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Feigen, roh (bio?)

Echte Feigen (Ficus carica) bzw. Essfeigen eignen sich roh oder getrocknet zum direkten Verzehr, zu Vorspeisen und Desserts. Sie sollten vollreif sein. Bio?
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
79%
Wasser
 95
Makronährstoff Kohlenhydrate 94.81%
/04
Makronährstoff Proteine 3.71%
/01
Makronährstoff Fette 1.48%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Frische Echte Feigen (Ficus carica) bzw. Essfeigen sehen tropfenförmig aus. Die Schale ist je nach Sorte grün-gelb bis violett, das Fruchtfleisch weiss-rosa bis rötlich mit kleinen essbaren Kernchen.

Verwendung in der Küche

Wie schmecken Feigen? Feigen haben einen süsslich, aromatischen Geschmack und sind vollreif sowohl für Desserts, Vorspeisen als auch für die herzhafte Küche bestens geeignet.

Verwenden Sie frische Feigen bzw. rohe Feigen umgehend nach der Ernte oder dem Kauf, denn ihre Haltbarkeit ist sehr begrenzt. Frische Feigen im morgendlichen Müesli (z. B. Erb-Müesli) schmecken besonders gut. Vollreif macht sich die Echte Feige sehr gut als Fruchtdessert, beispielsweise in einem Fruchtsalat. In Kuchen, Tartes oder als Kompott, Feigen-Chutney oder -Senf kann man die Scheinfrüchte sehr gut gekocht geniessen.

Gemüsesalaten oder als Beilage zum Hauptgericht verleihen Feigen eine exotische Note. Reife Feigen presst man auch als Saft; häufig stellt man daraus Dessertwein her. In Spanien und Portugal kennt man Feigenkäse, bestehend aus Feigen, Haselnüssen, Pinienkernen, Mandeln, Pistazien und Gewürzen. Geröstet kann man Feigen zu Feigenkaffee weiterverarbeiten.

Sollte man Feigen ungeschält essen? Frische Feigen isst man gewöhnlich mit der Schale und den Kernen. Die Schale und die Samen der Frucht tragen zu ihrer reichhaltigen Zusammensetzung an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen bei.5

Getrocknete Feigen sind auch sehr beliebt. Diese und rohe Essfeigen eignen sich vollreif zum direkten Verzehr.

Veganes Rezept für Gemüsesalat mit frischen Feigen

Zutaten (für 2 Personen): 1 Avocado, 2 Handvoll Spinat, 4 Feigen, 39 g Walnüsse, 40 g rote Zwiebeln; für das Dressing: 1 TL Ahornsirup, 1 EL Senf, 1 Knoblauchzehen, 50 mL Balsamessig, 70 mL Pflanzenöl (wie z.B. Rapsöl).

Zubereitung: Die Avocado in Stücke schneiden und die Knoblauchzehe zerkleinern. Die Walnüsse bei 200 Grad 5-7 Minuten rösten, bis sie leicht braun sind. Den Spinat mit den Salatzutaten anrichten. Für das Dressing die Zutaten in einem Mixer pürieren und über den Salat giessen.

Teezubereitung

Für die Zubereitung eines frischen Feigenblättertees wäscht man die Feigenblätter und lässt man sie trocknen. Die Blätter etwa 30 Minuten lang bei 100 °C im Ofen trocknen lassen. Man kann auch ein Dörrgerät verwenden. Die Blätter zerdrücken und in Gläsern aufbewahren. Einen Teeaufguss zu machen, übergiesst man 2 gehäufte TL zerkleinerte Feigenblätter mit 250 ml kochendem Wasser und seiht sie nach 5 Min. ab.

Vegane Rezepte mit Echten Feigen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Echte Feigen erhalten Sie bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa, Hofer. Bio-Supermärkte wie Alnatura oder Denn's Biomarkt führen Feigen in der Regel in Bio-Qualität. Feigen aus Regionen mit höheren Sommerniederschlägen behandelt man häufig mit Fungiziden.18 Achten Sie beim Einkauf auf das Herkunftsland und unbeschädigte, schöne pralle Früchte. Wenn möglich, biologisch produziert. Gelbe Feigen sind oft reif. Rötlich-braune Feigen können leicht überreif sein, sind aber noch geniessbar. Violette Feigen können reif sein, aber auch unreif oder überreif sein. Dünnschalige Sorten stammen überwiegend aus der Türkei, dickschalige meist aus Griechenland. Auch in den DACH-Ländern kommen Feigen aus dem lokalen Anbau und in den Handel. Echte Feigen haben eine Saison von Juni bis Oktober.

