Macadamianüsse (roh?, bio?)

Die Macadamianuss (Macadamia spp.) zählt zu den schmackhaftesten Nüssen weltweit. Sie sind in Bio-Qualität, aber selten roh (Rohkost) verfügbar, da sie beim Trocknen höheren Temperaturen als 42 °C ausgesetzt sind.

Verwendung in der Küche

Die cremefarbenen Kerne haben beim Anbeissen eine feste und beim Kauen eine zarte Konsistenz. Die Nuss ist rund bis leicht unregelmässig und ist etwa so gross wie eine kleine Murmel. Der mandelartige und leicht süssliche Geschmack passt hervorragend zu Süssspeisen und Desserts. Die Macadamianuss ist als Zutat für Füllungen, Cremes, Aufstriche (z.B. mit dunkler Schokolade), Torten, Gebäck oder Kuchen (z.B. Karottenkuchen, Brownies, Bananenbrot) geeignet. Mit den Nüssen lassen sich feine Kekse, Cookies, Plätzchen und cremiges Eis (z.B. Macadamia-Karamell-Eis) zubereiten. Der feine Geschmack harmoniert mit Obstsalaten und veganem Milchreis. Aus den Nüssen können Sie eine rein pflanzliche Milchalternative herstellen. Macadamianüsse gibt es getrocknet (häufig nicht mehr roh) oder geröstet (mit und ohne Salz).

Die Macadamia überzeugt in salzigen Gerichten, wie z.B. in Saucen über Pasta, in Gemüsepfannen (besonders empfehlenswert mit Broccoli) oder über Salate wie z.B. Feldsalat oder Rucola mit Granatapfelkernen oder Orangen. Veganer Coleslaw oder Apero-Gurken-Rollen profitieren ebenfalls von der zarten Textur und dem feinen Geschmack der Nüsse. Sie können mit den Nüssen Brot backen. Die cremige Textur von Öl und Mus verfeinert asiatische Wokgerichte, Suppen und Currys. Geriebene Macadamia ergeben ein feines Topping für Reis- und Quinoagerichte.

Ihr buttrig-mildes Aroma und die feine, cremige Konsistenz machen die Macadamianuss zu einer perfekten Basis für veganen Streichkäse oder Frischkäse, Veganaise, Pesto oder Hummus. Besonders im Herbst passt ein mit Nüssen zubereitetes Püree wunderbar mit herzhaften Zutaten wie z.B. Rotkohl, Maronen oder Rosenkohl.

Macadamianüsse haben ein optimales Fettsäuren-Verhältnis (Omega-6 zu Omega-3), ähnlich wie Walnüsse, was viele gesundheitliche Vorteile bringt. Lesen Sie mehr dazu in den Kapiteln "Inhaltsstoffe" und "Gesundheit".

Das nussige Macadamia-Öl ist eine geeignete vegane Butteralternative zum Backen, passt aber auch wunderbar zu Salaten und gebratenem Gemüse.

Rezept für vegane Himbeer-Macadamia-Torte

Zutaten: Für den Teig: 10 Medjool-Datteln, 400 g Macadamianüsse (ungeröstet), 200 g Sonnenblumenkerne, ¾ Tasse ungesüsstes Kakaopulver (roh), ¾ Tasse Kokosraspeln, 2 EL Wasser. Für die Füllung: 2 Avocados, 10 Medjool-Datteln, ¾ Tasse ungesüsstes Kakaopulver (roh), 1 Prise Salz, 3 Tassen Himbeeren.

Zubereitung: Die entsteinten Datteln grob hacken und mit Macadamianüssen, Sonnenblumenkernen, Kakaopulver und Kokosraspeln in einer Küchenmaschine oder einem Mixer zu einer Masse verarbeiten. Wasser hinzufügen und zu einem homogenen, klebrigen Teig mischen. Teig in drei Teile teilen, diese je zu einer Kugel formen und auf einem Backpapier flach (1 cm Dicke) ausrollen - entweder rund oder rechteckig. Beim Ausrollen sollte der Teig nicht krümmeln. Falls doch, sollten Sie ihn nochmals in die Küchenmaschine geben und nach und nach Wasser hinzugeben. Während Sie die Füllung zubereiten, sollten Sie die Teig-Schichten in den Tiefkühler geben. Avocados, Datteln, Kakaopulver und Salz mit einem Pürierstab zu einer Creme verarbeiten. Die erste Schicht Teigboden auf eine Kuchenplatte legen, ein Drittel der Creme darauf verstreichen und 1 Tasse Himbeeren darauf verteilen. Vorsichtig die zweite Schicht Teig, Creme und Himbeeren darauf geben und ein drittes Mal wiederholen. Die vegane, überwiegend rohe Himbeer-Macadamia-Torte sofort servieren.

