Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Zusammensetzung und Menge der Inhaltsstoffe, inkl. sekundäre Pflanzenstoffe, variieren extrem je nach Sorte, Wachstumsbedingungen und Verarbeitungsmethoden etc.
Rohe Limetten der Art Citrus latifolia sind mit 30 kcal und 0,2 g Fett pro 100 g kalorien- und fettarm. Kohlenhydrate sind zu 11 g/100g enthalten, davon sind 1,7 g Zucker. 0,7 g Eiweiss (Proteine) sind in 100 g Limetten zu finden.4 Es folgen drei nennenswerte Limetten-Inhaltsstoffe:
Wie viel Vitamin C hat eine Limette? Der Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) in Limetten beträgt 29 mg/100g (36 % des Tagesbedarfs). Dieser ähnelt denen von Mandarinen (27 mg/100g) und Passionsfrüchten (30 mg/100g). Andere Zitrusfrüchte wie Grapefruits (34 mg/100g), Clementinen (49 mg/100g), Zitronen (53 mg/100g) und Orangen (53 mg/100g) enthalten etwas mehr Vitamin C. Gelbe Gemüsepaprikas liefern roh mit 184 mg/100g bedeutend mehr.4
Wie viele Limetten müsste man am Tag essen, um rein theoretisch den Vitamin-C-Tagesbedarf abzudecken? Man müsste ca. 280 g zu sich nehmen. Somit sind Limetten keine sehr effiziente Vitamin-C-Quelle (bessere Quellen haben wir in unserem Video zusammengestellt).
102 mg Kalium stecken in 100 g rohen Limetten (5 % des Tagesbedarfs). Äpfel (107 mg/100g) und Ananasse (109 mg/100g) weisen einen ähnlichen Gehalt auf, Zitronen etwas mehr (138 mg). Fenchelsamen, von denen man jedoch nur kleine Mengen verwendet, enthalten mit 1694 mg/100g knapp das 17-Fache an Kalium.4
Die rohe Limette enthält 33 mg Calcium pro 100 g (4 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel findet man in Kiwis (34 mg/100g) und Clementinen (30 mg/100g). Wesentlich mehr beinhalten mit 1196 mg/100g erneut Fenchelsamen.4
Die gesamten Inhaltsstoffe von rohen Limetten, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.
Wirkungen auf die Gesundheit
Sind Limetten gesund? Es gibt eine Vielzahl von Studien über gesundheitliche Wirkungen der Mexikanischen Limette (Citrus aurantifolia). Publikationen zur Persischen Limette (Citrus latifolia) sind seltener, obwohl diese Art viel häufiger über den Ladentisch geht. Wahrscheinlich sind viele Eigenschaften auf diese andere Limetten-Art übertragbar.
Dabei sind die gesundheitlichen Effekte grösstenteils auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückzuführen. Wissenschaftliche Untersuchungen konzentrieren sich auf die Wirkungsweisen der charakteristischen ätherischen Öle und Polyphenole. Darüber informiert das nächste Kapitel.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.
Limettenschale und -fruchtfleisch enthalten u.a. folgende sekundäre Pflanzenstoffe:5,7,10
- Isoprenoide: Monoterpene (Alpha-Terpineol, Alpha-Tujen, Alpha- und Beta-Pinen, Camphen, Limonen, Citral, Beta-Ocimen, Carvon, Alpha- und Gamma-Terpineol, Borneol, Geraniol, Myrcen, Nerol, Alpha-Phellandren, Citronellol, Sabinen, Geranylacetat, Linalylacetat, Linalool, Fenchon); Diterpene (Phytol); Sesquiterpene (Farnesen, Alpha-Bisabolol, Ledol, Caryophyllen, Sesqui-Phellandren, Beta-Santalol); Triterpene: Steroide (Beta-Sitosterol-Glycosid), Saponine; Triterpenoide: Limonoide (Limonin, Nomilin); Tetraterpene: Carotinoide: Carotine (Beta-Carotin, Lycopin)
- Polyphenole: Phenolsäuren: Hydroxybenzoesäuren (Gallussäure), Hydroxyzimtsäuren (Ferulasäure, Cumarsäure); Flavonoide: Flavanone (Hesperidin, Hesperetin, Naringin, Naringenin, Narirutin, Eriocitrin), Flavonole (Rutin, Kaempferol, Quercetin), Flavone (Apigenin, Nobiletin, Tangeretin); Tannine: Gallotannine (Tanninsäure)
- Weitere stickstoffhaltige Verbindungen: Biogene Amine (Synephrin, Tyramin, Octopamin)
