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Rosinen, roh? (bio?)

Entdecken Sie vielseitige Verwendungsmöglichkeiten von Rosinen in der Küche, die allfällige Saison, Preise und gesundheitliche Vorteile. Erfahren Sie mehr über wichtige Nährstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Anbau und Ökobilanz.

 

15%
Wasser
 96
Makronährstoff Kohlenhydrate 95.73%
/04
Makronährstoff Proteine 3.71%
/01
Makronährstoff Fette 0.56%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Rosinen (bio?) sind getrocknete Weinbeeren. Sie haben einen süssen Geschmack und sind aufgrund des Wasserverlusts stark geschrumpft und schrumpelig. Rohkost-Qualität ist nicht immer gegeben.

Verwendung in der Küche

Rosinen ist der Oberbegriff für alle getrockneten Weinbeeren. Jede Rebsorte eignet sich dazu, weshalb sie in unterschiedlichen Grössen, Formen und Farben erhältlich sind. Je nach Rebsorte und Herkunft tragen gewisse Rosinen einen eigenen Namen. Die getrockneten weissen Beeren der Sultana-Trauben sind als Sultaninen bekannt. Sie sind besonders gross, dünnschalig, kernlos und goldgelb. Die dunkelbraunen, manchmal fast schwarzen Korinthen sind aus der Sorte Korinthiaki (Schwarze Korinthe) hergestellt. Zibeben sind Beeren, die am Rebstock getrocknet sind. Grüne Rosinen entstehen durchs Trocknen der Trauben im Schatten und stammen meist aus dem Iran.

Die Trockenfrüchte sind pur geniessbar. Kombiniert mit verschiedenen Nuss-Sorten führt sie der Handel als sogenanntes "Studentenfutter". Rosinen sind Teil vieler Müesli-Mischungen und sie sind ein hervorragendes Topping für das Erb-Müesli. Im Obstsalat mit Apfel, Birne und Orange schmecken sie ebenfalls lecker. Die ballaststoffreiche Zuckeralternative verfeinert selbstgemachte Müsliriegel oder Energiebällchen. Wichtig ist nicht zu viel Rosinen auf einmal zu essen, da sie sehr viel Kalorien und Zucker enthalten.

Die vegane Küche kennt zahlreiche Varianten für die Zubereitung von Speisen, Backwaren und Desserts mit Rosinen. Besonders beliebt sind die getrockneten Beeren als Zutat für Süssspeisen oder Backwaren wie etwa Rosinenbrötchen, Kuchen und Christstollen. Das Einlegen der Rosinen in Fruchtsaft, alkoholischen Getränken (v.a. Rum) oder Wasser macht die Beeren praller, weicher und fruchtiger vor der Zubereitung von süssen oder auch herzhaften Gerichten. Deftige Speisen erhalten durch die Rosinen eine leichte Süsse. Beim Mitkochen in Eintöpfen und Currys bekommen die Rosinen eine weiche und saftige Konsistenz. Beliebt sind die getrockneten Beeren vor allem in der arabischen Küche, als Bestandteil für Gewürzreis oder Couscous mit Rosinen und Mandeln. Die süssen Trockenfrüchte passen zu Salaten, mit Karotten, Wirsing oder Rotkohl.

Eigene Zubereitung von Rosinen

Rosinen können Sie leicht selbst herstellen, wobei Sie kernlose Sorten bevorzugen sollte. Traditionell erfolgt das Trocknen in der Sonne. Dazu die Trauben aufhängen oder einzelne Beeren auf einer luftdurchlässigen Unterlage wie Gaze oder Baumwollmull auflegen.

Für Rohkost-Rosinen am besten ein Dörrgerät (Dörrapparat) verwenden und die Temperatur nicht über 40 °C einstellen. Das Dörrgerät ermöglicht eine exakte Temperatur Einstellung. Die verschiedenen Modelle haben meist auch eigene Anleitungen (Länge und Temperatur) für jedes Obst. Zudem sind Dörrgeräte sehr energieeffizient, da Früchte viele Stunden zum Trocknen benötigen.

