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Pfefferminze - Gesundheit

Frische Pfefferminze und Gesundheit: Sie enthält wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

100 g frische Pfefferminze (roh) besitzen einen Kaloriengehalt von 77 kcal. Fett ist kaum vorhanden, die Kohlenhydrate belaufen sich auf 15 g und Eiweiss macht 3,8 g aus. Der Ballaststoffgehalt beträgt 8 g/100g, was 32 % des Tagesbedarfs entspricht.

Der Gehalt an Mangan in der Pfefferminze beträgt 1,2 mg/100g (59 % des Tagesbedarfs). Frisches Basilikum (1,1 mg/100g) und frischer Dill (1,3 mg/100g) weisen einen ähnlichen Wert auf. Mehr als die vierfache Menge ist in Zitronengras zu finden. Besonders viel Mangan befindet sich in Weizenkeimen (13 mg/100g).

Folat (Folsäure) ist zu 114 µg/100g enthalten, was 57 % des Tagesbedarfs ausmacht. Dieser Wert ist vergleichbar mit dem von frischem Rosmarin (109 µg/100g) und Marokkanischer Minze (105 µg/100g). Deutlich mehr Folat weisen getrocknete Kräuter (z.B. Echter Thymian 274 µg/100g) auf.

Rohe Pfefferminze verfügt über 32 mg Vitamin C (Ascorbinsäure) pro 100 g, was 40 % des Tagesbedarfs entspricht. Kapuzinerkresse besitzt doppelt so viel Vitamin C (60 mg/100g) und in Petersilie ist das Vierfache (133 mg/100g) enthalten. Sanddorn ist eine besonders gute Vitamin-C-Quelle mit 450 mg/100g.2

Pfefferminze enthält eine Vielzahl bioaktiver sekundärer Pflanzenstoffe, wie Polyphenole, Flavonoide, Limonen, Cineol und Methon.6

Die gesamten Inhaltsstoffe von Pfefferminze, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Ist frische Pfefferminze gesund? Pfefferminze zählt zu den Heilkräutern, die in der Lage sind, verschiedene Krankheiten zu verhindern. Studien zeigen, dass die Inhaltsstoffe der Pfefferminze, insbesondere Menthol und anderen Sekundärmetaboliten, für ein breites Spektrum an pharmakologischen Aktivitäten verantwortlich sind.6 Das wertvolle ätherische Pfefferminzöl enthält hauptsächlich Menthol und Menthon, sowie einige zusätzliche Bestandteile wie Pulegon, Menthofuran und Limonen.3,7

Pfefferminze ist wirksam gegen bösartige Tumore (antitumoral). Untersuchungen bestätigen eine antineoplastische Aktivität der Pfefferminze, indem sie Okadasäure und andere Tumor-Promoter-Gene hemmt, die für die Tumorbildung verantwortlich sind. Menthol steigert die Aktivität des Enzyms N-Terminal Acetyl-Transferase (NATs), was zu einer Inaktivierung von Tumorzellen führt und die Bildung von Tumoren, insbesondere in der Leber, verhindert. Diese tumorhemmende Wirkung verstärkt sich bei höherem Mentholkonsum.6

Pfefferminze spielt eine wichtige Rolle bei der Prävention von Entzündungen. Die im Öl enthaltenen Stoffe Menthol und Cineol wirken antiallergen und entzündungshemmend. Bei Meerschweinchen könnte man nach oraler Verabreichung einen Rückgang allergischer Hautreaktionen, ausgelöst durch IgE-Antikörper, verzeichnen. Flavonoide der Pfefferminze, insbesondere Luteolin7-O-Rutinosid, zeigen eine hemmende Wirkung auf allergische Reaktionen in der Nase.6

Studien schreiben der Pfefferminze zudem eine leberschützende, hohe antioxidative, schmerzlindernde und radioprotektive Wirkung zu. Menthol übt eine antibakterielle, antivirale und fungizide Wirkung aus.6

Bei Ratten konnte man antidiabetische Eigenschaften von Pfefferminzöl nachweisen, indem die orale Einnahme den Serumglukosespiegel (Blutzucker) senkte. Zudem hat Pfefferminze eine gefässerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung gezeigt.6

Die Pfefferminze entfaltet durch die Hemmung von Kalziumkanälen eine krampflösende Wirkung, was zu einer Entspannung der Muskeln führt, insbesondere im Verdauungstrakt.12,21 Sie fördert den Gallenfluss und die Gallenproduktion und hat damit auch einen verdauungsfördernden Effekt.21

Wirkt Pfefferminze anregend? Ätherisches Pfefferminzöl mit einem hohen Gehalt an Menthol kann eine stimulierende Wirkung haben, welche die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert und geistige Müdigkeit mildert.8 Daher kann Pfefferminze je nach Dosierung und Anwendungszweck sowohl anregend als auch beruhigend wirken.

Menthol hat eine kühlende Wirkung auf den Körper und kann daher bei der Zubereitung von Pfefferminztee unterstützend zur Senkung von Fieber wirken. Der Tee wirkt auch krampflösend, wodurch er sich als hilfreich gegen Übelkeit und Erbrechen erweist. Pfefferminztee hilft demnach bei Reise- und Seekrankheit.6

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Wenn man die Pfefferminze nicht auf die empfohlene Weise oder in der vorgeschriebenen Dosis verwendet, kann das Kraut trotz seiner positiven Eigenschaften toxisch wirken. Achten Sie bei der Anwendung von Pfefferminze darauf, die vorgeschriebenen Mengenangaben einzuhalten. Auch hier macht die Dosis das Gift.

Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung können übermässige Mengen an ätherischen Ölen (u. a. Menthol), insbesondere bei kleinen Kindern, negative Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem, die Nieren und die Atemwege haben.9 Bei Säuglingen und Kleinkindern besteht das Risiko eines Stimmritzenkrampfs (Glottiskrampf, Laryngospasmus), der im schlimmsten Fall zu Atemstillstand führen kann. Präventiv rät man von Pfefferminzöl bis zum 4. Lebensjahr ab.10

Bei Sodbrennen und einer Refluxerkrankung (GERD) können sich die Symptome bei der Einnahme von Pfefferminze verschlechtern, da sich Schliessmuskel zwischen Magen und Speiseröhre entspannt.6,11 Bei Gallenleiden ist von einer Anwendung von Pfefferminze ebenso abzuraten.11

Die Bestandteile Pulegon und Menthofuran können in hohen Dosen karzinogen wirken. Bei geringen Konzentrationen ist jedoch von keiner Gefahr auszugehen.6,10,11

Gelegentlich können Allergien gegen Pfefferminze auftreten.12

Verwechslungsgefahren

Aufgrund der ähnlichen Erscheinung und Verwandtschaft besteht beim Sammeln von Pfefferminze eine Verwechslungsgefahr mit der giftigen Poleiminze (Mentha pulegium).3,13 Der charakteristische Geruch der Pfefferminze nach Menthol ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Die Poleiminze hat einen schwächeren, andersartigen und eher unangenehmeren Geruch.3 Äusserlich kann man sie anhand ihrer Staubblätter unterscheiden: Bei der Pfefferminze sind die Staubblätter gleich lang wie die Blütenblätter, während die Poleiminze deutlich grössere Staubblätter besitzt.13

Das Kritische Heilpflanzen-Handbuch schreibt, dass man alle anderen wilden Minzarten ohne Bedenken sammeln und für die Zubereitung eines Tees verwenden kann. Es empfiehlt, sich bei der Auswahl auf den persönlichen Geruchssinn zu verlassen.3

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Anerkannte medizinische Anwendung finden Pfefferminzblätter laut ESCOP bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Gastritis (Magenkatarrh). Nach der Kommission E finden sie bei krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich sowie der Gallenblase und Gallenwege Einsatz. Das HMPC hat Pfefferminzblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur symptomatischen Linderung von Verdauungsstörungen, wie Dyspepsie und Blähungen, eingestuft. Man nutzt die Pfefferminzblätter in Form von Tee, als Drogenpulver in Tabletten und als Tinktur. Es ist anzumerken, dass die Verwendung von Arzneipflanzen, die unter 'traditional use' fallen, für das angegebene Anwendungsgebiet ausschliesslich auf langjähriger Erfahrung basiert.10

Die Einzeldosierung für die Teezubereitung beträgt bei Erwachsenen 1,5 bis 3 g getrockneter Teedroge bei 150 ml Wasser. Dabei sollte man eine empfohlene Tagesdosis von 3-6 g nicht überschreiten. Bei Kindern von 4-11 beträgt die Tagesdosis 3-6 g (3 Tassen à 1-2 g). Die Anwendung von Pfefferminzblättern bei Kindern unter 4 Jahren ist seitens des HMPC nicht empfohlen. Schwangeren und Stillenden rät man aufgrund fehlender Daten gänzlich von der Anwendung ab.11

Volksmedizin - Naturheilkunde

Traditionell wendet man Pfefferminztee in der Volksmedizin zur Behandlung von Husten, Bronchitis, sowie Entzündungen der Mundschleimhaut und des Rachens, an. Man sagt dem Tee eine karminative (blähungstreibende) Wirkung nach, die bei Verdauungsbeschwerden, wie Koliken bei Säuglingen, Blähungen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Erbrechen, morgendlicher Übelkeit und Krämpfen, hilft.12

Literaturverzeichnis - 11 Quellen

2.

USDA (United States Department of Agriculture). Nährwerttabellen.

3.

Reiner H. Vielseitig nutzbar: Minzen. Garten. 1996;119(3):24-26.

6.

Chakraborty K, Chakravarti AR, Bhattacharjee S. Bioactive components of peppermint (Mentha piperita L.), their pharmacological and ameliorative potential and ethnomedicinal benefits: A review. J Pharmacogn Phytochem. 2022;11(1):109–114.

7.

Nayak P, Kumar T, Gupta A, Joshi N. Peppermint a medicinal herb and treasure of health: A review. J Pharmacogn Phytochem. 2020;9(3):1519–1528.

8.

Kennedy D, Okello E et al. Volatile Terpenes and Brain Function: Investigation of the Cognitive and Mood Effects of Mentha × Piperita L. Essential Oil with In Vitro Properties Relevant to Central Nervous System Function. Nutrients. 2018;10(8):1029.

9.

BfR Bundesinstitut für Risikobewertung. Die Dosis macht das Gift - auch pflanzliche Duftstoffe sind nicht immer harmlos. 07/2002.

10.

Arzneipflanzenlexikon info: Pfefferminze. 

11.

Achmüller A. HMPPA-Monographien. Mentha Piperita. Pfefferminze. ÖAZ 23/20:76-78.

12.

Balakrishnan A. Therapeutic Uses of Peppermint –A Review. J Pharm Sci. 2015;7(7):474-476.

13.

plantura garden: Minzarten: Erfrischende Arten & Sorten für Garten und Balkon. 

21.

McKay DL, Blumberg JB. A review of the bioactivity and potential health benefits of peppermint tea ( Mentha piperita L.). Phytotherapy Research. 2006;20(8):619–633.

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