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Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist auch unter den Namen Japanische Mispel, Loquat und Nispero bekannt. Sie ist roh und pur essbar, lässt sich aber auch gut verarbeiten, z.B. zu Konfitüre. Gelegentlich auch in Bio-Qualität verfügbar.
Verwendung in der Küche
Der Geschmack der Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist süss-sauer, leicht herb und erinnert an denjenigen von Äpfeln und Aprikosen. Die Frucht ist saftig und erfrischend. Reife Früchte sind durch den Abbau und die Hydrolyse der Pektin- und Ligningehalte relativ weich.15
Die Loquat-Frucht ist überwiegend pflaumengross. Anhand der Fruchtfleischfarbe sind Loquat-Sorten in zwei Hauptgruppen eingeteilt: weisse und gelb- bis orangefleischige Sorten. Unterschiedliche Carotinoidanreicherungen führen zu diesen Unterschieden in der Fruchtfarbe.12,15 Ist die Schale der Japanischen Wollmispel essbar? Das exotische Kernobst hat eine leicht behaarte, glatte Schale, die etwas zäher ist als eine Apfelschale. Zeigen sich auf der Schale einige braune Punkte, ist die Frucht reif. Die Punkte sind also kein Zeichen von Verderb.1 Je nach Belieben essen Sie die Haut mit oder ziehen sie ab.
In der Mitte des kompakten Fruchtfleischs sitzen meist 3-4 (manchmal auch mehr) harte, glatte, glänzend braune Kerne, die sich leicht lösen. Sie sind 2-4 cm lang, 1-2 cm dick und sehen Mandeln etwas ähnlich, sind aber nicht zum Verzehr geeignet (siehe Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen").1
Wie soll man die Japanische Wollmispel essen? Am besten schmeckt die Japanische Wollmispel-Frucht roh für zwischendurch oder zum Nachtisch. Im Fruchtsalat passt sie zu Orangen und Kokosraspeln. Oder Sie verarbeiten die Frucht zu Rohkost-Smoothies oder sonstigen Desserts (z.B. vegane Eiscreme, Torten, Kuchen). Die Wollmispel passt auch in das gesunde, glutenfreie Erb-Müesli, das Sie auch mit Haferflocken anreichern können.
Beim Kochen verliert die Frucht einen Grossteil ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften. Die Früchte sollen aber beim Dämpfen ein prägnantes Aroma entwickeln. In Brasilien ist das Einkochen von Loquat, nach dem Entfernen der Kerne, mit Wasser, Zucker, Zimt, Nelken und Weinbrand für ein Kompott üblich. Für Gelee und Konfitüren sind in Europa unreife, noch saure Japanische Mispeln beliebt. Diese kommen vielfach aus Italien, sind klein und orangefarben.2
Verarbeitet mit Ingwer, Knoblauch, Schalotten und Chili ergeben die Fürchte ein herbstliches Chutney.
Veganes Rezept für Rohkost-Smoothie mit Japanischer Mispel
Zutaten (für 2-4 Personen): 6-8 Japanische Wollmispeln (roh, am besten bio), 1 Cherimoya, 2 Karambolen (Sternfrüchte), 1 Pampelmuse, Saft von 4 Orangen und 1 Zitrone.
Zubereitung: Wollmispeln durchschneiden, Blüten mit Kerngehäuse herausziehen und gegebenenfalls die Haut abziehen. Cherimoya durchschneiden, schälen, Stiel und allenfalls braune Stellen entfernen. Cherimoya wie einen Apfel in Spalten teilen und schwarze Kerne entfernen. Bräunliche Kanten der Sternfrüchte entfernen, in Sterne schneiden und mit der Messerspitze Kerne herauslösen. Früchte in einen Mixer geben und so lange mixen, bis sie eine cremige Konsistenz aufweisen. Pampelmuse auspressen und zusammen mit Orangensaft und Zitronensaft in den Mixer geben. Noch einmal bei höchster Stufe mixen und veganen Loquat-Smoothie servieren.
Tipp: Ein paar Sternfrucht-Scheiben zur Seite legen, um die Gläser damit zu dekorieren.