Die Verfügbarkeit von Echten Feigen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Feigen sind nur sehr kurz haltbar. Intakte Früchte halten bei Raumtemperatur nur wenige Tage (1-2 Tage) und reifen sehr rasch nach. Im Kühlschrank halten sie zwar etwas länger, verlieren aber sehr rasch ihren Geschmack. Die beste Methode zur langfristigen Konservierung von frischen Feigen ist jedoch das Trocknen.5

Kann man Feigen einfrieren? Feigen können bis zu einigen Monaten haltbar sein, wenn sie im Ganzen eingefroren sind.20 Waschen Sie die Feigen vor dem Einfrieren gründlich, entfernen Sie die Stiele und lassen Sie sie dann geschält oder ungeschält.23

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Echte Feigen haben mit 74 kcal/100g einen eher niedrigen Energieanteil. Kohlenhydrate (19 g/100g) machen den grössten Anteil aus, wobei 16 g auf Zucker entfallen und 2,9 g auf Ballaststoffen. Fett und Eiweiss liegen bei 0,30 g bzw. 0,75 g/100g. Frische Feigen enthalten ca. 80 % Wasser.1

Essfeigen enthalten auch Biotin (ex Vitamin B7), zu 5,0 µg/100g. Dieses wasserlösliche Vitamin ist wichtig für den Abbau vieler Aminosäuren und spielt auch im Zellkern eine zentrale Rolle bei der Modifikation von Histonen. Apfel oder Bananen haben ähnliche Werte. Getrocknete Steinpilze haben mit 94 und Bierhefe mit 115 µg/100g weitaus höhere Werte.1

Essfeigen zeigen auch einen hohen Wert an Kalium. Mit 232 mg decken 100 g ca. 12 % des Tagesbedarfs. Das Mengenelement ist wichtig für das Membranpotential in den Zellen. Radieschen (233 g/100g) oder Auberginen (229 mg/100g) haben ähnlich viel Kalium pro 100 g. Getrocknete Gewürze haben meist sehr viel Kalium, wie z.B. Korianderblätter mit 4'466 mg/100g.1

Auch Pyridoxin (Vitamin B6) ist mit 0,11 mg/100g in Echten Feigen gut vertreten. Dieses Spurenelement kommt in hohen Mengen in Bierhefe (4,4 mg/100g) und getrocknetem Bärlauch (2,8 mg/100g) vor. Ähnlich viel Pyridoxin wie Essfeigen haben gemahlene Kurkuma und Currypulver.1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Echten Feigen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Wie gesund sind Echte Feigen? Als frische Frucht ist die Feige mit ihren vielen kleinen Kernen einer der höchsten pflanzlichen Kalzium- und Ballaststofflieferanten. Das macht die Frucht zu einem natürlichen Abführmittel.20 Ausserdem ist sie besonders reich an den Mineralstoffen Magnesium und Kalium, die gesund für das Herz sind. Kalzium und Kalium tragen auch zum Schutz der Knochen bei.20,21 Die enthaltenen Antioxidantien bekämpfen freie Radikale und die organischen Säuren in Feigen tragen zur Verringerung von Entzündungen, zur Regulierung des Immunsystems, zur besseren Kalziumaufnahme und zur Vorbeugung von Blutgerinnseln bei. Das enthaltene Kalium hilft, den Blutdruck stabil zu halten. Bei regelmässigem Verzehr tragen Feigen positiv zum Sättigungsgefühl, zur Senkung des Körpergewichts und zur Blutzuckerkontrolle bei.5

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Bronchialerkrankungen. Sie befreien die Brust, lindern den Hustenreiz, erleichtern das Abhusten und beruhigen die Atemwege. Chronische Bronchitis, aber auch akute Atemwegsinfektionen aufgrund von Grippe und Erkältungen behandelt man häufig mit in Milch (auch pflanzlicher Art) eingeweichten und gekochten Feigen. Feigen wirken allgemein, aber besonders getrocknet und eingeweicht gegen Infektionen.22

