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Rum, bio? (mind. 37.5% vol)

Rum ist ein alkoholisches Getränk, hergestellt aus Zuckerrohr. Zum Verfeinern von Süssspeisen, Trockenfrüchten und Gebäck geeignet. In Bio-Qualität erhältlich.
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Wasser
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Makronährstoff Kohlenhydrate 0%
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Makronährstoff Fette 0%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Rum ist ein aus Zuckerrohrmelasse oder Zuckerrohrsaft hergestelltes, alkoholisches Getränk (mind. 37.5 Vol.-%). Kleine Mengen Rum können Desserts und Gebäck eine besondere Note verleihen. Bio-Qualität ist zu bevorzugen.

Verwendung in der Küche

Rum ist eine Spirituose, die man durch alkoholische Gärung und Destillation von Saft aus Zuckerrohr (Saccharum officinarum) oder aus der Herstellung von Rohrzucker stammender Zuckerrohrmelasse oder Zuckerrohrsirup gewinnt.1,2,3 Der Alkoholgehalt von Rum muss mind. 37,5 Vol.-% betragen.4 Man unterscheidet grob zwischen braunem Rum, der in Holzfässern reifte, und weissem Rum, den man vorwiegend nicht gereift abfüllt. Der Geschmack variiert je nach Produkt und kann mild oder kräftig, fruchtig-süsslich oder würzig sein.

Nebst der puren Verköstigung ist die bekannteste Verwendung von Rum diejenige als Zutat in allerlei Cocktails, wie z.B. Cuba Libre, Daiquiri, Dark’n’Stormy, Mai Tai, Mojito und Pina Colada. Auch veganen "Eierlikör" (Eggnog) lässt sich mit der Spirituose zubereiten.

Rum eignet sich jedoch nicht nur für Zubereitungen von Getränken, sondern auch zum Kochen und Backen. Man kann Gebäck und verschiedene Desserts, wie z.B. Kuchen, Strudel, Muffins, Kekse, Puddings und Cremen, mit dem Alkohol verfeinern. Bekannt sind unter anderem Rumschnitten und Rumkugeln, eine mit Rum hergestellte Praline. Ein bis zwei Löffel des Rums reichen dabei meist aus, um den Süssspeisen die erwünschte süssliche, karamellartige Note zu verleihen.

Ein Schuss Rum aromatisiert zudem Suppen, Saucen und Marinaden, und schmeckt gut in Gemüse, Linsen- und Bohneneintöpfen.

Der Rumtopf ist eine altbekannte Konservierungsmethode, bei der man über den Sommer und Herbst hinweg saisonale, reife Früchte in Rum und Zucker einlegt. Meist beginnt man im Mai/Juni mit Erdbeeren und fahrt dann nach und nach mit saisonalem Obst fort, wie z.B. mit Schwarzen Johannisbeeren, Aprikosen, Pfirsichen, Sauerkirschen, Zwetschgen und Birnen. Ab Dezember lässt sich der fruchtig-süsse Rum geniessen, pur oder gemischt, und die eingelegten Früchte verzehren. Die Rumtopf-Früchte eignen sich besonders gut als Topping oder Füllung von Crêpes, Waffeln, Windbeuteln, veganem Milchreis und Eis. Auch Trockenfrüchte kann man in Rum einlegen, bevor man sie weiterverwendet, z.B. für einen Kuchen oder ein Früchtebrot.

Ist Rum vegan? In der Regel ist Rum vegan. Dennoch gibt es Inhaltsstoffe und Herstellungsprozesse, die einige Marken verwenden und die dazu führen können, dass die Produkte nicht vegan sind. Ist Rum roh? Während der Herstellung von Rum findet eine Destillation statt, weswegen Rum nicht als Rohkost gilt.

Eigene Zubereitung

Rum kann man mit entsprechendem Equipment, wie auch andere Schnäpse, selbst herstellen. Ausführliche Anleitungen finden Sie dafür im Internet.

Veganes Rezept für Rumkugeln

Zutaten: 200 g Zartbitterschokolade (vegan), 150 g Margarine, 50 g Puderzucker, 125 g Mandeln (gehackt oder gemahlen), 2 EL Rum (am besten bio), Kakaopulver oder Kokosraspeln.

