Stiftung Gesundheit & Ernährung
S t i f t u n g
Gesundheit & Ernährung
Schweiz
QR Code
Beste Aussichten für Ihre Gesundheit

Meersalz (roh?, bio?)

Meersalz ist verdunstetes Meerwasser. Der wohl bekannteste Vertreter auf dem Markt ist das handgeschöpfte "Fleur de Sel". Roh? Bio?
Die von uns zusammengetragenen Informationen zu der Zutat entsprechen dem Standard der USDA Datenbank.
2%
Wasser
 00
Makronährstoff Kohlenhydrate 0%
/00
Makronährstoff Proteine 0%
/00
Makronährstoff Fette 0%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Meersalz ist ein aus Meerwasser gewonnenes Salz, das man genau wie Steinsalz zum Würzen von rohen und gekochten Speisen verwendet. Bio-Meersalz gibt es nicht.

Verwendung in der Küche

Meersalz ist die Bezeichnung für Salz, das man durch Verdunstung von Meerwasser (oder aber auch Wasser von Salzwasserseen) gewinnt. Meersalz ist wie Steinsalz ein Speisesalz (Tafelsalz), ein zum Verzehr geeignetes Salz. Dieser Artikel handelt spezifisch von Meersalz. Im Artikel "Salz, Tafelsalz" können Sie mehr über Speisesalz im Allgemeinen erfahren.

Generell sind die Salzkristalle von Meersalz aufgrund des Restfeuchtegehalts grösser und gröber als diejenige von Steinsalz. Die Grösse ist jedoch variabel und gemäss den Meersalzstandards kann man die Salzkristalle in grob (>3 mm), fein (1-3 mm) und extrafein (<1 mm) einteilen. Besonders feine, weiche Kristalle oder Flocken hat der handgeschöpfte Fleur de Sel (Salzblume, Blume des Salzes), der bekannteste und teuerste Vertreter der Meersalze.1

Der Geschmack von Meersalz lässt sich in erster Linie als salzig beschreiben. Enthaltene Mineralstoffe und Spurenelemente können zu einem charakteristischen Aroma beitragen.1 Meersalz kann man wie anderes Speisesalz verwenden: zur Zubereitung von allerlei Speisen und zum nachträglichen Verfeinern. Nicht nur herzhafte Gerichte würzt man mit Meersalz, sondern auch vegane Süssspeisen und Gebäck vertragen eine Prise.

Meersalz, genau wie Steinsalz, besitzt die Fähigkeit, die Schmackhaftigkeit von Lebensmitteln zu verbessern. Es verleiht Gerichten nicht nur den erwünschten salzigen Geschmack, sondern verstärkt auch die Wahrnehmung anderer aromatischer Verbindungen und beeinflusst die Aktivität einiger für die Geschmacksbildung verantwortlicher Enzyme.2

Infolgedessen ist Salz ein häufig eingesetzter Lebensmittelzusatzstoff in der industriellen Lebensmittelverarbeitung und eines der beliebtesten Gewürze in der Küche vieler Haushalte.2 Viele Menschen konsumieren zu grosse Mengen an Salz. Ein zu hoher Salzkonsum wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus (siehe Kapitel "Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen").

Verzichten Sie am besten auf den Konsum von Fertiggerichten und stark salzhaltigen, verarbeiteten Lebensmitteln. Würzen Sie mit anderen Gewürzen, Kräutern oder sonstigen Geschmacksgebern (z.B. Zwiebel, Knoblauch, Limette) und schmecken Sie zum Schluss mit etwas Salz ab. Rohkost-Gerichte muss man oft gar nicht salzen, da sie natürlicherweise leicht salzig schmecken. Beim Kochen löst sich ein Teil des in den Lebensmitteln enthaltenen Salzes und geht ins Wasser über, das man meist wegschüttet, weshalb man ein bisschen Salz zugeben kann. Maximal empfohlene tägliche Verzehrmengen finden Sie im Kapitel "Wirkungen auf die Gesundheit".

Abgesehen von der Anwendung als Gewürz und Zusatzstoff gilt Salz als Konservierungsmittel von verschiedenen Lebensmitteln (z.B. Fleisch, Fisch, Käse, Gemüse), da es die Wasseraktivität verringert und das Bakterienwachstum hemmt.1,2

Veganes Rezept für Thymian-Zitronen-Meersalz

Zutaten: 100 g feines Meersalz, 1 Bio-Zitrone, ¼ Bund frischer Thymian.

