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Tomaten gibt es auch gehackt und konserviert zu kaufen, auch in Bio-Qualität. Man verwendet sie unter anderem für Saucen, Suppen und Eintöpfe.
Verwendung von gehackten, konservierten Tomaten in der Küche:
Tomaten lassen sich vielfältig weiter verarbeiten. Nebst Tomatenmark oder Passata sind auch gehackte Tomaten in Dosen oder Gläsern konserviert erhältlich. Diese gibt es in unterschiedlichen Varianten. Die Konsistenz ist abhängig vom jeweiligen Produkt. Manche sind weich und wässrig, andere sind etwas fester und mit Tomatenmark vermischt. Der Inhalt mancher Dosen ähnelt dem von Tomatensaucen. Je mehr Tomatenmark man hinzu gibt, desto stärker ist der Geschmack.
Da sie zwecks Konservierung eingekocht sind, halten Tomaten in der Dose wesentlich länger als Frische und sind deshalb eine beliebte "Vorratsware". Zudem sind sie ausserhalb der Tomaten-Saison geschmacksvoller als frische Tomaten, da die eingemachten Tomaten lange in der Sonne reifen konnten.
Gehackte Tomaten finden meist für die Zubereitung von Saucen (v.a. für allerlei Pasta-Gerichte) und Suppen Verwendung. Ferner kann man sie für Eintöpfe (z.B. Chili sin carne, African Stew mit Kidneybohnen und Erdnussbutter) und Aufläufe einsetzen. Für Tomatenrisotto, Shakshuka und indische Tomatencurrys mit Kichererbsen kann man ebenfalls Tomaten aus der Dose verwenden.
Die in den Läden zu kaufenden Tomatenkonserven sind in der Regel vorgegart und daher meist nicht roh. Kann man Tomaten aus der Dose roh essen? Es ist nicht unbedingt notwendig den Inhalt vor dem Verzehr zu erwärmen.
Veganes Rezept für Shakshuka mit gehackten Tomaten aus der Dose:
Zutaten (für 4 Personen): 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, ¼-½ Chilischote, 2 rote Gemüsepaprikas, 2 TL Kreuzkümmel (gemahlen), 1 TL Paprikapulver (edelsüss), 2 EL Tomatenmark, 800 g gehackte Tomaten (2 Dosen), 1 EL Rapsöl, etwas Salz und Pfeffer.
Zusätzlich: 200 g veganer Feta, 15 g Petersilie, Fladenbrot.
Zubereitung: Zwiebel und Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Chilischote abspülen und in feine Ringe schneiden. Gemüsepaprikas waschen und in Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und Zwiebel, Knoblauch und Gewürze (Kreuzkümmel, Paprika) darin kurz anschwitzen. Tomatenmark hinzugeben und 2-3 Min. anschwitzen. Gemüsepaprikas und gehackte Tomaten aus der Dose hinzufügen und mindestens 20 Min. köcheln lassen, bis die Flüssigkeit der Tomanten gut verkocht ist. Das cremige Shakshuka mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer möchte: Veganen Feta in einer Schüssel zerbröseln. Petersilie abspülen, trocken schütteln und grob hacken. Veganes Shakshuka vom Herd nehmen, mit veganem Feta und Petersilie toppen und mit frischen Fladenbrot servieren.
Vegane Rezepte mit Tomaten (gehackt, konserviert) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Einkauf - wo kaufen?
Tomatenkonserven gibt es in den meisten Supermärkten (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) ganzjährig zu kaufen. Auch Bio-Supermärkte (z.B. Alnatura, Denn's Biomarkt) verkaufen Konservendosen mit gehackten Bio-Tomaten.
Die Verfügbarkeit von konservierten Tomaten (gehackt) in den genannten Supermärkten ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.
Eigene Zubereitung:
Tomaten lassen sich leicht selbst einmachen - ganz, gehackt, mit oder ohne Schale.
