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Die Echte Guave (Psidium guajava) ist auch unter dem Namen Guava bekannt. Die exotische Frucht schmeckt roh süss-säuerlich und aromatisch. Bevorzugen Sie Bio-Qualität.
Verwendung in der Küche
Die Echte Guave ist kugel- bis birnenförmig und zwischen 3 und 8 Zentimeter lang. Sie hat eine grün-gelbliche, wachsartige Schale. Erst wenn die Schale intensiv gelb ist und kleine schwarze Punkte aufweist, ist die Frucht reif. Ein feiner blumiger Duft zeigt ebenfalls ihre Genussreife an. Im Fruchtfleisch, das je nach Sorte grünlich, weiss oder rot ist, sitzen viele kleine essbare Kerne. Je nach Reife der Frucht ist das Fruchtfleisch weich und kann in der Nähe der Samen fast matschig sein. Das Fruchtfleisch der Guayave hat einen angenehmen süss-säuerlichen Geschmack, der schwer zu beschreiben ist. Es könnte eine Mischung aus Birne, Stachelbeere und Pfirsich sein.
Die Guave können Sie roh als Frischobst essen. Halbieren Sie die Frucht, löffeln Sie das Fruchtfleisch aus oder schneiden Sie die Guave mit einem Küchenmesser in Scheiben und geniessen Sie sie wie einen Apfel. Auch die gut gewaschene Fruchtschale lässt sich essen, ebenso die Kerne. Beide schmecken leicht bitter, weshalb viele sie oft nicht mitessen. Sie enthalten jedoch reichlich sekundäre Pflanzenstoffe und tragen dadurch wertvoll zur Gesundheit bei, sodass es sinnvoll ist, sie ebenfalls zu essen.
Einem Fruchtsalat oder einem fruchtigen Dessert verleiht die Guava eine spezielle Würze. Sie passt auch als Topping auf ein Erb-Müesli. Aus rohen Guaven lässt sich mit einer Saftpresse oder einem Pürierstab leckerer Guavensaft oder Guavennektar herstellen. Das pektinhaltige Fruchtfleisch eignet sich hervorragend für besondere Konfitüren, Kompott oder pikante Chutneys.11 Bekannt ist beispielsweise Guajabade, eine Paste aus eingedicktem Guavensaft. Auch in Kuchen oder Keksen fügt die Guave eine besondere Note hinzu. Beim Erhitzen verändert sich das Fruchtfleisch farblich zu hell- oder lachsrot.
Veganes Rezept für Guaven-Kompott
Zutaten (für 4 Personen): 6 Guaven, 1/2 Vanilleschote, 60 g Zucker, 150 ml Weisswein, 1 Sternanis, 1 EL Zitronensaft, Muskatnuss gerieben.
Zubereitung: Guaven mit einem Sparschäler schälen und das Fruchtfleisch in ca. 1-2 cm grosse Stücke schneiden. Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. Zucker in einem Topf hellbraun karamellisieren lassen, mit Weisswein ablöschen, Sternanis, Vanilleschote und -mark zugeben und bei mittlerer Hitze 5 Minuten köcheln. Guaven zugeben und abgedeckt 15-20 Minuten garen. Dann mit Zitronensaft und etwas geriebene Muskatnuss abschmecken.
Vegane Rezepte mit Echter Guave finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
| Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa finden sich Guaven nicht im Standardsortiment. In Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura ist sie ebenfalls selten zu finden. Ein Bezug über spezialisierte Obsthändler oder in einem Asia-Geschäft ist möglich. Auch Online-Shops bieten die Möglichkeit, Guaven direkt zu bestellen.
Echte Guaven gelangen importiert in die D-A-CH-Region und sind ganzjährig verfügbar.6
Achten Sie beim Kauf der Früchte darauf, dass die glatten Schalen keine sichtbaren Druckstellen aufweisen. Ein vorsichtiger Drucktest auf die Frucht zeigt an, wie reif sie ist.
