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Straucherbsen, unreif (roh?, bio?)

Weder reife noch unreife Samen der Straucherbsen darf man roh, also ohne Garprozess essen. Gleicher Grund wie bei Bohnen. Bio-Qualität?
66%
Wasser
 73
Makronährstoff Kohlenhydrate 72.98%
/22
Makronährstoff Proteine 22%
/05
Makronährstoff Fette 5.01%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.8g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Unreife Samen der Straucherbse (Cajanus cajan), auch Taubenerbse genannt, besitzen einen leicht mild-nussigen Geschmack und sind vor allem in der karibischen Küche beliebt. Verzehren Sie sie nicht roh und achten Sie beim Kauf, wenn immer möglich, auf Bio-Qualität.

Verwendung in der Küche

Unreife Straucherbsen verfügen über eine grüne Farbe und besitzen einen milden nussigen Geschmack, der im Gegensatz zu den reifen Samen weniger intensiv ist. Obwohl sie eigentlich Bohnen sind, bezeichnet man sie aufgrund ihrer Grösse als Erbsen. Sowohl reife als auch unreife Samen lassen sich in der Küche vielfältig einsetzen. Die grünen Exemplare verwendet man eher für Gerichte, die einen frischen Geschmack haben sollen. Ähnlich wie Edamame besitzen sie eine knackige Konsistenz. Sie sind relativ schnell gar und behalten bei der Zubereitung eine zarte Textur.

Wie kann man Straucherbsen zubereiten? Ob frische oder getrocknete Straucherbsen; vor ihrer Verwendung sollten Sie sie unbedingt kochen und, wie andere Hülsenfrüchte auch, nie roh verzehren (siehe eigene Zubereitung). Sie können Straucherbsen dünsten, sautieren, dämpfen und braten und sie für Suppen, Eintöpfe, Currys, Saucen (Sossen), Salate und Reisgerichte verwenden. Ihr Geschmack harmoniert hervorragend mit Mango, Kokosnuss, Zwiebel, Tomate, Ingwer, Zitronensaft, Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel, Currypulver, Kokosnussmilch und Reis. Vor allem in der karibischen Küche sind die frischen Bohnen hochgeschätzt.

Gerichte mit Bohnenkeimlingen aus Straucherbsen ("Taoge") sind in Indien bekannt und beliebt.

Eigene Zubereitung

Wenn Sie frische grüne Straucherbsen kaufen, bewahren Sie diese bis zur Verwendung in der Schote auf. Um sie zu schälen, kochen Sie sie fünf bis sieben Minuten lang. Danach in ein Eisbad legen, um sie abzukühlen und danach aus der Schote schälen. Das Kochen inaktiviert die enthaltenen hitzeempfindlichen Trypsininhibitoren, die beim Menschen Verdauungsstörungen verursachen können.1 Sie können die Bohnen auch in den Schoten aufbewahren, bis sie im Innern trocknen und eine braune Farbe entwickeln. Nutzen Sie sie dann als getrocknete Bohnen (siehe reife Straucherbsensamen).

Veganes Rezept für Reiseintopf mit Straucherbsen

Zutaten (für 4 Personen): 1 EL Rapsöl (raffiniert), ½ Zwiebel, 2 Frühlingszwiebeln, 1 Gemüsepaprika (rot), 1 TL frischer Thymian, 1 Knoblauchzehe, 1 TL geräuchertes Paprikapulver, 250 g Basmatireis, 250 g Mais, 250 g frische Straucherbsen (bio), 250 ml Kokosnussmilch (Alternativ: Hafersahne), 500 ml Gemüsebrühe, Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Zwiebel schälen und eine Hälfte in dünne Halbringe schneiden. Frühlingszwiebeln waschen und klein hacken. Gemüsepaprika waschen und in Streifen schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Thymian waschen und klein schneiden. Einen Topf mit Rapsöl erhitzen und das Gemüse zusammen mit dem Thymian in den Topf geben. Etwa zwei Minuten anbraten. Reis, Straucherbsen und Mais unterrühren. Eine weitere Minute sautieren. Kokosmilch, Gemüsebrühe und geräuchertes Paprikapulver hinzugeben, zum Kochen bringen, die Hitze reduzieren, einen Deckel auflegen und köcheln lassen, bis der Reis gar ist. Gelegentlich umrühren, um Verbrennungen zu vermeiden; bei Bedarf mehr Wasser hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den veganen Reiseintopf mit frischen Straucherbsen anrichten und sofort geniessen.