Vegane Rezepte mit Japanischer Wollmispel finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Japanische Wollmispeln sind selten in Supermärkten (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) und Bio-Supermärkten (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) zu finden. Versuchen Sie, Loquats bei einem spezialisierten Obsthändler, in einem Delikatessenladen, Asiashop oder Onlineshop zu erwerben.
Es gibt Nisperos auch konserviert in Dosen. Das dafür verwendete Obst kommt oft aus China. Die Früchte darin sind zwar gross, geschält und entkernt, schmecken aber nicht sehr herzhaft.2 Besser ist der Obstsaft der Japanischen Mispel. In Hessen gibt es eine verbreitete Getränkespezialität namens 'Das Mispelchen': eine in Calvados eingelegte Japanische Mispel-Frucht, manchmal gemischt mit Mispelsaft.3
Die Verfügbarkeit von Japanischen Wollmispeln ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Tipps zur Lagerung
Die Loquat-Frucht ist nicht klimakterisch (reift nicht nach), ist anfällig für Druckstellen und verdirbt sehr leicht.15 Die Lagerung im Kühlschrank ist für einige Tage möglich.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.
Die Japanische Wollmispel (roh) enthält 47 kcal pro 100 g. 12 g Kohlenhydrate sind in 100 g Loquats enthalten. Fett- (0,2 g/100g) und Eiweiss-Gehalt (0,43 g/100g) sind gering.4
In 100 g rohen Japanischen Mispeln sind 266 mg Kalium enthalten (13 % des Tagesbedarfs). Dieser Gehalt ist vergleichbar mit demjenigen von Aprikosen (259 mg/100g) und Goji-Beeren (276 mg/100g). Getrocknete Kräuter, wie Korianderblätter mit 4466 mg/100g oder Dill mit 3308 mg/100g, weisen ein Vielfaches an Kalium auf. Die Verzehrmenge von Kräutern ist aber vergleichsweise gering.4
Enthält die Japanische Wollmispel Vitamine? Vitamin A ist in rohen Nisperos zu 76 µg/100g vorhanden (10 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel enthalten Kakis (81 µg/100g) und Aprikosen (96 µg/100g). Knapp das Elffache an Vitamin A ist mit 835 µg/100g in Karotten zu finden.4
Japanische Mispeln (roh) weisen 0,15 mg Mangan pro 100 g auf (7 % des Tagesbedarfs). Vergleichbare Mengen haben Echte Guaven (0,15 mg/100g) und Stachelbeeren (0,14 mg/100g). Pinienkerne sind mit 8,8 mg/100g besonders reich an Mangan.4
Die gesamten Inhaltsstoffe von Japanischer Wollmispel, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Ist die Japanische Wollmispel gesund? Der wässrige Extrakt der Eriobotrya-japonica-Früchte enthält 41 % Kohlenhydrate (bezogen auf Glukose) und 37 % Schleimstoffe. Im Polysaccharid-Hydrolysat finden sich sechs Zuckerarten, darunter hauptsächlich Rhamnose (35,76 %), gefolgt von Xylose, Mannose, Arabinose, Glukose und Galaktose. Polysaccharide gelten als vielversprechend für die Behandlung von Krebs und mikrobiellen Infektionen. Die isolierten Polysaccharide zeigen antibakterielle Aktivität gegen Staphylococcus aureus und Bacillus cereus.21
Japanische Mispeln fördern durch harntreibende Effekte die Ausscheidung von Ablagerungen in den Harnwegen. Loquat ist daher empfehlenswert bei Gicht, Harnsäureüberschuss, Nierensteinen und Nierenversagen. Ihr geringer Eiweissgehalt und der hohe Gehalt an Mineralstoffen unterstützen diese Heilwirkungen. Da Japanische Wollmispeln leicht adstringierend und normalisierend auf die Darmpassage wirken, sind sie als erstes festes Nahrungsmittel nach Fastenperioden oder Flüssigdiäten (aufgrund von infektiösen Durchfallerkrankungen) bekömmlich.7
Sekundäre Pflanzenstoffe
Viele gesundheitliche Wirkungen von Japanischer Wollmispelfrucht kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.Japanische Mispelfrucht enthält u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:12,15,20,21