Wer die Tomaten ohne Schale einmachen will, kann wie folgt vorgehen: Tomatenschale an der Unterseite kreuzförmig einritzen. Tomaten für max. 30 Sekunden in kochendes Wasser geben, wobei die Tomatenschale aufplatzen sollte. Tomaten direkt in eiskaltes Wasser geben, damit die rote Farbe bestehen bleibt und sich die Schale gut lösen lässt. Tomaten rausnehmen und die Haut mit einem Schälmesser vorsichtig abziehen. Die geschälten Tomaten dann ganz oder in Stücke gehackt in sterile Gläser einmachen. Dafür die gut gefüllten Gläser (z.B. Marmeladengläser) verschliessen und in einen grossen Kochtopf legen, dessen Boden mit Zeitungspapier ausgelegt ist. Den Topf mit Wasser füllen, bis alle Gläser bedeckt sind, und auf den Herd stellen. Wasser zum Kochen bringen und ca. 30 Min. kochen lassen. Anschliessend Gläser herausnehmen und abkühlen lassen. Kontrollieren Sie, dass der Knackverschluss der Deckel nach dem Abkühlen nach innen gebogen ist.
Lagerung:
Konservendosen sollte man bei einer Temperatur von 8 °C bis 19 °C lagern. Die Mindesthaltbarkeit von Tomatenkonserven beträgt meist ein bis zwei Jahre. Braucht man nicht die ganze Dose gehackte Tomaten aufs Mal, sollte man die Reste in ein gut verschliessbares Vorratsgeschirr umfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Reste sind so ca. vier bis fünf Tage haltbar, am besten aber zügiger aufbrauchen.
Weist eine Konservendose äusserliche Veränderungen auf, wie z.B. Rost, einen gewölbten Deckel oder Boden, sollte man das Produkt nicht mehr verwenden.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien:
100 g Tomaten gehackt und konserviert besitzen 7,3 g Kohlenhydrate und haben einen Energiegehalt von 32 kcal. Konservierte Tomaten sind mit 1,6 g Proteine pro 100 g eher eiweissarm und haben einen geringen Anteil an Fett (0,28 g/100g). Der Kochsalzgehalt liegt mit 472 mg/100g bei 19,7 % des Tagesbedarfs.1
Kalium ist in eingemachten Tomaten zu 293 mg/100g enthalten - das macht 15 % des Tagesbedarfs aus. Ähnlich viel ist in frischem Karottensaft (292 mg/100g) und rohem, unpasteurisiertem Sauerkraut (288 mg/100g) zu finden. Deutlich mehr Kalium weisen Kombu-Algen mit 6100 mg/100g auf.1
In 100 g konservierten Tomaten (gehackt) sind 9,2 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) enthalten (12 % des Tagesbedarfs). Pflaumen (9,5 mg/100g) und Kürbisse (9 mg/100g) weisen ähnliche Gehalte auf. Der Vitamin-C-Gehalt von frischen Tomaten beträgt 14 mg/100 g (17 % des Tagesbedarfs) und ist somit etwas höher. Die gelbe Gemüsepaprika enthält noch mehr, nämlich 184 mg/100g.1
0,15 mg Vitamin B6 (Pyridoxin) sind in 100 g Tomaten (gehackt, konserviert) vorzufinden (11 % des Tagesbedarfs). Dieser Gehalt kann man mit demjenigen von Kohlrabi (0,15 mg/100g) und Karotten (0,14 mg/100g) vergleichen. Pistazien enthalten mit 1,7 mg/100g ca. das 11-fache an Vitamin B6.1
Die gesamten Inhaltsstoffe von Tomaten (gehackt, konserviert), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen unter dem Zutatenbild.