Vegane Rezepte mit unreifen Straucherbsen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Grossverteiler wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa oder Bio-Supermärkte wie Denn's Biomarkt und Alnatura führen Straucherbsen in der Regel nicht im Sortiment. Gute Anlaufstellen sind stattdessen der Online-Handel oder indische Delikatessenläden, wo Sie die Bohnen häufig gefroren oder in Dosen ganzjährig kaufen können. Der Kauf in Bio-Qualität kann sich unter Umständen als schwierig erweisen. In den Anbaugebieten (z.B. Indien) erfolgt die erste Ernte-Saison von reifen Straucherbsen im Dezember und die zweite Ernte im März.20

Die Verfügbarkeit von unreifen Straucherbsen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Frische Straucherbsen bewahren Sie am besten trocken und gekühlt auf und verbrauchen sie innerhalb von drei bis vier Tagen. Die frisch geschälten Samen können Sie auch wie grüne Erbsen oder Edamame (unreife Sojabohnen) einfrieren. Blanchieren Sie Straucherbsen vorher ein paar Minuten.2

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g unreife Straucherbsen liefern 136 kcal an Energie, die sich aus 1,6 g Fett, 24 g Kohlenhydrate und 7,2 g Eiweiss zusammensetzt.3 Die Inhaltsstoffe können sich durch den Kochvorgang verändern resp. reduzieren.

Folat (ex Vit. B9, B11) ist in 100 g unreifen Straucherbsen mit 173 µg vertreten. Dies deckt 87 % des Tagesbedarfs ab. Ähnliche Werte weisen unreife Augenbohnen (168 µg/100g) auf. Höhere Mengen enthalten Edamame (303 µg/100g).3

Der Gehalt an Vitamin C beträgt 39 mg/100g, was 49 % des Tagesbedarfs abdeckt. Grüne Erbsen enthalten ähnlich viel des Vitamins (40 mg/100g). Besonders gute Vitamin-C-Quellen sind Sanddornbeeren (450 mg/100g) oder Gemüsepaprikas (gelb: 184 mg/100g oder rot: 128 mg/100g).3

100 g unreife Straucherbsen besitzen 0,4 mg Thiamin (Vit. B1). Der Tagesbedarf ist damit zu 36 % gedeckt. Ähnliche Werte weist die Durian (0,37 mg/100g) auf. Besonders viel des Vitamins steckt in der äusseren Schicht von Getreide, aber auch in Hefeflocken (41 mg/100g), wovon man aber nur wenig isst.3

Die Taubenerbse enthält zudem wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe wie Alkaloide, Flavonoide, Sterole und Phenole.4

Die gesamten Inhaltsstoffe von unreifen Straucherbsen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

In der Straucherbse sind wertvolle Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Mineralien enthalten. Der Verzehr bringt aufgrund des Vorhandenseins bioaktiver Verbindungen gleich mehrere gesundheitliche Vorteile mit sich. Die Bohnen können bei der Gewichtskontrolle helfen, zur Linderung von Hypercholesterinämie und Diabetes beitragen und stellen daher auch ein Mittel gegen das metabolische Syndrom (Auftreten verschiedener Symptome wie Übergewicht, Bluthochdruck und Störungen des Zuckerstoffwechsels und Fettstoffwechsels) dar.5 Kohlenhydrate, Proteine, Mineralien, lebenswichtige Aminosäuren und Vitamine sind sowohl in den reifen (getrockneten) als auch in den unreifen Samen vorhanden.6

Eine Untersuchung von Samen, Blättern und Wurzeln der C. cajan zeigte, dass die Samen die besten ernährungsphysiologischen Eigenschaften aufweisen. Darüber hinaus enthalten sie einen relativ hohen Gehalt an essenziellen Aminosäuren und BCAAs (branched-chain amino acids = verzweigtkettige Aminosäuren Leucin, Valin und Isoleucin), die sogar höher sind als in Sojabohnen. BCAAs dienen den Muskelzellen als Baustoffe und Brennstoffe. Die antioxidative Aktivität ist dagegen in den Wurzeln von C. cajan höher als in den Samen und Blättern.7

