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Brombeeren, roh (Schwarzbeeren, Rubus, bio?)

Brombeeren (Schwarzbeeren, Rubus, besser in Bio-Qualität) kann man roh essen sowie zur Herstellung von Süssspeisen verwenden.
88%
Wasser
 84
Makronährstoff Kohlenhydrate 83.64%
/12
Makronährstoff Proteine 12.1%
/04
Makronährstoff Fette 4.26%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.2g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Brombeeren oder Schwarzbeeren (Rubus sectio Rubus L., Rubus fruticosus agg.) passen roh als erfrischende Zutat in Fruchtsalate oder Süssspeisen. Neben wilden Waldbrombeeren gibt es auch kommerzielle und in Bio-Qualität angebaute Brombeeren.

Verwendung in der Küche

Rohe Brombeeren sind saftig und wohlschmeckend. Der Geschmack der Brombeeren ist sehr vielfältig. Die süss-aromatischen Früchte haben häufig eine säuerliche Note. Manche beschreiben den Brombeergeschmack als eine Mischung aus Trauben, Pflaumen, Äpfeln und Kokosnuss. Die etwas kleineren, wildwachsenden Waldbrombeeren sind oft viel aromatischer als gezüchtete Sorten. Brombeeren ähneln optisch den schwarzen Maulbeeren.

Kann man Brombeeren roh essen? Bio-Brombeeren eignen sich zum Frischverzehr, aber auch für Smoothies oder als Topping für das Erb-Müesli. Brombeeren dienen auch zur Herstellung von Konfitüre, Gelee, Chutney, Sorbet, Saft, Sirup, Wein und Likör. Beliebt sind sie auch als Bestandteil von Muffins oder als Kuchenbelag. Fruchtessig, Bowlen oder Obstsalate aromatisiert man gerne mit rohen Brombeeren.

Ähnlich wie bei der Himbeere (Rubus idaeus) verwendet man hier nicht nur die Beeren: Die Brombeerblätter dienen wegen des angenehmen Geschmacks auch für die Zubereitung von Tees. Fermentierte Brombeerblätter sind Ersatz für chinesischen Tee (Schwarztee): Diesen Tee handelt man gern als teinfreien Frühstückstee.1 Auch die Blüten der jungen Pflanzen eignen sich für Tee, als Aroma oder als Dekor auf Süssspeisen. Ebenso kann man getrocknete Brombeeren als Tee aufbrühen.2

Veganes Rezept für schnelles Brombeer-Eis

Zutaten (für 2 Personen): 2 reife Bananen, 400 g Brombeeren.

Zubereitung: Bananen schälen, in Stücke schneiden und 1-2 h in das Gefrierfach geben. Brombeeren waschen, gut abtropfen lassen und in einem Mixer pürieren. Anschliessend das Brombeermus durch ein Sieb passieren, bis nur noch Brombeerkerne im Sieb zurückbleiben. Die gefrorenen Bananen und das Brombeermus ohne Kerne in einen Mixer geben und fein pürieren. Brombeer-Eis sofort geniessen. Durch die reifen Bananen ist das Eis bereits süss und es benötigt keine zusätzlichen Süssungsmittel.

Vegane Rezepte mit Brombeeren finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Frische Brombeeren sind bei Supermarktketten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa dank Fernimport fast das ganze Jahr über erhältlich. Mitteleuropa bietet ein hervorragendes Klima für Brombeeren, weshalb man sie in der Saison von Juli bis Oktober16 aus regionalem Anbau kaufen kann. Konventionelle Brombeeren weisen häufig Pestizidrückstände auf, weshalb wir Beeren aus biologischem Anbau empfehlen. Beeren in Bio-Qualität findet man in regulären Supermärkten wie auch in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura.

Die Verfügbarkeit von Brombeeren ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Wild zu finden

Die Brombeere ist in Wäldern, an Hecken, auf Schuttplätzen, Wegböschungen und Heideflächen zu finden.3 Der wildwachsende, dornige Strauch hat stachelig gezähnte Blätter und violett-schwarze Sammelsteinfrüchte.4 Alle Brombeerarten, egal ob wild oder gezüchtet, sind mitsamt ihren Blättern ungiftig.