Vegane Rezepte mit getrockneten Macadamianüssen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Einkauf - Lagerung

Macadamianüsse sind in den meisten Supermärkten immer (z.B. Coop, Migros, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Billa, Edeka, Hofer) und in anderen Supermärkten gelegentlich (z.B. Denner, Volg) erhältlich. Viele Supermärkte und vor allem Bio-Supermärkte (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) führen biologisch zertifizierte Nüsse. Die lagerfähigen Kerne sind ganzjährig verfügbar, sofern sie Teil des Sortiments sind. Wirtschaftlich bedeutend sind die zwei Arten Macadamia tetraphylla und Macadamia integrifolia.³

Macadamianüsse gibt es für gewöhnlich geschält im Handel, da ihre äusserst dicke und harte Schale spezielle Nussknacker (z.B. Spindelnussknacker) - und eine Kraft von 1800 bis 4000 Newton zum Öffnen bedürfen.¹ Macadamia mit Schale sind, wenn, dann nur noch in Online-Shops erhältlich. Neben den "naturbelassenen" Nüssen bietet der Handel vielfach auch geröstete und gesalzene Produkte.

Die Bezeichnung "roh" auf der Verpackung bezieht sich meist nur auf das Weglassen eines Röstprozesses. Jedoch untergehen Macadamianüsse nach der Ernte einer Trocknung, die oftmals 42 °C überschreitet (siehe Kapitel "Anbau - Ernte"). Dann gelten sie im strengsten Sinne nicht mehr als Rohkost.

Die Verfügbarkeit von Macadamianüsse ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Macadamianüsse ohne Schale beginnen aufgrund des hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren relativ schnell zu gammeln und verlieren dabei an Qualität und Geschmack. Deshalb sollten Sie die Nüsse vor Wärme, Feuchtigkeit, Licht und Luft schützen und luftdicht verpackt an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort aufbewahren (z.B. in einem Küchenschrank oder trockenen Kellerabteil). Die geschälten Nüsse sind im besten Fall max. 5-6 Monate haltbar - doch ein zügigerer Verzehr ist aufgrund der wertvollen Nährstoffe empfehlenswert. Beim Einfrieren der Nüsse verlängert sich ihre Haltbarkeit auf ca. ein Jahr.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Macadamianüsse sind mit 718 kcal pro 100 g sehr kalorienhaltig, was auf ihren hohen Ölgehalt zurückzuführen ist. 100 g Macadamia enthalten 76 g Fett - das macht 108,2 % des Tagesbedarfs an Fett aus.⁴ Die Fettzusammensetzung besteht zu einem grossen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren (monounsaturated fatty acids = MUFAs). Ölsäure und Palmitoleinsäure machen einen grossen Anteil der MUFAs aus.^5,16 Von den 76 g Fett sind 12 g gesättigte Fette.⁴

Macadamianüsse besitzen mit 6:1 ein gutes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren (LA:ALA). Im Vergleich: Bei Cashewnüssen beträgt das Verhältnis mindestens 48:1 und geht manchmal sogar bis 130:1. Bei den Nüssen ist nur noch die Walnuss besser - mit einem Verhältnis von 4:1. Gesundheitlich und auch geschmacklich lohnt es sich, Macadamia oder Walnuss als Alternative zu Cashew zu verwenden. Lediglich ist der Preis unvorteilhaft.