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von unreifen Straucherbsen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Neben den Wurzeln7 enthalten auch die Samen sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften zeigen und dabei helfen können, mit oxidativem Stress verbundene, Gesundheitsprobleme wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu lindern und vorzubeugen.8 In den Samen, Blättern und Wurzeln der C. cajan sind bedeutende Mengen an Saponinen enthalten, die zur Senkung eines hohen Cholesterinspiegels im Blut beitragen können. Studien über gekochte Samen haben eine deutliche Senkung des Blutzuckerspiegels gezeigt.6

C. cajan ist vor allem für seine volksmedizinische Verwendung zur Behandlung verschiedener Beschwerden wie Zahnschmerzen, Schwindel, Diabetes, Magenschmerzen, Frauenleiden und chronische Infektionen bekannt. Wobei man diese Eigenschaften auf das Vorhandensein mehrerer wertvoller Nährstoffe und bioaktiver Komponenten zurückführt.9

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Rohe Taubenerbsensamen enthalten Proteininhibitoren (Typsin und Chymotrypsin) und Amylaseinhibitoren, die die Aktivität von Verdauungsenzymen beeinträchtigen und dadurch Verdauungsverluste der Nährstoffe verursachen können. Durch Kochen (Hitzeeinwirkung) lassen sich diese jedoch inaktivieren. Zudem sind auch einige der Blähungen verursachenden Oligosaccharide wie Stachyose, Raffinose und Verbascose in rohen Taubenerbsen enthalten. Diese Substanzen lassen sich vor dem Verzehr durch Einweichen, Keimen oder Kochen der Samen ebenfalls inaktivieren.1 Einweichen reduziert zudem enthaltene Phytinsäure, die im menschlichen Magen und Darm aufgenommene Mineralien wie Calcium, Magnesium, Eisen und Zink unlöslich bindet.10 Wobei eine längere Einweichzeit auch eine höhere Reduktion der Phytinsäure bedeutet. Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Phytinsäure bzw. Phytat und das Einweichen oder Keimen.

Gewisse Personen reagieren allergisch oder mit Unverträglichkeiten auf den Verzehr von Hülsenfrüchten, zu denen auch die Taubenerbse zählt.11 Das Allergiespektrum ist dabei individuell und kann sich im Laufe der Zeit ändern. Hülsenfrüchte können mit Gräserpollen kreuzreaktiv reagieren, was bedeutet, dass eine bestehende Allergie auf Pollen von Gräsern oder Getreide eine Sensibilisierung gegenüber Hülsenfrüchten verursachen kann.12 Man muss dabei zwischen echten Allergien und Unverträglichkeitsreaktionen (Intoleranz) unterscheiden. Echte Allergien treten oft direkt nach dem Verzehr des Lebensmittels auf und zeigt sich durch starkes Jucken im Mund oder ein Brennen im Hals. Lebensmittel-Unverträglichkeiten äussern sich hingegen während der Verdauung, z.B. durch Blähungen oder Krämpfe.

Volksmedizin - Naturheilkunde

Sowohl Blätter, Samen, Stängel als auch die Wurzeln von C. cajan kommen in der traditionellen Medizin zur Behandlung verschiedener Beschwerden wie Zahnschmerzen, Diabetes, Schwindel, Kahlheit und Magen-Darm-Beschwerden in einigen Gebieten Indiens, Bangladeschs und Chinas zum Einsatz. In Oman setzt man die Samen von C. cajan zur Linderung chronischer Infektionen ein und die Einheimischen verwenden den Saft der Blätter zur Behandlung unterschiedlicher dermatologischer Erkrankungen. In der Antike diente der Blütensud zur Behandlung von Lungenentzündung, Husten, Menstruationsbeschwerden, Ruhr und Bronchitis. Während man den Blattsud in Ost-Nigeria zur Behandlung von Masern nutze.9

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.13

Grüne Taubenerbsen berechnet man mit einem CO2-Fussabdruck von 0,92 kg CO2eq/kg.14 Vergleichsweise sind grüne Erbsen mit einer CO2-Bilanz zwischen 0,4 (in Schoten) und 1,19 kg CO2eq/kg (geschält) angegeben.13,15 Wenn die Erbsen in Dosen abgepackt oder gefroren sind, erhöht sich der Wert entsprechend.13,15 Exportiert man Taubenerbsen, ist von einer zusätzlichen Belastung durch Transportemissionen auszugehen.