- Isoprenoide: Triterpene; Tetraterpen: Carotinoide (β-Carotin, β-Cryptoxanthin)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Syringinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, Kaffeesäure, Kaffeesäurederivate, Rosmarinsäure, Ferulasäure); Flavonoide: Flavanole (Catechin), Flavonole (Quercetin-Malonyl-Glucosid), Flavanone (Naringenin); Tannine (Ellagsäure)
- Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Apfelsäure, Zitronensäure); Benzofurane (Salvianolsäure); Ester (Methylgallat), Aldehyde (Vanillin); Cumarine
Mispelfrüchte sind reich an Carotinoiden, Phenolsäuren, Flavonoiden und organischen Säuren, die antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zeigen. Flavonoide kommen ausschliesslich in der Schale der Loquat-Frucht vor, während das Fruchtfleisch zusätzlich phenolische Verbindungen und Carotinoide enthält.15 Wollmispelfruchtsaft reduziert in einer Studie durch Antibiotika erhöhte reaktive Sauerstoffspezies und Stickstoffmonoxid in weissen und roten Blutkörperchen. Ferner senkt die Mispelfrucht den Spiegel freier Lipoproteine, die zur Verengung der Arterien und zur Erhöhung des Cholesterinspiegels beitragen.15
Für die Farbe des Fruchtfleischs und der Schale, die von gelblich-weiss über gelb bis hin zu tieforange reicht, sind hauptsächlich Carotinoide verantwortlich. Mit zunehmender Fruchtreife steigt die Carotinoid-Biosynthese kontinuierlich an und trägt zur Farbentwicklung bei. Im Wollmispelfruchtfleisch findet sich hauptsächlich Beta-Carotin, während Beta-Cryptoxanthin v.a. in der Schale vorkommt. Im Verlauf des Fruchtwachstums nimmt der Gehalt an organischen Säuren, mit Ausnahme von Äpfelsäure (Malat), ab.15
Die Gabe von Wollmispelfruchtsaft fördert in einem Entzündungsmodell mit Mäusen die Bildung entzündungshemmender Zytokine und hemmt gleichzeitig die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine.12 70-%iger Methanolextrakt aus den Früchten zeigt in vitro zytotoxische Wirkungen gegen verschiedene Krebszelllinien, darunter Prostata-, Leber- und Eierstockkrebs, die im Vergleich zu den Polysacchariden effektiver wirken. Die Studie beschreibt zudem deutliche antibakterielle Effekte gegen Staphylococcus aureus, Bacillus cereus, Escherichia coli und Salmonella typhimurium.21 Kaffeesäurederivate wirken antiviral gegen Erkältungsviren.8
Blatt- und Samenextrakte zeigen in wissenschaftlichen Tiermodellen aufgrund von triterpenen Säuren und phenolischen Verbindungen, insbesondere Ursolsäure und Oleanolsäure antioxidative, entzündungshemmende, antikanzerogene sowie antidiabetische Effekte.12 Der Extrakt von Blättern weist ein höheres antioxidatives und antikanzerogenes Potenzial auf als von Früchten.20
In-vivo- und In-vitro-Studien mit Blatt- und Samenextrakten von Japanischer Wollmispel (Eriobotrya japonica) beschreiben weitere verschiedene gesundheitsfördernde Eigenschaften, darunter hypolipidämische, antithrombotische, antiallergische und schmerzdämpfende Aktivitäten. Zudem tragen die Blattextrakte zu Funktionsverbesserungen von Leber-, Lungen-, Nieren- und neuronalen Zellen bei, wirken Fettleibigkeit entgegen und zeigen Anti-Aging-Effekte.12,18
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Die Kerne der Japanischen Wollmispel enthalten - ähnlich wie Aprikosenkerne oder Bittermandeln - cyanogene Glycoside, vor allem Amygdalin. Bei der Verdauung wandelt sich Amygdalin in gesundheitsschädliche Blausäure um. Behörden in Japan warnen daher vor dem Verzehr von pulverisierten Mispelprodukten aus Kernen und Blättern. Je nach Herstellungsverfahren können diese zu 980 mg/kg Cyanidverbindungen enthalten. Bei 1 TL liegt der Cyanidgehalt über der von der EFSA festgelegten Höchstmenge von 20 µg/Körpergewicht.11 Mögliche Vergiftungserscheinungen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. Auch unreife Früchte der Pflanze können toxisch wirken.17