Zubereitung: Bio-Zitrone heiss abspülen und mit einer Reibe Schale abreiben. Dabei darauf achten, dass man nur die farbige Schale (Flavedo) und nicht die weisse Schicht (Albedo) abreibt, da diese vorwiegend bitter schmeckt. Thymian abspülen, trocken schütteln und Blätter abzupfen. Zitronenschale und Thymianblätter zum Meersalz geben und mischen. Mischung auf ein mit Backpapier belegtes Blech schütten, gleichmässig verteilen und über Nacht trocknen lassen. Veganes Thymian-Zitronen-Meersalz in ein Schraubglas oder zum Verschenken in kleine Reagenzgläschen mit Korken füllen und gut verschliessen. Gut verschlossen und trocken gelagert, ist das Salz mehrere Monate haltbar.

Vegane Rezepte mit Meersalz finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Meersalz gibt es in den allermeisten Supermärkten (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) und Bio-Supermärkten (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) zu kaufen. Meersalze unterscheiden sich voneinander vor allem bezüglich Kristallgrösse (feinkörnig oder grobkörnig) und Herkunft. Zudem kann Meersalz naturbelassen oder raffiniert (gewaschen, gefiltert, erhitzt) sein. Auch findet man Meersalz mit Jod (Iod), Fluorid und/oder Antiklumpmittel oder ohne. Man verkauft Meersalz in Mühlen, Karton- oder Plastikverpackungen.

Gibt es Meersalz in Bio-Qualität? Da Salz, auch Meersalz, ein anorganisches Produkt sind, das nicht aus der Landwirtschaft (Anbau, Produktion) stammt, kann es die Anforderungen von biologischen Landwirtschaftsprodukten gar nicht erfüllen. Es gibt also kein zertifiziertes Bio-Salz oder Bio-Meersalz. Trotzdem findet man (nicht zertifizierte) Bio-Salze, da Salz im Geltungsbereich der Öko-Verordnung einbezogen ist, jedoch ohne speziellen europäischen Regeln.3,4 Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) fordert, dass man Salz aus dem Geltungsbereich der Öko-Verordnung streicht, da die Gewinnung eines Minerals nicht zur Logik einer umweltschonenden ökologischen Landwirtschaft (ohne Einsatz von mineralischen Stickstoffdüngern und chemisch-synthetischen Pestiziden) passt und so nur für Verwirrung sorgt.4

Im Online-Handel findet man als roh bezeichnetes Meersalz. Ob es sich dabei wirklich um einen Hinweis für Rohkost handelt oder man damit auf eine unverarbeitete Qualität anspielt, ist nicht schlüssig. Für Rohkost gilt grundsätzlich: Lebensmittel und Produkte, die Erwärmungen von über 42 °C erfuhren, sind nicht roh. Das ist wegen des Absterbens von Zellen oberhalb 42 °C bei pflanzlichen Stoffen von Belang (bei tierischen Stoffen etwas höher), doch wie auch immer man Salz erhitzt hat, es ist in dieser Beziehung nicht von Bedeutung. Natrium und Chlor kamen auf die Erde, als sie sich vor etwa 4,6 Milliarden Jahren bildete. Es war also vorhanden, als die Erde glühte. Wir haben die Begriffe "roh" und "bio" in den Titel genommen, damit Sie diese Antworten dazu finden.

Die Verfügbarkeit von Meersalz ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Meersalz bewahrt man am besten gut verschlossen an einem trockenen Ort bei Zimmertemperatur auf. So hält sich das Salz über mehrere Jahre.

Literaturverzeichnis - 4 Quellen

1.

Galvis-Sánchez AC, Lopes JA et al. Chapter 26: Sea Salt. In: De la Guardia M, Gonzáles A (Ed.). Comprehensive Analytical Chemistry. Handbook. 2013;60:719-740.

2.

Rosa A, Pinna I et al. Flavoring of sea salt with Mediterranean aromatic plants affects salty taste perception. J Sci Food Agric. 2022;102(13):6005-6013.

3.Umweltberatung at: Nicht alles kann BIO sein!
4.BÖLW Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft. Keine EU-Regeln für Bio-Salz.
AutorInnen:

Kommentare