Die benötigte Wassermenge zur Herstellung von 1 kg Straucherbsen beträgt 5494 Liter. Wobei aus der Studie nicht ersichtlich ist, ob sich dieser Wasserfussabdruck auf getrocknete oder frische Exemplare bezieht.16

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Neben der Verwendung als Hauptkultur dienen Straucherbsen auch für den Zwischenfruchtanbau oder als Gründüngung. Als Leguminosen können sie Luftstickstoff fixieren und für die Nachfrucht verfügbar machen. Sie sind beliebt vor den Hauptfrüchten wie Hirse, Sorghum, Mais oder auch Augenbohnen.19

Weltweites Vorkommen - Anbau

Cajanus cajan stammt vermutlich aus Indien, wo man sie seit mindestens 3700 Jahren anbaut. Die frühesten archäologischen Belege deuten auf die südliche Halbinsel und den Osten des Landes hin, wobei sie sich vor etwa 2000 Jahren nach Thailand ausdehnte.17 Heute ist sie in weiten Teilen Asiens, Afrikas, Mittelamerikas und dem nördlichen Südamerika beheimatet,18 wobei sie tropische und subtropische Klimazonen bevorzugt und als schnell wachsende und anpassungsfähige Hülsenfrucht gilt.6

Anbau - Ernte

Cajanus cajan lässt sich zu bestimmten Bedingungen auch selbst im eigenen Garten anpflanzen. Die kurzlebige, mehrjährige Staude, lebt in der Regel 3 bis 5 Jahre und wirft ihre ergiebigste Ernte in ihrem ersten Jahr ab. Bis zu ihrer vollen Reife benötigt sie etwa 120 bis 200 Tage. Sie können bis zu 3,5 m Höhe erreichen.2 Die Taubenerbse ist eine zähe Pflanze und wächst unter verschiedenen Bodenbeschaffenheiten; von sandigen bis hin zu schweren Lehmböden und auch in solchen mit geringer Fruchtbarkeit. Am besten wächst sie in Böden mit einem pH-Wert von 5-7, aber auch gegenüber einem grösseren Bereich (4,5-8,4) ist sie tolerant. Staunässe und Überschwemmungen über einen längeren Zeitraum verträgt sie, wie alle Hülsenfrüchte, nur schlecht. Sie ist dagegen sehr hitzetolerant und gedeiht gut in heissem, feuchtem Klima; bei jährlichen Niederschlagsmengen zwischen 600 und 1000 mm. Temperaturen zwischen 18 °C und 30 °C sind optimal für ihr Wachstum. Sie kann aber auch unter feuchten Bodenbedingungen, bei Temperaturen von 35 °C oder mehr, gedeihen.19

Säen Sie die Samen bei zunehmenden wärmeren Frühlingstemperaturen aus. Bearbeiten Sie den Boden vor dem Säen ein paar Zentimeter tief und drücken Sie die Samen etwa einen Zentimeter in die Erde, mit einem Abstand zwischen den Samen von ca. 4 Zentimetern. Giessen Sie die Pflanze gut an und halten Sie den Boden feucht, bis sie austreibt, was ein paar Wochen dauern kann. Die ersten Wochen nach der Keimung der Samen sind wichtig. Achten Sie darauf, dass der Boden feucht, aber nicht nass und die Fläche frei von Unkraut ist. Die Pflanze kommt gut ohne zusätzlichen Dünger zurecht und braucht in der Regel bis zu einem Monat, um sich zu etablieren. Sobald sie etwa 5 Zentimeter hoch sind, nimmt das Wachstum an Geschwindigkeit zu und kann bis zu 5 Zentimeter pro Woche erreichen. Zu diesem Zeitpunkt können Sie die Pflege etwas zurückfahren.2

Die Ernte von Taubenerbsen ist einfach. Behalten Sie die Pflanzen im Auge; sobald sie Blüten bilden, sollten Sie ein paar Wochen später frische grüne Erbsen ernten können. Sie können sie mit der Hand pflücken, aber achten Sie darauf, dass Sie nicht ganze Zweige abreissen. Sie können auch eine Schere nutzen, um die frischen Schoten abzuschneiden. Lagern Sie sie in einem luftdichten Beutel zwei bis drei Tage im Kühlschrank, bevor Sie sie schälen, oder, wenn Sie sie vor der Lagerung schälen, in einem luftdichten Behälter bis zu einer Woche. Die Pflanzen blühen im Laufe von etwa sechs Wochen stark, sodass man etwa sechs Wochen lang entweder frische, junge oder getrocknete Straucherbsen ernten kann - oder eine Mischung, bei der man einige erntet, solange sie noch grün sind, und andere für getrocknete Erbsen zurückhält.2

Weiterführende Informationen

Straucherbsen (Cajanus cajan) gehören zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Die Farbe der Straucherbsen (grün oder braun) lässt auf den Reifegrad der Hülsenfrucht schliessen. Ist die Erbse noch grün, hat man sie in einem früheren Stadium geerntet. Braune Straucherbsen hingegen reifen und trocknen vor ihrer Ernte an der Pflanze.

