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Pfefferminze - Ökologischer Fussabdruck

Pfefferminze und Ökologischer Fussabdruck: Frische Pfefferminze in Bio-Qualität bevorzugen, da diese nicht mit Pestiziden belastet ist.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische CO2-Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), durchschnittliche bzw. saisonale oder regionale Produktion, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und, ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt.14

Von der Website Carboncloud ist der ökologische CO2-Fussabdruck von Pfefferminze mit 0,65 kg CO2eq/kg angegeben. Trotz umfangreicher Recherche konnten wir keine Angaben von anderen Quellen finden. Der ökologische Fussabdruck ist deshalb mit Vorsicht zu betrachten, da uns keine Vergleichswerte vorliegen.15

Der Wasserfussabdruck der frischen Pfefferminze liegt bei 288 l/kg. Zum Vergleich: Gemüse weist einen Wasserfussabdruck von 300 l/kg auf und Getreide von 1600 l/kg. Gewürze haben einen noch höheren Wasserbedarf von ca. 7000 l/kg.16 Diese Werte zeigen, dass die Pfefferminze verglichen mit anderen Kräutern und Gewürzen einen relativ niedrigen Wasserverbrauch aufweist. Das macht sie zu einer vergleichsweise ressourcenschonenden Option für den Anbau.

Achten Sie beim Kauf von Pfefferminze auf biologischen Anbau. Pfefferminze aus konventioneller Produktion sollte man wegen des Einsatzes von synthetischen Düngemitteln und Pestiziden meiden. Studien zeigen, dass die ätherischen Öle der Minze als vielversprechendes Bioherbizid wirken können, indem sie das Wachstum von Unkraut stoppen und sogar zu deren Absterben führen.17 Konventionelle Herbizide belasten die Umwelt und führen oft zu Resistenzen bei Unkräutern, während biologisch angebaute Pfefferminze eine umweltfreundlichere Alternative bieten könnte.

Bei der Zubereitung von Pfefferminztee ist zu berücksichtigen, dass man nur so viel Wasser aufkocht, wie man wirklich benötigt. Der Teehersteller Pukkaherbs gibt an, dass im Jahr 2021 36 % seines gesamten CO2-Fussabdrucks auf das Aufkochen von Teewasser fiel. Das lag daran, dass die KonsumentInnen zum Teil die doppelte Menge an Wasser kochten wie notwendig.18

Tierschutz - Artenschutz

Der Blütenstand der Pfefferminze, die sogenannte Scheinähre, lockt zahlreiche Insekten, wie Schmetterlinge und Wildbienen, an. Sie ist für die Tierwelt bedeutsam, da sie eine wichtige Nahrungsquelle darstellt. Im Herbst kann man die Pfefferminze ruhig ein zweites Mal blühen lassen, um einen positiven Beitrag zum Artenschutz zu leisten.19

Weltweites Vorkommen - Anbau

Die Herkunft der Pfefferminze ist unklar. Vermutlich stammt sie aus England durch eine Züchtung im 17. Jahrhundert.11 Sie ist in Europa und im Nahen Osten beheimatet und gilt heute als weltweit verbreitete Kulturpflanze.7,12 Das im Handel erhältliche Kraut stammt vorwiegend aus Bulgarien, Griechenland, Spanien, Nordeuropa und den USA.1 Marokko ist das Hauptanbaugebiet mit mehr als 90 % der weltweit produzierten Pfefferminze.7

Anbau - Ernte

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige, krautige und anpassungsfähige Pflanze, die gut mit verschiedenen Boden- und Klimabedingungen zurechtkommt. Am besten gedeiht sie bei kühlem, vorzugsweise feuchtem Klima und in tiefgründigen, humusreichen Böden, die Wasser gut speichern können. Man kann sie sowohl im Flachland als auch in Vorgebirgsregionen mit subtropischem Klima anbauen.1

Sie benötigt einen neutralen Boden-pH-Wert und zu Beginn niedrige Temperaturen. Im späteren Wachstumsstadium bevorzugt sie mittlere Temperaturen von 20-40 °C. Die Pfefferminze ist empfindlich gegenüber Frost, vor allem während der Keimphase.1

Von der Pfefferminze gibt es viele Varietäten. Man kann zwischen dunkelgrünen 'black mint' Sorten und hellgrünen 'white mint' Sorten unterscheiden.10 Die bekannteste dunkelgrüne Sorte ist die Mitcham-Pfefferminze (var. vulgaris Sole), die charakteristische rötlich überlaufene Stängel und Blätter hat. Hellgrüne Sorten haben statt eiförmiger lanzettliche Blätter.1,10 Es gibt auch ausgefallene Varietäten, wie die Orangenminze (Mentha x piperita var. citrata), die einen Orangenduft verströmt, und die Schokominze (Mentha ×piperita var. piperita).13

Die 60 cm hohe Pflanze besitzt vierkantige, behaarte Stängel mit kreuzgegenständigen Blättern. An der Unterseite der Blätter sind Öldrüsen, in denen sich das ätherische Öl befindet.10,19