Die Verfügbarkeit von echter Guave ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Unter Kühlung bei 8–10 °C und 85–90 % Luftfeuchtigkeit bleibt die Qualität der Guaven etwa 15 Tage erhalten.16 Die Früchte sind klimakterisch und reifen bei Raumtemperatur nach. Die Lagerung der reifen Früchte ist im Kühlschrank möglich. Angeschnittene Früchte oder Fruchtstücke in einem geschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb 2-3 Tagen konsumieren. Tiefgekühlte Fruchtstücke oder Guave-Püree halten sich im Tiefkühler 8-10 Monate.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.
Rohe Guave weist einen Energiegehalt von 68 kcal/100g auf. Ein Grossteil der Energie stammt aus Kohlenhydraten; diese liefern 14 g/100g, davon 8,9 g Zucker. Die Frucht ist nahezu fettfrei und enthält nur wenig Protein, insgesamt 2,6 g/100g. Mit 5,4 g Ballaststoffen pro 100 g besitzt die Guave einen hohen Ballaststoffgehalt.1
Echte Guave ist bekannt für ihren hohen Gehalt an Vitamin-C. 100 g enthalten 228 mg, was 285 % des Tagesbedarfs entspricht.1 Gewisse Sorten weisen höhere Gehalte auf, beispielsweise Florida-Selektion (490 mg/100g).3 Erdbeer-Guave (37 mg/100g) und Brasilianische Guave (33 mg/100g) haben weniger Vitamin C. Noch mehr Vitamin C als in Echter Guave stecken beispielsweise in Sanddornbeeren (450 mg/100g) und Acerola-Beeren (1678 mg/100g).1 Jedoch isst man davon kleinere Portionen, weshalb der tatsächlich aufgenommene Gehalt an Vitamin C kleiner ausfällt.
100 g Guave enthält zudem 49 µg Folat (Folsäure). Dies deckt 25 % des Tagesbedarfs ab. Ähnliche Werte haben Mango und Granatapfel. Unter den Früchten ist dieser Wert hoch. Besonders folatreiche Lebensmittel enthalten ein vielfaches davon, beispielsweise Rotalgenblatt (1'231 µg/100g), Dulse (Lappentang) (1'269 µg/100g), Bierhefe (3'170 µg/100g) und Hefeextrakt (3'786 µg/100g).1
Guave weist 417 mg/100 g Kalium auf und deckt damit rund 21 % des Tagesbedarfs ab. Früchte mit mehr Kalium sind Durian (436 mg/100g) und Jackfrucht (448 mg/100g). Besonders hohe Mengen enthalten Trockenfrüchte wie Deglet Nour-Datteln (656 mg/100g), getrocknete Feigen (680 mg), getrocknete Pfirsiche (996 mg) oder dehydrierte Banane (1491 mg).1 Diese Produkte besitzen jedoch auch sehr hohe Zuckergehalte, weshalb nur kleine Portionen sinnvoll sind.
Die gesamten Inhaltsstoffe von Echter Guave, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Guaven enthalten viele Ballaststoffe, die eine gesunde Verdauung fördern und Verstopfung vorbeugen können.10
Die Früchte sind ausserdem eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin C (Ascorbinsäure), ein wichtiges Antioxidans.1,11 Antioxidantien sind Moleküle, die den Oxidationsprozess verzögern. Bei Oxidationsreaktionen entstehen freie Radikale, die Zellen schädigen können, indem sie Kettenreaktionen auslösen. Solche Zellschäden können unter anderem Krebs und andere Krankheiten begünstigen. Antioxidantien binden die freien Radikale und unterbrechen die Kettenreaktionen. Dadurch senken sie das Risiko für degenerative Erkrankungen.11
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von echter Guave kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Echte Guave enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:18,19
- Isoprenoide: Terpene: Monoterpene (Alpha-Terpinol); Triterpene: Steroide (Beta-Sitosterol), Saponine; Tetraterpene und -terpenoide (Carotinoide); Sequiterpene (Alpha-Cadinol, Alpha-Copaen, Alpha-Humulen, Beta-Caryophyllen, Nerolidol), Acetate (Alpha-Terpinylacetat)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure); Hydroxyzimtsäuren (Kaffeesäure, Chlorogensäure); Tannine (Ellagsäure); Flavonoide: Flavonole (Rutin, Quercetin, Kaempferol, Myricetin, Hyperin); Flavanole (Catechin, Epicatechin); Flavone (Apigenin)
- Sonstige Pflanzenstoffe (inkl. Protease-Inhibitoren): Lektine
