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Papaya - Gesundheit

Papaya weist sekundäre Pflanzenstoffe auf, die zur Gesundheit beitragen können.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Reife Papayas sind mit 43 kcal/100g sehr kalorienarme Früchte. Sie bestehen zu ca. 88 % aus Wasser, sehr ähnlich wie Melonen, deren Wassergehalt bei über 90 % liegt. Der Kohlenhydratanteil beträgt ca. 11 %, wovon ca. 8 % Zucker sind. Proteine und Fette sind kaum vorhanden, der Vitamingehalt bei Papayas ist aber nicht zu unterschätzen.

Eine reife Papaya bzw. Baummelone enthält pro 100 g 61 mg Vitamin C. Dies sind ca. 76 % des täglichen Bedarfs (ca. 80 mg) und mehr, als die vielversprechenden Zitrusfrüchte Zitrone oder Orange (53 mg/100g) haben. Sehr gute Vitamin-C-Lieferanten sind Gemüsepaprika mit 184 mg/100g, Sanddornbeeren (450 mg/100g) oder Kräuter (frischer Bärlauch: 150 mg/100g, frischer Thymian: 160 mg/100g, Giersch: 140 mg/100g). Vitamin C ist ein sehr wichtiges Antioxidans und eine ausreichende Zufuhr dieses wasserlöslichen Vitamins trägt entscheidend zu einem gesunden Immunsystem bei.3

Folsäure ist (als Vorstufe Folat) in Papayas mit 37 µg/100g ganz gut vertreten und vergleichbar mit Chicorée und Granatapfel. Das ehemals als Vitamin B9 oder B11 bezeichnete, wasserlösliche Vitamin kommt in Hülsenfrüchten, grünem Blattgemüse und Getreideprodukten in hohen Mengen vor: Kichererbsen, gekocht (172 µg/100g), Grünkohl (141 µg/100g) und Weizenkeime (281 µg/100g).3 Ein ausreichender täglicher Konsum ist vor allem vor und während der Schwangerschaft wichtig. Neben der Entwicklung des Zentralnervensystems von Föten fördert genügend Folsäure u.a. auch ein gutes Zellwachstum und den Eiweiss-Stoffwechsel. Jugendlichen und Erwachsenen empfiehlt man täglich ca. 300 µg, Schwangeren 550 µg Folsäure.4

100 g reife Papayas enthalten 47 µg Vitamin A, dies ist deutlich weniger, als die orange Farbe des Fruchtfleischs vermuten lässt. Aber die Farbe ist nicht immer ausschlaggebend. Die Fenchelknolle und Frühlingszwiebeln haben ganz ähnliche Werte. Der Körper nimmt Vitamin A in Form von Provitamin A oder Carotinoiden aus Pflanzen auf. Rohe Karotten sind mit 835 µg/100g sehr gute Lieferanten des Retinoläquivalents (RAE). Um die Aufnahme dieses Vitamins zu verbessern, lohnt es sich, die Nahrungsmittel zu zerkleinern, idealerweise zu pürieren oder sehr gut zu kauen und gründlich einzuspeicheln. Dies ist beim frischen Karottensaft ersichtlich, dieser bringt mit 956 µg/100g noch mehr Vitamin A.3 Die Bioverfügbarkeit verbessert sich nochmals durch schonendes Erhitzen und geringe Fettzugabe.5 Das fettlösliche Vitamin ist sehr wichtig für den Sehvorgang und ist auch an der Immunabwehr beteiligt.

