsen passen gut zu Mischgemüse aus Karotten, Mais und roter Gemüsepaprika. Beliebt sind sie auch im Gemüsereis, der sich gut mit Tofu, Tempeh oder Seitan ergänzen lässt. Als Alternative zu Kichererbsen eignen sich Erbsen hervorragend zur Herstellung von Hummus oder Falafel. Toll schmecken sie auch als grüne Erbsenpfannkuchen. Gekeimte Erbsen machen sich gut in Rohkost-Salaten oder als Topping für Suppen, Brote oder andere Gerichte. Mittlerweile gibt es auch Pasta aus Erbsenmehl, sowie Proteinpulver aus Erbsen, das sich gut für Shakes oder Smoothies verwenden lässt.

Veganes Rezept für einen Erbsen-Mais-Kidney-Bohnen-Salat

Zutaten (für 2 Personen): 400 g rohe Erbsen, 300 g Maiskörner, 300 g Kidney-Bohnen (gekocht), 20 g Walnüsse, Saft einer Orange, 1 Knoblauchzehe, 2 EL weisser Balsamessig, Salz, schwarzer Pfeffer, 1 Bund frische Petersilie oder Schnittlauch.

Zubereitung: Erbsen, Mais und Kidney-Bohnen in einer Schüssel geben. Die Walnüsse in einem Mixer pürieren. Orange auspressen. Knoblauch schälen und pressen (alternativ sehr fein hacken). Petersilie oder Schnittlauch waschen, gut abtrocknen und fein hacken. Walnussmus, Orangensaft und Knoblauch in eine Schüssel geben und mit Balsamessig mixen. Nach Bedarf mit Salz und Pfeffer abschmecken und Petersilie bzw. Schnittlauch zugeben. Dressing in die Schüssel mit den Erbsen, Mais und Kidney-Bohnen geben und gut durchmischen.

Vegane Rezepte mit Erbsen (roh) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Rohe Erbsen (bio) sind bei grossen Supermarktketten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Billa, Rewe, Edeka oder Hofer häufig im Sortiment, gelegentlich auch in kontrolliert biologischer Qualität (Bio-Qualität). Meist sind sie als Tiefkühlprodukt oder konserviert in Dosen und Gläsern erhältlich. Auch in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt oder Alnatura sowie saisonal auf dem Wochenmarkt sind grüne Erbsen teilweise verfügbar. Die Saison und entsprechende Ernte von Erbsen sind sortenabhängig und finden zwischen Ende Mai und September statt.4,5

Die Verfügbarkeit von grünen Erbsen (roh) ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Im Kühlschrank halten sich frische, grüne Erbsen für rund eine Woche.2 Besser ist es jedoch, sie innerhalb von zwei bis drei Tagen zu verzehren.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Rohe, grüne Erbsen (bio) sind kalorien- und fettarm. 100 g frische grüne Erbsen enthalten 81 kcal. Mit 5,7 g/100g sind sie reich an Ballaststoffen, was etwa 23 % des Tagesbedarfs entspricht. Ausserdem enthalten sie 5,4 g Protein, 14 g Kohlenhydrate und 0,4 g Fett.1

Grüne Erbsen liefern mit 40 mg pro 100 g viel Vitamin C, was etwa 50 % des Tagesbedarfs abdeckt. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem von Johannisbeeren und Maronen. Noch mehr Vitamin C steckt in rohem Grünkohl 120 mg/100g, was 150 % des Tagesbedarfs entspricht. Rohe, gelbe Gemüsepaprika bieten sogar so viel Vitamin C, dass 229 % des Tagesbedarfs abgedeckt sind (184 mg/100g).1

Erbsen enthalten 25 μg/100g Vitamin K. Dies entspricht 33 % des Tagesbedarfs an Vitamin K. Einen ähnlichen Wert haben Sauerkraut und Kefen (Zuckererbsen). Sehr hohe Vitamin-K-Werte haben roher Grünkohl (705 µg/100g) und Mangold (830 µg/100g). Dies entspricht 940 % und 1107 % der empfohlenen Tagesdosis.1 Die Resorptionsquote liegt bei 20 bis 70 % (Aufnahmequote des Vitamins im Körper). Toxische Eigenschaften durch Vitamin K aus Nahrungsmitteln sind nicht bekannt.3