Guaven enthalten viele bioaktive Pflanzenstoffe, die positive Effekte auf die Gesundheit haben. Sie wirken antioxidativ, das heisst sie neutralisieren schädliche freie Radikale, die Zellen und Gewebe angreifen. Dadurch sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Entzündungen, Krebs und degenerative Krankheiten wie Arthrose. In einer chinesischen Studie mit Patienten, die an Kniearthrose litten, erwies sich ein Guave-Extrakt als ähnlich entzündungshemmend wie die Medikamente Naproxen und Dexamethason. Dabei sanken die Entzündungsmarker Resistin um 57 % und TNF-α um 52 %, was die starke entzündungshemmende Wirkung von Guave unterstreicht.18
Die Pflanzenstoffe in Guave regulieren Blutdruck und Blutzucker und unterstützen so Menschen mit Diabetes oder Hypertonie. Sie wirken antimikrobiell, fördern die Verdauung, lindern Schmerzen, stärken das Immunsystem und schützen zusätzlich Leber, Haut und Prostata. Auch die Cholesterinwerte lassen sich durch den Verzehr positiv beeinflussen.18
Die Blätter der Guave zeigen antibakterielle Wirkung.10 Sie enthaltenen ätherischen Öle, Quercetin, Guaijaverin und Guajadial.11 Die enthaltenen Terpene, Caryophyllenoxid und P-Selin haben eine entspannende Wirkung auf Muskeln und zentrales Nervensystem.11,12
Darüber hinaus können Extrakte der Blätter und Rinde von Psidium guajava helfen, Übergewicht zu verhindern. Sie hemmen bestimmte Enzyme, die bei der Entstehung von Fettleibigkeit eine Rolle spielen – darunter α-Amylase, Glucosidase und Lipase. Durch die Hemmung der pankreatischen Lipase kann der Guavenrindenextrakt die Aufspaltung und Aufnahme von Nahrungsfetten verlangsamen und so Übergewicht und Fettleibigkeit vorbeugen.18
In der Volksmedizin und Naturheilkunde dienen die Blätter zur Behandlung zahlreicher Beschwerden (siehe unten Volksmedizin - Naturheilkunde).
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Echte Guave enthält grössere Mengen an Fructose.11 Personen mit Fructoseintoleranz müssen die Frucht eventuell meiden.
Guave weist Benzophenon und Flavonoide auf, welche die Ausschüttung von Histamin hemmen und somit anti-allergische Wirkung aufweisen.11 Allergische Reaktionen auf Guave können dennoch auftreten.13
Volksmedizin - Naturheilkunde
Die Blätter der Guave dienen in der Volksheilkunde als Arzneimittel (Djambu Folium, früher Folia Djambu).5 Traditionell kommen sie zur Behandlung von Durchfall, Gastroenteritis, Bauchschmerzen, Wurmbefall und Hautbeschwerden zum Einsatz.6
In vielen Anbauländern helfen Guavenblätter bei Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und parasitären Infektionen. Die Behandlung erfolgt je nach Erkrankung entweder oral oder äusserlich. In Indien, China, Pakistan und Bangladesch ist das Abkochen, Aufgiessen oder die Zubereitung als gekochtes Mittel die gängige Methode gegen Rheuma, Durchfall, Magen-Darm-Probleme, Diabetes, Infektionen, entzündliche Erkrankungen und Husten. Abgekochte Blätter kommen in Südostasien bei Mundgeschwüren zum Einsatz. In Mexiko, Brasilien, auf den Philippinen und in Nigeria dienen Umschläge der Blätter zur Behandlung von Haut- und Wunden. In Nigeria nutzen die Menschen die Blätter ausserdem als antibakterielles Mittel oder als "Kau-Snack" zur oralen Behandlung.10
Guaven unterstützen auch die Raucherentwöhnung. Der hohe Vitamin-C-Gehalt trägt zur Neutralisierung von Nikotin bei und stärkt die Arterien.7
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Bei unreif geernteten Guaven ist der Transport nach Europa per Schiff möglich, entsprechend haben sie einen kleineren ökologischen Fussabdruck durch emittiertes CO2 als reife oder grosse Früchte, die man mit dem Flugzeug einfliegen muss. Dadurch gelangen sehr hohe Mengen CO2 in die Atmosphäre. Beim Einkauf ist die Transportmethode am Preis erkenntlich, so ist Flugware deutlich teurer als per Schiff transportierte Früchte.9 Bevorzugen Sie früh geerntete Bio-Guaven, die kürzere Distanzen per Schiff zurücklegen. Diese sind etwas weniger klimaschädlich und können beim Transport nachreifen.
