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Laminaria (Kelp, Tangwälder), roh

Die Laminaria, eine Braunalgen-Gattung, bezeichnet man auch als Kelp Algen. Sie bilden ausgedehnte Tangwälder. Problematisch ist der hohe Iod-Gehalt.
81,6%
Wasser
81
Makronährstoff Kohlenhydrate 81.03%
/14
Makronährstoff Proteine 14.23%
/05
Makronährstoff Fette 4.74%
Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.
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Nährstofftabellen

Laminaria ist eine Braunalgen-Gattung aus der Ordnung der Laminariales. Einige Gattungen daraus bezeichnet man auch allgemein als Tang, oder mit dem aus dem Englischen übernommenen Wort Kelp.

Verwendung in der Küche:

Die festen, fleischigen Blätter schmecken salzig bis rauchig und typisch nach Alge.

Beim Kochen von Hülsenfrüchten wie Linsen und Bohnen kann man ein Stück Braunalge zugeben. Die enthaltene Glutaminsäure macht die Hülsenfrüchte zarter und verkürzt die Garzeit. Ausserdem erhöht sich dadurch die Verdaulichkeit beider Zutaten.

Kelp Algen haben einen besonders erfrischenden Effekt und man verwendet sie auch als Beautymaske gegen trockene Haut im Gesicht, an Händen und Füssen. Laminaria kultiviert man auch zur Gewinnung von Alginat.

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
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Inhaltsstoffe:

Algen besitzen die Fähigkeit, Mineralstoffe und Spurenelemente aus dem Wasser zu absorbieren. Laminaria Algen sind somit reich an Mineralstoffen wie Magnesium, Calcium und Kalium und natürlichen Antioxidantien, wie Carotinoide, Alkaloide und Flavonoide.

Der Iod-Gehalt ist sehr hoch mit durchschnittlich 70 - 300 mg/100g Trockenalge, kann aber je nach Alge, Anbauregion, Lagerung, Verarbeitung etc. deutlich variieren.

Nebst dem hohem Iod Gehalt, enthalten die Laminaria Algen auch viel Glutaminsäure. Sie verleiht der Alge den würzigen Geschmack Umami. Eher hoch ist auch der Salzgehalt.

Die Laminaria-Arten akkumulieren Iod bis zum 30.000fachen des Gehalts im Meerwasser. Damit sind sie von allen Lebewesen die stärksten Iod-Akkumulierer. Der Iod-Gehalt von Fingertang (Laminaria digitata) kann 0,25 bis 5 % der Trockenmasse betragen.1

Auch die Metalle Kupfer, Mangan und Eisen werden angereichert und als Spurenelemente für die Aktivierung von Enzymen oder für den Elektronentransport bei der Photosynthese genutzt. Die höchsten Gehalte wurden im Haftorgan gefunden.1

In den Zellwänden finden sich die Phykokolloide Alginat und Fucoidan. Als Speicher-Kohlenhydrate kommen Laminaran und "Mannit.." vor.1

Gefahren / Unverträglichkeiten:

Bei Algenprodukten sollte man darauf achten, dass sie Informationen zum Jodgehalt, zur maximalen empfohlenen täglichen Verzehrmenge und zur Zubereitung enthalten. Nur so kann man als Verbraucher abschätzen, wie hoch die Jodaufnahme ist und eine zu hohe Aufnahme vermeiden.

Der Jodgehalt lässt sich durch mehrstündiges Wässern mit Wasserwechsel und/oder Kochen um über 95% reduzieren.
Dennoch enthalten manche Laminaria Algen so viel Jod, dass man leicht die empfohlene maximale Aufnahmemenge von 500 µg Iod pro Tag überschreiten kann. Algen kann man auch roh essen.

Aufgrund des hohen Iod Gehaltes sollten besonders Menschen mit Schilddrüsenproblemen vorsichtig im Umgang mit Laminaria Algen sein. Die zusammengefassten Werte hier (USDA) stimmen wegen der grossen Variabilität nicht. Siehe bei den Spezies.

Allgemeine Information:

Man kennt ca. 30 verschiedene Arten aus der Gattung der Laminaria, darunter den Fingertang (Laminaria digitata) und den Palmentang (Laminaria hyperborea). Die Braunalgen bilden ausgedehnte Tangwälder an den Küsten von Nord- und Südatlantik und Pazifik (z.B. Tasmanien).

Zahlreiche früher zu Laminaria gezählte Arten wie Laminaria japonica (Japanischer Blatttang bzw. Kombu) und Laminaria saccharina (Zuckertang) hat man nach molekulargenetischen Untersuchungen 2006 als eine eigene Gattung Saccharina abgetrennt.

Laminaria Algen können teilweise extreme Mengen an Jod anreichern und man sollte sie deshalb nur in geringen Mengen verzehren.

Die Alge ist in frischer Form, in Essig eingelegt und getrocknet zum Verzehr geeignet. Kelp Algen findet man auch in Pulver Form als Nahrungsergänzungsmittel.
Ob die in Europa meist getrockneten Kelp Algen "roh" sind, hängt stark von dem angewandten Trocknungsprozess und der Verarbeitung ab.

Vorkommen:

Aus Wikipedia: Die Gattung Laminaria ist hauptsächlich im kühl-gemässigten Wasser im Nordpazifik, Nordatlantik (auch in Nordsee, Ostsee und Mittelmeer) und Südatlantik verbreitet." (Nach unserer Ansicht falsch: "Sie fehlt im westlichen Südamerika, in Australien und der Antarktis.1

Laminaria wächst auf felsigem Untergrund im Sublitoral und bildet dort ausgedehnte Tangwälder. Sie kann von der Niedrigwasserlinie bis zu einer Meerestiefe vordringen, in der noch mindestens 1 % des Lichtes verfügbar ist. Daher ist ihre maximale Tiefe von der Durchsichtigkeit des Wassers abhängig.1

Im trüben Wasser der Nordsee ist der Palmentang (Laminaria hyperborea) auf eine Tiefe bis 8 Meter beschränkt. Die tiefsten Vorkommen bis 95 Meter im klaren Wasser erreichen Laminaria ochroleuca und Laminaria rodriguezii im Mittelmeer und Laminaria brasiliensis vor der Küste von Brasilien.1

Die Laminaria-Arten besitzen eine wichtige Funktion im Ökosystem der Tangwälder, denn sie bieten zahlreichen Arten von Algen, Tieren und Mikroorganismen ein Habitat. Einige mikroskopisch kleine Algen leben als Endophyten innerhalb der Laminarien, ... Unter den Arten, die an Laminarien fressen, haben die Seeigel den stärksten Einfluss. Insbesondere Seeigel der Gattung Strongylocentrotus, die sich nach Überfischung massenhaft vermehrt haben, können ganze Tangwälder abfressen und völlig zerstören, so dass nur der nackte Grund übrigbleibt.1

Literatur / Quellen:

  1. Wikipedia. Laminaria [Internet]. Version vom 10.07.2018

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