Alternativ können Sie auch den Backofen mit Umluftfunktion benutzen. Dazu die Trauben auf ein Backblech mit Backpapier legen. Es ist energieschonender, mehrere Bleche auf einmal in den Backofen zu geben. Beim Trocknen im Backofen ist es notwendig, dass ein kleiner Spalt offen bleibt, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Viele der Anleitungen geben Trocknungstemperaturen von 70 °C an. Möchten Sie möglichst schonend trocknen, empfehlen wir Temperaturen von 40-50 °C. Der Backofen lässt keine genaue Regulierung der Temperatur unter 50 °C zu. Demnach ist es ratsam, den Ofen auf die niedrigste Stufe zu stellen (beginnt meist vor 50 °C, aber ohne Anzeige). Durch den offenen Spalt entweicht auch Wärme und Sie können davon ausgehen, dass sich die Temperatur dadurch noch etwas reduziert.

Veganes Rezept für Gewürz-Couscous mit Rosinen

Zutaten: 1 Orange, 4 EL Rosinen, 300 g Couscous, 1 Prise Kardamom-Pulver, 1 Prise gemahlener Kreuzkümmel, 1 Prise Zimtpulver, 1 Prise Cayennepfeffer, 600 ml Gemüsefond, 8 Mandeln, halber Bund grüne Minze oder marokkanische Minze.

Zubereitung: Orange halbieren und Saft auspressen, Rosinen im Orangensaft einweichen. Couscous mit den Gewürzen mischen, in eine Schüssel geben und die kochende Brühe darüber giessen. Gut umrühren und zugedeckt ca. 10 Min. quellen lassen. Mit einer Gabel den Couscous auflockern. Mandeln fein hacken oder alternativ Mandelsplitter oder Mandelplättchen verwenden. Minze waschen, trocken schütteln und hacken und zusammen mit den eingeweichten Rosinen und den gehackten Mandeln unter den Couscous mischen.

Vegane Rezepte mit Rosinen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Meistens sind Rosinen bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa erhältlich. In Reformhäuser und Bio-Supermärkte wie Denn's Biomarkt und Alnatura finden Sie biologisch produzierte Rosinen, teilweise auch in Rohkost-Qualität. Rosinen sind ganzjährig im Sortiment.

Rosinen sind, wie das meiste Trockenobst, oft geschwefelt (E 220). Aus gesundheitlichen Gründen sollten Sie ungeschwefelte Rosinen ohne Zucker (ungezuckert) bevorzugen. Trockenobst mit Bio-Qualität ist zudem weniger mit Pestiziden belastet. Eine industrielle Trocknung wendet oft Temperaturen über 70 °C an (siehe Industrielle Herstellung). Rosinen in Rohkost-Qualität müssen deshalb extra ausgewiesen sein. Die Rosinen sind teilweise mit Speiseöl besprüht, um ein Verkleben zu verhindern.

Die Verfügbarkeit von Rosinen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Die Lagerung von Rosinen erfolgt am besten in einem Behälter (Schraubglas) luftdicht, trocken, kühl und vor Sonneneinstrahlung geschützt. Trockenobst ist so bis zu einem Jahr haltbar.2 Mit der Zeit kann sich ein weisser Belag auf den Rosinen bilden. Dies ist in den meisten Fällen auskristallisierter Zucker und kein Schimmel.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

100 g Rosinen (bio?) weisen einen Energiegehalt von 299 kcal auf. Den grössten Teil machen Kohlenhydrate (79 g/100g) aus, wobei davon 59 g/100g Zucker ist. Mit 3,7 g/100g Nahrungsfasern sind Rosinen reich an Ballaststoffen. Sie sind fast fettfrei (0,46 g/100g) und enthalten mit 3,1 g wenig Protein.1

