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Zucchini, roh, (bio?)

Die Zucchini ist hinsichtlich ihrer Verwendung vielseitig einsetzbar (auch roh geniessbar). Sie ist leicht verdaulich, kalorienarm und vitaminreich. Bio?
95%
Wasser
 67
Makronährstoff Kohlenhydrate 67.03%
/26
Makronährstoff Proteine 26.08%
/07
Makronährstoff Fette 6.9%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Zucchini, roh (bio?) (Cucurbita pepo) gehört zur Familie der Kürbisgewächse und ist sehr gesund. Zucchini kann aber in Ausnahmefällen giftig sein.

Verwendung in der Küche

Zucchini (Gemüsekürbis, Sommerkürbis oder Zucchetti) ist vielseitig einsetzbar. Gebraten, gegrillt oder roh ist Zucchini, eine leckere Beilage.

Als gesunde und kohlenhydratarme Alternative zu herkömmlichen Nudeln, kann man mit einem Spiralschneider Zucchini-Nudeln herstellen. Die sogenannten 'Zoodles' schmecken fantastisch mit Pesto oder Tomatensugo. Auf unserer Webseite finden Sie verschiedene Rezepte dazu: 'Zucchini-Pasta mit fleischlosen "Fleischbällchen" aus Quinoa' oder 'Zucchini-Spaghetti mit Hanf-Pesto und Mandel-Parmesan'.

Grössere, genauer gesagt ältere Zucchini eignen sich besonders zur Verwendung in Suppen oder Aufläufen.

Eine schmackhafte Variante ist eine gefüllte Zucchini. Man höhlt die Zucchini aus und mischt die herausgenommenen Zucchini-Stücke mit Gewürzen und Zutaten nach Belieben. Anschliessend backt man die gefüllte Zucchini im Ofen–beispielsweise 'Gefüllte Zucchini mit Quinoa-Tomaten Mischung'.

In Rohkost-Rezepten macht sich die Zucchini hervorragend. Geraspelt oder fein geschnitten kann man daraus Salate zaubern. Dazu eignen sich junge, kleine Zucchini.

Eingelegte Zucchini in Essig passen fantastisch in Sandwiches. Eine etwas ungesündere Zubereitung ist 'Zucchini-Antipasti': Gebraten und mit Knoblauch und Kräutern in Öl eingelegt ergibt sich ein Snack, der sich besonderes gut zu Brot geniessen lässt.

Man kann Zucchini auch als Zutat in Brot oder Kuchen verarbeiten. Fein gerieben in Backwaren, verleiht sie Feuchtigkeit und Geschmack.

Veganes Rezept für Avocado 'Zoodles'

Zutaten (2 Portionen): 1 Zucchini (bio), 30 g frischer Basilikum, 85 ml Wasser, 4 EL Pinienkerne, 2 EL Zitronensaft, 1 Avocado, Salz und Pfeffer

Zum Garnieren: 15 Kirschtomaten, 2 EL Hefeflocken

Zubereitung: Zuerst 'Zucchini-Nudeln' mit einem Sparschäler oder Spiralschneider zubereiten. Die restlichen Zutaten in einen Mixer geben (ausser die Kirschtomaten) und zu einer Creme verarbeiten. Zum Schluss 'Zucchini-Nudeln' mit der Avocado-Creme vermischen und mit den halbierten Kirschtomaten und etwas Hefeflocken servieren. Frisch schmecken die Nudeln am besten. Sie bleiben aber auch gut 1–2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt.

Vegane Rezepte mit Zucchini finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Die Ernte beginnt ca. fünf Wochen nach der Pflanzung und endet im Oktober, wenn es wieder abkühlt. Damit hat Zucchini von Mitte Juni bis Oktober Saison.

Bei den meisten Grossverteilern, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc., sind Zucchini aus verschiedenen Ländern, das ganze Jahr über erhältlich. Bevorzugt man Gemüse aus biologischer Qualität und will im Geschäft nicht lange danach suchen, empfiehlt sich der Einkauf im Bio-Supermarkt (z.B. Denn's Biomarkt oder Alnatura). Alternativ kann man die Zucchini über regionale, saisonale Biokisten beziehen.

Die Verfügbarkeit von Zucchini ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.

Tipps zur Lagerung

Zucchini sind nur bedingt lagerfähig. Sie lagern sich maximal eine Woche im Kühlschrank.

