Für die Wirsingblätter | |
1 | Wirsing, roh (Wirz, bio?) (500 g) |
Für die Füllung | |
240 g | Linsen, rot, roh (Erve, Küchen-Linsen) |
200 ml | Veganer Gemüsefond (200 g) |
1 | Zwiebel, roh (110 g) |
2 Zehen | Knoblauch (bio?) (6,0 g) |
150 g | Karotten (Möhren), roh, (bio?) |
2 Stangen | Staudensellerie (Bleichsellerie), roh (bio?) (60 g) |
Zum Würzen | |
1 TL, gerieben | Ingwer, roh (2,8 g) |
½ TL | Zimt (gemahlen, roh, bio?) (1,3 g) |
1 TL | Chilipulver (2,7 g) |
1 Prise | Salz, Tafelsalz (0,40 g) |
½ | Orange, roh (bio?) (80 g) |
Wirsingblätter vorbereiten
Einen grossen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Beschädigte Wirsingblätter entfernen und ganze Wirsingblätter vorsichtig vom Kohl ablösen und den Mittelstrunk etwas herausschneiden.
Pro Portion rechnen wir mit 2 Kohlrouladen, dafür benötigen Sie 4 grosse äussere Blätter.
Verwertung des übriggebliebenen Wirsings: Zum Wickeln der Rouladen eignen sich nur die grossen äusseren Blätter. Den restlichen Wirsing können Sie für ein anderes Gericht, wie beispielsweise den gebackenen Wirsing mit Dinkelkörnern verwenden.
Für 8 Kohlrouladen (4 Portionen) brauchen wir 16 Blätter. Die Blätter waschen und für 2 Minuten blanchieren. Im Anschluss direkt kalt abbrausen und trocken tupfen, damit sie die grüne Farbe behalten.
Für die Füllung
Den Gemüsefond mit den Linsen in einen Topf geben und aufkochen. Bei geringer Hitze etwa 10 Minuten köcheln lassen. Die Linsen sollen weich, aber nicht verkocht sein. Bei Bedarf etwas mehr Fond zugeben. Am Ende soll der Fond im Idealfall vollständig verkocht sein. Linsen in ein Sieb geben und abtropfen lassen.
Während der Kochzeit mit Schritt 4 fortfahren, um etwas Zeit zu sparen.
Die Anleitung für einen eigenen Gemüsefond finden Sie hier: Veganer Gemüsefond.
Zwiebel und Knoblauch pellen (abziehen) und fein hacken. Karotten schälen und fein würfeln (alternativ im Zerkleinerer häckseln). Staudensellerie putzen und die Fäden abziehen. Ebenfalls fein würfeln oder im Zerkleinerer häckseln. Ingwer schälen und fein reiben.
Zwiebeln und Knoblauch mit 1-2 EL Wasser in einer beschichteten Pfanne anschwitzen. Ingwer, Karotte und Sellerie zugeben und unter Rühren weiter dünsten, bis das feine Gemüse gar ist. Gegebenenfalls etwas Wasser zufügen. Für die letzten 2 Minuten Chili und Zimt zugeben und mit anschwitzen. Die Mischung sollte jedoch letztendlich möglichst trocken bleiben.
Fertigstellen der Füllung
Das gegarte Gemüse mit den Linsen vermengen und mit Chili, Salz und dem Saft von 1/4-1/2 Orange pro 4 Portionen abschmecken. Achten Sie darauf, dass die Konsistenz der Mischung nicht zu flüssig ist.
Fertigstellen und Servieren der Rouladen
Jeweils 2 Wirsingblätter übereinander legen und 1/8 der Füllung (bei 4 Portionen) darauf geben. Die Seiten der Blätter einklappen und dann vorsichtig vom Ende her aufrollen. Mit Rouladenklammern oder 2 Zahnstochern zusammenhalten. Mit dem Rest gleich verfahren.
Die fertigen Rouladen kurz vor dem Servieren in einen Dampfeinsatz geben und wenige Minuten dämpfen. Da die Rouladen sowohl Gemüse als auch Linsen enthalten, benötigen Sie keine weitere Beilage.
Warm servieren und geniessen!
Im Voraus zubereiten: Da man die Rouladen am Ende noch dämpft, lassen sich diese gut einige Stunden vor der Mahlzeit vorbereiten.
Die Wirsingrouladen mit roten Linsen, Karotten und Ingwer lassen sich gut im Voraus zubereiten.
Portionsgrösse: Die Menge ist ausreichend für 4 Personen bzw. 2 Rouladen pro Portion - pro Roulade benötigen Sie 2 grosse äussere Blätter.
Nährstoffprofil: Eine Portion deckt gemäss GDA-Richtlinien 100% des durchschnittlichen Tagesbedarfs an Folsäure. Vitamin K und Kupfer sind zu über ¾ abgedeckt. Zudem enthält das Gericht über 50 % des Tagesbedarfs vieler essentiellen Aminosäuren. Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren liegt mit 4:1 unterhalb des maximal empfohlenen Verhältnisses von 5:1. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler.
