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Honigmelonen - Gesundheit

Mit 36 kcal pro 100 g sind Honigmelonen sehr kalorienarm. Zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wirken als natürliche Antioxidantien. Entdecken Sie im Text, warum diese Früchte Harnwegerkrankungen vorbeugen können.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.

Hat eine Honigmelone viele Kalorien? Eine Honigmelone besitzt roh rund 36 kcal/100g und gilt daher als kalorienarm. Sie enthält viel saftiges Fruchtfleisch, das zu 90 % aus Wasser besteht. Der Anteil an Kohlenhydraten (9,1 g/100g) ist gering. Enthält die Honigmelone Fructose? Bei einem Zuckergehalt von ca. 8,1 g/100g beträgt der Fructosegehalt ca. 2,96 g/100g, der Rest besteht überwiegend aus Saccharose und Glucose.4 Das liegt im niedrigen bis mittleren Bereich, je nach Wachstumsbedingungen und Sorte können die Werte jedoch schwanken.

Mit 0,14 g Fett und 0,54 g Protein pro 100 g ist eine Honigmelone beinahe fettfrei und sehr eiweissarm. Die 0,8 g Ballaststoffe decken 3,2 % des Tagesbedarfs.4

Eine rohe Honigmelone weist 18 mg Vitamin C pro 100 g auf, was 23 % des Tagesbedarfs ausmacht. Vergleichbare Mengen haben Zucchini (18 mg/100g) oder die Netzannone (19 mg/100g). Echte Guaven enthalten mit 228 mg/100g sehr viel Ascorbinsäure.4

Kalium ist in einer Honigmelone zu 228 mg pro 100 g enthalten (11 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel Kalium haben Kirschen (222 mg/100g) und Feigen (232 mg/100g). Eine Frucht mit fast doppelt so viel Kalium ist die rohe Jackfrucht (448 mg/100g).4

Der Gehalt an Folsäure beträgt 19 µg/100g (10 % des Tagesbedarfs); er ist mit denjenigen von Ananas (18 µg/100g) und Kumquat (17 µg/100g) vergleichbar. Eine Echte Guave hat mit 49 µg/100g deutlich mehr, 100 g decken trotzdem nur 25 % des Tagesbedarfs.4

Die gesamten Inhaltsstoffe von Honigmelonen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Hoher Blutdruck (Hypertension) ist einer der bekanntesten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle, daher kann der Verzehr von Honigmelonen aufgrund des enthaltenen Kaliums eine blutdrucksenkende Wirkung aufweisen.5

Zuckermelonensaft wirkt alkalisierend auf den Urin, was die Auflösung und Ausscheidung von Harnsteinen fördert. So kann Melonensaft als alternative Präventionsmassnahme zu Medikamenten aus Kaliumcitrat dienen.7 Diese alkalisierende Wirkung auf den Urin kann helfen, Harnwegerkrankungen vorzubeugen.8

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Honigmelonen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Da man den Namen "Honigmelone" nicht einheitlich verwendet, steht er häufig synonym für verschiedene Zuckermelonen-Varietäten (siehe Kapitel Weiterführende Informationen). In der nachfolgenden Liste beschreiben wir die sekundären Pflanzenstoffe der Art Cucumis melo (Zuckermelone), zu der die Varietät Cucumis melo var. inodorus gehört.

Zuckermelonen (Honigmelonen) enthalten folgende sekundäre Pflanzenstoffe:22,23,24,25

