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Johannisbeerblätter (Schwarze + Rote J.)

Johannisbeerblätter sind eine aromatische Beigabe in Suppen oder Salaten; vor allem diejenigen der Schwarzen J. gelten als altes Heilmittel bei Entzündungen.
Aufgrund fehlender Informationen zu den Nährstoffen haben wir die Zutat nicht in die Berechnung der Nährwerttabelle miteinbezogen.
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Makronährstoff Kohlenhydrate 0%
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Makronährstoff Proteine 0%
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Makronährstoff Fette 0%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Blätter der Schwarzen und der Roten Johannisbeere (Ribes nigrum und Ribes rubrum) kann man in der Küche als schmackhafte Zutat verwenden. Die als Arzneipflanze anerkannten Schwarzen Johannisbeerblätter helfen bei leichten Gliederschmerzen und geringfügigen Harnwegsbeschwerden.

Verwendung in der Küche:

Junge Johannisbeerblätter sind eiweissreich und besitzen einen leicht pilzaromatischen, erfrischenden, herb-säuerlichen Geschmack. Man verwendet die kleingeschnittenen Blätter als Beigabe in Rohkost-Salaten, in Suppen, als Gemüsefüllung (z.B. in Teigtaschen) sowie frisch oder getrocknet für Kräutertees. Die Blätter der Schwarzen Johannisbeere riechen nach Cassis und gelten als geschmacksintensiver im Vergleich zu jenen der Roten Johannisbeere.

Früher waren Schwarze Johannisbeerblätter ein wichtiger Ersatz für Schwarzen und Grünen Tee. "Ein durchaus trinkbarer englischer 'Tee' lässt sich aus Weissdorn, Salbei, Zitronenmelisse, Waldmeister und Schwarzjohannisbeerblättern als Geschmacksgeber bereiten. Falls Johannisbeere und Salbei vorherrschen, wird er etwas nach Ceylontee schmecken" (Dorothy Hartley, Food in England, 1954).1

Weitere essbare Bestandteile sind die Blütenknospen (Ribes nigrum), die sich gerade öffnenden Blüten und natürlich die Schwarzen Johannisbeeren bzw. die Roten und Weissen Johannisbeeren (Ribisel).

Rezept für veganes Johannisbeeren-Mousse mit Malvenblüten:

Zunächst zupft man die Stiele von 250 g Schwarzen Johannisbeeren ab. Die Stiele püriert man zusammen mit 2 EL Kokosmus, 4 Datteln, 75 g Trinkwasser und dem Saft einer halben Zitrone. Die so entstandene grüne Creme (Mousse) gibt man in eine Schüssel und stellt sie kalt, bis die Oberfläche leicht fest ist.

Anschliessend püriert man die Schwarzen Johannisbeeren mit weiteren 4 Datteln, 3 EL Kokosmus, 10 g Malvenblüten und 75 g Trinkwasser. Die purpurfarbene Creme gibt man auf die grüne Creme und stellt die geschichtete Mousse für etwa eine Stunde in den Kühlschrank.

Die Creme sollte so fest sein, dass sich Nocken (Klösschen) abstechen lassen. Die Nocken kann man auf Tellern anrichten und mit Beeren und Blüten dekorieren. Das vollständige Rezept für diese vegane Rohkost-Mousse finden Sie HIER.

Rezept für Schwarzen Johannisbeerblätter-Tee:

Für die Zubereitung eines Tees aus den Blättern der Schwarzen Johannisbeere übergiesst man 2-4 g (Tagesdosis = 6-12 g) der fein geschnittenen Arzneidroge mit kochendem Wasser. Alternativ kann man die Blätter kalt ansetzen und kurz aufkochen. Den Tee lässt man 5-10 min lang bedeckt ziehen, bevor man ihn durch ein Teesieb abseiht. Davon trinkt man mehrmals täglich eine Tasse.2

Bei Harnwegsbeschwerden kann man einen Blasen- und Nierentee verwenden, welcher eine Kombination aus Heilpflanzen wie Orthosiphonblättern, Hauhechelwurzel, Goldrutenkraut, Birkenblättern oder Brennnesselblättern enthält.3,4

Als Haustee eignet sich eine Mischung aus Schwarzen Johannisbeerblättern, Himbeerblättern, Brombeerblättern, Hagebutten, Ringelblumenblüten und Bitterorangenschalen.5

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Einkauf - wo kaufen?