Volksmedizin - Naturheilkunde
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) helfen getrocknete Loquat-Blätter bei der Behandlung von Husten aufgrund von Lungenentzündungen, Dyspnoe aufgrund von Asthma und Husten, Übelkeit aufgrund von Magenbeschwerden, Unruhe und Durst. In der japanischen Volksmedizin sind Japanische Mispeln zur Behandlung von Magenschmerzen, Geschwüren, chronischer Bronchitis, Krebs und Diabetes mellitus im Einsatz.18
Laut einer Studie der China Academy of Traditional Chinese Medicine heisst es in einem Artikel von 1994, dass der Hustensirup 'Pei Pa Kao' nachweislich sehr wirksam gegen Husten, Sputum und Asthma sei.10 Therapeutische Effekte von Blättern zur Linderung von Husten sind auch durch pharmakologische Ergebnisse in wissenschaftlichen Studien bestätigt.22
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Loquat-Bäume sind widerstandsfähig und benötigen nicht viel Wasser und Pflege. Sie sind zwar anfällig für Schädlinge, aber chemiefreie Massnahmen, wie das Umspannen der Fruchtstände mit Netzen oder Plastiktüten, sind weit verbreitet und können sehr wirksam sein. Entscheiden Sie sich beim Einkauf von Japanischen Wollmispeln am besten für Bio-Produkte, um die Belastung durch potenziell giftige und umweltschädliche landwirtschaftliche Anwendungen zu vermeiden.5
Zum CO2-Fussabdruck von Japanischen Wollmispeln konnten wir keine Zahlen finden. Die dänische Klimadatenbank Concito zeigt für Früchte wie Äpfel und Aprikosen einen Fussabdruck von 0,61 und 0,87 kg CO2eq/kg.23
Der Wasser-Fussabdruck von Japanischen Mispeln beträgt laut einer Studie aus Zypern (2020) 406 l Wasser pro 1 kg Früchte. Die benötigte Menge an künstlicher Bewässerung ist dabei mit 47 l/kg relativ gering - das restliche Wasser stammt aus Niederschlägen. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Loquats Bewässerungswasser sehr effektiv nutzen.6
Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?
Tierschutz - Artenschutz
Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) konkurriert in einigen Gebieten mit der einheimischen Vegetation, verdrängt diese und gilt daher als invasiv, so z.B. im Mittelmeerraum, auf den Galapagosinseln, in Australien, Neuseeland, Chile, Hawaii, Trinidad und Tobago, Réunion und Südafrika.17
Weltweites Vorkommen - Anbau
Die Japanische Mispel (Eriobotrya japonica), ein subtropischer, immergrüner Obstbaum, wuchs laut historischen Aufzeichnungen in den königlichen Gärten von König und Prinzessin in der Han-Dynastie Chinas vor 2000 Jahren an.16
Moderne Loquat-Kultivare sind aus einem einzigen Domestikationsereignis hervorgegangen. Die Provinz Hubei in China kommt als Ursprungszentrum der kultivierten Japanischen Mispel infrage. Im 12. Jahrhundert gelang die Japanische Wollmispel nach Japan, von wo sie den Rest der Welt erreichte.16
China ist der weltweit grösste Produzent von Nisperos und produziert ca. 80 % der weltweiten Loquat-Ernte - das sind ca. 1 Million Tonnen pro Jahr.16,17 Der Anbau hat sich aber in vielen Ländern verbreitet. Mehr als 30 Länder kultivieren Japanische Mispeln, darunter Japan, Indien, die Vereinigten Staaten, Brasilien, Türkei, Griechenland, Zypern und Spanien.15,17,18
Die Japanische Mispel ist ein langlebiger Baum, und auch über 90 Jahre alte Obstgärten sind noch ertragreich.17 Je nach Kultivierung wächst er in der Natur als Hochstamm (bis zu 10 m) oder Busch.