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen:
Sind Tomaten aus der Dose gesundheitsschädlich? Bisphenol A (BPA) ist ein Weichmacher für Kunststoffe. Man setzt ihn als Innenbeschichtung von Metallkonserven ein, damit Doseninhalt und Metall nicht direkt in Berührung kommen.2 BPA ist ein hormonaktiver Stoff. In hohen Dosen wirkt er toxisch auf Leber und Nieren und verursacht Veränderungen der Struktur von Milchdrüsen (zumindest bei Nagetieren).3 Eine Studie von 2019 untersuchte die BPA-Konzentration im Urin und konnte feststellen, dass dieser nach dem Verzehr von Konservern anstieg. Eine eintägige Auswaschphase sei jedoch wirksam, um die BPA-Belastung zu begrenzen.4
Laut dem Bundesamt für Gesundheit der Schweiz sind die Wirkungen von BPA bei geringen Konzentrationen unklar. BPA stelle gemäss dem aktuellen Wissensstand kein Gesundheitsrisiko dar, da die Belastung der Bevölkerung zu gering sei. Die Aussage ist jedoch in kontroverser Diskussion.3
2018 testeten "Kassensturz" und "Saldo" 14 Dosen-Tomaten im Labor und konnten dabei in keinem der getesteten Produkte BPA feststellen.2
Gesundheitliche Aspekte - Wirkungen:
Sind Tomaten aus der Dose gesund? Die Tomate ist eine reichhaltige Quelle für Nährstoffe wie Flavonoide und Phenolsäuren und stellt die Hauptquelle für Lycopin dar, das man mit vielen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung bringt, wie z. B. krebshemmende und kardiovaskuläre Schutzwirkungen.5 Zwar enthalten frische, reife Tomaten in der Regel mehr Nährstoffe als Dosentomaten, doch der Lycopin-Gehalt in Konserventomaten ist meist höher aufgrund der langen Reifezeit der verwendeten Tomaten und den Verarbeitungsprozessen und Erhitzung.
Der Verzehr von Tomaten und daraus hergestellten Produkten kann die Aufnahme bioaktiver Stoffe unterstützen.5 Lesen Sie mehr zu den gesundheitlichen Aspekte der Tomate bei der Zutat "Tomate (rot, roh, bio?)".
Vorkommen - Herkunft - Ökologie:
Die Länder, die die meisten Tomatenkonserven verbrauchen oder zumindest die wichtigsten Importeure sind, befinden sich grösstenteils innerhalb Europa. Dazu gehören das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich. Die wichtigsten aussereuropäischen Märkte für Tomatenkonserven liegen in Japan und Kanada.6
China ist der grösste Tomatenproduzent weltweit. Ein Grossteil der dort angebauten Tomaten gelangt dann nach Italien, wo man sie zu Konserven verarbeitet.7
Ökologische Aspekte:
Frische Tomaten sollte man nur während der Saison kaufen, im besten Falle also wenn sie draussen wachsen konnten. In der Schweiz können Tomaten zwischen Juli und September in einem ungeheizten System mit oder ohne Gewächshaus wachsen. Diese Tomaten weisen wegen der vermiedenen Emissionen aus Heizung mit fossilen Energien die beste Ökobilanz auf.8 In der Nebensaison macht es umwelttechnisch also durchaus Sinn konservierte Tomaten statt frische in Gewächshäusern angepflanzte Tomaten zu kaufen. Zudem greift man am besten zu Bio-Produkten, da man diese ohne den Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemittel produzierte.
Konservierte Tomatenprodukte wie gehackte Tomaten oder Passata findet man in Dosen, Gläsern oder im Verbundkarton (bestehend aus Papier und Alu oder Plastik). Die Packungen haben einen unterschiedlichen ökologischen Fussabdruck. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat vom Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) Heidelberg die Umweltbelastungen verschiedener Verpackungen analysieren lassen. Für verarbeitete Tomaten verglichen sie Verbundkartons, Weissblechdosen und Einweggläser mit Weissblechdeckel. Der Verbundkarton erwies sich als die umweltfreundlichste Verpackung in diesem Vergleich. Die Gründe dafür: Karton ist leichter als Weissblech oder Glas, und spart deshalb Emissionen beim Transport, und besteht aus einem Grossteil aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein Nachteil des Verbundkartons: Die Herstellung von Papier trägt zur aquatischen Eutrophierung bei, also die unnatürliche Anreicherung von Nährstoffen in eigentlich nährstoffarmen Gewässern. Einwegglas und Weissblech schneiden beide vergleichbar schlecht ab. Weissblech ist leichter als Glas und verursacht daher etwas weniger Schadstoffemissionen beim Transport.9
Verwechslungsgefahr:
Was sind gehackte Tomaten? Gehackte Tomaten aus Konserven sind nicht dasselbe wie passierte Tomaten (auch Passata genannt). Für die Passata püriert man Tomaten fein, so dass keine Stücke und Kerne mehr auffindbar sind. Gehackte Tomaten sind, wie der Namen sagt, in Stücke geschnittene, konservierte Tomaten.