Kohlenhydrate sind zu 14 g/100g enthalten, wovon Ballaststoffe 8,6 g ausmachen. Proteine sind mit 7,9 g/100g mässig viel enthalten.⁴

Das Spurenelement Mangan ist reichlich in Macadamianüssen enthalten. Der Gehalt von 4,1 mg/100g (doppelte Menge des Tagesbedarfs) ist mit dem von Pekannüssen (4,5 mg/100g) und getrockneten Kürbiskerne (4,5 mg/100g) vergleichbar. Noch mehr Mangan ist mit 8,8 g/100g in Pinienkernen vorhanden.⁴

In 100 g Macadamianüssen sind zudem 1,2 mg Thiamin (Vitamin B₁) beinhaltet (109 % des Tagesbedarfs). Ungeschälte Hanfsamen (1,3 mg/100g) und Sonnenblumenkerne (1,5 mg/100g) enthalten ähnlich viel. Besonders viel Thiamin weisen Hefeflocken mit 41 mg/100g auf. Beachten Sie, dass Hefeflocken in wesentlich geringeren Mengen in Verwendung sind.⁴

Die Macadamianuss enthält 0,66 g der Aminosäure Phenylalanin pro 100 g (43 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel weisen Haselnüsse (0,66 g/100g) und Walnüsse (0,71 g/100g) auf. Mit 1,7 g/100g enthalten getrocknete Kürbiskerne ca. das 2,5-fache an Phenylalanin.⁴

Die gesamten Inhaltsstoffe von Macadamianüssen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Die gesundheitsfördernde Wirkung der Macadamia ist einerseits auf die Fettzusammensetzung, mit einem grossen Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren, sowie auf die enthaltenen Polyphenole (siehe sekundäre Pflanzenstoffe) zurückzuführen.¹⁸

Da es kaum rohe Macadamianüsse zu kaufen gibt, ist es wichtig zu wissen, dass sich das Fettsäuremuster nach der Trocknung von Macadamianüssen ändern kann. Das Trocknen bei Heissluft (bis zu 60 °C) zeigte zwar eine signifikante, aber sehr geringen Abnahme an Omega-3-FS. Die Veränderung am Gehalt der Omega-6-FS war nicht signifikant. Der Gehalt an gesättigten Fettsäuren nach dem Trocknen nahm ähnlich ab wie der an ungesättigten Fettsäuren. Auch bei der Röstung (125 °C) und Lagerung zersetzen sich Teile der Fettsäuren. Die Zersetzung während der Lagerung erfolgt aber langsamer, wenn vorher eine Trocknung oder Röstung erfolgt.²¹ Wir empfehlen ungeröstete Macadamia, wenn möglich, roh, ansonsten getrocknet, zu bevorzugen.

Macadamianüsse senken das Risiko für koronare Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Nüsse regulieren Blutfettwerte, die bei einer Dyslipidämie (Stoffwechselstörung) ausserhalb des normalen Bereichs liegen.¹⁷ Zwei Studien aus 2003 und 2008 konnten zeigen, dass der Verzehr von Macadamianüssen als Teil einer gesunden Ernährung eine herzfreundliche Wirkung erzielt.^7,19 Das zweite Forschungsprojekt verglich eine durchschnittliche amerikanische Diät mit einer Diät reich an Macadamianüssen. Obwohl beide Diäten viel Fett (33 % des Kalorienanteils) enthielten, wirkte der höhere Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren (MUFAs) bei der Nuss-reichen Diät positiv auf die Blutfettwerte. Der Macadamia-Verzehr reduzierte Gesamt-Cholesterin und LDL-Cholesterin der Studienteilnehmer. Die Triglycerid-Werte blieben unverändert.¹⁹ Ausserdem hilft die Macadamia, den Blutfluss in den Herzkranzgefässen zu verbessern.⁶

MUFAs spielen auch in der Prävention von Krebs eine wichtige Rolle.¹⁶

Mit dem Konsum von Macadamianüssen ging zudem ein reduziertes Risiko für Thrombosen, also Gefässverschlüsse infolge von Blutgerinnseln, einher.¹⁸

Palmitoleinsäure ist eine einfach ungesättigte Omega-7-Fettsäure. Sie zählt zu den MUFAs und kommt natürlicherweise in hohen Konzentrationen in Macadamianüssen vor. Nach aktuellem Forschungsstand weist die Palmitoleinsäure einige gesundheitsfördernde Funktionen auf, insbesondere erhöht sie die Insulinempfindlichkeit und senkt damit das Diabetesrisiko.³

Die Macadamia sollten Sie am besten pur verzehren, da ohne Röstung die wertvollen Gesundheitswerte erhalten bleiben. Zudem ist das Rösten und Salzen nicht notwendig, da die Nuss auch ungeröstet und ungesalzen einen feinen Geschmack bietet.