Mit 749 mg pro 100 g sind Rosinen reich an Kalium. Dies entspricht 37,0 % des Tagesbedarfs. Einen ähnlichen Gehalt weisen getrocknete Sauerkirschen (798 mg/100g) und getrocknete Pflaumen (732 mg/100g) auf. Bananen, die oft als gute Quelle für Kalium bekannt sind, haben 358 mg/100g.1

Weitere Mineralstoffe und Spurenelemente sind Kupfer, Mangan, Phosphor und Eisen.1

Rosinen enthalten die essenzielle Aminosäure Tryptophan. 100 g haben 0,05 g, was 20 % des Tagesbedarfs entspricht. Ähnliche Gehalte weisen dehydrierte Bananen und Kokos-Chips auf (beide 0,05 g) und getrocknete Mango (0,06 g). Gute Tryptophan Lieferanten sind Sojabohnen (0,59 g), Kürbiskerne (0,58 g) und Chiasamen (0,44 g).1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Rosinen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Rosinen sind sehr zuckerhaltig, jedoch enthalten sie auch viele wertvolle Ballaststoffe und bioaktive Stoffe.1 Sie haben einen niedrigen bis mittleren Glykämischen Index (49 bis 69).11 Bei einem gelegentlichen Konsum von kleinen Mengen (höchstens 30 g pro Tag) sind Rosinen ein gesunder Snack.11

Eine Untersuchung zum Einfluss von unterschiedlichen Snacks auf Blutwerte zeigte, dass ein Verzehr von drei Portionen von ca. 30 g Rosinen pro Tag, den postprandialen Blutzucker (Blutzucker nach Mahlzeit) senken kann, sowie den HbA1c-Level (Blutzuckerkonzentrationen über einen längeren Zeitraum). Zudem konnten die Forschenden eine Senkung des systolischen Blutdrucks feststellen. In der Vergleichsgruppe, die unterschiedliche Fertigsnacks mit raffiniertem Zucker assen, hingegen blieben Verbesserungen des Blutdrucks aus. Der regelmässige Verzehr von Rosinen könnte kardiovaskuläre Risikofaktoren senken, und damit die Wahrscheinlichkeit etwa an einem Herzinfarkt oder Schlaganfall zu leiden, minimieren.14

In einer weiteren Untersuchung zeigte sich, dass der Verzehr von Rosinen vor einer Mahlzeit dazu führte, dass die normal gewichtigen Probanden weniger davon assen und so die Energieaufnahme insgesamt verringerten.11 Die Inhaltsstoffe in Rosinen scheinen die Ausschüttung des "Hungerhormons" Ghrelin zu senken, was zu einem längeren Sättigungsgefühl führt. Die Ballaststoffe in den Rosinen unterstützen dies zusätzlich.11,13

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Rosinen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Rosinen enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Isoprenoide: Terpenoide: Triterpene: Sapogenine (Oleanolsäure), Lupane (Betulinsäure)11,18
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Protocatechinsäure, Vanillinsäure, Isovanillinsäure, Gallussäure), Hydroxyzimtsäuren (Caftarinsäure, Fertarsäure, Chlorogensäure, p-Cumarsäure, Ferulasäure, Rosmarinsäure), phenolische Verbindung: Phenylglycoside (Hydroxytyrosol); Flavonoide: Flavanonole (Astilbin), Flavonole (Isorhamnetin, Quercetin, Kaempferol, Rutin), Flavanole (Catechin, Epicatechin), Flavanone (Naringenin), Flavone (Apigenin, Luteolin, Luteolin-7-O-Glucosid), Anthocyane (Malvidin); Lignane (Pinoresinol); Tannine (Procyanidin); Stilbene (Resveratrol)11,18,19
  • Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Weinsäure)11

Wie gesund sind Rosinen? Rosinen haben einen sehr hohen Gehalt an phenolischen Verbindungen. Ein Vergleich des Gesamtgehalts an Phenolen (mg/kg) mit anderen Lebensmitteln macht das deutlich: Rosinen > getrockneten Pflaumen > Dörr-Aprikosen > rohen roten Trauben > frischer Paprika > rohe Weintrauben > Kirschen. Die wichtigsten in Rosinen vorkommenden Polyphenole sind Phenolsäuren und Flavonole wie Quercetin, Kaempferol und Rutin.11 Phenolischen Verbindungen weisen eine sehr hohe antioxidative Wirkung auf.11 Antioxidantien neutralisieren freie Radikale und schützen so gegen oxidativen Stress, der zu gesundheitlichen Problemen und Krebs führen kann.