Wann blühen Brombeeren? Die Blütezeit ist nicht einheitlich. Die Hauptblüte ist von Mai bis Ende Juli, sie blühen aber bis in den Winter hinein. An einem Strauch findet man Blüten, unreife und reife Beeren zur gleichen Zeit.3

Tipps zur Lagerung

Frische Brombeeren sollte man sehr rasch verbrauchen. Sie reifen nicht nach, weshalb man nur reife Beeren ernten soll. Möchte man sie dennoch lagern, legt man sie möglichst flach in kleine Schalen, damit sie sich nicht gegenseitig zerquetschen. Druckstellen können zu Schimmelbildung führen. Im Kühlschrank halten sie so rund zwei Tage. Die frischen Brombeeren lassen sich durch Einfrieren optimal konservieren.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g Brombeeren (bio?) haben einen Energiegehalt von 43 kcal. Der Fett- und Proteingehalt sind mit 0,5 und 1,4 g sehr gering. Brombeeren enthalten ca. 9,6 g Kohlenhydrate und 5,3 g/100g Ballaststoffe in Form von löslichen und unlöslichen Nahrungsfasern.5

Brombeeren weisen 0,65 mg Mangan pro 100 g auf, was 32 % des Tagesbedarfs entspricht. Einen ähnlichen Gehalt haben Himbeeren (0,67 mg/100g) und Sanddornbeeren (0,60 mg/100g). Kräuter und Gewürze enthalten viel Mangan, ebenfalls Weizenkeime (13 mg), Weizenkleie (12 mg) und Teff (9,2 mg/100g).5

Vom fettlöslichen Vitamin K haben frische Brombeeren (Schwarzbeeren) 20 µg/100g, was 26 % des Tagesbedarfs entspricht. Heidelbeeren haben einen ähnlichen Gehalt (19 µg/100g). Besonders viel von diesem Vitamin findet man in grünem Gemüse wie z.B. Mangold (830 µg) und Grünkohl (705 µg).5

Brombeeren sind bekannt für ihren Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure), obwohl dieser nur 21 mg/100g beträgt, was 26 % des Tagesbedarfs entspricht. Stachelbeeren und Himbeeren haben mit ca. 27 mg etwas mehr. Sanddornbeeren weisen mit 450 mg einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt auf. Aber auch Gemüse wie die gelbe Paprika weist einen hohen Wert auf (184 mg/100g).5

An Folat (Folsäure) ist in Brombeeren mit 25 µg/100g nicht allzu viel enthalten. Hülsenfrüchte (z.B. Mungbohnen 625 µg; Kichererbsen 557 µg oder Linsen 479 µg) liefern sehr viel Folat.5

In kleineren Mengen vorhanden sind noch Vitamin E, Kalium, Magnesium, Pantothensäure und Zink.5

Die gesamten Inhaltsstoffe von Brombeeren, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Verhältnis Omega-6- (LA) zu Omega-3-Fettsäure (ALA) in Beeren

Beeren und Wildbeeren haben meistens ein sehr gutes Verhältnis zwischen LA (Linolsäure) und ALA (Alpha-Linolensäure). Allgemein haben Beeren einen tiefen Fettgehalt und entsprechend sind die Mengen an Omega-3 und Omega-6 gering. Im Verhältnis zum Gesamtfettgehalt machen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren aber einen hohen Anteil aus.

Aus der Alpha-Linolensäure bildet der Körper weitere Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA), die entzündungshemmend wirken, aus der Linolsäure hingegen die entzündungsfördernde Arachidonsäure. Das gute Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 ist ein weiterer Grund dafür, dass die Beeren als sehr gesundes Nahrungsmittel gelten.

Angaben zu einzelnen Werten von ALA und LA (Quelle: USDA, Önwt, Debinet):

Beere (roh)

LA (g/100g)

ALA (g/100g)

Verhältnis LA:ALA

Gesamtfett (g/100g)