Zubereitung: Zartbitterschokolade in Stücke brechen oder hacken und im warmen Wasserbad schmelzen. Margarine, Puderzucker, Mandeln und Rum unter ständigem Rühren zufügen. Die entstandene homogene Masse mind. 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Folgend aus der veganen Masse Kugeln formen und diese entweder in Kakaopulver oder Kokosraspeln wälzen.

Wer auf Puderzucker verzichten möchte, kann stattdessen eine zuckerfreie Alternative, wie z.B. Erythrit, Xylit oder Stevia, verwenden. Beachten Sie dabei, dass Sie, je nach Zuckeralternative, die Menge etwas anpassen müssen.

Vegane Rezepte mit Rum finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

In vielen Supermärkten (z.B. Coop, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) gibt es Rum in vielen unterschiedlichen Qualitäten und unter vielen Namen und Marken zu kaufen. Die Supermarktkette Migros verkauft keinen Alkohol. Einige Bio-Supermärkte (evtl. Denn's Biomarkt und Alnatura) haben Rum in Bio-Qualität im Sortiment. Bio-Rum findet man zudem in Online-Shops.

Nach europäischen Richtlinien ist das Aromatisieren von Rum verboten. Lediglich das Zusetzen von Zuckerkulör zur Anpassung der Farbe ist gestattet.4

Wer auf Alkohol verzichtet, kann zu alkoholfreien Rum-Alternativen greifen. Die Auswahl an Rum-Alternativen ohne Alkohol ist mittlerweile sehr gross.

Die Verfügbarkeit von Rum ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Dank des hohen Alkoholgehalts ist Rum, sofern man ihn kühl und dunkel lagert, praktisch unendlich lange haltbar.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g Rum weist einen Energiegehalt von 231 kcal auf. Rum ist kohlenhydrat-, fett- und eiweissfrei.5 Der Mindestalkoholgehalt von Rum ist auf 37,5 Vol.-% festgelegt.4 In geringen Mengen (1-2 % des Tagesbedarfs) enthalten sind Kupfer, Phosphor, Mangan und Thiamin (Vitamin B1).5

Das typische Aroma erhält Rum durch Ethylformiat (Ethylmethanoat oder Ameisensäureethylester), eine farblose Flüssigkeit, die geschmacklich an Arrak erinnert.6 Rum enthält zudem Phenole, Aldehyde, Furfurole, Essigsäure und Ester.6,7

Die gesamten Inhaltsstoffe von Rum, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Ist Rum gesund? Mehrere Studien untersuchten potenziell gesundheitsfördernde Auswirkungen von Alkohol. Man stellte fest, dass ein geringer bis moderater Alkoholkonsum, insbesondere von Wein, eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System hat.8,9 Laut einer Studie von 2000 war der Konsum von weniger als 22 Getränken Bier, Wein und Spirituosen pro Woche mit einem geringeren Risiko für den Tod durch koronare Herzkrankheit verbunden. Der Rückgang des Risikos war beim Bier- und Weinkonsum gleich gross, beim Spirituosenkonsum jedoch geringer und nicht statistisch signifikant.10 Alkohol als Präventionsmassnahme für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verwenden, ist jedoch angesichts der erheblichen Risiken für viele gesundheitlichen Folgen, die jeder Alkoholkonsum mit sich bringt, nicht empfehlenswert. Alkohol ist ein Karzinogen, Neurotoxin, Hepatotoxin und eine psychoaktive Droge.11

Neueste Forschungsergebnisse lassen zudem Zweifel an diesen früheren Studien aufkommen, in denen man leichten bis mässigen Alkoholkonsum mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht hatte, und deuten darauf hin, dass man die schützenden Wirkungen überschätzte. Frühere Studienmethoden machten es schwierig, festzustellen, ob die positiven kardiovaskulären Ergebnisse auf einen geringen Alkoholkonsum zurückzuführen waren oder stattdessen, z.B. auf Ernährung, Genetik, gesundheitliche Vorgeschichte oder Verhaltensunterschiede zwischen Menschen, die trinken, und solchen, die nicht trinken. Neuere Studien deuten auch darauf hin, dass selbst mässiger Alkoholkonsum das Risiko für Schlaganfälle, Krebs und vorzeitigen Tod erhöht.12