Man kann Zucchini aber gut in Essig einlegen oder einkochen. Zucchini lassen sich auch gut einfrieren, z. B. Stücke geschnitten und mit etwas Salz entwässert.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zucchini hat 15 kcal/100g. Die Makronährstoffe setzen sich aus 0,32 g/100g Fett, 3,1 g/100g Kohlenhydrat und 1,2 g/100g Eiweiss zusammen.1

Der quantitativ bedeutendste Mikronährstoff in der Zucchini ist Vitamin C mit 18 mg/100g – vergleichbar mit Honigmelone oder Basilikum. Junge, sogenannte Baby-Zucchini enthalten besonders viel Vitamin C (34 mg/100g). Einen höheren Vitamin C-Gehalt haben Gemüsepaprika (184 mg/100g), Grünkohl (120 mg/100g) und Kräuter wie Petersilie (133 mg/100g) oder Bärlauch (150 mg/100g).1

Mit einem Kalium-Gehalt von 261 mg/100g ist die Zucchini eine gesunde Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung. Hinsichtlich des Kalium-Gehalts kann man Zucchini mit Staudensellerie vergleichen. Weit höhere Werte finden sich jedoch in getrockneten Früchten, etwa Aprikose (1162 mg/100g), Banane (1491 mg/100g), Pfirsich (996 mg/100g) oder Tomate (3427 mg/100g).1

100 g der Zucchini enthalten ca. 12 % des empfohlenen Tagesbedarfs an Vitamin B6 (0,16 mg/100g). In höheren Mengen findet sich Vitamin B6 (Pyridoxin) in z.B. Pistazien (1,7 mg/100g) oder Sonnenblumenkernen (1,3 mg/100g).1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Zucchini, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Zuerst etwas über die in diesem Zusammenhang wichtige botanische Klassifizierung: Die Art Cucurbita pepo ist extrem formenreich. Allgemein lassen sich zwei Stränge von Subspezies erkennen. Zum einen Cucurbita pepo ssp. texana und Cucurbita pepo ssp. pepo. Zucchini gehört zur Letzteren. Um das Thema noch weiter zu verkomplizieren, gibt es noch unzählige Kulturvarietäten der Subspezies, die sich in der Frucht wiederum sehr unterscheiden. Dieses Thema kann sehr verwirrend sein, da auch oft klare Abgrenzungen und Kategorisierungen fehlen. Zucchini gehört zur Subspezies pepo, ebenso wie z.B. der bekannte steirische Kürbis oder der klassische Halloween-Kürbis.18 Es sind also nicht nur dieselben Arten, sondern durchliefen auch eine gemeinsame Züchtungsgeschichte. Der letzte Name der botanischen Klassifizierung gibt die Kulturvarietät an. Der volle Name einer Varietät (von Vielen) von Zucchin ist z.B. Cucurbita pepo ssp. pepo var. 'Black Zucchini' oder der des steirischen Kürbis Cucurbita pepo subsp. pepo var. styriaca. Da es kaum Studien zur gesundheitlichen Wirkung von Cucurbita pepo gibt, die dezidiert das Wort Zucchini verwenden, führen wir hier auch Studien an, die "nur" die Art Cucurbita pepo untersuchten:

Epidemiologische Studien zeigen, dass das Risiko für die Entwicklung von chronischen Krankheiten, einschliesslich Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, durch den ausreichenden Verzehr von Obst und Gemüse in der Ernährung potenziell reduzierbar ist. Phytochemikalien sind bioaktive Verbindungen, die in Obst und Gemüse vorkommen und die Zellen vor Schäden schützen, sprich bei der Krankheitsprävention helfen. So scheint auch die Zucchini diese Eigenschaften aufzuweisen. Die in Zucchini enthaltenen Bio-Komponenten spielen eine positive Rolle für die Gesundheit, was ihre antioxidativen, antimikrobiellen, entzündungshemmenden und antiproliferativen Aktivitäten zeigen (das Zell- und Gewebewachstum hemmend). Antiproliferative Effekte sind z.B.: dass ein Extrakt aus gelben Zucchini für menschliche Lungenkrebszelllinien giftig ist.3

Die Zusammensetzung und der Gehalt bioaktiver Bestandteile (mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Tocopherole und Sterole) des kalt gepressten Öls aus den Kernen (Cucurbita pepo L.) untersuchten ForscherInnen auf ihre wundheilenden Eigenschaften. Diese Studie zeigt die Bedeutung des Öls aus den Kernen (Cucurbita pepo L.) als vielversprechendes Mittel zur Wundheilung in Tierversuchen. Kürbiskernöl ist für ernährungsphysiologische und medizinische Zwecke zu empfehlen.12 Leider gibt es in dieser Studie keinen Hinweis auf die Subspezies.

