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Cherimoya (Annona Cherimola)

Die Cherimoya (Annona Cherimola) ist eine exotische, sehr süsse Frucht. Die Delikatesse enthält viele Vitamine und hat einen hohen Nährwert.
79%
Wasser
 89
Makronährstoff Kohlenhydrate 88.73%
/08
Makronährstoff Proteine 7.87%
/03
Makronährstoff Fette 3.41%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.2g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Cherimoya oder Chirimoya (Annona cherimola) nennt man wegen ihrer Süsse gelegentlich auch Zuckerapfel, doch das wäre die Schuppenannone.

Verwendung in der Küche:

Der charakteristische cremige Geschmack der Cherimoya ist eine Mischung aus Birne, Banane, Mango und Papaya. Die Cherimoya ist eine herzförmige, etwa faustgrosse exotische Frucht. Sie hat eine graugrüne, flach genoppte, samtige Hautschale. Das Fruchtfleisch ist weich, weiss, süss und saftig. Es kann je nach Frucht einige bis sehr viele braun-schwarze längliche Kerne enthalten. Zum rohen Verzehr der Frucht schneidet man sie längs auf und entfernt den Fruchtstiel. Um Oxidation und Verfärbung zu vermeiden, gibt man auf das angeschnittene cremefarbene Fruchtfleisch ein paar Tropfen Zitronen- oder Limettensaft.

Die Cherimoya löffelt man wie eine Kiwi aus ihrer Schale, wobei man die Kerne nicht mitisst. Anders als bei vielen exotischen Früchten ist sogar die gewaschene Haut - wenn aus biologischem Anbau - essbar. Das feine Fruchtfleisch eignet sich als kalte Saucenzutat oder lässt sich als köstliche Nachspeise, in Mixgetränken oder Eiscremes verarbeiten. Beim Verarbeiten der Frucht oder des Safts sollten Sie auf Ihre Kleidung besonders Acht geben. Der Saft verursacht kaum entfernbare Flecken auf dem Gewebe. Es bleibt ein ewig gelber Fleck bestehen. Kocht man die Cherimoya, büsst sie an Geschmack ein und verliert viele Vitamine.

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Einkauf - wo kaufen?

Die Cherimoya gehört zu den typischen Winterfrüchten. Ihre Saison startet im September und dauert bis Februar (teilweise bis April). In dieser Zeit ist sie in Europa und Nordamerika im Supermarkt bei den exotischen Früchten zu finden. Auch die meisten Grossverteiler wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer etc. haben sie dann im Angebot.

Im unreifen Zustand fühlt sie sich noch sehr fest an. Es lohnt sich, sie in diesem Zustand zu kaufen, wenn man ein bis zwei Tage warten kann, weil man dann mit etwas Erfahrung den für eine Person "richtigen Reifegrad" abwarten kann, denn einige Konsumenten wünschen sich mehr Fruchtigkeit (Fruchtsäure), andere mehr das überaus Süsse.

Erst, wenn das Fruchtfleisch der graugrünen Frucht auf sanften Druck leicht nachgibt, ist sie reif. Die Festigkeit sollte dann wie die einer Avocado oder Mango sein. Zu ihrem Schutz ist sie oft noch in ein Schaumnetz verpackt.

Wild zu finden:

In den Andenausläufern findet man die Cherimoya in einer Höhe von 1500 bis 1900 m über Meer an immergrünen, wilden und bis zu 9 Meter hohen, strauchigen Bäumen.

Lagerung:

Die Cherimoya ist eine klimakterische Obstsorte, d.h. sie reift bei Raumtemperatur nach. Hat sie den Reifegrad erreicht, sollte man sie möglichst schnell essen oder verarbeiten. Lagern Sie die Cherimoya nicht lange unter 13 °C, da sie keine Kälte verträgt, ähnlich wie Bananen. Als Trick können Sie einen Teil des Einkaufs aber dennoch einige Tage im Kühlschrank halten und so verhindern, dass alle miteinander reifen. Ab 10 °C verzögert sich der Reifevorgang.3 Man kann jeweils den Bedarf für den nächsten Tag aus dem Kühlschrank nehmen.

Inhaltsstoffe - Nährwert - Kalorien:

Die Frucht verdankt ihre Süsse den Zuckerarten Fructose, Saccharose und Glukose ungefähr zu gleichen Anteilen. Die Cherimoya enthält kaum Fett, dafür aber Ballaststoffe. Sie ist eine typische Dessertfrucht, doch kein Superfood, denn die Inhaltsstoffe sind wohl wie bei fast jeder Frucht gesund aber keine sind in eihem besonders hohen Mass vorhanden.