Folat (Folsäure) ist in Erbsen mit 65 µg pro 100 g enthalten, was 33 % des Tagesbedarfs entspricht. Ähnliche Werte haben Pak-Choi und Lauch. Mehr Folat liefert junger Spinat, der sich gut roh als Salat eignet. Pro 100 g enthält roher Spinat 194 µg, was 97 % des Tagesbedarfs an Folat abdeckt.1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Erbsen (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sind grüne Erbsen gesund? Grüne Erbsen (bio) sind gesund, da sie wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten und ballaststoffreich sind. Hervorzuheben ist der hohe Vitamin C-Gehalt (siehe Nährwerte). Vitamin C, ein starkes Antioxidans, übernimmt vielfältige Aufgaben im Körper. Unter anderem hemmt es die Bildung von kanzerogenen Nitrosaminen aus Nitrit und Aminen im Magen und fördert die Aufnahme von Eisen.3 Ballaststoffe haben eine Vielzahl an positiven Effekten für unsere Gesundheit. Sie sind für ein gesundes Verdauungssystem zuständig14, haben positive Auswirkungen auf die Blutzuckerbelastung beim Verzehr von Kohlenhydraten und stärkehaltigen Nahrungsmitteln und können so das Risiko für Typ-2-Diabetes reduzieren15. Ballaststoffreiche Ernährung führt zu einem längeren Sättigungsgefühl, was beim Abnehmen helfen kann.16,22

Erbsen enthalten viel Lysin, aber nur wenig schwefelhaltige Aminosäuren. In Kombination mit Getreide ergibt sich ein vollständiges Profil an essenziellen Aminosäuren. Auch nach dem Keimen lassen sich Erbsen als Sprossen oder Microgreens verwenden. Diese gekeimten Formen können vorübergehend helfen, einen Mangel an frischem Gemüse auszugleichen – zum Beispiel in Zeiten mit Lieferengpässen oder eingeschränkter Versorgung.22

Erbsenproteine und -peptide besitzen vielfältige biologische Eigenschaften. Pflanzliches Eiweiss ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch deutlich gesünder als tierisches. Es steht in Verbindung mit einem geringeren Risiko für Herzkrankheiten und einer niedrigeren Sterblichkeit. Ein hoher Fleischkonsum kann dagegen Übergewicht, Herzprobleme, Stoffwechselstörungen und bestimmte Krebsarten begünstigen.22

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von grünen Erbsen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Grüne Erbsen (roh) enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:22

  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Vanillin, Syringasäure, Vanillinsäure, Salicylsäure), Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure, Ferulasäure, o-Cumarsäure, p-Cumarsäure, Rosmarinsäure, Feruloylchinasäure); Flavonoide: Anthocyane (Cyanidin 3-O-Sambubiosid, Cyanidin-3-Sophorosid, Delphinidin 3-O-glucosid, Malvidin-Glycoside, Pelargonidin-3-0-glucosid), Isoflavone (Genistein, Daidzein, Prunetin, Isoformononetin), Flavanone (Naringenin, Naringin, Hesperetin, Hesperidin, Eriodictyol), Flavonole (Rutin, Quercetin, Kaempferol, Kaempferol 3-O-Glucosid, Kaempferol-3-O-Rutinosid, Isorhamnetin 3-O-Glucosid), Tannine
  • Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Gerbsäure)
  • Sonstige Pflanzenstoffe (inkl. Protease-Inhibitoren): Phytinsäure, Lektine

Viele Studien zeigen, dass sekundäre Pflanzenstoffe in Erbsensamen, Samenschalen und Hülsen vielfältige gesundheitliche Vorteile bieten. Sie wirken antioxidativ, entzündungshemmend, blutdrucksenkend, unterstützen die Vorbeugung gegen Fettleibigkeit und Diabetes, hemmen Krebs, reduzieren Müdigkeit, sind antimikrobiell und können gegen Nierenfibrose helfen.22

Während der Keimung steigt vor allem der Gehalt an Gallussäure, Ferulasäure und Syringasäure deutlich an, was die gesundheitlichen Effekte zusätzlich verstärken kann.22

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Erbsen gehören zu den Hülsenfrüchten, die einen hohen Nährwert aufweisen, jedoch auch schwere allergische Reaktionen hervorrufen können.10,11,12,13 Mehr dazu finden Sie unter dem Link zur Zutat "Erbsen, grün, gefroren".