Der ökologische Fussabdruck von Guaven aus/in Mexiko liegt laut Carbon Cloud bei 0,42 kg CO2eq/kg, kann jedoch auf 1,87 kg CO2eq/kg ansteigen im Ausland (Schweden).15
Guaven haben einen Wasserfussabdruck von 1800 l/kg und liegen damit fast auf dem Niveau von Avocados mit 1981 l/kg.17
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Tierschutz - Artenschutz
Invasive Pflanzen stellen eine ernsthafte Bedrohung für natürliche Ökosysteme und die Biodiversität dar, da sie einheimische Arten verdrängen, Lebensgemeinschaften verändern und Nährstoffkreisläufe stören können. Inseln sind besonders anfällig, weil ihre Flora oft spezialisiert und genetisch weniger vielfältig ist, wodurch endemische Arten besonders gefährdet sind.4
Die Galapagos-Inseln sind ein typisches Beispiel für ein isoliertes Ökosystem mit hoher Endemität, das durch invasive Arten stark bedroht ist. Die Echte Guave (Psidium guajava), eingeführt Ende des 19. Jahrhunderts aus Mittel- und Südamerika, gilt heute als stark invasive Art, die sowohl in gestörten Gebieten als auch in natürlichen Wäldern auf den Inseln Isabela, Santa Cruz, San Cristobal und Floreana weit verbreitet ist.4
Besonders relevant für den Artenschutz ist die Konkurrenz zwischen der invasiven Guave und dem endemischen Psidium galapageium. Direkte Konkurrenz und mögliche Hybridisierung könnten die genetische Vielfalt und das Überleben der einheimischen Art gefährden. Das Verständnis dieser Prozesse ist entscheidend, um wirksame Kontroll- und Schutzmassnahmen zu entwickeln und die endemische Flora der Galapagos-Inseln zu erhalten.4
Weltweites Vorkommen - Anbau
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet (Genzentrum) der Echten Guave (Psidium guajava) ist ungewiss. Viele Botaniker gehen davon aus, dass die Art im tropischen Amerika beheimatet ist, wahrscheinlich vom Süden Mexikos bis nach Südamerika.2,3,14 Guayaven gedeihen bis auf einer Höhe von 1500 m über Meer. Die grösste Artenvielfalt an Guaven fand man auf der karibischen Insel Kuba, wo 22 Arten heimisch sind.3
Ihre Verbreitung hat sich jedoch durch Kultivierung erheblich ausgeweitet und ist heute weltweit in den Tropen und Subtropen verbreitet. Bereits im 16. Jh. brachten die Spanier und Portugiesen die Guayabo-Bäume (Psidium guayava) aus Südamerika in die Philippinen und an die Küsten Indiens. Von dort verbreiteten sich die Sträucher über fast alle tropischen Länder.3 An einigen Standorten schätzt man die Ausbreitung heute als invasiv ein, denn sie führt zur Verdrängung der lokalen Vegetation.14 Dies ist kein modernes Phänomen: so schrieb der damalige Gouverneur von Puerto Rico im Jahre 1582 in einem Brief an den spanischen König Philipp II, dass Psidium ein Problem für die Viehzüchter darstelle, weil die verwilderten Guayabo-Bäume (Psidium guayava) die Viehweiden überwucherten. Er bezeichnete Psidium als "maldito guayabo" und verlangte ein Anbauverbot für die Pflanzen.3