Eine zusätzliche mögliche Anwendung von Cucurbita pepo findet sich bei Symptomen der unteren Harnwege im Zusammenhang mit einer benignen Prostatahyperplasie (gutartige Vergrösserung der Prostata, die das Wasserlassen erschweren kann). In einer Studie analysierte man die vorhandene Literatur dazu. Die WissenschaftlerInnen fanden 16 Studien; zehn davon 'in Vitro' und sechs klinische Studien. Durch entzündungshemmende und antiandrogene Effekte sowie eine Verringerung des Prostatawachstums und der Detrusoraktivität (Detrusor = Muskel, der die Blase umgibt) kann sich die Lebensqualität von betroffenen Patienten potenziell verbessern.13 Auch in dieser Untersuchung ging man nicht darauf ein, um welche Kulturvarietät es sich handelt.

Das Samenextrakt von Cucurbita pepo in Kombination mit Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm) und Linum usitatissimum (Gemeiner Lein) zeigte in einer klinischen Studie, dass eine zwölfwöchige Behandlung wirksam gegen Stressinkontinenz ist und die Behandlung nur minimale Nebenwirkungen aufweist.14

Einen Extrakt der Samen von Cucurbita pepo untersuchten ForscherInnen auf die Wirkung gegen Nematodeninfektionen. Mit Heligmosomoides bakeri infizierten Mäusen verabreichte man das Extrakt - mit dem Ergebnis einer signifikanten Reduktion der Parasiten.15

Eine weitere Untersuchung zeigte vielversprechende Ergebnisse bezüglich des antikarzinogenen Potenzials von Zucchini. Denn Zucchini hat eine direkte zytotoxischen Wirkung, die sich durch ihre antioxidativen Eigenschaften verstärkt. Die WissenschaftlerInnen kamen zum Schluss, dass Cucurbita pepo die Fähigkeit besitzt, durch H2O2 verursachte Schäden signifikant zu hemmen und sie antiproliferative und proapoptotische Eigenschaften gegenüber HL60-Tumorzellen (eine Form von Leukämie) aufweist.16

Durch das Vorhandensein von Schleimstoffen besitzt Zucchini eine beruhigende Wirkung auf das Verdauungssystem, und als leicht verdauliches Lebensmittel ist es für Menschen mit Verdauungsproblemen geeignet.4

Um den Verlust von Nährstoffen zu minimieren, sollte die angewandte thermische Behandlung für jedes Lebensmittel, je nach seiner Natur unterschiedlich sein. Im Fall von Zucchini zeigte sich, dass Einfrieren und Dämpfen die Phenolverbindungen sowie die antioxidative Aktivität verringerten.4 Frische junge Zucchini schmecken roh ausgezeichnet und man kann durch den Verzehr als Rohkost, das volle Potenzial dieses Gemüses ausschöpfen.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Vor der Zubereitung von Zucchini ist es empfohlen, ein kleines Stück der rohen Zucchini zu kosten. Schmeckt sie bitter, enthält die Zucchini Cucurbitacine. Die Ursache kann Wassermangel während der Wachstumsphase sein, oder durch Verkreuzung mit einem Zierkürbis entstanden sein. In diesem Fall ist die Zucchini nicht zum Verzehr geeignet.2 Cucurbitacine führen zu einer Vergiftung. Die Symptome sind Herzrasen, Blutdruckabfall, Benommenheit, Schläfrigkeit, Dehydration, Übelkeit, Erbrechen und gastrointestinale Blutungen.5 Drei Gramm bitterer Zucchini können ausreichen, um Vergiftungserscheinungen zu verursachen.11

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Folgende Drogenmonografien stufen Cucurbita pepo, genauer gesagt deren Samen, Cucurbitae semen als anerkannte Heilpflanze ein: HMPC (2013), ESCOP (2009), Kommission E (1991), WHO (Vol. 4). Anwendungsgebiete sind: bei nächtlichem und unwill­kürlichem Harnabgang, Miktionsbeschwerden (schmerzhaftes Wasserlassen, häufige Blasenentleerung), benigner Prostatahyperplasie und Reizblase.17

Volksmedizin - Naturheilkunde

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) stuft Kürbissamen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Kürbissamen sind basierend auf langjährigen Erfahrungen bei Beschwerden der Harnwege im Zusammenhang mit Benigner Prostatahyperplasie oder einer Reizblase einsetzbar.17

In der traditionellen Volksmedizin verwendet man Zucchini um Erkältungen zu behandeln und Schmerzen zu lindern. Dies aufgrund seiner antioxidativen, krebshemmenden, entzündungshemmenden, antiviralen, antimikrobiellen und analgetischen (schmerzstillend) Eigenschaften.6