Hülsenfrüchte wie Erbsen enthalten verschiedene Anti-Nährstoffe, die die Aufnahme von Nährstoffen im Körper behindern können. Zu den wichtigsten zählen Phytinsäure, Lektine, Oxalate und Tannine.22

Phytinsäure kann Mineralstoffe wie Eisen, Zink und Kupfer binden und so deren Aufnahme im Darm verringern. Ihr Gehalt in Erbsen ist ähnlich wie in Linsen, aber niedriger als in Sojabohnen. Durch Einweichen, Kochen oder Keimen lässt sich der Anteil deutlich reduzieren.22

Lektine können in grösseren Mengen gesundheitlich bedenklich sein, da sie rote Blutkörperchen verklumpen können. In Erbsen ist ihr Gehalt jedoch deutlich niedriger als z. B. in Kidneybohnen. Auch hier hilft Kochen, um die Menge zu senken.22

Oxalate binden Calcium und können bei empfindlichen Personen die Nieren belasten. Tannine, ebenfalls in Erbsen enthalten, sind pflanzliche Gerbstoffe, die die Nährstoffaufnahme hemmen können. Beide Stoffe lassen sich durch Kochen oder Einweichen verringern.22

Trotz dieser Stoffe haben Erbsen auch Vorteile: Sie sind glutenfrei und somit für Menschen mit Zöliakie gut geeignet.22

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck von grünen, rohen Erbsen beträgt 1,27 kg CO2eq/kg und liegt damit in einem ähnlichen Bereich wie der von Ingwerwurzeln (1,27 kg CO2eq/kg) und Knoblauch (1,25 kg CO2eq/kg).17

Der Wasserfussabdruck für die Herstellung von 1 kg grünen Erbsen liegt bei 595 Litern, ähnlich der Wassermenge zur Produktion von grünen Bohnen (547 Liter) oder Okraschoten (576 Liter).18

Leguminosen wie die Erbse oder auch Soja binden in ihren Wurzelknöllchen wichtigen Stickstoff, der im Anschluss an die Ernte auch anderen Pflanzen im Boden zur Verfügung steht und auf natürliche Art die Fruchtbarkeit des Bodens erhöht. Entsprechend sind sie geeignete Pflanzen für die Fruchtfolge im ökologischen Landbau. Zusätzlich kann die Integration von Leguminosen in der Fruchtfolge helfen, den Lebenszyklus von gewissen Pathogenen zu durchbrechen, wichtige Nährstoffe verfügbar zu machen und die Bodenstruktur aufzubessern.19

Erbsen gewinnen zunehmend auch an Bedeutung für die Herstellung von Fleischersatzprodukten. In einer Studie verglichen Forschende die Landnutzung zur Produktion von Erbsen und Fleischersatzprodukten mit der zur Produktion von Fleisch. Das Resultat zeigte deutlich, dass eine Substituierung von Fleisch in der Ernährung mit pflanzlichen Proteinquellen wie Leguminosen zum Freiwerden von landwirtschaftlichen Flächen beitragen könnte, welche dann wiederum der ökologischen Artenvielfalt zugute kommen könnten.20

Beim Einkauf empfiehlt es sich, Erbsen aus biologischer Landwirtschaft zu wählen. Hier kommen, im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft, keine synthetischen Dünge- oder Pflanzenschutzmittel zum Einsatz. Diese finden sich oftmals auch im Endprodukt, so auch bei der Erbse.21

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Erbsenschalen und andere Erbsennebenprodukte gelten oft als Abfall, enthalten jedoch wertvolle Stoffe. Ein grosser Teil davon dient daher als Tierfutter, besonders für Wiederkäuer.23

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Erbse ist eine der ersten kultivierten Pflanzen. Menschen züchteten sie vor 10'000 Jahren im Nahen Osten aus der wilden Erbse (Pisum sativum ssp. elatius, Pisum sativum L. ssp. biflorum (Raf.).6,7 Sie gehört weltweit zu den am zweithäufigsten angebauten Hülsenfrüchten.23

Im internationalen Handel unterscheidet man nicht zwischen grünen Erbsen (Gartenerbsen) und Zuckererbsen. Im Jahr 2020 produzierten Länder rund 21,8 Millionen Tonnen grüne Erbsen, wobei China, Indien und die USA die Hauptanbaugebiete bildeten.8 Zusätzlich erzeugten Kanada, Russland und China 14,7 Millionen Tonnen Trockenerbsen.9 Getrocknete oder gefrorene Erbsen sind wichtige Proteinquellen in weiten Teilen der Welt.