Das Wurzelwerk der Pfefferminze ist flach und sie breitet sich schnell durch Ausläufer aus.19 Ihre Vermehrung erfolgt im Frühjahr von Ende Januar bis Anfang Februar. Dafür pflanzt man die Ableger der Pflanzen aus dem Vorjahr in neue Erde. Es ist wichtig, den Boden ständig feucht zu halten. Eine regelmässige Bewässerung unterstützt das Wachstum einer grossen Menge an Grünmasse und zarter Triebe, was den Schnitt erleichtert.1

In der Zeit von Juni bis September bildet die Pfefferminze Blüten, die zusammen eine Scheinähre bilden, aus. Ihre Farbe reicht von Weiss über Rosa bis Lila. Im Herbst kann eine zweite Blüte erfolgen.19 Die Ernte erfolgt je nach den örtlichen Bedingungen kurz vor der Blüte. Bei optimalen Bedingungen kann man 60-75 Tage später eine zweite, jedoch geringere Ernte erzielen.1

Die Pfefferminze ist steril und hat keine lebensfähigen Samen. Ihre Vermehrung erfolgt durch unterirdische Ausläufer bestehender Pflanzen, Teilung und Stecklinge. Der Ausbreitungsdrang der invasiven Pflanze gewährleistet stets ausreichend Pflanzenmaterial für die Vermehrung.7,19

Eigener Anbau

Pfefferminze lässt sich gut im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse oder im Beet im Garten anbauen. Dafür eignet sich ein halbschattiger und windgeschützter Standort.20

Da die Pflanze stark wuchert, sollte man im Garten einen Abstand von 50 cm zu den Nachbarpflanzen berücksichtigen. Bei Bedarf kann man eine Wurzelsperre verwenden. Um das Wachstum der invasiven Pflanze zu bändigen, eignet sich der Anbau im Topf. Hier ist es ratsam, die Pfefferminze alle 3-5 Jahre umzupflanzen, um einem Krankheitsbefall entgegenzuwirken. Zur Minimierung des Risikos sollte man keine verwandten Pflanzen, wie Kamille, Thymian, Salbei oder andere Minzarten in unmittelbarer Nähe pflanzen. Zum Überwintern kann man den Topf ins Haus oder in den Keller stellen.20

Im Winter zieht sich die Pfefferminze in den Boden zurück. Sie können im Herbst einen Rückschnitt durchführen, damit die Pflanze im Frühjahr frisch und kräftig erneut austreiben kann.19

Weiterführende Informationen

Die Pfefferminze (Mentha piperita L.) gehört zur Gattung der Minzen (Mentha), die der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) untergeordnet sind.1 Die Gattung der Minzen ist mit bis zu 30 Arten sehr umfangreich.13 Ihre Abgrenzung erweist sich als schwierig, da häufig natürliche Hybride entstehen. Die Pfefferminze selbst ist keine eigene Art, sondern eine Kreuzung, weswegen man auch mentha x piperita schreibt, um ihren hybriden Ursprung taxonomisch zu kennzeichnen.3

Alternative Namen

Die Pfefferminze trägt viele Namen: Man kennt sie auch als Aderminze, Edelminze, Englische Minze, Gartenminze, Teeminze, Echte Pfefferminze, Pfeffermintze, Katzenkraut, Balsam, Peperminte oder Schmeckerts. Im Englischen bezeichnet man sie als peppermint, black mint, candy mint, balm mint, brandy mint, curled mint oder kommerziell als Mitcham. Die lateinische Drogenbezeichnung für die Pfefferminzblätter ist Menthae piperitae folium.

Sonstige Anwendungen

Pfefferminzöl findet man als Aromastoff in Mundspülungen, Kaugummi, Zahnpasta und Kosmetikprodukten, wie Duschgels oder Lotionen. Es ist das beliebteste und am häufigsten verwendete ätherische Öl zur Aromatisierung von Arzneimitteln, darunter Hustensäfte, Schlafmittel und Hautpflegeprodukte.1

Literaturverzeichnis - 14 Quellen

1.

Pushpangadan P, Tewari SK. 28 - Peppermint. In: Peter KV, Herausgeber. Handbook of Herbs and Spices. Woodhead Publishing; 2006. 

3.

Reiner H. Vielseitig nutzbar: Minzen. Garten. 1996;119(3):24-26.

7.

Nayak P, Kumar T, Gupta A, Joshi N. Peppermint a medicinal herb and treasure of health: A review. J Pharmacogn Phytochem. 2020;9(3):1519–1528.

10.

Arzneipflanzenlexikon info: Pfefferminze. 

11.

Achmüller A. HMPPA-Monographien. Mentha Piperita. Pfefferminze. ÖAZ 23/20:76-78.

12.

Balakrishnan A. Therapeutic Uses of Peppermint –A Review. J Pharm Sci. 2015;7(7):474-476.

13.

plantura garden: Minzarten: Erfrischende Arten & Sorten für Garten und Balkon. 

14.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie - und Umweltforschung Heidelberg. 2020.

15.

Carboncloud. Peppermint. 2024.

16.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011; 15: 1577-1600.

17.

Sarheed MM. Allelopathic compounds from Mint target the cytoskeleton from cell biology towards application as bioherbicides. Disseration Karlsruher Insitut für Technologie. 2019.

18.

Pukkaherbs com: PUKKA. Our 2021 Impact Report.

19.

plantura garden: Pfefferminze pflegen, überwintern & vermehren.

20.

plantura garden: Pfefferminze pflanzen: Standort, Aussaat & gute Nachbarn.

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