Ebenfalls enthalten sind Triterpenoide und Weinsäure, die sich zusammen mit den enthaltenen Ballaststoffen positiv auf das Verdauungssystem auswirken.11

Bei der Trocknung von Trauben zu Rosinen kommt es zu einem deutlichen Verlust an spezifischen Phenolsäuren und Polyphenolen.12,19 Die gesamte antioxidative Kapazität und der Gesamtpolyphenolgehalt bleiben jedoch relativ unverändert. Dies deutet darauf hin, dass Polyphenole in Rosinen besser verfügbar sind, als in Trauben oder Wein.12 Untersuchungen zeigen, dass gelbe Rosinen einen geringeren Gehalt an phenolischen Verbindungen aufweisen als rote Rosinen.11

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Allergische Reaktionen auf Weintrauben bzw. Rosinen sind selten, können jedoch bei einzelnen Personen schwerwiegend sein.5 Geschwefelte Rosinen können für Asthmatiker und Allergiker bedenklich sein und schwere allergische Reaktionen auslösen. Symptome können Nesselsucht oder bronchiale Reaktionen, darunter Husten und vermehrte Schleimbildung sein.4

Rosinen sowie Trauben sind für Katzen und Hunde giftig und führen zu einer Weintraubenvergiftung.10

Sind Rosinen gesund zum Abnehmen? Wie alle Trockenfrüchte haben auch Rosinen einen sehr hohen Kaloriengehalt. 100 g Rosinen enthalten 299 kcal und 59 g Zucker.1 Sie sollten deshalb Trockenfrüchte in kleinen Portionen geniessen. Wie viele Rosinen Sie am Tag essen können, hängt von der Verträglichkeit der Ballaststoffe ab, sowie von dem was Sie sonst noch essen. Eine Portion von 30 g pro Tag ist verhältnismässig (ca. 90 kcal). Sie sollten diese jedoch in den täglichen Konsum einberechnen und nicht zusätzlich dazu verzehren. Die aktuelle Forschungslage schätzt auch einen täglichen Verzehr von bis zu 90 g Rosinen als gesundheitsfördernd ein.11

Volksmedizin - Naturheilkunde

Traditionell kommen getrocknete Weinbeeren bei Blutarmut zum Einsatz. Besonders Rosinen mit Kernen sollen helfen, Anämie zu behandeln. Produkte der Weinrebe sollen bei Vergesslichkeit helfen. Besonders Schulkinder und ältere Menschen sollen Weintrauben und Rosinen essen. Ausserdem sind zerquetschte Rosinen für die Heilung von Furunkeln als Volksmedizin im Einsatz.20

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2 Fussabdruck von Rosinen liegt bei 3,58 kg CO2eq/kg und ist damit um einiges höher als für Weintrauben allein (0,88 kg CO2eq/kg).15 Die erhöhte Menge ergibt sich durch die zusätzlichen Verarbeitungsschritte, ist aber natürlich auch abhängig vom Herkunftsland, dem entsprechenden Transport und der Trocknungsmethode der Rosinen.