Wie viel Alkohol pro Tag ist in Ordnung? Die US-Ernährungsrichtlinien empfehlen, dass gesunde Erwachsene, die sich für den Alkoholkonsum entscheiden, die alkoholbedingten Risiken minimieren, indem sie die Aufnahme auf ein Minimum beschränken. Nicht mehr als 1 Getränk für Frauen (ca. 150 ml Wein oder 10 g Alkohol8) oder 2 Getränke für Männer (ca. 300 ml Wein oder 20 g Alkohol8) pro Tag lautet die Empfehlung. Die Mengen sind nicht als Durchschnittswert zu verstehen, sondern als die an einem einzelnen Tag konsumierte Menge.12 Individuelle Werte können je nach Alter, Genetik und Gebrauch von Nahrungsergänzungsmitteln variieren.8 Für Personen, die schwanger sind, Medikamenten einnehmen, medizinische Probleme haben, minderjährig sind, planen ein Fahrzeug zu führen oder eine Maschine zu bedienen und Schwindelgefühle und Gesichtsrötungen beim Alkoholkonsum erleben, ist es am sichersten, gänzlich auf Alkohol zu verzichten.12

Sekundäre Pflanzenstoffe

Die angezweifelten schützenden Wirkungen eines moderaten Konsums alkoholischer Getränke auf das Herz-Kreislauf-System könnten laut den Studien auf Polyphenole oder Alkohol selbst zurückzuführen sein.8

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Rum hat einen hohen Alkoholgehalt und ist deshalb wie andere hochprozentige Schnäpse (und allgemein alkoholische Getränke) selten und massvoll zu geniessen.

Übermässiger Alkoholkonsum und Alkoholmissbrauch bringt man mit einer Vielzahl medizinischer, sozialer und arbeitsbezogener Probleme in Verbindung, einschliesslich der Entwicklung eines Alkoholabhängigkeitssyndroms, mehrerer chronischer Krankheiten (Leberzirrhose, Kardiomyopathie, Enzephalopathien, Polyneuropathie, Demenz) und Unfällen, die zum Tod führen können.8,13

Eine Studie von 2021 stellte einen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Sterblichkeit in Kuba her. Der dort meist getrunkene Alkohol war Rum. Die Gesamtmortalität stand in einem positiven und kontinuierlichen Zusammenhang mit dem wöchentlichen Alkoholkonsum: Jede zusätzliche 35-cl-Flasche Rum pro Woche (110 g reiner Alkohol) war mit einem ca. 10 % höheren Risiko der Gesamtmortalität verbunden. Die Hauptursachen für die erhöhte Sterblichkeit bei wöchentlichen TrinkerInnen waren Krebs, Gefässkrankheiten und externe Ursachen.14

Rum trinkt man pur oder oft auch als Cocktail mit Sirup oder Fruchtsäften. Zu den gesundheitsschädlichen Wirkungen des Alkohols kommen so vielfach auch diejenigen des Zuckers hinzu.13

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Zur Einschätzung der Klimafreundlichkeit eines Lebensmittels dient in erster Linie der CO2-Fussabdruck. Dieser hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, wie Anbauweise (konventionell/biologisch), Saisonalität, Herkunftsland, Verarbeitung, Transport und gegebenenfalls Verpackung. Laut der Organisation Eaternity haben Spirituosen einen CO2-Fussabdruck von ca. 2,8 kg CO2eq pro Menge Produkt, welche 1/3 des Tagesbedarfs abdeckt.15

In der konventionellen Landwirtschaft kommen zur Bekämpfung von unerwünschten Pflanzen und Insekten oftmals synthetische Pestizide zum Einsatz. Diese wirken sich nachweislich negativ auf die Umwelt aus und beeinträchtigen unter anderem wichtige Bestäuber, Vögel und Säugetiere. Entsprechend sollte man auch beim Einkauf von Rum auf Bio-Ware zurückgreifen, um unter anderem die Biodiversität und eigene Gesundheit zu schützen. Beim biologischen Anbau ist der Einsatz derartiger Pflanzenschutzmittel nämlich verboten.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der indische Subkontinent lieferte die ersten Hinweise auf zwei aus Zuckerrohr gewonnene Spirituosen. In den heiligen indischen vedischen Texten (Veden; ca. 2000 v. Chr.) erwähnte man einen aus Zuckerrohrsaft gewonnenen Schnaps namens "sidhu" und einen aus Melasse gewonnenen Schnaps namens "gaudi".7