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Echten Feigen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen. Feigen (frische und getrocknete) enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:5,6

  • Isoprenoide: Carotinoide (β-Carotin, Zeaxanthin, β-Cryptoxanthin, Lutein)
  • Polyphenole: Flavonoide (Flavone, Flavanone, Flavanonole), Phenolsäuren, Anthocyane

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in den Feigen abhängig von Standort, Sorte, Erntezeitpunkt, Reifegrad und Verarbeitung variieren kann.5 Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Einige Menschen, die eine Allergie gegenüber Pollen (z.B. von Birken oder Gräsern) zeigen, können auch auf Feigen allergisch reagieren. Die Symptome äussern sich als anaphylaktische Reaktionen (orales Allergiesyndrom), d. h. Brennen im Mund, Schwellungen und Taubheit von Zunge und Lippen, Schwellungen im Kehlkopfbereich bis hin zur Atemnot. Diese Allergene befinden sich als Proteine in der Schale der Frucht.24,25

Sind zu viele Feigen gesundheitsschädlich? Menschen, die nicht auf Trauerfeigen (Ficus benjamina) sensibilisiert sind oder an einem "Latexfrucht-Syndrom" leiden, können ein orales Allergiesyndrom oder Magenprobleme bekommen. Dies geschieht bei wiederholtem Verzehr von Essfeigen.24 So kann beispielsweise der Milchsaft einer unreifen Feige bei übermässigem Verzehr Rachenreizungen oder Magenprobleme verursachen.23

Getrocknete Feigen sind jedoch besser verdaulich, da durch das Trocknen ein Grossteil der allergieauslösenden Proteine zerstört ist.25

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Volksmedizin verwendet man die Rinde, Blätter, Wurzeln und Milchsaft der Feige zur Behandlung einer Vielzahl von Beschwerden. Die Feigenmilch, die aus den abgebrochenen Blättern austritt, zur Behandlung von Hautproblemen, wie zum Beispiel zur Entfernung von Warzen. Als Tee verzehrt, haben Feigenblätter antidiabetische Eigenschaften.7,20

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.8

In China Feigen haben laut CarbonCloud einen CO2-Fussabdruck von 1,17 kg CO2eq/kg (v.a. Produktion). Getrocknete Feigen von China kommen auf 8,43 kg CO2eq/kg (inkl. Produktion, Transport und Verarbeitung).9 Das verdeutlicht gut, wie viel die Lebensmittelverarbeitung und auch der Transport ausmachen können.

Zum Vergleich: Gemüse, eines der klimafreundlichsten Lebensmittel, hat je nach Anbaumethode (und ohne die Auswirkungen des Transports) einen CO2-Fussabdruck von ca. 0,1-0,5 kg CO2eq/kg.10 Der durchschnittliche CO2-Fussabdruck von pflanzlichen Lebensmitteln beträgt in etwa 0,66 kg CO2eq/kg, was nur 10,7 % der CO2-Emissionen von tierischen Produkten (6,15 kg CO2eq/kg) ausmacht.11 Um den CO2-Fussabdruck kleinzuhalten, ist es am besten tierische Produkte aus dem Speiseplan zu streichen.

Der Wasserfussabdruck von Feigen beläuft sich auf insgesamt 3350 l/kg, damit vergleichbar sind Sonnenblumenkerne oder Oliven. Wobei der grösste Teil davon das sogenannte 'grüne' und 'blaue Wasser' ausmacht. Der grüne Wasserfussabdruck gibt die Menge des verbrauchten Regenwassers bei der Produktion an. Die durch die Produktion verbrauchte Menge an Oberflächen- und Grundwasser ist der blaue Fussabdruck.12

Grundsätzlich gilt: Frisches, unverpacktes, saisonales und regionales Gemüse weist die geringsten Emissionen auf. Je mehr man ein Lebensmittel weiterverarbeitet, desto schlechter fällt der ökologische Fussabdruck aus. Deshalb sind getrocknete Feigen tendenziell von einer schlechteren CO2-Bilanz auszugehen.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Die Feige kann nur von der Feigengallwespe bestäubt sein. Auch der Lebenszyklus der Feigengallwespe ist speziell an den der Feige angepasst.16 Ficin, ein von der Feigenpflanze produziertes Enzym, zersetzt und beseitigt die in der Frucht verbliebenen Reste der Feigengallwespe.26 Heutige Feigenkulturen sind jedoch parthenokarp, d.h. sie benötigen keine Bestäubung mehr, um Früchte zu tragen.16