Quelle

Sanddornbeere

2,6

1,8

1,5:1

7,1

Önwt

Holunderbeere

0,6

0,5

1:1

1,7

Önwt

Brombeere

0,19

0,4

0,36

0,09

0,3

0,26

2:1

1,25:1

1,3:1

0,34

1,0

1,0

USDA

Önwt

Debinet

Wald Brombeere

0,4

0,3

1,25:1

1,0

Önwt

Preiselbeere

0,2

0,2

1:1

0,5

Önwt

Cranberry

0,3

0,2

1,5:1

0,7

Önwt

Heidelbeere

0,2

0,22

0,2

0,15

1:1

1,5:1

0,6

0,6

Önwt

Debinet

Himbeere

0,25

0,1

0,13

0,1

2:1

1:1

0,46

0,3

USDA

Önwt

Wald Erdbeere

0,1

0,1

1:1

0,4

Önwt

Wald Himbeere

0,1

0,1

1:1

0,3

Önwt

Boysenbeere

0,11

0,08

1,5:1

0,3

Debinet

Schwarze Johannisbeere

0,11

0,07

1,5:1

0,26

USDA

Erdbeere

0,09

0,06

1,5:1

0,21

0,4

USDA

Debinet

Stachelbeere

0,27

0,05

5:1

0,4

USDA

Rote Johannisbeere

0,05

0,04

0,04

0,03

1:1

1,25:1

0,13

0,2

USDA

Debinet

Wirkungen auf die Gesundheit

Wofür ist die Brombeere gut? Brombeeren enthalten Vitamin C (Ascorbinsäure), das ein bekanntes Antioxidans ist. Brombeeren und Brombeersaft sind antioxidativ und können reaktive Stickstoff- und Sauerstoffverbindungen (freie Radikale) binden. Dadurch schützen sie den Körper vor oxidativem Stress, der u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen, sowie Entzündungen fördert. Antioxidantien lindern die Zell- und Hautalterung, schützen vor Endotheldysfunktionen und Gefässversagen und fördern dadurch die Gesundheit.8

In einer Studie mit 27 männlichen Probanden stellte man fest, dass ein regelmässiger Verzehr von Brombeeren die Fettverbrennung (Fettsäureoxidation) steigerte. Zudem konnte man eine gesteigerte Sensibilität gegenüber des Pankreashormons (I) feststellen, weshalb der Anstieg des Hormons nach dem Essen geringer ausfiel.9

Es liegen zurzeit keine Untersuchungen zur antimikrobiellen Wirkung von Tanninen von Brombeeren vor, obwohl Brombeeren eine reichhaltige Quelle für Ellagitanninen sind. Tannine aus Himbeeren weisen in Tierstudien eine antimikrobielle Wirkung gegen Staphylokokken und Salmonellen auf, weshalb dies auch für Brombeertannine gelten könnte.7

Brombeerfrüchte enthalten phytochemische Verbindungen, die neuroprotektive Wirkungen aufweisen. Eine Tierstudie untersuchte deren potenziellen Einsatz als Therapiemöglichkeit bei Alzheimer. Tatsächlich verbesserte sich die Gedächtnisleistung von Ratten, wenn man ihnen mehrere Tage Brombeeren verfütterte. Es lies sich auch eine Verbesserung von Funktionen im Hippocampus feststellen, die von Alzheimererkrankung betroffen sind.22

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Brombeeren kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Die antioxidative Wirkung der Brombeere beruht auf dem hohen Gehalt an Anthocyane und Ellagitanninen.7 Weitere sekundäre Pflanzenstoffe sind: Quercetin, Gallussäure, Cyanidin, Polyphenole.7

Untersuchungen zeigen, dass die Menge und Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe von der Sorte abhängt.23

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Brombeeren abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Wichtig beim Wildsammeln von Beeren ist immer das Waschen vor dem Essen. An bodennahen Früchten können sich Schmutz oder Parasiten befinden. Eine Infektion mit den Eiern des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) ist zwar selten, aber dennoch möglich. Es kann zu schweren Leberschäden kommen. Nicht nur Füchse, sondern auch Hunde und Katzen können Überträger sein.10

Volksmedizin - Naturheilkunde

Den Brombeerstrauch kennt man in der Volksmedizin seit der Antike, so beschreibt der griechische Dichter Aischylos und der Arzt Hippokrates die Brombeere als Heilpflanze.1,11 Brombeeren und Brombeerblätter spricht man eine beruhigende Wirkung zu. Man nutzt sie aufgrund ihrer Gerbstoffe als Adstringens gegen Durchfall oder auch zur Behandlung von Entzündungen im Mund- und Rachenraum durch Gurgeln.2

Bromeeren und Brombeerblätter sind weder vom HMPC noch ESCOP bearbeit.20 Von der Kommission E liegt eine Monografie zu Brombeerblätter vor.19 Die Drogenbezeichnung ist Rubi fruticosi folium, syn. Folia Rubi fruticosi.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von Faktoren ab wie z.B. die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt.