Dank des einfachen Anbaus, des hohen Nährwerts und der Beliebtheit der verarbeiteten Produkte spielt die Guave eine bedeutende Rolle im internationalen Handel und auf lokalen Märkten von über 60 tropischen und subtropischen Ländern. Heute erfolgt der Anbau weltweit in tropischen Regionen, wobei Indien, Mexiko, Brasilien und Pakistan zu den grössten Produzenten zählen.14,18 Zu den wichtigsten Exportländern gehören Brasilien, Mexiko, die Dominikanische Republik, Indien, Pakistan, Ecuador, Kolumbien, die Philippinen, Südafrika, Thailand und Taiwan. Die Produktion nimmt zudem in der Karibik, auf Hawaii, in Florida und in Südafrika zu.14
In Indien wachsen Guaven auf über 261'000 Hektar Land, mit einer Jahresproduktion von rund 3,6 Millionen Tonnen. Brasilien erzeugt jährlich grosse Mengen an Früchten, darunter etwa 600'000 Tonnen Guaven. Mexiko produziert rund 302'700 Tonnen pro Jahr; etwa 4 % der Ernte gehen in den Export, vor allem in die USA und nach Kanada.18
Wild zu finden
Es gibt einige wilde Psidium-Arten. Die Guabirá (P. acutangulum DC.), auch Para Guava genannt, ist eine essbare, wilde Psidium-Art, die recht häufig vorkommt.2 Ihre Früchte sind von mittlerer Grösse, gelb, rundlich und haben weisses Fruchtfleisch.3
An einem wilden Guayabobaum entstehen jährlich nur 400 bis 500 Früchte. Die Fruchtfleischmenge ist sehr gering und sie haben viele Samen. Kultivierte Sorten können das Doppelte oder Vierfache an Früchten tragen, was rund 300-400 kg frische Früchte entspricht. Wilde Guayaba ergeben nur kleine, drei bis vier Zentimeter grosse Früchte. Kultivierte Pflanzen liefern Früchte mit bis zu 12 cm Fruchtdurchmesser.3
Anbau - Ernte
Der Anbau von Guayava-Bäumen erfolgt vorwiegend in tropischen und subtropischen Gebieten.6 Sie sind relativ unempfindlich gegenüber Bodenbeschaffenheit und Klima, nur Frost vertragen sie nicht. Krankheiten treten bei den Bäumen kaum auf, allerdings locken die Früchte Fruchtfliegen an. An unreifen Früchten können Pilzkrankheiten auf den Plantagen erheblichen Schaden verursachen.3
Der Guavenbaum wächst als kleiner, strauchartiger Baum bis zu 10 m hoch.18 Junge Bäume wachsen relativ schnell und liefern bereits nach zwei Jahren den ersten Ertrag. Ab dem siebten Jahr erreichen sie die volle Produktionskapazität, die in der Regel bis zu 30 Jahre anhält.3 In feuchten Tropengebieten tragen die Bäume mehr oder weniger das ganze Jahr über. Die Früchte reifen etwa fünf Monate nach der Blüte.8
Die Erntesaison variiert je nach Anbaugebiet: In Südafrika erstreckt sie sich von September bis November, in Thailand/Südostasien von Januar bis März und von Juni bis Dezember. In Brasilien sind aufgrund mehrerer Ernten das ganze Jahr über frische Guaven erhältlich.6
Auch die Früchte und Blätter zeigen eine grosse Vielfalt. Guaven variieren stark in der Grösse, von 1 bis 48 Unzen (ca. 28 bis 1360 g). Die Blätter sind 2,5 bis 5 cm breit, 5 bis 15 cm lang, mattgrün, fest, ledrig und besitzen auffällige Blattadern.18
Ausserhalb tropischer Gebiete lassen sich Guayava-Bäume als Topfpflanzen kultivieren. Sie benötigen einen sonnigen, warmen Standort und ein frostfreies Winterquartier.