Nematoden sind der häufigste Schädling bei Feigen, aber es gibt nur wenige andere regelmässig auftretende schwere Schädlinge oder Krankheiten. Aus diesem Grund sind Pestizide auch in kommerziellen Feigenplantagen nicht immer notwendig. In Feigenanbaugebieten mit höheren Niederschlagsmengen ist allerdings der Einsatz von Fungiziden üblich.18

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Kultivierung von Feigenbäumen ist wahrscheinlich älter als der Ackerbau. Die Echte Feige stammt aus Vorderasien, nicht wie andere Arten (Eselsfeige: Ficus sycomorus) aus Ägypten. Man fand in Jericho (Westufer des Jordans) 11'400 Jahre alte Überreste einer Wildform der Feige. 5000 v. Chr. kultivierten auch die Assyrer Feigenbäume in ihren Gärten.16 Wilde Feigen sind im gesamten Vorderasien und im Mittelmeerraum verbreitet. Dort erntet man auch heute noch den Grossteil der Feigen. Die meisten Feigen, die heute nach Europa eingeführt sind, stammen aus Griechenland und der Türkei. Der Rest aus Italien und Spanien. Geringere Erntemengen liefern Afrika, China, Kalifornien, Australien, Neuseeland und Mexiko.16,18

Wild zu finden

Wilde Feigen wachsen in weiten Teilen des Nahen Ostens und des Mittelmeerraum.18 Die Pflanze ist als Strauch oder kleiner Baum mit breiten, laubabwerfenden Blättern zu erkennen, die tief gelappt sind und eine raue Textur aufweisen. Wenn man die Blätter oder den Stiel abbricht, tritt ein weisser Milchsaft aus.17

Anbau im Garten

Am besten pflanzt man Feigenbäume im Frühjahr. Um sie vor Austrocknung und Kälte zu schützen, sollte man sie 5-10 cm tiefer pflanzen als im Anzuchttopf. Bei getopften Feigen sollte das Pflanzgefäss einen Durchmesser von mindestens 30-40 cm haben und grosse Abflusslöcher aufweisen. Alle 2-4 Jahre im Frühjahr umtopfen. Feigen sind sehr trockenheitsresistent, brauchen aber in der Erntephase viel Wasser und sollten im Winter nicht austrocknen.16 Die Winter dürfen nicht zu kalt sein. Sobald die Knospen offen sind, verträgt der Feigenbaum keine Kahl- und Spätfröste. Man düngt kaum Stickstoff und die Pflege ist einfach. Die Ansprüche an den Boden sind sehr gering.2,16 Die Echte Feige ist empfindlich gegen Staunässe.2,16 Man sollte die Pflanzen während der Fruchtzeit von Mai bis August düngen (auch bei Topfpflanzen).16 Der Baum der Echten Feige wächst sehr langsam und beginnt nach sieben Jahren zu tragen.2

Anbau - Ernte

Je nach Sorte, Boden und Niederschlag pflanzt man zwischen 80 und 1200 Bäume pro Hektar. Der sommergrüne, laubwerfende Strauch oder Baum kann eine Höhe bis zu 10 m erreichen.2 Die Echte Feige findet man auch in sehr niederschlagsarmen Gebieten. Aus diesem Grund findet der kommerzielle Feigenanbau vor allem in heissen, trockenen Klimazonen statt. Feigenbäume sind ertragreicher, wenn sie bewässert sind, und im Frischobstanbau bleibt die Wasserversorgung auch dann erhalten, wenn die Früchte reif sind. Die Standardvermehrungsmethode für Feigen ist die Stecklingsvermehrung. Neue Feigenplantagen brauchen etwa 3-5 Jahre, um in die kommerzielle Produktion einzusteigen. Feigenbäume benötigen nur eine minimale Düngung.18 Ein Baum kann bis zu 40 kg Früchte tragen und diesen Ertrag ein halbes Jahrhundert lang liefern.2

Weiterführende Informationen

Die Echte Feige (Ficus carica var. domestica) nennt man auch Haus- oder Ess-Feige, sie zählt zur Familie der Maulbeergewächse (Moraceae). Im Handel findet man die Feigen kaum unter dem Sortennamen, sondern eher nach der Herkunft. Die Sorte Smyrna kommt aus der Türkei, Bari-Feigen aus Italien, Fraga-Feigen aus Spanien, Calamata-Feigen aus Griechenland und Bougie-Feigen aus Algerien.