Papayas liefern neben Kalium (182 mg/100g) auch noch geringe Mengen an Magnesium (21 mg/100g) und am essenziellen (essenziellen) Mengenelement Calcium (20 mg/100g).3

Die gesamten Inhaltsstoffe einer reifen Papaya (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Insbesondere grüne Papayas enthalten Papain, ein Enzym, das unserem Verdauungsenzym Pepsin sehr ähnlich ist. Es soll die Verdauung fördern und Beschwerden im Magen-Darm-Trakt lindern. Papain ist auch in den Kernen der reifen Papaya enthalten und soll auch gegen Darmparasiten wirken.7 Papaya enthält zudem ein proteolytisches Enzym "Ch-papain", das man aus dem Latex der Papaya (Carica papaya) isoliert und bei Bandscheibenvorfällen anwendet.8 Diese beiden Enzyme können Entzündungen im Körper lindern und die Heilung von Verbrennungen verbessern.9

Ein hoher Gehalt an Vitamin A kann zudem Hautkrankheiten wie Ekzeme, Furunkulose oder Akne lindern.12 Papaya-Bestandteile sollen auch bei Warzen, Hühneraugen oder anderen Verhärtungen der Haut helfen.9

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Papaya kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Papayafrucht enthält folgende sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Polyphenole: Phenolsäuren (Ferulasäure,6 Kaffeesäure, Salicylsäure16) und Flavonoide (Quercentin, Kaempferol,6 Anthocyane, Myricetin, Flavonole, Flavone16)
  • Alkaloide: Nikotin, Cholin und Carpain6
  • Schwefelhaltige Verbindungen: Glukosinolate6
  • Isoprenoide: Carotinoide (Beta-Carotin,6 Lycopin,10 Lutein6) und Saponine29

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Papaya abhängig von der Sorte, dem Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

In-vitro- und In-vivo-Studien zeigen, dass Papaya-Extrakte und assoziierte sekundäre Pflanzenstoffe entzündungshemmende und immunmodulatorische Eigenschaften haben. Allerdings fehlen dazu noch klinische Studien, die eine einheitliche, zuverlässige und effiziente Extraktionsmethode der in Papaya enthaltenen Stoffe voraussetzen.6

Carpain, das wichtigste Alkaloid der Papaya, sowie das Flavonoid Quercentin haben in Studien Wirkung gegen das durch einen Virus ausgelöste Dengue-Fieber gezeigt. Carpain, das man besonders in Papaya-Blättern konzentriert vorfindet, besitzt zudem nachgewiesene anti-thrombozytopenische (Thrombozytopenie = Mangel an Blutblättchen), antitumorale und anti-parasitäre Eigenschaften.30

Auch bei Krebs spricht man Papayas eine positive Wirkung zu. In einer Laborstudie konnte man beweisen, dass das in Papaya-Saft enthaltene Isoprenoid Lycopin zum Zelltod von Leberkrebszellen führte.10 Studien zur Vorbeugung von Prostatakrebs zeigen, dass Lycopin als Antioxidans seine Wirkung entfaltet.11 Zwei weitere Studien veranschaulichen, dass die Kombination der im Fruchtfleisch von Papaya enthaltenen bioaktiven Stoffe das Wachstum von Brustkrebszellen hemmen. Morimoto et al. sicherten sich 2008 ein Patent für die entdeckte Wirksamkeit eines Extrakts verschiedener Teile der Papaya zur Vorbeugung, Behandlung oder Verbesserung vieler Krebsarten: Magen-, Lungen-, Bauchspeicheldrüsen-, Darm-, Leber-, Eierstock-, Neuroblastom- und weitere Krebsarten sowie Lymphome, Leukämien und andere Blutkrebse. Für die Wirksamkeit von Papaya gegen Krebs gibt es ausschliesslich In-vitro-Studien, die aber eine Veränderung des Krebswachstums beweisen. Man empfiehlt daher, mehr Studien über Bioaktivstoffe in C. papaya und ihre Antikrebsaktivität durchzuführen.10

Eine Untersuchung zu Stoffwechselstörungen zeigte, dass die Nährstoff- und phytochemische Zusammensetzung von Papaya in experimentellen In-vivo- und In-vitro-Modellen hypoglykämisches, hypolipidämisches und blutdrucksenkendes Potenzial und eine erhöhte antioxidative Aktivität besitzt. Weitere Studien für die Entwicklung von Nutrazeutika auf Basis von Papaya-Extrakten zur Behandlung und Prävention von Übergewicht und Stoffwechselstörungen sind noch ausstehend.29

