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Honigmelone - Ökologischer Fussabdruck

Honigmelone und Ökologischer Fussabdruck: konventionelle Früchte sind oft mit Pestiziden belastet, Melonen aus biologischem Anbau sind zu bevorzugen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der CO2-Fussabdruck von Honigmelonen beträgt laut dänischer Klimadatenbank Concito 0,55 kg CO2eq/kg.27

In den Sommermonaten kommen Zuckermelonen aus unseren Nachbarländern Spanien und Italien. Diese Früchte haben entsprechend kürzere Transportwege und einen kleineren ökologischen Fussabdruck als Ware, die das restliche Jahr teilweise im Handel erhältlich ist und aus Übersee stammt. Doch auch bei regionaleren Melonen ist massvoller Genuss angesagt, denn ihr Wasserverbrauch pro Kilogramm beträgt bis zu 200 Liter.15 Dies ist für Länder wie Spanien, in denen Wasserknappheit herrscht, sehr problematisch. Zusätzlich wirken sich eingesetzte Pestizide oder Düngemittel der konventionellen Landwirtschaft schlecht auf die Umwelt aus, demnach sind Melonen aus biologischer Produktion jenen aus konventioneller Landwirtschaft vorzuziehen. In der biologischen Landwirtschaft verwendet man keine chemisch-synthetischen Pestizide oder Düngemittel, die das Grundwasser verschmutzen und wichtigen Bestäubern wie beispielsweise Honigbienen schaden.21

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung von Zuckermelonen liegt im asiatischen Raum und nicht in Ostafrika, wie man lange vermutet hat. Der Literatur zufolge baut der Mensch Melonen seit mehr als 4000 Jahren an.10

Heute kultiviert man die Zuckermelonen mit ihren zahlreichen Varietäten und Sorten in den Tropen, Subtropen sowie im Mittelmeergebiet. In Europa liegen die Hauptanbaugebiete von Zuckermelonen in Spanien, Italien und Frankreich (2019). Die meisten Honigmelonen baut China an.11

Auch die Schweiz verzeichnet mit ca. 4 Tonnen (2020) eine eigene Zuckermelonen-Produktion, v.a. Cantaloupe-Melonen (Variante Charentais), Honigmelonen und Galiamelonen (Galia-Melonen). Der Import ist im Vergleich dazu viel gewichtiger: 2020 betrug dieser 28'290 Tonnen bei den Zuckermelonen und 40'100 Tonnen bei den Wassermelonen.12

Wild zu finden

Die kultivierte Honigmelone kommt zwar nicht wild vor, es sind aber wildwachsende Varietäten der Art Cucumis melo bekannt. Wildformen findet man in Afrika, Asien, im pazifischen Raum und in Australien.16 Die Australische Wildgurke (Cucumis melo ssp. agrestis) ist ein Beispiel. Die Haut der 4-5 cm langen, dicken Früchte schmeckt bitter, aber das Fruchtfleisch ist süsslich und gurkenähnlich; meist isst man sie gekocht.

Anbau - Ernte

Es ist gut möglich, eine Honigmelone im Garten oder im Topf selbst anzubauen. Wichtig sind neben einem sonnigen, warmen und windgeschützten Standort auch besonders nährstoff- und humusreicher Boden und in der Wachstumsperiode ausreichend Wasser. Es empfiehlt sich, die Jungpflanzen ab Anfang April vorzuziehen. Die Samen kauft man am besten im Handel, da viele Melonen Hybride sind und deren Samen nicht keimen. Ab Mitte Mai pflanzt man die Jungpflanzen ins Gewächshaus, Beet oder in einen Topf auf Balkon bzw. Terrasse. Konstantere Temperaturen erreicht man z.B. mit einer schwarzen Folie über dem Boden (verringert auch das Aufkommen von Unkraut) oder durch eine Aufzucht im Folientunnel (Windschutz). Regelmässiges Wässern (vorwiegend am Abend), Düngen und Unkrautjäten tragen zu einer guten Entwicklung der Früchte bei. Pflanzt man Honigmelonen im Topf an, sollte dieser mindestens 25 Liter Volumen fassen. Das Umpflanzen in grössere Gefässe verträgt die Honigmelone meist nicht gut. Bei guter Pflege gedeihen die vorerst grünen Früchte bis zum Herbst, wobei ihre Schalenfarbe sortenabhängig langsam zu honiggelb wechselt.2 Bei rundum kräftig gefärbter Schale ist die Honigmelone bereit zur Ernte. Manche Sorten verströmen dann einen süsslichen Duft, der aber nicht sonderlich prägnant ist. Die Schale der Melone gibt bei leichtem Druck etwas nach.14 Je nach Sorte kann man Honigmelonen bis in den Winter hinein lagern, weshalb sie gelegentlich auch den Namen Wintermelonen tragen.

Weiterführende Informationen

Melonen ordnet man den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) zu, sie gehören daher zum Fruchtgemüse. Die einjährigen Pflanzen bilden mehrere Meter lange, rankende Triebe. Grundsätzlich unterteilt man Melonen in Wassermelonen (Art: Citrullus lanatus) und Zuckermelonen (Art: Cucumis melo). Zuckermelonen sind botanisch enger verwandt mit der Gurke (Cucumis) als mit der Wassermelone. Zu den Zuckermelonen gehören neben den Honigmelonen (oder Wintermelonen,18 Cucumis melo var. inodorus) auch die Cantaloupe-Melonen (Cucumis melo var. cantalupensis) und die Netzmelonen (Cucumis melo var. reticulata). Mehr zur Klassifizierung und zu Überschneidungen bei den letzteren Varietäten lesen Sie bei der Zutat Cantaloupe-Melone.