Die dänische Klimadatenbank CONCITO kommt für Brombeeren auf einen CO2-Fussabdruck von 1,17 kg CO2eq/kg. Dies ist vergleichbar mit Heidelbeeren und Himbeeren (1,03 kg CO2eq/kg), während Erdbeeren nur 0,57 CO2eq/kg aufweisen.6 In europäischen Supermärkten sind Brombeeren neben Himbeeren und Erdbeeren sehr beliebt, auch in den Wintermonaten. Dann kommen Brombeeren jedoch vorwiegend von anderen Kontinenten nach Europa, was lange Transportwege bedeutet und damit Emissionen. Neben dem Anbau und dem Transport beeinflusst auch die Art der Verpackung den CO2-Fussabdruck. Das grösste Einsparungspotenzial an Emissionen liegt beispielsweise beim Ersatz der PET-Schalen durch eine Kartonverpackung. Idealerweise kauft man Bio-Brombeeren saisonal und möglichst regional.

Daten zum Wasserfussabdruck von Brombeeren liegen noch nicht vor. Als Vergleich der Wasserverbrauch von anderen Beeren: Himbeeren 413 l/kg; Erdbeeren 347 l/kg und Heidelbeeren 845 l/kg.18

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Wilde Brombeeren sind ideale Futterquellen für Tiere. Nicht nur Vogelarten wie Amsel, Singdrossel und Mönchsgrasmücke lieben Brombeeren, sondern auch die Haselmaus und der Siebenschläfer schätzen die vitaminreichen Früchte.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der genaue Ursprung der Brombeere ist unbekannt. Wildformen finden sich in Eurasien und Nordamerika. Heutzutage ist die Brombeere weltweit in den gemässigten Zonen verbreitet, auch in der südlichen Hemisphäre. Die rankenden oder aufrecht stehenden Sträucher besitzen oftmals Stacheln. Für den kommerziellen Anbau oder Garten verwendet man meist Sorten ohne Stacheln.

2005 waren Europa, USA und Mexiko Hauptproduzenten für Brombeeren. Man baut sie auch in Asien, Südamerika, Ozeanien und Afrika an, jedoch in kleineren Mengen.21 Ebenfalls erhältlich sind wilde Brombeeren.

Anbau - Ernte

Brombeere ist robust und wächst schnell. Der Strauch bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, weshalb man sie in lichten Wäldern oder an Waldrändern findet. Der Boden sollte nährstoffreich sein. Tägliches giessen ist bei hohen Temperaturen nötig, da der Strauch sehr viel Wasser benötigt. Im Frühling sollte man die Brombeeren mit einem Bio-Universaldünger oder Bio-Beerendünger versorgen.16

Wie und wann Brombeeren schneiden? Regelmässiges Auslichten und Entfernen von Geiztrieben verhindert die Gestrüppbildung. Abgetragene (zwei- bis dreijährige) Ruten schneidet man am Boden ab und die neuen Triebe kürzt man auf ca. 2–5 Zweige.12

Verwechslungsmöglichkeiten

Die Echte Brombeere (Rubus fruticosus agg.) kann man mit der Kratzbeere (oder Acker-Brombeere) leicht verwechseln, sie stellt aber keine Gefahr dar. Rubus caesius ist sehr weit verbreitet. Ihre Beeren sind etwas kleiner als bei der Echten Brombeere, dafür sehr prall und saftig. Die behaarte, kriechende Staude kann bis zu 40 cm Höhe erreichen, die Stacheln sind weich und borstenartig.4

Die Loganbeere (Rubus x loganobaccus) kreuzte man aus einer Brombeerenart und der Himbeere. Diese Sorte entstand zufällig in Kalifornien, wahrscheinlich aus Rubus ursinus und der Himbeer-Sorte "Red Antwerp".14 Ihre Früchte sind länglich rote Sammelsteinfrüchte mit einem sauren Geschmack. Der Name kommt von J.H. Logan, einem amerikanischen Richter.

Die Boysenbeere (Rubus ursinus x idaeus) ist eine amerikanische Kreuzung aus der Loganbeere und einer Brombeerart.15 Die Staude und die Beeren ähneln der Echten Brombeere.

Weiterführende Informationen

Die Gattung Rubus gehört zur Familie der Rosengewächsen (Rosaceae). Innerhalb dieser Gattung kennt man die Sektion Rubus sectio Rubus, die Brombeeren. Es handelt sich dabei um eine Sammelart, die mehrere tausend Kleinarten, Sorten und Hypride umfasst. Als Sammelbezeichnung findet man Rubus fruticosus agg. und teilweise Rubus fruticosus L.3,12 Eine Unterscheidung der einzelnen ist schwierig. Bekannte Kleinarten sind: Armenische Brombeere (Gartenbrombeere, Rubus armeniacus Focke), Kratzbeere (Rubus caesius) und Haselblatt-Brombeere (Rubus corylifolius agg.).13

Zur Gattung Rubus zählen auch Himbeeren (R. idaeus), Moltebeeren (R. chamaemorus) und arktische Himbeeren (R. arcticus).