Rum, so wie man ihn heute kennt, stammt aus der Karibik. Denn Zucker für den englischen Markt produzierte man hauptsächlich auf den karibischen Inseln, welche die Engländer etwa zur gleichen Zeit wie Neuengland kolonisiert hatten. Melasse, ein Nebenprodukt des raffinierten Zuckers, gärte leicht und war ein idealer Rohstoff für die Destillation.16

In Demerara, dem heutigen Guyana, reicht die Tradition des Destillierens bis ins Jahr 1670 zurück. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Praxis noch älter ist. Barbados und Santo Domingo waren mit der Kolonisierung der Westindischen Inseln im 17. Jahrhundert die Pioniere der modernen Rum-Herstellung. Ab dem 18. Jahrhundert bezeichnete man die aus Zuckerrohr hergestellte Spirituose als "Rum".7

Ursprünglichen mussten Sklaven die Arbeit auf den Zuckerplantagen und den angrenzenden Destillerien verrichten. Englische Schiffe transportierten Sklaven aus Westafrika zu Zehntausenden und später zu Hunderttausenden in die Karibik, verkauften diese oder tauschten sie gegen Zucker, Molasse oder Rum ein. Die mit karibischen Produkten beladenen Schiffe kehrten über die amerikanischen Kolonien nach Grossbritannien zurück, wo ein weiterer Austausch/Verkauft stattfand. Die afrikanischen Sklaven kaufte man wiederum mit den hergestellten Spirituosen. Einer Schätzung zufolge brachte man zwischen 1680 und 1713 1,3 Millionen Gallonen Spirituosen nach Afrika, die man gegen etwa 60'000 Menschen eintauschte.7,16

Heute produziert man Rum nicht nur in der Karibik, sondern in vielen tropischen und subtropischen Ländern der Welt, wie z.B. in Kolumbien, Venezuela, Brasilien, Ecuador, Peru, Bolivien, Spanien, den USA, Australien, Indien, den Philippinen, Indonesien, Thailand, Madagaskar, Swasiland und Südafrika.7

Industrielle Herstellung

Die Herstellung von Rum umfasst im Wesentlichen drei Schritte:

  • Gärung / Fermentation
  • Destillation
  • Reifung / Lagerung

Als Basis für die Rum-Herstellung dient mehrheitlich Zuckerrohrmelasse, seltener Zuckerrohrsaft. Den Rohstoff verarbeitet man mit Wasser zu Maische und bringt diese mittels Beigabe von Hefe zum Fermentieren. Hefen wandeln den enthaltenen Zucker dabei in Alkohol um. Danach kommt es zur Destillation, um den Alkoholgehalt zu erhöhen und unerwünschte Stoffe zu entfernen. Dabei brennt man den Alkohol in unterschiedlichen Brennapparten mit verschiedenen Destillationstechniken (Brennblase, im Englischen "pot still" oder Brennsäule, im Englischen "column still"). Das Destillat hat am Ende einen Alkoholgehalt von 65 bis 75 %. Weissen Rum verdünnt man nach der Destillation mit destilliertem Wasser, um den Alkoholgehalt (Trinkstärke) herabzusetzen. Öfters jedoch unterzieht man den Rum vor der Verdünnung einer Reifelagerung in Holzfässern. Durch den Kontakt mit Holz erhält der Rum eine bräunliche Farbe und vielfältige Geschmacksnuancen.2,17

Weiterführende Informationen

Rum stellt man aus Zuckerrohr (Saccharum officinarum) her, einem aufrechten, hohem, tropischen Gras, das vermutlich Kolumbus nach Westindien einführte.7

Man unterscheidet vier Arten von Rum aufgrund des verwendeten Rohstoffes, der Mikrobiologie der Gärungsmedien und des Destillationsverfahrens: "Rhum Agricole" (aus Zuckerrohrsaft), "Rhum Industriel" (aus Melasse), Rum mit leichtem Geschmack und Rum mit schwerem Geschmack.2