Der Begriff Honigmelone kennt viele Verwendungen, was Missverständnisse begünstigt. Spezifisch kann er die Gelbe Kanarische bezeichnen; breiter gefasst steht er für die Varietät Cucumis melo var. inodorus.18 Bisweilen setzte man ihn sogar mit der Bezeichnung Zuckermelone gleich.18 Dasselbe Phänomen beobachtet man beim englischen Begriff honeydew (siehe unten).

Honigmelonen duften nicht so stark wie andere Zuckermelonen: Das lateinische Adjektiv inodorus bedeutet "duftlos, geruchlos" und bezieht sich auf diesen schwachen Duft der reifen Früchte. Das Aussehen der verschiedenen Sorten und Hybride ist vielfältig - es gibt Unterschiede sowohl in Bezug auf die Schalenfarbe als auch auf das Fruchtfleisch.

Durch Züchtungen entstehen immer wieder neue Sorten: So züchtete man in den USA Honigmelonen mit orangem anstelle von grünlichem Fruchtfleisch (orange honeydew). Die glatte Schale der Honigmelone hat gegenüber der rauen Schale der nordamerikanischen Cantaloupe-Melone (Netzmelone) einen Vorteil bezüglich Reinigung und Anhaftung von schädlichen Mikroorganismen.13

Alternative Namen

Folgende lateinische Bezeichnungen sind auf jeden Fall korrekt: Cucumis melo var. inodorus H. Jacq., eine ältere Schreibweise (homotypic synonym) ist Cucumis melo ssp. melo var. inodorus. Die Bezeichnung Cucumis melo Inodorus Group ist auch gängig (heterotypic synonym), in dieser Form spricht man auch von einem Handelstyp der Zuckermelone.17

Den Begriff Wintermelone verwendet man auch für den Wachskürbis (Benincasa hispida), den man als Gemüse vorwiegend in Asien kennt.

Die gelbschalige Honigmelone ist auch bekannt unter den Namen Gelbe Honigmelone und Gelbe Kanarische. Bei der Melone Amarillo und der Tendral Amarillo handelt es sich ebenfalls um Gelbe Honigmelonen. Die Schreibweisen Honig Melone oder Hinigmelone sind falsch, ebenso die Kombination: Honigmelone Nährwerte. Honig-Melone findet man selten.

Die englischen Bezeichnungen honey dew melon (honeydew melon) und (seltener) casaba melon können einzelne Sorten bezeichnen oder auch allgemein für die Gruppe der Honigmelonen (Wintermelonen) stehen (Inodorus-Gruppe).17,19,20 Im Englischen kennt man die Gelbe Honigmelone unter Canary, Canary melon (oder winter melon), im Handel auch bekannt als Juan Canary Melon oder als Yellow Honeydew.

Literaturverzeichnis - 14 Quellen

2.

Gartenjournal net: Wann ist eine Honigmelone richtig reif?

10.

Manchali S, Murthy KNC. Muskmelon. In: Jaiswal AK (Ed.). Nutritional Composition and Antioxidant Properties of Fruits and Vegetables, 2020, 533-546.

11.

FAOSTAT Food and Agriculture Organizsation of the United Nations. Melons, other (inc. cantaloupes) (2019).

12.LID Landwirtschaftlicher Informationsdienst. Süsse Exotin - die Schweizer Melone. 2021.
13.

Safner R, Abbott JA et al. Sensory and analytical comparison of orange-fleshed honeydew to cantaloupe and green-fleshed honeydew free-cut chunks. Postharvest Biology and Technology, 2006;42(2):150-160.

14.

Plantura.garden de: Honigmelone anpflanzen: Tipps zum Anbau im Garten & Topf.

15.

Umweltberatung at: Melonen - Wasser auf Reisen.

16.

Kerje T, Grum M. The origin of melon, Cucumis melo: a review of the literature. Acta Hortic. 2000;510:37–44.

17.

Schoch CL, et al. NCBI Taxonomy: a comprehensive update on curation, resources and tools. Database (Oxford). Cucumis melo var. inodorus. 2020.

18.

Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung. EG-Vermarktungsnorm für Melonen (und folgende Kapitel). In: Qualitätskontrolle - International. Ergebnisprotokoll der 23. Geisenheimer Tagung (12.-14. Februar 2001). PDF.

19.

USDA United States Department of Agriculture. Agriculture Handbook 66. The Commercial Storage of Fruits, Vegetables, and Florist and Nursery Stocks. 2016:358-361. PDF.

20.

Perkins‐Veazie P, Beaulieu JC, Siddiq M. Watermelon, cantaloupe and honeydew. In: Siddiq M (Ed.) Tropical and Subtropical Fruits. 1st ed. Wiley; 2012:549-568.

21.

Pacifico dSI, Oliveira FAS et al. Pesticide exposure of honeybees (Apis mellifera) pollinating melon crops. Apidologie. 2015;46:703-715.

27.

Concito. The big climate database. Version 1.1. Melon, honeydew. 2024.

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