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Den hemmenden Fortpflanzungseffekt der Papayasamen, den sich viele Naturvölker zunutze machen, konnte man durch Versuche an Hasen beweisen.13

Nimmt man zu viel von Papaya-Blattextrakten (z.B. in Form von Kapseln) zu sich, kann das enthaltene Papain zu einer Unterzuckerung führen. Allerdings wirken diese Extrakte auch antioxidativ und verbessern das Lipidprofil sowie die Funktionen von Leber und Bauchspeicheldrüse, wie man bei In-vivo-Studien feststellte (nicht am Menschen durchgeführt).14

Da man den im Milchsaft der unreifen Papaya enthaltenen Latex und das Papain auch zum Zartmachen von Fleisch verwendet, kann dieses Fleisch bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen auslösen.15

Volksmedizin - Naturheilkunde

Die Verwendung von Papayas als Medizin ist in tropischen Gebieten sehr üblich. Nicht nur der Gehalt an Vitamin C und Provitamin A soll die Gesundheit fördern. Mit Pflanzenbestandteilen wie Frucht, Blättern, Samen und Wurzeln behandelt man Hautkrankheiten und Verdauungsbeschwerden und man wendet sie auch zur Fruchtbarkeitskontrolle an.16

Literaturverzeichnis - 16 Quellen

3.USDA United States Department of Agriculture.
4.

Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Höchstmengen für Folsäure in Lebensmitteln inklusive Nahrungsergänzungsmitteln. 2021.

5.

Livny O, Reifen R et al. Beta-carotene bioavailability from differently processed carrot meals in human ileostomy volunteers. European Journal of Clinical Nutrition. 2003;42(6):338-345.

6.

Pandey S, Cabot PJ et al. Anti-inflammatory and immunomodulatory properties of Carica papaya. Journal of Immunotoxicology. 2016;13(4):590-602.

7.

Okeniyi JA, Ogunlesi TA et al. Effectiveness of dried Carica papaya seeds against human intestinal parasitosis: a pilot study. J Med Food. 2007;10(1):

8.

Oppel F, George HH et al. Die Chemonukleolyse mit "Ch-papain": Erfahrungen an 100 Fällen. Lendenwirbelsäulenerkrankungen mit Beteiligung am Nervensystem. Neuroorthopädie. Springer: Heidelberg. 1984.

9.

Aravind G, Debjit B et al. Traditional and medicinal uses of Carica papaya. Journal of Medicinal Plants Studies. 2013;1(1):7-15.

10.

Nguyen T, Shaw PN et al. Anticancer activity of Carica papaya: A review. Molecular Nutrition & Food Research. 2013;57(1):152-164.

11.

Jian L, Lee AH, Binns CW. Tea and lycopene protect against prostate cancer. Asia Pac J Clin Nutr. 2007;16(Suppl 1):453-457.

12.Roger JDP. Heilkräfte der Nahrung. Ein Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich. 2006.
13.

Lohiya NK, Mishra PK et al. Reversible azoospermia by oral administration of the benzene chromatographic fraction of the chloroform extract of the seeds of Carica papaya in rabbits. Adv Contracept. 1999;15(2):141-161.

14.

Juárez-Rojop IE, Díaz-Zagoya JC et al. Hypoglycemic effect of Carica papaya leaves in streptozotocin-induced diabetic rats. BMC Complement Altern Med. 2012 Nov 28;12:236.

15.

Khatun MN, Saeid A, Mozumder NHMR et al. Extraction, purification and characterization of papain enzyme from papaya. Food Research. April 2023;7(2):241-247.

16.

Ikram EHK, Stanley R et al. Phytochemicals of papaya and its traditional health and culinary uses - A review. Journal of Food Composition and Analysis. 2015;41:201-211.

29.

Santana LF, Inada AC et al. Nutraceutical potential of Carica papaya in metabolic syndrome. Nutrients. 2019;11(7):1608.

30.

Shrivastava N, Alagarasu K et al. Antiviral & platelet-protective properties of Carica papaya in dengue. Indian J Med Res. 2022;156(3):459–463.

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