Alternative Namen

Im Deutschen bezeichnet man die Straucherbse auch als Erbsenbohne oder Taubenerbse. Im Englischen nennt man sie pigeon peas (pigeonpea) oder red gram, Angola pea oder Congo pea. Im Spanischen kennt man sie als Gandules (verdes), Guandules, Guandúl, frejol de palo oder Quinchoncho und in Indien sind Arhar und Toor Dal gebräuchliche Bezeichnungen.

Lateinische Synonyme sind: Cajanus indicus Spreng., Cajanus flavus DC. und Cytisus cajan L.17

Sonstige Anwendungen

Neben ihrer Verwendung als Lebensmittel nutzt man das Laub als Tierfutter und die holzigen Teile als Brennholz. Die Stängel verwendet man auch als Dachstroh und für provisorische Zäune.19

In Indien und Thailand hat man Schellack verwendet, den die auf Cajanus-Pflanzen lebenden Schildläuse Laccifer lacca produzieren. In Madagaskar dienen Blätter der Straucherbse als Futter für Seidenraupen.21

Literaturverzeichnis - 21 Quellen

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Sharma S, Agarwal N, Verma P. Pigeon pea (Cajanus cajan L.): A Hidden Treasure of Regime Nutrition. Journal of Functional and Environmental Botany. 2011;1(2):91–101.

2.

Gardeners Path com: How to Plant and Grow Pigeon Peas. 2022.

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USDA United States Department of Agriculture.

4.

Gerrano AS, Moalafi A, Seepe HA, Amoo S, Shimelis H. Nutritional and phytochemical compositions and their interrelationship in succulent pods of pigeonpea (Cajanus cajan [L.] Millsp.). Heliyon. 2022;8(3):e09078.

5.

Talari A, Shakappa D. Role of pigeon pea (Cajanus cajan L.) in human nutrition and health: A review. Asian Journal of Diary and Food Research. 2018;37(3):212–220.

6.

Kuraz Abebe B. The Dietary Use of Pigeon Pea for Human and Animal Diets. The Scientific World Journal. 2022;2022:1–12.

7.

Yang SE, Vo TLT et al. Nutritional Composition, Bioactive Compounds and Functional Evaluation of Various Parts of Cajanus Cajan (L.) Millsp. Agriculture. 2020;10(11):558.

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Tekale SS, Jaiwal BV, Padul MV. Identification of metabolites from an active fraction of Cajanus cajan seeds by high resolution mass spectrometry. Food Chemistry. 2016;211:763–769.

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Gargi B, Semwal P et al. Revisiting the Nutritional, Chemical and Biological Potential of Cajanus cajan (L.) Millsp. Molecules. 2022;27(20):6877.

10.

Chemie de: Phytinsäure.

11.

Aha! Allergiezentrum Schweiz. Erbsen sind im Trend – aber auch allergen. 2021.

12.

DEBInet Deutsches Ernährungsberatungs- & Informationsnetz. Nahrungsmittelallergien - Pollen.

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Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg ifeu. 2020:1-22.

14.

Carboncloud com: Green Pigeon Peas.

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Concito. Denmark's green think tank. The big Climate Database. Version 1.1. Peas, green. 2024.

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Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577–1600.

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Fuller DQ, Murphy C et al. Cajanus cajan (L.) Millsp. origins and domestication: the South and Southeast Asian archaeobotanical evidence. Genet Resour Crop Evol. 2019;66(6):1175–1188.

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Universität of Hawai Manoa. Valenzuela H, Smith J. Pigeonpea. Sustainable Agriculture Green Manure Crops. 2002:1–3.

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Venkataratnam N, Sheldrake AR. Second harvest yields of medium duration pigeonpeas (Cajanus cajan) in peninsular India. Field Crops Research. Januar 1985;10:323–32.

21.

Uni-Giessen. Leguminosen zur Kornnutzung. Straucherbse (Cajanus cajan [L.] Millsp. [= C. indicus Spreng.]) 2015.

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