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Macadamia kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Macadamianüsse enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:^16,17

• Isoprenoide: Triterpene (Squalen), Steroide (Brassicasterol, Campesterol, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Avenasterol, Clerosterol, Stigmastadienol, 24-Methyl-Cycloarthenol, Cycloartenol, Citrostadienol)
• Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäure (p-Hydroxybenzoesäure), Hydroxyzimtsäure (Kaffeesäure), Flavonoide: Flavanole (Catechin, Epicatechin), Flavone (Apigenin, Luteolin), Tannine (Proanthocyanidin)

Macadamianüsse sind reich an Flavonoiden. Diese wirken antioxidativ und können Arteriosklerose vorbeugen.^6,16 Eine Studie aus 2007 konnte bei Männern mit Hypercholersterinämie feststellen, dass die Einnahme von Macadamia bereits innerhalb von einem Monat den oxidativen Stress im Körper reduzieren konnte.¹⁸

Die Ergebnisse zeigten weiters eine entzündungshemmende Wirkung. Die Wissenschaftler haben die Effekte mittels Bio-Marker gemessen, diese gelten als Indikatoren zur Diagnose und Überwachung von Krankheiten im Körper.¹⁸

Die antimikrobiellen Eigenschaften von Macadamia schützen nachweislich vor einigen Bakterien- und Pilz-Stämmen.¹⁷

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Die Macadamianuss gehört zu den fetthaltigsten und energiereichsten Nüssen.⁶ Daher sollten Sie nur kleine Mengen konsumieren.

Zudem können Macadamianüsse wie andere Nüsse allergische Reaktionen hervorrufen. Das dafür verantwortliche Protein kann in ungerösteten (getrockneten) und gerösteten Nüssen auftreten. Eine Kreuzreaktivität besteht zwischen Haselnuss und Macadamia. Möglich ist auch eine Reaktion bei Mandelallergie.²⁰

In einer amerikanischen Studie zeigten 13 % der Untersuchten allergische Reaktionen auf die Macadamia, 4 % waren von mittleren bis schweren Symptomen betroffen. Berichtete Symptome sind Schwellung der Zunge, Schluckschwierigkeiten, Druck und Schmerzen in der Brust
sowie Juckreiz der Haut.²⁰

Ist die Macadamia giftig? Alle Macadamia-Arten akkumulieren cyanogene Glykoside in ihren Kernen, allerdings in sehr geringen Konzentrationen im Falle der kommerziellen Nüsse. Allerdings können Macadamianüsse Vergiftungen bei Hunden auslösen. Der Wirkungsmechanismus ihrer Toxizität ist derzeit nicht geklärt. Bereits 12 Stück können bei einem 10 kg schweren Hund zu Vergiftungssymptomen führen. Klinische Anzeichen treten im Allgemeinen innerhalb von 12 Stunden nach der Einnahme auf und können Schwäche, Depression, Erbrechen, Ataxie, Zittern, Hyperthermie, Bauchschmerzen, Lahmheit, Steifheit und blasse Schleimhäute umfassen.^14,20 Eine negative Wirkung auf Katzen ist wissenschaftlich nicht belegt, aber möglich.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO₂-Fussabdruck von Baumnüssen (Cashew, Haselnuss, Walnuss) liegt zwischen 5,7 und 12,5 kg CO₂eq/kg.¹¹ Trotz umfassender Recherche konnten wir keine konkreten Zahlen für die Macadamia finden.