Schwarze Johannisbeerblätter sind häufig in Teemischungen enthalten, z.B. in Kräutertees, Haustees, Familientees, Erkältungstees, Harntees oder Gesundheitstees. Fertigmischungen mit Schwarzen Johannisbeerblättern findet man in Drogerien. Sortenrein kann man die geschnittenen und getrockneten Blätter in Apotheken oder im Online-Handel kaufen.

Die im Handel erhältlichen Schwarzen Johannisbeerblätter stammen meist aus Polen, Ungarn und Rumänien.3,2

Bei Supermarktketten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka oder Hofer sowie in den Bio-Supermärkten Denns und Alnatura haben wir bisher keinen Tee mit Schwarzen Johannisbeerblättern gefunden.

Im Deutschen Arzneimittel-Codex (DAC) ist die notwendige Qualität der Schwarzen Johannisbeerblätter festgelegt.3 Gemäss dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 9) ist Ribis nigri folium (oder Plural: Ribis nigri folia) die Bezeichnung für getrocknete und ganze oder geschnittene Blätter von Ribes nigrum L. - mit einem Mindestgehalt an Flavonoiden von 0,8 %, berechnet als Hyperosid.6

Als traditionelles pflanzliches Arzneimittel kommen die Blätter auch pulverisiert, als Trockenextrakt oder in fester Form (z.B. als Tabletten) zum Einsatz.7 Die Sammlung (Ernte) erfolgt entsprechend den Arzneibuch-Forderungen während oder kurz nach der Blütezeit. Die Trocknung findet an der Luft im Freien oder in Trocknungsanlagen bei maximal 60 °C statt.6

Johannisbeerblätter-Tinkturen (Schwarze J.) erhält man als Folia Ribis nigri tinctura in Apotheken und Drogerien.

Da die klinische und pharmakologische Datenlage zu den Blättern der Schwarzen Johannisbeere bislang unzureichend ist, gibt es noch kein Fertigarzneimittel mit definierter Indikation auf dem Markt.2

Wild zu finden - Saison:

In Mittel- und Osteuropa kommen Schwarze Johannisbeeren gelegentlich wild vor.2 Die wildwachsende Pflanze bevorzugt feuchte bis nasse, nährstoffreiche, moorige und tonige Böden.8 Verbreitungsschwerpunkte sind humusreiche Laub- und Auwälder (Auewälder), feuchte Wälder und Gebüsche sowie Erlenbrüche.5,9,10

Die Schwarze Johannisbeere wächst als ein 1-2 Meter hoher, aromatischer Strauch ohne Stacheln. Die Ränder der drei- bis fünflappigen Blätter sind grob gesägt und tragen an ihrer Unterseite Öldrüsen. Die in hängenden Trauben angeordneten Blüten sind gelblich-grün und am Rand braunrot gefärbt. Die schwarzen Beeren sind rund und vielsamig, mit einem Durchmesser von einem Zentimeter.1,10

Wann fangen Johannisbeeren an zu blühen? Saison: Die Hauptblütezeit der Schwarzen Johannisbeeren ist von April (bzw. Anfang Mai) bis Ende Mai. Die Blätter erntet man während oder kurz nach der Blütezeit von April bis Juni.5,6,9,10

Achten Sie beim Ernten darauf, ausschliesslich Blätter zu sammeln, die keinen Pilzbefall (z.B. Mehltau, Säulenrost) aufweisen. Bei mit Säulenrost befallenen Blättern können rot- bis orangefarbene Pusteln auftreten. Mehltau zeigt sich an einem weiss-grauen Belag auf den Blättern. Selten befallen sind Schwarze Johannisbeeren von der Blattfallkrankheit. Die Blätter bekommen zunächst braune Flecken, beginnen sich zu kräuseln, rollen sich ein und fallen schliesslich ab. Die ebenfalls durch Pilze verursachte Rotpustelkrankheit zeigt sich durch Beulen auf der Rinde sowie durch langsames Welken und Abfallen der Blätter.11

Lagerung:

Die getrockneten Blätter (Schwarze und Rote J.) sollte man trocken und vor Licht geschützt aufbewahren.2 Geeignete Gefässe zur Lagerung sind Metalldosen, verschliessbare Papiertüten mit Aromaschutz oder dunkle Gläser mit Schraubverschluss. Frische Blätter kann man an einem sonnengeschützten Ort lufttrocknen.