Wie lassen sich Brombeerflecken entfernen? Fleck mit reichlich Wasser ausspühlen. Nicht reiben, da der Fleck sich sonst vergrössert. Kleidung im Seifenwasser oder im Essigwasser (nicht für Wolle oder Seide geeignet) einlegen. Kleidungsstück nach der Vorbehandlung sofort in der Waschmachine waschen.

Alternative Namen

Volkstümliche Trivialnamen sind: Brambeere, Bramel, Brämel, Brombesing, Bromedorn, Bromelbeere, Brumenbeere, Braunbeere, Frombeere, Hirschbollen, Kratzbeere, Kratzelbeere, Moren, Nurr, Rahmbeere17, Schwarzbeere, Feldschwarzbeere, Hundsbeere, Kroatzbeere, Schwarze Haubeere.3

Die Brombeere heisst auf Englisch blackberry oder brambleberry, den Brombeerstrauch nennt man bramble bush oder blackberry bush.

Literaturverzeichnis - 23 Quellen

1.Niederegger O, Mayr C. Heilpflanzen der Alpen. Tyrolia: Innsbruck. 2006.
2.Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. AT Verlag: Aarau. 4. Auflage. 2018.
3.Pahlow M. Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. Nikol: Hamburg. 2013.
4.Mabey R. Essbar. Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche. Haupt: Bern, Stuttgart, Wien. 2013.
5.USDA United States Department of Agriculture.
6.

CONCITO. The big climate database. Version 1.1. 2024.

7.

Kaume L, Howard LR, Devareddy L. The Blackberry Fruit: A Review on Its Composition and Chemistry, Metabolism and Bioavailability, and Health Benefits. Journal of Agricultural and Food Chemistry. 2011;60(23):5716-5727.

8.

Serraino I, Dugo L, Dugo P et al. Protective effects of cyanidin-3-O-glucoside from blackberry extract against peroxynitrite-induced endothelial dysfunction and vascular failure. Life Sci. 2003;73(9):1097-1114.

9.

Solverson PM, Rumpler WV, Leger JL et al. Blackberry Feeding Increases Fat Oxidation and Improves "I*" Sensitivity in Overweight and Obese Males. Nutrients. 2018;10(8):1048.

10.

BAG Bundesamt für Gesundheit. Schweizer Eidgenossenschaft. Fuchsbandwurm (Echinokokkose). 2019.

11.Bown D. Encyclopedia of Herbs & their uses. DK: London. 1996.
12.BdB Handbuch Teil VI. Obstgehölze. 6. Auflage. Fördergesellschaft "Grün ist Leben" Baumschulen, Pinneberg. 1985.
13.Weber HE. Gliederung der Sommergrünen Brombeeren in Europa (Rubus L. subgenus Rubus subsectio Rubus). Osnabrücker Naturwissenschaftliche Mitteilung 26. 2000.
14.Huber H. Rosaceae in Hegi G. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 2. Auflage. 1961;4(2).
15.Vaughan JG, Geissler C, Nicholson B et al. The new Oxford book of food plants. Oxford University Press. 2009.
16.

Plantura.Garden Brombeeren: Experten-Tipps zum Pflanzen, Vermehren & Entfernen.

17.Heilkraeuter.de Brombeere (Rubus fruticosus).
18.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600.

19.

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Liste der Monographien der Kommission E (Phytotherapie), die im Bundesanzeiger veröffentlicht sind. 2010.

20.

Kooperation Phytopharmaka. Arzneipflanzenlexikon. Brombeere. 

21.

Strik BC, Finn CE, Clark JR, Pilar Bañados M. Worldwide Production of Blackberries. Acta Horticulturae. 2008;777:209-217.

22.

Eisenhardt de Mello J, Teixeira FC et al. Treatment with Blackberry Extract and Metformin in Sporadic Alzheimer's Disease Model: Impact on Memory, Inflammation, Redox Status, Phosphorylated Tau Protein and I* Signaling. Molecular Neurobiology. 2024. 

23.

Lee H, Wang Z et al. Assessment of Six Blackberry Cultivars Using a Combination of Metabolomics, Biological Activity, and Network Pharmacology Approaches. Antioxidants. 2024;13(3):319.

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