Die säurearme Cremefrucht hat 13 mg an Vitamin C, doch die Erdbeere z.B. hat davon 59 mg. Beim Vitamin B-Komplex überwiegt mit 0,26 mg der Anteil an Pyridoxin (B6), gefolgt von Folat von 23 µg, was den Tagesbedarf noch mit 12 % abdeckt. Natrülich enthält die Cherimoya auch etwas Thiamin (B1), gefolgt von Riboflavin (B2), Pantothensäure (Vitamin B5) und Niacin (B3). Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Phosphor, Calcium, Eisen und Zink sind vorhanden.1 An Aminosäuren liegt bei Tryptophan mit 0.03 g 13 % des Tagesbedarfs vor. Chirimoya bietet wenig Fett an, doch die Zusammensetzung ist ausserordentlich gut in Richtung Omega-3-Fettsäuren (ALA).1 Siehe die Inhaltsstofftabellen unter dem Text oder im "Klick Inhaltsstofftabellen", um die Abdeckung des Tagesbedarfs einzusehen.

Gesundheitliche Aspekte - Wirkungen:

Die in der Cherimoya enthaltenen wichtigen Antioxidantien helfen den Cholesterinwert des schlechten LDL zu senken und den Gallensaft zu absorbieren. Der hohe Kaliumgehalt hilft den Blutdruck zu regulieren. Dies ist sehr bedeutend für das Herz und die Herzkranzgefässe. Nach einer Magendarmentzündung kann Kalium helfen den reduzierten Mineralstoffspeicher wieder aufzufüllen. Die Ballaststoffe fördern den Darmtransit und verbessern die Darmflora.

Niacin (Nikotinsäure) spielt bei der Energieversorgung im Körper eine bedeutende Rolle. Unter anderem fördert Niacin im Gehirn die Bildung von Botenstoffen. Diese transportieren Informationen von Nervenzelle zu Nervenzelle. Ein eventueller Niacinmangel kann zu Reizbarkeit oder gar zu depressiven Verstimmungen führen. In geeigneten Mengen wirkt sich das Niacin positiv auf die Gesundheit aus. So hilft es etwa bei Arteriosklerose. Für die Regeneration der Muskeln, Nerven, DNA und der Haut ist der Glukoseanteil verantwortlich.

Die Cherimoya birgt zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Trotzdem sollte man bei ihrem Genuss wegen des hohen Zuckeranteils massvoll bleiben.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen:

Die Kerne enthalten giftige Alkaloide, weshalb man sie nicht mitessen darf. Die Samen nutzt man als Insektizid, bei parasitären Hautkrankheiten sowie als starkes Brech- und Abführmittel.2

Auch das enthaltene Niacin (Vitamin B3) ergibt Nebenwirkungen, wenn es die Tagesdosis von 15 mg übersteigt. Das wären allerdings gegen 3 kg Cherimoya. Da der Körper das Vitamin Niacin teilweise selber produziert, ist eine Schätzung des täglichen Bedarfs recht schwierig. Führt man dem Körper zu viel Niacin zu, kann es zu einer Überdosis kommen. Die Folgen sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Hautrötungen oder andere Vergiftungserscheinungen. Mangelerkrankungen von Niacin (Pellagra) trifft man nur in sehr armen Regionen mit Nahrungsknappheit an. Früher trat dies häufig dort auf, wo die Nahrung nur aus Mais und Sorghumhirse bestand.

Diabetiker sollten diese Frucht wegen des hohen Traubenzuckergehalts (Glukose) nur mit Vorsicht geniessen.

Verwendung als Heilpflanze:

Die gekochte Schale aus biologischem Anbau verwendet man gegen chronische Colitis (Entzündung des Dickdarms). Das fettarme, aber sehr kohlenhydratreiche Fruchtfleisch der Cherimoya wirkt bei Schwäche und Anämie (Blutarmut).

Vorkommen:

Ursprünglich aus Equador und Peru stammend, baut man heute die Cherimoya als Obstbaum auch in den Subtropen und in höheren Lagen der Tropen an. So z.B. in Brasilien, Mexiko, Kalifornien, Israel und auf den Kanarischen Inseln. In Europa kommt der Baum in Süditalien, Andalusien und auf der Insel Madeira vor.

Anbau - Ernte:

Interessant ist, dass fast keine Selbstbestäubung der Blüten stattfindet. Dies geschieht durch ein kleines Insekt (Glanzkäfer), das wetterbedingt nur unregelmässig ausfliegt. Zudem sind die duftenden Blüten nur wenige Stunden für die Befruchtung geöffnet. Aus diesem Grund befruchtet man Blüten auf Cherimoya-Plantagenbäumen künstlich. Dies ist teilweise auch in den Ursprungsgebieten üblich. Die Früchte brauchen für ihr Wachstum nach der Bestäubung etwa fünf bis acht Monate. An einem ausgewachsenen Baum wachsen nur 20-40 Annonen-Früchte heran. Man erntet die Chirimoya der besseren Haltbarkeit zuliebe in noch unreifem Zustand. So verträgt sie auch den langen Transport unbeschadet. Der Aufwand, bis die Frucht in den Läden ist, rechtfertigt den Preis der feinen exotischen Frucht mit dem aussergewöhnlichen Aroma.