Inhaltsstoffe - Nährwert - Kalorien:

Die Blätter der Schwarzen Johannisbeere enthalten 0,5-1,2 % Flavonoide – insbesondere Derivate des Quercetins (mind. 1 % als Isoquercitrin, mind. 0,8 % als Hyperosid und einen nicht definierten Anteil als Isorhamnetin-Glycoside) - sowie Kämpferol (Kaempferol), Delphinidin und Proanthocyanidine (Procyanidine).2,9

Des Weiteren sind in den Schwarzen Johannisbeerblättern Vorstufen der Gerbstoffe enthalten, Phenolsäuren bzw. Phenolcarbonsäuren (Kaffeesäure, Chlorogensäure, Neochlorogensäure, Protocatechusäure um.), ätherische Öle, Diterpene, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren, α-Linolensäure, alpha-Linolensäure, Linolensäure, ALA und Omega-6-Fettsäuren, Linolsäure, LA)2,9 sowie Vitamin C.10

Gesundheitliche Aspekte - Wirkungen:

In seiner Bewertung der Schwarzen Johannisbeerblätter berücksichtigte der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC / Committee on Herbal Medicinal Products) Laborstudien an Ratten und Mäusen. Bislang gibt es keine klinischen Studien an Patienten. Die Anerkennung als pflanzliches Arzneimittel zur "traditionellen Anwendung" bedeutet, dass die Wirksamkeit trotzdem plausibel ist und dass es seit mindestens 30 Jahren (einschliesslich mindestens 15 Jahren innerhalb der EU) sicher zur Anwendung kommt.

Die Laborstudien zeigen entzündungshemmende Effekte von Johannisbeerblätter-Extrakten, die auf die Flavonoide zurückzuführen sind. Ein weiterer Effekt ist die Wachstumshemmung von Zellen und Gewebe. Zudem konnte man eine antivirale Wirkung des Blattextraktes gegen das Influenzavirus A nachweisen.2,12

Kräuterzubereitungen mit Schwarzen Johannisbeerblättern wirken schwach saluretisch (Ausscheidung von Salz über die Niere in den Urin), diuretisch (harntreibend) und im Tierversuch blutdrucksenkend.4

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen:

Zum Zeitpunkt der Bewertung durch den Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) waren keine Nebenwirkungen der Schwarzen Johannisbeerblätter bekannt. Ebenso ist bisher kein Fall einer Überdosierung gemeldet.4,7 Eine Kontraindikation ist bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe gegeben.7,13

Bislang hat man die Sicherheit der Anwendungen während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht nachgewiesen. Aufgrund fehlender bzw. nicht ausreichender Daten empfiehlt das HMPC die Anwendung nicht während Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.7

Patienten, denen eine verringerte Flüssigkeitsmenge empfohlen ist, z.B. bei schweren Herz- und Nierenerkrankungen, dürfen keine Arzneimittel mit Schwarzen Johannisbeeren einnehmen.13

Verwendung als Heilpflanze:

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) hat Schwarze Johannisbeerblätter als traditionelles pflanzliches Arzneimittel eingestuft. Basierend auf langjähriger Erfahrung kann man die Blätter der Schwarzen Johannisbeere bei leichten Gliederschmerzen und unterstützend bei geringfügigen Harnwegsbeschwerden (Entzündungen) einsetzen. Die Blätter führen zu einer Erhöhung der Urinmenge und damit zur Durchspülung der Harnwege (Nieren, Blase).2,3,7,13

Um eine Erhöhung der Urinmenge zu gewährleisten, ist während der Behandlung eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme erforderlich.7