Nüsse haben im Durchschnitt einen 4-mal höheren Wasserfussabdruck als Ölfrüchte, die auch reich an Fett und Kalorien sind. Der Wasserverbrauch von Nüssen liegt im Durchschnitt bei 9063 Liter pro kg.¹² Wir haben keine konkreten Zahlen zur Macadamia gefunden, konnten aber ihren Wasserfussabdruck herleiten: Ein Baum braucht in Australien 75 L Wasser pro Tag, also 27'375 L Wasser im Jahr, in Südafrika ist der Bedarf etwas geringer.⁹ Macadamia-Bäume bringen einen Ertrag von 27 bis 68 kg pro Jahr.² Also liegt der Wasserfussabdruck pro kg Macadamianüsse mit niedrigem Ertrag bei 1013 L und mit hohem Ertrag bei 402 L. Das Schälen und Verarbeiten ist dabei nicht eingerechnet und lässt den Wasserfussabdruck der Kerne noch ansteigen.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO₂-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?

Tierschutz - Artenschutz

Drei Macadamia-Arten sind in Australien als bedroht eingestuft und stehen auf der Roten Liste für bedrohte Pflanzen der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur und der natürlichen Ressourcen (IUCN). Die in freier Natur vorkommenden Bäume sind besonders von chemischen Pestiziden, Bodenerosion und schwindender Bodengesundheit betroffen. Dafür verantwortlich sind die in Australien präsente intensive industrielle Produktion und geringe Wertschätzung indigener Nutzpflanzen und Lebewesen.¹³

Der Macadamiabaum lockt Bienen und andere Bestäuber während seiner Blütezeit an. Verschiedene herbivore und omnivore Tiere bedienen sich an den zu Boden gefallenen Nüssen.¹⁰

Weltweites Vorkommen - Anbau

Macadamianüsse stammen ursprünglich aus dem Regenwald an der Ostküste Australiens.¹³ Die Nüsse der wilden Macadamia-Bäume dienten der indigenen Bevölkerung des australischen Subkontinents als Nahrungsquelle.¹³ In den 1850er Jahren entdeckte der deutsch-australische Arzt und Botaniker Ferdinand von Müller die Macadamianuss und beschloss, die Gattung nach dem Kollegen John Macadam zu benennen. Die erste kommerzielle Nussplantage befand sich auf Hawaii. Dank der Erkenntnisse aus Anbau und Forschung war die Kultivierung später auch in Australien und anderen Ländern möglich.⁸ Die selektive Züchtung hat innerhalb von unter 100 Jahren stattgefunden und zeigt, dass trotz langer Generationszeit (Same zu Same) die Domestizierung neuer Nutzpflanzen möglich ist.¹

Die globale Nachfrage nach der gesunden Nuss ist gestiegen. Die Macadamia-Produktion hat sich innerhalb von 10 Jahren (2009-2019) verdoppelt und lag im Jahr 2019 bei 60'000 Tonnen. Die grössten Produzenten für Macadamia sind Südafrika und Australien. Aber auch Kenia, China, USA, Guatemala und Malawi bauen bedeutende Mengen an. Die grössten Importeure sind USA, Deutschland, Niederlanden, China und Japan.¹⁶

Wild zu finden

Nur in Australien ist die Macadamianuss in Teilen des Regenwaldes wild zu finden. Die Baumnusspflanze ist im subtropischen Tieflandregenwald beheimatet, der sich vom südöstlichen Queensland bis zum nordöstlichen New South Wales erstreckt.¹³

Anbau - Ernte

Die optimale Temperatur für die Pflanzen liegt bei ca. 26 °C. Kurzzeitige, milde Fröste bis -6 °C überstehen die Bäume, doch längere Phasen von niedrigen Temperaturen können sie schädigen.⁸

Heutzutage wächst die Macadamia in intensiv bewirtschafteten Plantagen. Der Macadamiabaum braucht sechs bis sieben Jahre, bis er die ersten Früchte trägt.² Da sich eine Investition in Macadamia-Bäume erst nach 10-12 Jahren rentiert, versuchen Landwirte durch eine dichte Bepflanzung, maschinelles Zurückschneiden der Äste, sowie mittels optimierter Düngung und Krankheitseindämmung das Früchte-Tragen zu fördern.⁸ Die jährlichen Erträge liegen zwischen 27 - 68 kg pro Baum.² Die reifen Früchte fallen innerhalb einer Periode von 6 bis 7 Monaten zu Boden. Die Ernte der Nüsse erfolgt mehrere Male von Hand oder mit speziell dafür gebauten Erntemaschinen.⁸

Nach dem Einsammeln folgen das Entfernen der äusseren Hülle, Trocknen, Knacken, Sortieren, gegebenenfalls Rösten und Verpacken der Nüsse. Das Entfernen der äusseren Hülle geschieht meist noch auf der Farm. Alle weiteren Schritte finden beim verarbeitenden Betrieb statt.