Wirsing: Wirsing hat beinahe das ganze Jahr über Saison. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass die gekrausten Blätter tief grün sind und keine gelblichen Stellen haben. Wirsing ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere wenn man ihn roh verzehrt.
Rote Linsen: Durch ihre hochwertigen Proteine sind Linsen für Veganer eine sehr gute pflanzliche Eiweissquelle. Die verschiedenen Linsenarten, deren Form einheitlich rund und flach ist, unterscheiden sich neben der Grösse auch in der Farbgebung. Rote Linsen stammen aus Indien und sind besonders aus dem Nationalgericht Dal bekannt. Da sie geschält sind, garen sie schnell und zerfallen zu einer Art Brei. Ein vorheriges Einweichen ist deshalb nicht notwendig. Durch das Fehlen der Schale nehmen sie den Geschmack von Gewürzen besonders gut an.
Karotten: Karotten, auch Möhren genannt, sind besonders reich an Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, dem sie auch ihre typische orange Farbe verdanken. Vitamin A ist unter anderem wichtig für unsere Sehfähigkeit, aber auch für das Immunsystem.
Bleichsellerie: Bleichsellerie, auch als Stangensellerie bekannt, ist eine Varietät des echten Sellerie. Er schmeckt mild nach Sellerie, hat aber durch seinen hohen Wassergehalt eine frische, saftige und knackige Konsistenz. Dank seines Wasseranteils gehört er zu den kalorienärmsten Gemüsesorten. Sein typischer Geruch ist auf den hohen Gehalt ätherischer Öle zurückzuführen, die sich in all seinen pflanzlichen Organen in sogenannten Ölgängen befinden. Ausserdem besitzt der Sellerie antioxidativ wirksame Vitamine wie Vitamin C oder Betacarotin und viele Polyphenole (sekundäre Pflanzenwirkstoffe), welche Oxidationsprozesse verlangsamen oder komplett unterbinden.
Ingwer: Ingwer hat einen aromatischen Geruch, der Geschmack ist scharf, würzig, was auf den (Scharf)-Stoff Gingerol zurückzuführen ist, welchem man antikarzinogene und antiinflammatorische Wirkungen zuschreibt. Die Stoffe Borneol und Cineol verleihen dem Ingwer seine verdauungsfördernden, antiemetischen, appetit- und kreislaufanregenden Eigenschaften. Verwendung in der Küche findet das Rhizom des Ingwers in frischer, getrockneter oder gemahlener Form.
Verwertung des übriggebliebenen Wirsings: Den restlichen Wirsing können Sie für ein anderes Gericht, wie beispielsweise den gebackenen Wirsing mit Dinkelkörnern verwenden.
Im Voraus zubereiten: Da man die Rouladen am Ende noch dämpft, lassen sich diese gut einige Stunden vor der Mahlzeit vorbereiten.
Salz und Öl reduzieren: Wir haben bewusst aus gesundheitlichen Gründen Salz reduziert und Öl ganz weggelassen. Näheres zu diesem Thema finden Sie unter dem von uns ausführlich beschriebenem Buch: "Salt Sugar Fat" von Michael Moss.
Dämpfen versus Kochen/Backen: Der Vorteil von Dämpfen im Unterschied zu Kochen ist, dass kaum Inhaltsstoffe verloren gehen und der Geschmack intensiver bleibt. Daher dämpfen wir die Rouladen am Ende lediglich, anstelle sie noch einmal im Ofen oder der Pfanne zu backen, beziehungsweise anzubraten.
Roulade: Das Wort "Roulade" stammt ursprünglichem aus dem französischen Sprachraum und ist von "rouler" (also "rollen") hergeleitet. Damit bezeichnet man in der Gastronomie gefüllte Rollen, die mit Scheiben aus Fleisch, Fisch oder wie in diesem Rezept aus Kohlblättern, zusammengestellt sind und die man in einem Fond oder einer passenden Sauce schmort. Je nach Region unterscheiden sich die Bezeichnungen für die Rouladen. So ist die Bezeichnung "Fleischvogel" im Süden des deutschen Sprachgebietes geläufig, wenn es sich um Fleischrouladen handelt und die aus Krautblättern zubereiteten tragen den Ausdruck "Wickel".
Eigenen Gemüsefond zubereiten: Einen Gemüsefond können Sie als Fertigprodukt in vielen grösseren Supermärkten vorfinden. Nichtsdestotrotz ist die Herstellung eines eigenen Gemüsefonds relativ unkompliziert. Die Zutaten sind dabei je nach Gusto anpassbar und erlauben eine optimale Abdeckung individueller Geschmacksbedürfnisse. Zudem empfehlen wir, insbesondere im Hinblick auf künstliche Zusatz- oder Konservierungsstoffe qualitativ minderwertiger Fertigprodukten, die eigene Anfertigung. Die Anleitung für einen von uns zusammengestellten Fond finden Sie unter folgender Verlinkung: Veganer Gemüsefond.