Bei Gliederschmerzen kann man dreimal täglich eine Teezubereitung aus Schwarzen Johannisbeerblättern einnehmen. Man verwendet als Einzeldosis 2-4 g zerkleinerte Blätter auf 200 ml kochendes Wasser. Die Tagesdosis beträgt 6-12 g der Kräutersubstanz.7

Bei Harnwegsbeschwerden sowie bei Gliederschmerzen kann man als Einzeldosis 170 mg Trockenextrakt in Wasser auflösen (7:1). Man nimmt die Zubereitung ein- bis dreimal täglich ein. Die Tagesdosis beträgt 170-510 mg. Die pulverisierte Blattsubstanz nimmt man drei- bis fünfmal täglich ein. Die Einzeldosis liegt bei 340 mg und die Tagesdosis bei 1'020 bis 1'700 mg.7

Grundsätzlich erfordert der Verwendungszweck keine ärztliche Überwachung.13 Dauern die Symptome während der Anwendung des Arzneimittels jedoch länger als zwei (Harnwegsbeschwerden) bzw. vier Wochen (Gliederschmerzen) an, empfiehlt das HMPC in seiner "Kräutermonographie der Europäischen Union über Ribes nigrum L., folium" die Konsultation eines Arztes.7

Gemäss ESCOP (European Scientific Cooperative on Phytotherapy) kann man Schwarze Johannisbeerblätter unterstützend bei rheumatischen Beschwerden einnehmen.2,3 Man verwendet dafür 20-50 g Schwarze Johannisbeerblätter auf einen Liter Wasser. Die Ziehzeit beträgt 15 Minuten. Von dieser Zubereitung trinkt man 250-500 ml pro Tag. Vom Flüssigkeitsextrakt (1:1) nimmt man zweimal täglich 5 ml vor dem Essen ein. Diese Dosis für Erwachsene gilt auch für Senioren.4

Volksmedizin - Naturheilkunde:

Seitdem Johannisbeeren im 16. Jahrhundert in Nordeuropa Bekanntheit erlangten, nutzt man die Heilpflanze als harntreibendes Mittel (Diuretikum).2 Vermutlich als erster beschrieb Peter Forestus (Petrus Forestus), der Harnverhalten und Blasensteine mit Johannisbeerblättern behandelte, die medizinischen Eigenschaften der Blätter.1

Heute verwendet man die Blätter der Schwarzen Johannisbeere, neben den von HMPC und ESCOP genannten Anwendungsgebieten, bei Gicht, Nierengriess, Arthritis, Wassersucht, Durchfall und selten äusserlich zur Wundbehandlung. Die Blätter kann man frisch oder zerrieben auf Insektenstiche und Wunden geben.2,5,9

Nach kurmässiger Anwendung von Johannisbeerblätter-Tee kann es bei Rheuma und Gicht zu selteneren und leichteren Schüben kommen.10

Ein Tee aus den Blättern der Roten Johannisbeere kann sich günstig auf die inneren Organe (Magen, Leber, Lunge, Blase) auswirken. In der Erfahrungsheilkunde setzt man ihn zur Blutreinigung und bei Arterienverkalkung ein.9

Vorkommen - Herkunft:

Als ursprüngliche Heimat der Schwarzen Johannisbeere vermutet man das europäisch-asiatische Waldgebiet.10 Da natürliche und verwilderte Vorkommen oft nicht zu unterscheiden sind, lässt sich die natürliche Verbreitung nicht mehr rekonstruieren.8

Weltweit kommt die Gattung der Johannisbeeren (Ribes) gemäss Wikipedia in ca. 140 bis 160 Arten vor. Johannisbeeren findet man bevorzugt in gemässigten Klimagebieten der Nordhalbkugel.14 Nördlich sind Schwarze Johannisbeeren bis Lappland und südlich bis Armenien und zum Himalaja verbreitet.5,8

Rote und Weisse Johannisbeeren stammen von den europäischen Sorten Ribes rubrum, Ribes vulgare, Ribes petraeum und Ribes multiflorum ab, die Schwarzen Johannisbeeren hingegen von Ribes nigrum.15