Die sorgfältige Trocknung ist ein entscheidender Schritt bei der Macadamia-Verarbeitung, um die Qualität zu maximieren und eine möglichst lange Lagerfähigkeit zu garantieren. Bei der Ernte haben die Nüsse einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 24 %. Ziel ist, den Feuchtigkeitsgehalt auf unter 1,5 % zu reduzieren.

Ein typisches Trocknungsverfahren passiert bei Raumtemperatur oder 30 °C für 4-5 Tage, gefolgt von 38 °C für 2-3 Tage, bis der Feuchtigkeitsgehalt unter 8 % liegt, und dann bei 50 °C für 4-5 Tage und 60 °C für 1-2 Tage, bis der Feuchtigkeitsgehalt der Kerne 1-1,5 % beträgt. Eine Standardtrocknungsmethode hat sich jedoch nicht durchgesetzt. Üblicherweise überschreiten die verschiedenen Vorgehensweisen jedoch eine Temperatur von 42°C, weshalb Macadamias nicht mehr als Rohkost gelten.¹⁵

Der Kern schrumpft von der Innenseite der Macadamia-Schale weg, sodass spezielle Knackmaschinen im Anschluss die Schalen öffnen können, ohne den Kern zu beschädigen.

Anbau im Garten oder als Topfpflanze

Wer selbst einen eigenen Macadamiabaum haben möchte, beginnt entweder mit dem Ziehen eines Samens oder einfacher mit veredelten Pflanzen. Die Bäume brauchen einen vollsonnigen bis halbschattigen, windgeschützten Standort. Setzen Sie die Pflanze zu Frühlingsbeginn so tief in die Erde ein, wie sie vorhin im Topf war. Achten Sie auf eine ausreichende Versorgung mit Wasser, besonders im Setzlings-Stadium. Staunässe ist auf jeden Fall zu vermeiden, um den Stamm vor dem Verrotten zu bewahren. Nicht alle Blüten bringen Nüsse hervor. Die reifenden Früchte sind mit einer grünen Schale ummantelt, die sich braun färbt und bei Reife aufzubrechen beginnt.¹⁰

Weiterführende Informationen

Die Bezeichnung Macadamia bezieht sich auf vier Pflanzenarten, die in den australischen Bundesstaaten New South Wales und Queensland heimisch sind. Sie gehören zur Familie der Silberbaumgewächse (Proteaceae). Zwei Arten sind wegen ihrer Nüsse von kommerzieller Bedeutung: Macadamia integrifolia (Echte Macadamianuss) und M. tetraphylla (Rauschalige Macadamianuss). Die beiden anderen, M. jansenii und M. ternifolia, produzieren Nüsse mit hohen Mengen an cyanogenen Glykosiden, die giftig und daher für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind.³

Die Macadamia ist wegen ihres hohen Ölgehalts, ihrer Qualität und ihres unverwechselbaren Geschmacks eine weltweit beliebte Nuss.^1,8 Aufgrund dieser hohen Popularität und der aufwendigen Produktion gehört die "Königin der Nüsse" zu den teuersten Nüssen der Welt.

Alternative Namen

Die Macadamianuss ist teilweise unter Queenslandnuss zu finden. Eine andere Schreibweise wäre Macadamia-Nuss. Falsche Schreibweisen (z.B. Makadamianüsse, Macadamia Nüsse, Makadamia Nüsse, Makadamia Nuss, Macadamia Nuss, Maccadamia Nuss, Macademia Nuss, Makademia) schleichen sich ein.

Im Englischen tragen Macadamianüsse die Bezeichnungen macadamia nuts, Australian nuts oder Queensland nuts.

Sonstige Verwendung

Macadamiaöl findet Verwendung in der Kosmetikindustrie. Es ist oftmals Bestandteil von feuchtigkeitsspendenden Körpercremen und Shampoos.