Die Nutzung von Solarenergie zur Trocknung der Trauben bietet grosses Potenzial zur Einsparung von Emissionen im Herstellungsprozess.16 Zusätzlich zeigte diese Methode die besten Ergebnisse bei der Rückstandsentfernung diverser Pestizide, welche im konventionellen Landbau zum Einsatz kommen.17

Idealerweise achten Sie beim Einkauf auf Produkte aus biologischer Landwirtschaft, da diese keine synthetischen Pestizide oder Herbizide anwendet. Besonders im konventionellen Weinbau ist die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln vor allem zum Schutz vor Schädlingen und Pilzkrankheiten weit verbreitet. Eine Studie untersuchte Pestizidrückstände in konventionellen und biologisch produzierten Trauben. Alle der konventionellen Weintrauben wiesen Rückstände auf, wohingegen Weinbeeren aus ökologischem Landbau wesentlich weniger belastet waren. Insgesamt 20 aus 27 Proben aus biologischer Landwirtschaft enthielten gar keine Rückstände. Von den 7 Proben mit Rückständen enthielten 3 Stoffe, die im Biolandbau erlaubt sind.3

Um den ökologischen Fussabdruck zusätzlich so gering wie möglich zu halten, kaufen Sie am besten Ware aus der Region, das erspart unnötige Transportwege.

Der Wasserfussabdruck von Weintrauben beträgt 608 l/kg. Die Herstellung von 1 kg Rosinen bedarf wesentlich mehr Weintrauben und weist aufgrund der weiteren Verarbeitungsschritte einen Wasserbedarf von 2433 Liter auf. Getrocknete Äpfel weisen in der Studie von Mekonnen und Hoekstra (2011) einen 3-mal so hohen Bedarf mit 6847 lg/kg auf.21

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Weltweites Vorkommen - Anbau

Rosinen sind die getrockneten Beeren der Weinrebe. Am häufigsten sind die Beeren der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera ssp. vinifera) in Verwendung, die ursprünglich aus Vorderasien stammt.7

Laut FAOSTAT betrug die globale Produktion von Weintrauben aller Sorten im Jahr 2022 bei rund 78,5 Mio. Tonnen. Hauptanbaugebiete waren die Volksrepublik China (15,4 Mio. t), Italien (8,4 Mio. t) und Spanien (6,8 Mio. t).9

Anbau - Ernte

Informationen zum Anbau und Ernte von Weintrauben finden Sie unter folgenden Links: Edle Weinrebe (Vitis vinifera) und Muscadine-Trauben (Vitis rotundifolia).

Industrielle Herstellung

Wie entstehen Rosinen? Rosinen entstehen durch das Dehydrieren von Weintrauben, bevorzugt von kernlosen Sorten. Traditionell erfolgt die Trocknung der Trauben auf speziellen Gestellen oder Planen in der Sonne. Der Trocknungsprozess kann zwei bis drei Wochen dauern. Heutzutage ist beim Dehydrieren grösstenteils die Heisslufttrocknung bei Temperaturen über 70 °C in Verwendung. Die Weinbeeren liegen dann für mindestens 24 Stunden in Trocknungsanlagen. Um die Trocknungszeit zu verkürzen, kann es vorher zur Behandlung der Beeren mit Natriumhydroxid und während der Heisslufttrocknung zur zusätzlichen Bestrahlung mit Mikrowellen kommen.8 Anschliessend erfolgt oft eine Schwefelung und/oder eine Behandlung mit Konservierungsmitteln, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Die Schwefelung ist auf der Verpackung entweder mit dem Zusatz "E220" oder "geschwefelt" angegeben.6

Kontrolliert biologische Rosinen sind ohne Einsatz von Schwefel hergestellt.6 Es gibt auch schonend getrocknete Rosinen in Rohkost-Qualität, die bei der Herstellung eine Trocknungstemperatur von maximal 42 °C erfahren. Rohkost-Rosinen lassen sich auch selbst herstellen (siehe eigene Zubereitung).