Der Feigenbaum ist der einzige Vertreter der Ficus in Europa. Weltweit gibt es aber an die 1000 Arten der Ficus-Spezies. Der mächtigste Baum der Erde in Kalkutta, Ficus bengalensis hat einen Kronenumfang von 300 m. Wildformen der Feige findet man im östlichen Mittelmeer bis zur Krim und bis Transkaukasien.2 Neben der Essfeige, die als weibliche Feige gilt, gibt es auch die Bocksfeige, Caprifeige, Holzfeige oder Ziegenfeige (Ficus carica var. caprificus), die sterile weibliche "Gallenblüten" enthält. Diese Früchte sind meist sehr holzig, hart, trocken und oft ungeniessbar. Die Bocksfeige gilt funktionell als männliche Pflanze. Man nennt sie auch Caprifig. Es gibt wenige Sorten mit essbaren Früchten (z. B. die Sorte White Marseille).3

In subtropischen oder tropischen Gegenden mit Sommerregen kann man die Feige nicht trocknen und man isst sie deshalb ausschliesslich als Obst oder eingemacht. Der Grund: Sie platzen zu oft auf und verderben dann innerhalb von Stunden wegen Säurebildung durch Bakterien oder Hefen.4

Es gibt mehr als 100 Sorten von essbaren Feigen. Die bestäubenden Gallwespen entwickeln sich in den kurzgriffligen weiblichen Blüten von Holzfeigen, durch die sie mit Pollen beladen sind.4

Bei passendem Klima und Wetter können Essfeigen und Holzfeigen drei Generationen von Früchten bringen: die Frühjahrsfeigen, Sommerfeigen und Herbstfeigen. Am wohlschmeckendsten sind Frühjahrsfeigen, doch die Sommerfeigen liefern die grössten Mengen. Adriatische Feigen eignen sich für das Pflanzen in Hausgärten, da sie parthenokarp reifen, also keine Bestäubung benötigen.4

In der Literatur erwähnt man den Feigenbaum in verschiedenen Ländern und Religionen seit Jahrtausenden mit positivem Charakter. In der Bibel und im Christentum findet sich die Erwähnung für Frieden, Wohlstand, Segen, Reichtum und Fruchtbarkeit.13,16 In Indien bezeichnet man ihn als heilig.14 Andererseits gibt es auch negative Verwendungen der Feige: Verbindungen mit dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse und dem Fluch.13,15

Alternative Namen

Alternativname zur Echten Feige (Ficus carica var. domestica) ist der Ausdruck Essfeige.

Deutschsprachige Trivialnamen sind Feygen, Fichboum, Ficheffele, Figa, Fig, Figenbaum, Figenbaym, Figenom, Figenboum, Figenpawm, Fygen, Smakka, Smakkabagms, Veigenpoum, Veyg, Vichboum, Vick, Vyck, Vig, Vige, Vigbom, Vigenbom, Vigboum, Vighen, Vyghen, Wighen und Wyk.19

Auf Englisch nennt man die Echte Feigen figs.

Literaturverzeichnis - 26 Quellen

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USDA United States Department of Agriculture.

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Sandhu AK, Islam M et al. Phytochemical composition and health benefits of figs (Fresh and dried): a review of literature from 2000 to 2022. Nutrients. 2023;15(11):2623.

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Solomon A, Golubowicz S et al. Antioxidant activities and anthocyanin content of fresh fruits of common fig(ficus carica l.). J Agric Food Chem. 2006;54(20):7717–7723. 

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Roger JDP. Heilkräfte der Nahrung: ein Praxishandbuch. Zürich: Advent-Verlag. 2006.

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