  • Isoprenoide: Monoterpene (Limonen, Eucalyptol, Pulegol); Sesquiterpene (Beta-Caryophyllen); Diterpene (Phytol, Farnesol, Beta-Cyclocitral); Triterpene: Saponine, Cucurbitacine, Steroide (Beta-Estradiol-Disulfat); Tetraterpene: Carotinoide (Carotine: Beta-Carotin)
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure, Protocatechinsäure, 4-Hydroxybenzoesäure, 3-Hydroxybenzoesäure, Isovanillinsäure), Hydroxyzimtsäuren (Chlorogensäure, p-Cumarsäure, m-Cumarsäure); Flavonoide: Flavonole (Rutin), Flavone (Luteolin, Luteolin-Derivate, Apigenin, Apigenin-7-Glucosid, Amentoflavon), Isoflavone; Catechole (Oleuropein)
  • Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Apfelsäure); Alkohole (Hydroxytyrosol, Ribitol, 2-Dodecanol, Methylpropanol, Methylbutanol, Hexanol, Nonenol); Alkane (Undecan, Tetradecan, Hexadecan, Nonadekan); Alkene (Docosen); Aldehyde (Methylbutanal, Hexanal, Decanal); Ester (Ethyl-Methylthioacetat, Ethyl-Methylthiopropanoat, Ethylacetat, Isobutylacetat, 2-Methylpropylacetat, Ethylbutanoat, Butylacetat, 2-Methylbutylacetat, Ethylpentanoat, Butylpropanoat, Methylhexanoat, Benzylacetat)
  • Sonstige Pflanzenstoffe (inkl. Protease-Inhibitoren): Chlorophylle a und b

Eine Aromaanalyse der Zuckermelonensorte 'Maazoun' identifizierte 38 flüchtige Verbindungen. Ester mit über 70 % machen dabei den Hauptanteil aus und prägen das fruchtig-frische Aroma massgeblich. Ähnlich bestimmen Ester das Aroma von reifen Ananas. Schwefelhaltige Esterverbindungen fügen eine moschusartige Note hinzu. Als zweithäufigste Verbindung kommen Alkohole vor, gefolgt von Terpenen wie Phytol, Eucalyptol und Beta-Caryophyllen. Eucalyptol ergänzt das Aroma mit einer süss-fruchtigen Note und trägt zu den antimikrobiellen Eigenschaften von Honigmelonen bei. Aldehyde verleihen eine grüne bzw. grasige Note. Sie dominieren in unreifen Früchten, während in reifen Früchten Ester überwiegen.25

Zuckermelonen (Cucumis melo) zeigen ein hohes antioxidatives Potenzial, das v.a. auf die synergistische Wirkung verschiedener bioaktiver Pflanzstoffe zurückgeht und vorbeugend gegen viele chronische Erkrankungen wirken kann.23 Insbesondere phenolische Verbindungen wie Amentoflavon und Gallussäure tragen mit ihren antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften wesentlich dazu bei. Während grünfleischige Honigmelonen vor allem Chlorophylle a und b enthalten, die in orangefleischigen Cantaloupe-Melonen fehlen, reichern letztere mehr Beta-Carotin und Phenole an, was mit einer höheren antioxidativen Wirkung einhergeht. Laut einer Studie nimmt der Flavonoidgehalt während der Nachernte-Lagerung von Honigmelonen zu, während Vitamin C und Beta-Carotin abnehmen. Die höchste antioxidative Aktivität weisen Zuckermelonen im frühen, unreifen Stadium auf.22,25

In einer In-vitro-Studie zeigen Extrakte der Honigmelone aus Samen und ganzer Frucht unterschiedliche Wirkungen, abhängig vom verwendeten Lösungsmittel (Methanol, Chloroform, Wasser). Polyphenole wie Gallussäure und das Flavonoid Rutin finden sich v.a. in den Chloroform-Extrakten. Alle Extrakte hemmen dosisabhängig Prostata-, Darm- und Blutkrebszelllinien, wobei Methanol- und Chloroform-Extrakte besonders gute Wirksamkeit bei Gebärmutterhalskrebszellen zeigen. Die Ergebnisse deuten daher auf potenziell antikarzinogene Eigenschaften von Honigmelonenextrakten hin, bedürfen jedoch weiterer klinischer Untersuchungen.24 Auch das Flavonoid Apigenin-7-Glucosid ist für seine antiproliferativen und antitumoralen Wirkungen bekannt. Beta-Caryophyllene zeigen ähnliche Effekte.25