Die gelben Sultaninen sind getrocknete Sultana-Trauben (Sultanina-Traube). Es handelt sich um eine weisse, dünnhäutige, kernlose und besonders süsse Traubensorte. Bei der Herstellung kommt ein spezielles Verfahren zur Anwendung. Vor dem Trocknen erfolgt das sogenannte "dippen". Das Besprühen der Trauben mit Pottasche und Speiseöl löst die Wachsschicht der Beerenhaut auf. Die dadurch weich gewordenen Trauben trocknen schneller. Die fertigen gelben Sultaninen sind gelegentlich mit Speiseöl besprüht, um ein Verkleben zu verhindern.6

Weiterführende Informationen

Die getrockneten Trauben stammen oft von der Edlen Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera). Teilweise sind auch andere Sorten wie Muscadine-Trauben (Vitis rotundifolia) oder Concord-Trauben (Vitis labrusca) in Verwendung.

Alternative Namen

Rosinen tragen auch den Namen Weinbeeren. Die englische Bezeichnung lautet raisins, selten currants. Die gelben Sultaninen heissen auf Englisch übersetzt white raisins oder golden raisins.

Literaturverzeichnis - 21 Quellen

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USDA United States Department of Agriculture.

2.

Bundeszentrum für Ernährung. Lebensmittellagerung im Haushalt (PDF).

3.

Schusterova D, Hajslova J et al. Pesticide residues and their metabolites in grapes and wines from conventional and organic farming system. Foods. 2021;10(2):307.

4.

Deutsches Bundesinstitut für Risikobewertung: Schwefeldioxid und Sulfite: EFSA-Neubewertung sieht gesundheitliche Risiken bei hohem Verzehr; Datenlage weiterhin lückenhaft. 2022.

5.

Vassilopoulou E, Zuidmeer L et al. Severe immediate allergic reactions to grapes: part of a lipid transfer protein-associated clinical syndrome. Int Arch Allergy Immunol. 2007;143(2):92-102.

6.

Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Kleemann: Hamburg, Potsdam. 2014: 623-623.

7.

Rimbach G, Nagursky J, Erbersdobler HF. Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger (2. Auflage). Heidelberg: Springer-Verlag Berlin; 2015.

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Benlloch-Tinoco M, Carranza-Concha J, Camacho MM, Martínez-Navarrete N. Production of raisins and its impact on active compounds. In: Predy V (Ed.). Processing and Impact on Active Components in Food. Elsevier; 2015:181–187.

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10.

Schweighauser A, Henke D et al. Toxicosis with grapes or raisins causing acute kidney injury and neurological signs in dogs. J Vet Intern Med. 2020;34(5):1957-1966.

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Painter JE, Waters AR. A review of the health benefits of raisins. J Food Sci. 2013;78(Suppl 1):ii-iii.

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Kaliora AC, Kanellos PT et al. Regulation of GIP and Ghrelin in Healthy Subjects Fed on Sun-Dried Raisins: A Pilot Study with a Crossover Trial Design. J Med Food. 2017;20(3):301-308.

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Anderson JW, Weiter KM et al. Raisins compared with other snack effects on glycemia and blood pressure: a randomized, controlled trial. Postgrad Med. 2014;126(1):37-43.

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CONCITO. The Big Climate Database, version 1.2 2025: raisins Seedles, grape.

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Srivastava A, Anand A et al. A comprehensive overview on solar grapes drying: Modeling, energy, environmental and economic analysis. Sustainable Energy Technologies and Assessments. 2021;47:101513.

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Rahimi A, Heshmati A, Nili-Ahmadabadi. Changes in pesticide residues in field-treated fresh grapes during raisin production by different methods of drying. Drying Technology. 2022;40:1715-1728.

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Mnari AB, Harzallah A et al. Phytochemical content, antioxidant properties, and phenolic profile of tunisian raisin varieties (vitis vinifera l.). International Journal of Food Properties. 2016;19(3):578–590.

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Khiari R, Zemni H, Mihoubi D. Raisin processing: physicochemical, nutritional and microbiological quality characteristics as affected by drying process. Food Reviews International. 2018;35(3):246–298.

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Dogan A, Uyak C, Kurt H. Chapter 12: Composition Of Raisin, Its Importance For Health And Usage Of Grape In Folk Medicine. 2021.

21.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol Earth Syst Sci. 2011;15(5):1577–1600.

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