- Weitere organische Verbindungen: Hydroxycarbonsäuren (Zitronensäure); Aldehyde (Nonanal); Alkohole (Beta-Santalol); Alkane (Cyclopentan); Ketone (1,3-Cyclopentandion); Ester; Cumarine: Furocumarine (Limettin, Psoralen, Bergapten, Xanthotoxin, Isopimpinellin),
C. aurantifolia enthält bioaktive Inhaltsstoffe in allen Pflanzenteilen. Eine Studie isolierte insgesamt 79 Verbindungen aus der Schale. Das ätherische Öl aus Blättern und Fruchtschalen von Limetten enthält 75 % Monoterpene, hauptsächlich Limonen (36 %), Beta‑Pinen (9 %), Alpha‑Terpineol (8 %) und Citral (7 %), die dem Öl seinen charakteristischen Duft und Geschmack verleihen.5
Ätherisches Öl gewinnt man überwiegend durch Wasserdampfdestillation und es enthält viele antioxidative, entzündungshemmende und leberschützende Substanzen. Aufgrund der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung ist ätherisches Limetten-Öl ein wichtiger Bestandteil von Hautpflegeprodukten. Mehrere Studien zeigen zudem eine insektizide, larvizide und repellierende Wirkung.5,7,8
Die Flavonoide Hesperidin, Nobiletin und Tangeretin, die sich hauptsächlich in Schalen und Blättern anreichern, wirken ebenso antioxidativ. Darüber hinaus kommt Hesperidin v.a. im Fruchtfleisch vor. Die Konzentration phenolischer Verbindungen ist in den unreifen Früchten von C. aurantifolia am höchsten.5
Insgesamt belegen In-vitro- und In-vivo-Studien sowie Computermodelle (in silico) das vielseitige antikrebsaktive Potenzial von C. aurantifolia. Zu den Substanzen mit potenzieller Antikrebswirkung zählen u.a. Limonoide, Flavonoide (Quercetin), ätherische Öle (Beta-Pinen, Limonen) und Cumarine. Die biogenen Amine Synephrin, Tyramin und Octopamin kommen v.a. in der Schale, aber auch im Fruchtfleisch vor und weisen krebshemmende Eigenschaften auf.5 Quercetin in der Fruchtschale bindet stark an Brustkrebsrezeptoren. Caryophyllen wirkt selektiv gegen Darmkrebszellen und hemmt Tumormotilität und Zellinvasion. Ätherische Öle und Limonoide hemmen das Wachstum von Lymphom-, Pankreas- und anderen Krebszellen, teilweise über Apoptose-Induktion. Bisher haben Forschende mehr als 60 verschiedene Limonoide aus Citrus isoliert und beschrieben. Limonoide verursachen auch den bitteren Geschmack.5
Extrakte aus der Rinde und Frucht von C. aurantifolia wirken antidiabetisch, indem sie die Enzyme Aldose-Reduktase und Sorbitol-Dehydroreductase hemmen. Verantwortlich dafür sind die enthaltenen Flavonoide und Limonoide. C. aurantifolia wirkt zudem blutdrucksenkend, kann Herz, Leber und Knochen schützen und Harnwegserkrankungen vorbeugen.5,6,7
Eine Studie von 2014 zeigt, dass die im Saft enthaltenen Flavonoide Dauer und Intensität übermässiger Blutungen, das Auftreten von schmerzhaften Menstruationsbeschwerden (Dysmenorrhoe) sowie das Vorhandensein von Gerinnseln reduzieren können.9
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Bei manchen Menschen und unter bestimmten Umweltbedingungen können Limetten Hautreaktionen hervorrufen. Diese sind auf den Kontakt mit der Schale oder dem Saft zurückzuführen und äussern sich als Dermatitis oder Phytophotodermatitis. Bei Kontaktdermatitis handelt es sich um eine Veränderung des Hautzustands durch den Kontakt mit reizenden oder allergenen Stoffen. Diese ist, in der akuten Phase, durch das Auftreten von Rötungen, Juckreiz und Bläschenbildung gekennzeichnet.10
Volksmedizin - Naturheilkunde
In der Volksmedizin sind Limetten zur Linderung von Erkältungen, Grippe und anderen Krankheiten bekannt, allerdings primär als Teezubereitung aus Blättern und ätherischen Ölen. Die Frucht empfahl man früher als Vitamin-C-Quelle gegen Skorbut,2 obwohl der Gehalt an Vitamin C nicht mit Spitzenreitern mithalten kann (siehe Kap. Inhaltsstoffe).
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