Wild zu finden
Das ursprüngliche und natürliche Verbreitungsgebiet der Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) ist China.19
Die Japanische Mispel gilt in Indien, Südasien, dem Mittelmeerraum, Australien, Neuseeland, Afrika, Nord-, Mittel- und Südamerika, den Westindischen Inseln und auf vielen Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean als eingebürgert. Im Allgemeinen sind Loquats zwischen dem 20. und 35. nördlichen und südlichen Breitengrad (Subtropen) zu finden.17
Aber auch nördlicher, z.B. in der Schweiz (im südlichen Tessin) gibt es einige verwildernde Exemplare.13
Eigener Anbau
Japanische Wollmispeln lassen sich an einem sonnigen bis halbschattigen, wind- und regengeschützten Standort im Garten, auf der Terrasse oder am Balkon anpflanzen. Die Pflanzen benötigen durchlässige Erde (z.B. Kübelpflanzenerde). Im Topf wachsen Wollmispeln 2-3 Meter hoch. Wählen Sie einen ausreichend grossen Pflanzkübel mit tiefem Schwerpunkt, damit die Pflanze auch bei kopflastigem Wuchs stabil steht und nicht umkippt.9
Halten Sie das Substrat zwischen Frühjahr und Herbst dauerhaft feucht, aber verhindern Sie Staunässe. Eine kurzfristige Trockenheit toleriert die Pflanze, sofern dies nicht allzu häufig vorkommt. Düngen Sie die Pflanze während der Wachstumsphase zwischen Mai und August jede 2. Woche.9
Der immergrüne, kleine Nispero-Baum (teilweise bis zu 10 m hoch) hat 10-30 cm lange, länglich-elliptische Blätter. Die Blattoberseite ist ledrig und glänzend, die Unterseite fein behaart. Die Blüten sind weiss und in endständigen Rispen angelegt. Früchte sind rund bis elliptisch, zwischen 2 und 6 cm gross, mit einem Durchschnittsgewicht von 30-40 g. Einige Sorten wiegen jedoch mehr - die grösste Sorte wiegt mehr als 200 g. Die Farbe des Fruchtfleischs und der Schale variiert von Sorte zu Sorte (weiss, gelb, orange). Im Inneren sind meist 3-4 grosse Samen enthalten. Der Anteil des Fruchtfleischs beträgt zwischen 60 und 80 %.13,17 Ab wann trägt die Japanische Wollmispel Früchte? Veredelte Bäume wachsen schneller und bilden bei guter Pflege im Frühjahr (zwischen Februar und Mai) Steinfrüchte aus.9
Einige wichtige, weltweit angebaute Loquat-Kultivare sind z.B. Advance (gelbe Schale, weisses Fruchtfleisch), Premier (lachsorangefarbene Schale mit Punkten, weisses Fruchtfleisch), Jiefangzhong (gelbe Schale und Fruchtfleisch) und Mammoth (orangefarbene Schale und Fruchtfleisch). Zu den spätreifenden Sorten gehören z.B. Ahdar (grün-gelbliche Schale, weisses Fruchtfleisch) und Tanaka (gelb-orange Schale, braun-oranges Fruchtfleisch), zu den frühreifenden Sorten z.B. Compagne (goldgelbe Schale, gelblich-weisses Fruchtfleisch), Mogi (gelbe Schale, hellgelbes Fruchtfleisch) und Thames Pride (gelbe Schale, blass-orangefarbenes Fruchtfleisch).15
Überwintern Sie die Japanische Wollmispel ab November in einem hellen, kühlen Raum (z.B. in einem Wintergarten oder einem unbeheizten Zimmer) mit Temperaturen von ca. 10 °C.9
Weiterführende Informationen
Die Japanische Wollmispel (Eriobotrya japonica) gehört zur Gattung Eriobotrya der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), während die in Europa heimische Echte Mispel (Mespilus germanica) zur Gattung Mespilus zählt. Beide Gattungen sind Teil der Familie der Rosengewächse.
Der Gattungsname Eriobotrya leitet sich von den griechischen Wörtern 'erion' (Wolle) und 'botrys' (Traube) für die wolligen, büschelartigen Rispen ab.14
Alternative Namen
Alternative Namen für die Japanische Wollmispel sind Japanische Mispel, Wollmispel, Loquat, Nispero (Níspero), Mispero und Nespolo.