Gehackte Tomaten sind auch nicht dasselbe wie Tomatenmark (Tomatenpüree). Dieses besteht aus passiertem Tomatenfleisch (ohne Haut und Kerne), das man unter Vakuum und Hitze eingedickt hat, um es haltbar zu machen.
Industrielle Herstellung:
Ein typischer kommerzieller Konservierungsbetrieb wendet meist die folgenden Prozesse an10:
- Waschen
- Sortieren
- Aufbereitung (Schälen, Schneiden)
- Abfüllen in Behälter
- Entlüften und Verschliessen der Behälter
- Hitzesterilisation
- Kühlung
- Verpackung und Lagerung für den Versand
Allgemeine Informationen:
Das Hauptziel der Lebensmittelverarbeitung besteht darin, verderbliche Lebensmittel in einer stabilen Form zu konservieren, so dass man sie lagern und das ganze Jahr über brauchen kann. Wieso Tomaten konservieren? Das Ziel des Konservierungsprozesses ist es, alle Mikroorganismen in den Lebensmitteln abzutöten und eine Wiederverunreinigung durch Mikroorganismen zu verhindern. Zur Abtötung von Mikroorganismen setzt man in der Regel Hitze ein. Der Entzug von Sauerstoff kann man in Verbindung mit anderen Methoden einsetzen, um das Wachstum von sauerstoffbedürftigen Mikroorganismen zu verhindern.10
Alternative Namen:
Gehackte Tomaten in Konserven findet man auch unter der Bezeichnung stückige Tomaten oder zerhackte Tomaten. In Österreich nennt man die Tomate umgangssprachlich Paradeiser.
Im Englischen bezeichnet man gehackte Tomaten als diced tomatoes, konservierte Tomaten als preserved tomatoes, und Dosentomaten als canned tomatoes.
Literatur - Quellen:
Literaturverzeichnis - 10 Quellen
In der Wissenschaft ist Wikipedia (wiki) als Quelle umstritten, auch weil bei Wikipedia Angaben zur zitierten Literatur bzw. zu Autoren häufig fehlen oder nicht verlässlich sind. Unsere Beschreibung und Piktogramme für Nährwerte enthalten kcal (1 kcal = 4.19 kJ).
1. | USDA United States Department of Agriculture. |
2. | Srf.ch Dosenpelati-Test: Nicht alle Tomaten aus der Konserve überzeugen. |
3. | Bundesamt für Gesundheit BAG. Bisphenol A. Bericht 2020. |
4. | Peng CY, Tsai EM, Kao TH, Lai TC, Liang SS, Chiu CC, u. a. Canned food intake and urinary bisphenol a concentrations: a randomized crossover intervention study. Environ Sci Pollut Res Int. 2019;26(27):27999–8009. |
5. | Izzo L, Castaldo L, Lombardi S, Gaspari A, Grosso M, Ritieni A. Bioaccessibility and antioxidant capacity of bioactive compounds from various typologies of canned tomatoes. Front Nutr. 2022;9:849163. |
6. | Tomatonews.com Canned tomatoes: global market situation in 2020. |
7. | Planet-wissen.de Die Tomaten-Industrie. |
8. | Wwf.ch Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion. |
9. | Geo. de Karton, Glas, Dose – wie sind verarbeitete Tomaten am besten verpackt? |
10. | Epa.gov 9.8.1 Canned Fruits And Vegetables. |
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