Ausserdem unterscheidet man grob zwischen weissem, also transparentem, nicht gereiften Rum, und braunem Rum, den man in Holzfässern reifen liess und daher eine braune Färbung erhielt. Aber aufgepasst: Nur kurz gelagertem Rum setzt man gelegentlich Zuckerkulör oder Karamellsirup zu, um so die braune Farbe eines lange in Holzfässern gereiften Rums vorzutäuschen. Ausserdem kann lange gereifter Rum durch nachträgliche Filtration wieder eine transparente Farbe erhalten. Man kann also nicht immer auf die Farbe des Rums gehen, um die Qualität und Reifedauer des Produkts einzuschätzen.

Alternative Namen

Rum kennt man auch unter den Bezeichnungen Rhum und Ron, wobei Ron von den spanischen Antillen und Rhum von den französischen Antillen stammt. Die Bezeichnung Rum gilt für die im englischsprachigen Gebiet hergestellte Spirituose. Man bezeichnet Rum daher auch im Englischen als rum.

Es gibt verschiedene Theorien über die Herkunft des Wortes Rum. Möglich wäre, dass Rum vom lateinischen Wort "Saccharum" für Zucker abgeleitet ist. Eine weitere Ableitung kommt von den Wörtern "Rumbullion" und "Rumbustion", die aus Devon (Grafschaft im Südwesten Englands) stammen und so viel wie grosser Tumult bedeuten. Andere vermuten, dass Rum eine Verballhornung des spanischen Wortes "ron" ist. Denn Spanier destillierten "ron" (also Rum) auf den Westindischen Inseln, lange bevor die Briten die Karibik betraten.7

Literaturverzeichnis - 17 Quellen

1.

Bortoletto AM. Rum and cachaça. In: Hill A, Jack F (Ed.) Distilled Spirits. Academic Press. 2023:61-74.

2.

Fahrasmane L, Ganou-Parfait B. Microbial flora of rum fermentation media: a review. Journal of Applied Microbiology. 1998;84(6):921–928.

3.

Eidgenössisches Departement des Innern (EDI). Verordnung des EDI über alkoholische Getränke. Vom 29. November 2013 (Stand am 1. Januar 2014).

4.

Verordnung (EU) 2019/787. Des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. April 2019 über die Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Kennzeichnung von Spirituosen, die Verwendung der Bezeichnungen von Spirituosen bei der Aufmachung und Kennzeichnung von anderen Lebensmitteln, den Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und die Verwendung von Ethylalkohol und Destillaten landwirtschaftlichen Ursprungs in alkoholischen Getränken sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 110/2008.

5.

USDA United States Department of Agriculture.

6.

Rumundco de: Eine technische und chemische Analyse von Rum.

7.

Nicol DA. Rum. In: Lea AGH, Piggott JR (Ed.) Fermented Beverage Production. Springer US; 2003:263-287.

8.

Arranz S, Chiva-Blanch G et al. Wine, beer, alcohol and polyphenols on cardiovascular disease and cancer. Nutrients. 2012;4(7):759-781.

9.

Minzer S, Losno RA, Casas R. The effect of alcohol on cardiovascular risk factors: is there new information? Nutrients. 2020;12(4):912.

10.

Grønbaek M, Becker U et al. Type of alcohol consumed and mortality from all causes, coronary heart disease, and cancer. Ann Intern Med. 2000;133(6):411-419.

11.

Roerecke M. Alcohol’s impact on the cardiovascular system. Nutrients. 2021;13(10):3419.

12.

National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism. The Basics: Defining How Much Alcohol is Too Much. 2024.

13.

Anger JP, Kintz P. Is rum toxic? Ann Toxicol Anal. 2008;20(3):137-144.

14.

Armas Rojas NB, Lacey B et al. Alcohol consumption and cause-specific mortality in Cuba: prospective study of 120 623 adults. EClinicalMedicine. 2021;33:100692.

15.

All you can eat for Climate. Spirituosen.

16.

Khaderi SA. Introduction: Alcohol and Alcoholism. Clinics in Liver Disease. 2019;23(1):1-10.

17.

Rumundco de: Die Herstellung von Rum - Wissenschaft, Kunst oder beides?

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