Wild zu finden

Die wilde Erbse bzw. Wilderbse (Pisum sativum ssp. elatius, Pisum sativum L. ssp. biflorum (Raf.) Soldano) findet sich im Mittelmeerraum und Teilen Zentralasiens bis nach Iran und Turkmenistan.6 Ebenfalls nahe verwandt mit der Gartenerbse (Pisum sativum ssp. sativum) und der Wilderbse ist Pisum fulvum Sibth. & Sm., die nur im Nahen Osten vorkommt.7

Anbau - Ernte

Erbsen gedeihen auf humusreichem Boden besonders gut, zu schwere und vor allem nasse Böden bereiten ihnen hingegen Probleme. Sie bevorzugen einen sonnigen Platz. Sie können Erbsen direkt ins Freiland säen oder im Gewächshaus vorziehen und anschliessend auspflanzen. Die meisten Erbsensorten lassen sich ab Anfang April aussähen bzw. die Setzlinge einpflanzen. Erbsen dafür alle acht bis zehn Zentimeter in einer etwa drei Zentimeter tiefen Saatrille aussäen. Der Reihenabstand zwischen den Saatrillen sollte mindestens 40 cm betragen. Das Beet regelmässig hacken oder gegebenenfalls mulchen. Den Boden leicht anhäufeln, sobald die Jungpflanzen 10 cm gross sind. Eine Rankhilfe hilft den Erbsen beim Wachsen. Giessen Sie anfangs nur mässig, sobald die Erbsenpflanze Blüten bildet und während der Hülsenentwicklung sollten Sie den Boden jedoch gleichmässig feucht halten.4

Die Erntezeit hängt von der Erbsensorte ab. Palerbsen können Sie ab Ende Mai ernten, Markerbsen und Zuckererbsen ab Juni.4,5 Markerbsen sollten Sie direkt nach der Ernte aus der Hülle pulen, damit die Samen nicht nachreifen und der Zucker sich nicht in Stärke umwandelt, was die Erbsen mehlig schmecken lässt. Wichtiger als der exakte Monat ist allerdings das Aussehen der Hülsen. Die Erbsen sind reif zur Ernte, sobald sie sich deutlich in den Hülsen abzeichnen. Die Hülsen lassen sich einfach am Ansatz abbrechen, alternativ können Sie sie auch mit einem Messer oder einer Schere am Stielansatz abschneiden. Bei Pal-, Schal- und Markerbsen müssen Sie anschliessend die Erbsen aus den Hülsen (oft fälschlicherweise als Schoten bezeichnet) herauspuhlen.5

Weiterführende Informationen

Die Erbse (Pisum sativum L. subsp. sativum) gehört zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Erbsen lassen sich grob in drei Gruppen gliedern: Pal- oder Schalerbsen, Markerbsen und Zuckererbsen(Kefen). Schal- und Palerbsen bleiben nur kurze Zeit zart und tendieren wegen ihres hohen Stärkeanteils schneller zu Mehligkeit. Diese Sorte ist beliebt für die Herstellung von Trockenerbsen. Markerbsen haben ein kleines Korn und sind sehr süss, weshalb man sie manchmal fälschlicherweise als Zuckererbsen bezeichnet. Aus Markerbsen entstehen oft Konserven oder Tiefkühlerbsen. "Echte" Zuckererbsen (Kefen) verzehren Menschen mitsamt der Hülle, solange die Körner noch unterentwickelt sind.4

Die Samenschalen können verschiedene Farben haben, z. B. cremegelb, hellgrün, grün, dunkelgrün, braun oder orange-braun. Die Farbe der Samenschale hängt mit der Bildung von Flavonoiden zusammen. Diese Stoffe kommen bei dunkleren Schalen meist in höherer Menge vor.22

Alternative Namen

Erbsen sind auch unter den Bezeichnungen Gartenerbse oder Speiseerbse bekannt. Die verschiedenen Erbsensorten haben unterschiedliche Namen, die bekanntesten sind Schalerbse, Palerbse und Markerbse. Zuckererbsen tragen auch häufig die Bezeichnung Kefen (mehr dazu unter dem Link zur Zutat Kefen).