Verwechslungsgefahr:

Zur Familie der Annonengewächse gehören einige sehr ähnlich aussehende Früchte. Die Annona reticulata, also Netzannone (Ochsenherz, bullock's heart, custard apple), ist der Cherimoya am ähnlichsten.

Auch sehr ähnlich der Cherimoya ist der Zimtapfel (Annona squamosa, Zuckerapfel, Schuppenannone), doch die Schale des Zimtapfels weist gewölbte Schuppen auf, die sich bei Reife leicht voneinander lösen.

Ausser den vier Arten Cherimoya, Netzannone, Stachelannone und Schuppenannone gibt es einige weitere essbare Früchte aus der Gattung Annona.

Allgemeine Informationen:

Die Cherimoya (Annona cherimola) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Annonengewächse (Annonaceae).3 Der Name Cherimoya ist eine Ableitung von der spanischen Bezeichnung "chirimoya" oder "chirimoyo". Diese Bezeichnungen sind auf einen nicht näher bekannten indianischen Namen zurückzuführen. Vermutlich kommt der Name mit der Bedeutung "frische, runde Frucht" aus dem peruanischen Quechua (ciri und muyu), was "kalt" und "Kreis" aussagt.4

Die Cherimoya gehört zur Gattung der Annonen. In der Gattung der Annonen gibt es etwa 80 Arten. Sie entwickeln sich nur spärlich durch die freie Bestäubung. Jede Art hat ihr spezielles Aroma. Die Cherimoya (Annona cherimola, Chirimoya, Jamaikaapfel, Rahmapfel, Süsssack, Zuckerapfel) ist die wirtschaftlich wichtigste Annone. Durch unterschiedliche Namen in verschiedenen Sprachen kommen Begriffe wie Annona, Rahmapfel, Süsssack etc. auch für andere Annona-Arten vor.

Wirtschaftlich auch von Bedeutung sind die zur Gattung der Annona gehörenden Netzannonen (Annona reticulata), die Stachelannonen (Annona muricata, Sauersack, Graviola), der Zimtapfel (Annona squamosa, Schuppenannone) und die Atemoya (Annona ×atemoya). Die Atemoya ist eine Kreuzung (Hybrid) der Annona cherimola und der Annona squamosa.5 Die Netzannone und die Stachelannone sind in Europa oft nur in Fruchtsäften vertreten.

Weniger bekannt sind z.B. die Ilama (Annona macroprophyllata), die Schmalkronige Annone (Annona stenopetala) und der Schleimapfel (Annona mucosa Jacq.).

Wiss. N. Englisch Deutsch Trivialnamen* Kunstnamen**
Annona cherimola Cherimoya, Custard apple Cherimoya Jamaika-, Rahm-, Zuckerapfel, Süsssack Annona (bei allen falsch!)
Annona reticulata Wild-sweetsop, Bull's heart, Bullock's-heart, Ox-heart Netzannone Ochsenherz, Süssapfel, Buddhafrucht, Sharifa Custard apple, Cachiman
Annona squamosa Sugar apple, Sweetsop Schuppenannone Zimtapfel Rahmapfel, Süsssack, Puddingapfel
Annona muricata Soursop, Graviola, Guyabano Stachelannone Sauersack, Graviola, Guanabana, Corossol
Annona mucosa J Wild sugar apple Schleimapfel Rollinia mucosa Biribá, Wild sweetsop
Annona senegalensis African custard-apple, Wild custard apple, Wild soursop Senegalesische Annone Affenspeise, Senegalapfel
Annona purpurea Soncoya Annona purpurea Annona manicote
Annona macro-prophyllata Ilama Ilama Annona diversifolia
cherimola x squamosa Atemoya Atemoya
Die Bezeichnung Annone oder Anone (anón) ist der Gattungsname, weshalb man ihn bei jeder Art fälschlicherweise als Name nennt. Dieser Name ist nicht spezifisch. Bei vielen Bildersammlungen wie fotolia, Adobe, pixabay etc. sind Arten mit Cherimoya oder mit anderen Namen verwechselt.
*Trivialnamen sind Begriffe, die lt. Wikipedia aus der Alltagssprache kommen und leichter verständlich sind. **Kunstnamen sind neue künstliche Namen, die sich manchmal von echten Trivialnamen ableiten, oft sind es auch Phantasienamen.

Literatur - Quellen:

  1. United States Department of Agriculture (USDA).
  2. Morton JF. Fruits of warm climates. Cherimoya. Miami: Distributed by Ceative Resouces Systems; 1987. S 65-69.
  3. Deutschsprachige Wikipedia: Cherimoya.
  4. Rehm S, Espig G. Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer; 1976. ISBN3-8001-4108-6
  5. Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Berlin: Springer-Verlag;1977 ISBN 3-540-08185-2.
AutorInnen: Beatrice Lippuner |

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