Weiterführende Informationen
Die Guave ist ein Myrtengewächs (Myrtaceae). Zur Gattung der der Guaven (Psidium) gehören 150 Arten14, darunter die Erdbeer-Guave. Trotz ihrer Ähnlichkeit gehört die Brasilianische Guave (Feijoa, Ananas-Guave) nicht zur Gattung der Guaven, sondern zur Gattung Acca. Es handelt sich jedoch auch um eine Pflanze aus der Familie der Myrtengewächse.
| Botanische Bezeichnung | Name | Alternative Namen |
| Psidium guajava | Echte Guave | Guava, Guayaba, Goiaba, Guayave |
| Psidium cattleianum | Erdbeer Guave | Rote Guave, Kirschen Guave |
| Acca sellowiana | Brasilianische Guave | Pineapple Guava, Ananas Guave, Feijoa |
Die ersten samenlosen Biotypen der Echten Guave traten 1952 in Poona, Indien auf. Um die samenlosen Guaven-Varianten weiter zu vermehren, entwickelte sich eine spezielle Pfropftechnik. So entstand die Poona-Selektion "Lucknow 49". Zwischen vereinzelten Guavensorten wie Lucknow 49, Apple-Guava, Behat, Coconut und noch anderen besteht leider eine Kreuzungsunverträglichkeit.3
Alternative Namen
Der Guayavabaum trägt auch die Bezeichnung Djambubaum.5
Echte Guave heisst auf Englisch guava oder guave. Auf Spanisch lauten die Bezeichnungen guayabo und goiaba, auf Portugiesisch Goaibeira. In Mexiko und Amerika sind Pichi, Posh und Enandi gebräuchliche Namen.11
Sonstige Anwendungen
Die Blätter der Guavenbäume enthalten getrocknet 9-10 % Tannin. Sie dienten früher zum Gerben und Färben von Baumwolle. Das Holz lässt sich gut bearbeiten und schnitzen.6
Literaturverzeichnis - 19 Quellen (Link zur Evidenz)
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| 2. | Rätsch C. Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen: Botanik, Ethnopharmakologie und Anwendung. Aarau: AT Verlag. 1998. |
| 3. | Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Berlin: Springer Verlag. 1977. |
| 4. | Urquía D, Gutierrez B et al. Psidium guajava in the Galapagos Islands: Population genetics and history of an invasive species. PLoS One. 2019;14(3):e0203737. |
| 5. | Pahlow Pahlow, M: Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. 8. Auflage. Hamburg; 2019. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG: 437. |
| 6. | Kranz B. Das Grosse Buch der Früchte. Exotische und einheimische Arten. München: Südwest Verlag; 1988. |
| 7. | Pamplona-Roger J. Heilkräfte der Nahrung. Zürich: Advent-Verlag. 2006. |
| 8. | Rehm S. Die Kulturpflanzen der Tropben udn Subtropen: Anbau, wirtschaftliche Bedeutung, Verwertung. Stuttgart: Eugen Ulmer Verlag, 1976. |
| 9. | Zhiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zurich. 2016. |
| 10. | Tousif MI, Nazir M et al. Psidium guajava L. An Incalculable but Underexplored Food Crop: Its Phytochemistry, Ethnopharmacology, and Industrial Applications. Molecules. 2022;27(20):7016. |
| 11. | Naseer S, Hussain S et al. The phytochemistry and medicinal value of Psidium guajava (guava). Clin. Phytoscience. 2018;4:32. |
| 12. | Meckes M, Calzada F et al. Terpenoids isolated from Psidium guajava hexane extract with depressant activity on central nervous system. Phyther Res. 1996;10(7):600–603. |
| 13. | Eriksson NE, Werner S, Foucard T. Self-reported hypersensitivity to exotic fruit in birch pollen-allergic patients. Allergology International. 2003;52(4):199-206. |
| 14. | Rojas-Sandoval J, Acevedo-Rodriguez P. Psidium guajava (guava). CABI Compendium. 2013. |
| 15. | CarbonCloud: Guava Mexico, Sweden. 2025. |
| 16. | Elmenofy HM, Tolba NM et al. Maintain The Quality of Winter Guava (Psidium guajava L.) Fruits By Post-Harvest Application of Melatonin and Methyl Jasmonate Under Vacuum-Packaged and Low-Temperature Storage. Journal of Sustainable Agricultural Sciences. 2024;50(4):47-68. |
| 17. | Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600. |
| 18. | Butt E, Altemimi AB et al. Guava (Psidium guajava): A brief overview of its therapeutic and health potential. Food Chem X. 2025;31:103027. |
| 19. | Thorat B, Pangrikar P. Phytochemical analysis of fruits and leaves of Psidium guajava L. J Pharmacogn Phytochem. 2025;14(3):100–103. |










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