Im Englischen ist die Erbse unter Namen wie green pea, garden pea oder matar pea bekannt.

Sonstige Anwendungen

Erbsenschalen enthalten Zellulose, Hemizellulose und Lignin. Aus diesen Resten lässt sich sogenannter Biochar herstellen – ein umweltfreundlicher, kohlenstoffreicher Aktivkohlestoff, der als günstiger und wirksamer Filter zum Einsatz kommt. Aktivkohle aus Erbsenschalen kann Schadstoffe aus Wasser und Industrieabwässern entfernen, da sie sowohl positiv als auch negativ geladene Teilchen gut bindet. So helfen Erbsenschalen, Abwasser zu reinigen und Umweltverschmutzung zu verringern.23

Literaturverzeichnis - 23 Quellen

1.USDA United States Department of Agriculture.
2.Bundeszentrum für Ernährung. Lebensmittellagerung im Haushalt. Empfehlungen für die Lagerdauer und Lagerbedingungen (PDF).
3.

Biesalski HK, Grimm P. Taschenatlas der Ernährung. 6. Auflage. Georg Thieme Verlag: Stuttgart. 2015.

4.

Mein schöner Garten de: Erbse. 2021.

5.

Planatura garden: Erbsen ernten, einfrieren & lagern. 2025.

6.

Kosterin OE, Bogdanova VS et al. Wild pea (Pisum sativum L. subsp. elatius (Bieb.) Aschers. et Graebn. s.l.) at the periphery of its range: Zagros Mountains. Vavilovskii Zhurnal Genet Selektsii. 2020;24(1):60-68.

7.

Smýkal P, Hradilová I et al. Genomic diversity and macroecology of the crop wild relatives of domesticated pea. Sci Rep. 2017;7(1):17384.

8.FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Peas, green (2020).
9.FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Peas, dry (2020).
10.Medizinische Universität Wien. Die 14 wichtigsten Allergene.
11.

Popp J, Trendelenburg V et al. Pea (Pisum sativum) allergy in children: Pis s 1 is an immunodominant major pea allergen and presents IgE binding sites with potential diagnostic value. Clin Exp Allergy. 2020;50(5):625-635.

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Hildebrand HV, Arias A et al. Adult and Pediatric Food Allergy to Chickpea, Pea, Lentil, and Lupine: A Scoping Review. J Allergy Clin Immunol Pract. 2021;9(1):290-301.

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Cabanillas B, Jappe U et al. Allergy to Peanut, Soybean, and Other Legumes: Recent Advances in Allergen Characterization, Stability to Processing and IgE Cross-Reactivity. Mol Nutr Food Res. 2018;62(1):1700446.

14.

Gill SK, Rossi M et al. Dietary fibre in gastrointestinal health and disease. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2021;18(2):101-116.

15.

Evans CEL. Dietary fibre and cardiovascular health: a review of current evidence and policy. Proc Nutr Soc. 2020;79(1):61–67.

16.

Miketinas DC, Bray GA et al. Fiber intake predicts weight loss and dietary adherence in adults consuming calorie-restricted diets: the pounds lost (Preventing overweight using novel dietary strategies) study. J Nutr. 2019;149(10):1742–1748.

17.

The Big Climate Database. Version 1.2. Peas, green. Ginger root. Garlic. 2025.

18.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600.

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Böhm H, Dauber J et al. Fruchtfolgen mit und ohne Leguminosen: ein Review. Journal für Kulturpflanzen. 2020; 489-509.

20.

Mergenthaler M, Kezeya B et al. Anbaupotenziale von Erbsen für Proteinisolate in Fleischersatzprodukten in der EU - Eine einfache Mengenabschätzung mit einem Back-of-the-envelope-Ansatz. Schriften der Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V., Bd. 56, 2021, S. 421-423.

21.

Pesticide Action Network Europe. Forbidden fruit. 2022.

22.

Wu DT, Li WX et al. A Comprehensive Review of Pea (Pisum sativum L.): Chemical Composition, Processing, Health Benefits, and Food Applications. Foods. 2023;12(13):2527.

23.

Fatima R, Fatima F et al. Bridging sustainability and industry through resourceful utilization of pea pods- A focus on diverse industrial applications. Food Chemistry: X. 2024;23:101518.

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