Im Englischen ist sie als loquat und Japanese medlar bekannt. Die italienische Bezeichnung lautet Nespola, Nespolo del Giappone oder Nispolero, die spanische Níspero del Japón oder Mispero. Im Chinesischen heisst sie Pipa (Piba, Biba), im Japanischen Biwa (Bipa).
Vorsicht bei der Nennung des Namens 'Nespolo' ohne Namenserweiterung. Mit 'Nespolo' (ital.) ist häufig Nespolo commune, die Echte Mispel (Mespilus germanica) gemeint.
Lateinische Synonyme sind Mespilus japonica Thunb., Mespilus pomifera Roxb. ex W.Hunter, Photinia japonica (Thunb.) Hemsl., Rhaphiolepis loquata B.B.Liu & J.Wen.19
Sonstige Anwendungen
Die stärkereichen Kerne der Japanischen Mispel dienten auch zur Herstellung von Wein.17
In Indien und Ostafrika wachsen Loquats häufig an den Grenzen der Wohngebiete, um Ziegen und Vieh zu füttern. Sie sind auch als Zierbaum, Heckenbaum und Schattenbaum in Gärten, Parks, an Strassenrändern und Gehwegen beliebt. Das Holz ist rosafarben, hart, dicht gemasert und kommt bei der Möbelherstellung zum Einsatz. Zudem eignet es sich für die Herstellung von Saiteninstrumenten.17
Literaturverzeichnis - 23 Quellen
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2. | Kranz B. Das grosse Buch der Früchte. Exotische und einheimische Arten. München: Südwest Verlag. 1981. |
3. | Peukert MJ. Speierling (Sorbus domestica) und Mispel (Mespilus germanica) – zwei seltene Wildobstarten auf unseren Streuobstwiesen. Grossstadtgrün, Ausgabe II (Streuobstwiesen). BUND Frankfurt. 2015:35. |
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7. | Roger JDP. Heilkräfte der Nahrung. Ein Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich; 2006: 286-287. |
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10. | Li ZL, Dai BQ et al. Pharmacological studies of nin jion pei pa koa. Zhongguo Zhong Yao Za Zhi. 1994;19(6):362-365, 384. |
11. | MAFF Ministry of Agriculture, Forestry and Fisheries Japan. Cyanogenic glycosides in loquat seeds. PDF. |
12. | Liu Y, Zhang W et al. Biological activities of extracts from loquat (Eriobotrya japonica Lindl.): a review. International Journal of Molecular Sciences. 2016;17(12):1983. |
13. | Infoflora ch: Eriobotrya japonica (Thunb.) Lindl. |
14. | Missouri Botanical Garden org: Eriobotrya japonica. |
15. | Shah HMS, Khan AS, Singh Z, Ayyub S. Postharvest biology and technology of loquat (Eriobotrya japonica Lindl.). Foods. 2023;12(6):1329. |
16. | Wang Y, Shahid MQ et al. Footprints of domestication revealed by RAD-tag resequencing in loquat: SNP data reveals a non-significant domestication bottleneck and a single domestication event. BMC Genomics. 2017;18:354. |
17. | CABI Digital Library: Eriobotrya japonica (loquat). 2016. |
18. | Zhu X, Wang L et al. Traditional uses, phytochemistry, pharmacology, and toxicity of Eriobotrya japonica leaves: A summary. J Ethnopharmacol. 2022;298:115566. |
19. | Royal Botanical Gardens Kew. Plants of the World Online. Eriobotrya japonica (Thunb.) Lindl. |
20. | Pawłowska AM, Żurek N et al. Antioxidant and antiproliferative activities of phenolic extracts of Eriobotrya japonica (Thunb.) lindl. Fruits and leaves. Plants. 2023;12(18):3221. |
21. | Abdel Raoof GF, Said A, Ismail S. Assessment of the chemical composition, antimicrobial potential and cytotoxic activity of Eriobotrya japonica fruits. Egyptian Journal of Chemistry. 2021;64(10):5493–5502. |
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23. | Concito. The big climate database. Version 1.2. Apple. Apricot. |
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