Ökologischer Fussabdruck – Tierwohl

Der ökologische CO2 Fussabdruck von Zucchinis hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Beispielsweise der Art des Anbaus, dem Herkunftsland aber auch der Verpackungsweise. In einer Untersuchung zu den ökologischen Fussabdrücken von Obst und Gemüse aus Deutschland aus dem Jahre 2020 gibt man einen Wert von 0,2 kg CO2eq/kg an. Bei der Produktion von 1 kg Zwiebeln oder Kürbissen entstehen ähnliche Emissionsmengen.19 Werte aus den Niederlanden sind höher angegeben und liegen bei etwa 2,63 kg CO2eq/kg.20 Eine mögliche Begründung für diesen erhöhten Wert liegt in der Anbauweise, da man Zucchinis hier oftmals im Gewächshaus kultiviert. Die benötigte Wassermenge für die Produktion von 1 kg dieser niederländischen Zucchinis liegt bei 125 Litern.20 Für Länder, die dank klimatischer Bedingungen bereits mit Wasserknappheit zu kämpfen haben, ist eine effiziente Wassernutzung besonders wichtig. Man forscht deshalb an idealen Wachstumsbedingungen für Gewächshauszucchini, beispielsweise durch die Verwendung von Mulch oder Tröpfchenbewässerung.23

In der konventionellen Landwirtschaft kommen oftmals synthetisch eingesetzte Pestizide und Herbizide zum Einsatz, welche sich nicht nur negativ auf die Umwelt auswirken, sondern auch potenzielle Gesundheitsrisiken für Menschen darstellen.21 Diese Pestizide finden sich auch teilweise im Endprodukt, was man auch bei Zucchinis feststellen konnte.22 Idealerweise achtet man beim Einkauf auf Ware aus biologischer Produktion, da hier die Nutzung von synthetischen Dünge- und Spritzmitteln verboten ist.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung der Zucchini (Cucurbita pepo) liegt in Amerika. Archäologische Funde weisen auf zwei unabhängige Domestizierungsereignisse hin: eines in Mexiko (C. pepo ssp. pepo) und das andere im Südosten der USA (C. pepo ssp. ovifera). Die ältesten archäologischen Überreste deuten auf eine 10'000 Jahre alte Kulturgeschichte hin.7

Während des 16. Jahrhunderts kam Curcurbita pepo zusammen mit anderen Kürbisarten nach Europa. Die klassische längliche Kürbisart Zucchini, eine beliebte Varietät/Subspezies von Curcurbita pepo, hat ihren Ursprung in Europa und entstand als Ergebnis einer spontanen Mutation. Man glaubt, dass dies im späten 19. Jahrhundert in Italien geschah.8 Der Begriff 'Zucchini' ist der diminutive Plural des italienischen Wortes 'zucca' für Kürbis.9

Heutzutage gedeiht die anspruchslose Zucchini in den verschiedensten Ländern. Ihre Vielseitigkeit in der Zubereitung, ihr milder Geschmack und ihr Nährstoffgehalt haben sie zu einem Grundnahrungsmittel in zahlreichen Küchen der ganzen Welt gemacht.

Anbau - Ernte

Die Zucchini ist eine relativ anspruchslose Kulturpflanze. Zu Staunässe neigende schwere Böden, welche sich nur schwer erwärmen, sind jedoch hinderlich für ein gutes Gedeihen. Da Zucchini zweigeschlechtlich ist, sollte man mindestens zwei Pflanzen setzen, um Befruchtung und einen regelmässigen Fruchtansatz zu gewährleisten. Die Direktsaat ist erst ab Mitte Mai möglich. Im gewerblichen Anbau ist es üblich, bis zu dreimal pro Jahr im Abstand von ca. 4 Wochen zu säen. Die jungen Pflanzen sollten nicht unmittelbar neben den älteren stehen, um die Übertragung von Krankheiten (vorwiegend echter Mehltau) zu verhindern.2

Wie alle Kürbisgewächse ist auch die Zucchini frostempfindlich. Schon unter 10 °C stellt Zucchini das Wachstum ein. Für einen guten Ertrag sind Temperaturen um die 18–24 °C optimal.2

Zucchini verträgt frischen Stallmist und ist für eine ausreichende Versorgung mit Gartenkompost dankbar (3–5 kg/m² pro Pflanze); da sie zu den Starkzehrern gehört und einen hohen Nährstoffbedarf hat. Den grössten Nährstoffbedarf hat die Zucchini in der Phase des Fruchtwachstums.2