Phytochemische Analysen identifizierten in Cucumis melo Cucurbitacine, die hepatoprotektiv, kardiovaskulär, antimikrobiell, antiinflammatorisch und blutdruckhemmend wirken. In vivo senkte eine moderate Dosis extrahierter Cucurbitacine bei Mäusen den Blutdruck und verbesserte Gefässfunktion und -spannung.6 Ein weiteres Mausmodell belegt zudem positive Effekte von Melonenextrakt auf den Verdauungstrakt, die Darmflora, diabetesassoziierte Stoffwechselerkrankungen sowie eine Verbesserung der Insulinresistenz. Cucurbitacine stammen meist aus Schale, Samen oder Stielansatz von Honigmelonen.26

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Bei zu hohen Temperaturen können sich auf geschnittenen Melonenstücken schädliche Mikroorganismen vermehren und Infektionen auslösen (siehe beim Punkt: Lagerung). Daher sollte man Honigmelonen richtig aufbewahren.

Es kann bei Melonen (Cucumis melo) zu allergischen Symptomen kommen. Zusammenhänge mit anderen Allergieauslösern wie Pollen oder Pfirsich sowie mit Latexempfindlichkeit sind auffällig. In Spanien ist eine Melonen-Allergie die zweithäufigste Frucht-Allergie, die auftritt.9

Der Fructosegehalt ist zwar bei Honigmelonen eher gering, Menschen mit Fructoseintoleranz oder Fructoseunverträglichkeit müssen aber dennoch vorsichtig sein.

Der moderate Konsum von Honigmelonen stellt für DiabetikerInnen keine Gefahr dar (GI 69, GL 5,7; mehr zu GI und GL lesen Sie bei der Wassermelone).

Volksmedizin - Naturheilkunde

Zuckermelonen wie Honigmelonen oder Cantaloupe-Melonen wirken dank ihrer Nährstoffe hydratisierend, remineralisierend, alkalisierend, harntreibend und abführend.8 Traditionell dienten Melonen zur Linderung von Verstopfung, Gastritis und bronchialen Beschwerden.25

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

4.

USDA United States Department of Agriculture.

5.

Perez V, Chang ET. Sodium-to-Potassium Ration and Blood Pressure, Hypertension, and Related Factors. Advances in Nutrition. 2014 Nov;5(6): 712-741.

6.

Yuan R-Q, Qian L u.a. Cucurbitacins extracted from Cucumis melo L. (Cuec) exert a hypotensive effect via regulating vascular tone. Hypertens Res. August 2019;42(8): 1152–61.

7.

Baia L da C, Baxmann AC, Moreira SR et al. Noncitrus alkaline fruit: a dietary alternative for the treatment of hypocitraturic stone formers. J Endourol. September 2012;26(9): 1221–6.

8.Pamplona Roger JD, Heilkräfte der Natur. Ein Praxisbuch. Zürich 2006: 240-241.
9.

Figueredo E, Cuesta-Herranz J et.al. Clinical characteristics of melon (Cucumis melo) allergy. Ann Allergy Asthma Immunol. September 2003;91(3):303–8.

22.

Pulela BL, Maboko MM et al. Cultivar and postharvest storage duration influence fruit quality, nutritional and phytochemical profiles of soilless-grown cantaloupe and honeydew melons. Plants. 2022;11(16):2136.

23.

Rajasree RS, Ittiyavirah SP et al. An evaluation of the antioxidant activity of a methanolic extract of Cucumis melo L. Fruit (F1 hybrid). Separations. 2021;8(8):123.

24.

Zhang X, Bai Y, Wang Y, Wang C, Fu J, Gao L, et al. Anticancer properties of different solvent extracts of Cucumis melo L. Seeds and whole fruit and their metabolite profiling using hplc and gc-ms. BioMed Research International. 2020:1–9.

25.

Mallek‐Ayadi S, Bahloul N, Baklouti S, Kechaou N. Bioactive compounds from Cucumis melo L. fruits as potential nutraceutical food ingredients and juice processing using membrane technology. Food Science & Nutrition. September 2022;10(9):2922–2934.

26.

Lee D, Yoo JH, Lee BC. Therapeutic effect of Cucumis melo L. Extract on insulin resistance and the gut microbiome in lep ob /lep ob mice. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine. 2018;2018:1–10.

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