Zucchini benötigen eine regelmässige Wasserversorgung. Wassermangel kann die Produktion der giftigen Bitterstoffe stimulieren und führt häufig zu verformten Früchten. Eine Mulchschicht schützt die Pflanze vor übermässiger Verdunstung und unterdrückt konkurrierende Unkräuter. Ideale Grösse zur Ernte der Früchte sind 12–25 cm. Zucchini kann man im Idealfall 2–3 Mal wöchentlich beernten, später in der Saison 1–2 Mal wöchentlich.2

Falls Sie keinen Garten, aber einen Balkon zur Verfügung haben: Zucchini lassen sich auch als Kübelpflanze ziehen.2

Im Erwerbsgartenbau legt man grossen Wert auf Unkrautfreiheit. Im biologischen Anbau bedeutet das mechanische oder händische Regulierung. Mulchfolie zur Unterdrückung des Unkrauts sind ebenfalls üblich. Diese Folien haben zusätzlich den Vorteil, dass die Früchte nicht mit der feuchten Erde in Kontakt kommen und man so Druckstellen vermeiden kann. Unkräuter, z.B. Hirtentäschel und Tiere wie die Blattlaus, können Wirte für Virosen sein.2

Weiterführende Informationen

Eine Zucchini ist im Grunde ein unreif geernteter Kürbis. Die Art Cucurbita pepo ist sehr formenreich und umfasst (äusserlich) sehr unterschiedliche Kultivare. Zu ihr zählt beispielsweise auch der Spaghetti-Kürbis oder der Patisson.10

Zucchini sind einhäusige Pflanzen. Sie tragen also sowohl weibliche als auch männliche Blüten auf einer Pflanze. Nur die weiblichen setzen Früchte an.2

Alternative Namen

Zucchini kann man sowohl mit einem femininen als auch maskulinen Artikel angeben (der, die). Man nennt sie auch Gemüsekürbis, Sommerkürbis oder Zucchetti. Auf Englisch heisst die Zucchini: 'zucchini', 'summer squash' oder im Britischen und auf Französisch 'courgette'.

Literaturverzeichnis - 23 Quellen

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US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA. 2019.

2.

Heistinger A. Handbuch Bio-Gemüse: Sortenvielfalt für den eigenen Garten. 7. Auflage. Innsbruck: Loewenzahn: 2020: 426-431.

3.

Thanh, N.C. et al. Antioxidant, anti-inflammatory and anti-proliferative activities of green and yellow zucchini (Courgette). Applied nanoscience. 2023; 13(3):2251–2260.

4.

Tejada L, Buendía-Moreno L, Villegas A, Cayuela JM, Bueno-Gavilá E, Gómez P, u. a. Nutritional and sensorial characteristics of zucchini (cucurbita pepo l.) as affected by freezing and the culinary treatment. International Journal of Food Properties. 1. Januar 2020;23(1):1825–33.

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Jung C, Steuber B, Schwörer H. Lebensmittelvergiftung durch Cucurbitacine. Dtsch Med Wochenschr. Juli 2020;145(14):988–90.

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Martínez-Valdivieso D, Font R, Fernández-Bedmar Z, Merinas-Amo T, Gómez P, Alonso-Moraga Á, u. a. Role of zucchini and its distinctive components in the modulation of degenerative processes: genotoxicity, anti-genotoxicity, cytotoxicity and apoptotic effects. Nutrients. 14. Juli 2017;9(7):755.

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Castellanos-Morales G, Ruiz-Mondragón KY, Hernández-Rosales HS, Sánchez-de la Vega G, Gámez N, Aguirre-Planter E, u. a. Tracing back the origin of pumpkins (cucurbita pepo ssp. pepo l.) in Mexico. Proc R Soc B. 14. August 2019;286(1908):20191440.

8.

Lim TK. Edible Medicinal And Non-Medicinal Plants: Volume 2, Fruits. Deutschland: Springer; 2012:282.

9.

Paris HS. Summer squash: history, diversity, and distribution. HortTechnology. 1996;6(1): 6-13.

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Kooperation Phytopharmaka GbR. Arzneipflanzenlexikon: Kürbis.2020.

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Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

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Foodfootprint. Climate impact CO2 Zucchini. Aufgerufen am 01.08.2023 auf https://foodfootprint.nl/en/foodprintfinder/zucchini/.

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Contreras JI, Alonso F, Canovas G, Baeza R. Irrigation management of greenhouse zucchini with different soil matric potential level. Agronomic and environmental effects. Agricultural Water Management. 2017; 26-34.

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