Anbau im Garten oder als Topfpflanze:

Welcher Standort für Johannisbeeren? Der ideale Boden für die flachwurzelnden Johannisbeeren ist durchlässig, fruchtbar, tonhaltig und schwach sauer. Weitere wichtige Standortkriterien sind eine sonnige bis halbschattige und windgeschützte Lage. Vor dem Setzen der Büsche kann man die Beschaffenheit der Bodenoberschicht mit Kompost verbessern, da die Pflanze einen hohen Bedarf an Humus und Nährstoffen hat.1,15,16

Den winterharten Strauch gilt es, vor kalten Winden und Spätfrösten während der Blütezeit zu schützen. Möchte man die Pflanze in Gebieten mit häufigen Spätfrösten anbauen, kann man den Johannisbeer-Strauch als mobile Topfpflanze setzen.15

Im Herbst entfernt man ein Drittel der älteren (grauen und schwarzen) Ruten. Ein starker Winterschnitt begünstigt die Traubenlänge und Beerengrösse und damit die Pflückleistung. Wie lange lebt ein Johannisbeerstrauch? Alle zehn Jahre sollte man den Busch ersetzen, da er mit der Zeit seine Wuchskraft verliert. Eine Vermehrung ist durch Steckhölzer möglich.1,15

Anbau - Ernte:

Erst in jüngerer Zeit baut man Johannisbeeren in gewerblichem Massstab an. Vorher unterschieden sich die Kulturpflanzen über Jahrhunderte kaum von den wilden Arten. Die meisten heute gebräuchlichen Kultursorten entwickelten Züchter und Forschungsinstitute nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund von Nahrungsmittelknappheit.1

Wichtige Anbauländer sind Polen, Ungarn, Rumänien, Frankreich und die Niederlande.6

Tierschutz - Artenschutz - Tierwohl:

Hautflügler umschwärmen besonders stark die unscheinbaren Blüten der Johannisbeeren. Der Nektarwert der Blüten ist hoch und der Pollenwert mittel (Skala Nektarwert und Pollenwert: kein, gering, mittel, hoch, sehr hoch). Johannisbeeren dienen Insekten hauptsächlich im April und Mai als Nahrung (Frühsommertracht). Als Tracht versteht man das gesamte Nahrungsangebot einer Blüte für Insekten, also Nektar, Pollen und Honigtau.17

Allgemeine Informationen:

Neben der Stachelbeere (Ribes uva-crispa) gehören ausserdem Schwarze Johannisbeeren (Ribes nigrum) und Rote bzw. Weisse Johannisbeeren (Ribes rubrum) zur Gattung der Johannisbeeren (Ribes). Johannisbeeren (Ribes) stellen die einzige Pflanzengattung in der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) dar.8,14

Die Namensherkunft ist auf den Reifezeitpunkt rund um den Johannistag am 24. Juni zurückzuführen.3

Alternative Namen:

Bekannte Trivialnamen für die Blätter der Johannisbeere sind Ahlbeerblätter, Bocksbeerblätter, Gichtbeerblätter und Wanzenbeerblätter.

Im Englischen bezeichnet man die Blätter der Schwarzen Johannisbeere als black currant leaves.

Literatur - Quellen:

Literaturverzeichnis - 17 Quellen

1.Bown D. Kräuter - Die grosse Enzyklopädie: Anbau und Verwendung. 2. Auflage. München; 2015. Dorling Kindersly Verlag GmbH.
2.Blaschek Wolfgang (Herausgeber). Wichtl – Teedrogen und Phytopharmaka. Ein Handbuch für die Praxis. 6. Auflage. Stuttgart; 2016. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH.
3.koop-phyto.org Johannisbeere.
4.Schilcher H., Kammerer S., Wegener T. Leitfaden Phytotherapie. 3. Auflage. München; 2007. Elsevier GmbH.
5.Niederegger, Oswald; Mayr, Christoph. Heilpflanzen der Alpen. Gesundheit aus der Natur von A bis Z. Innsbruck; 2006. Tyrolia-Verlag.
6.medizinalpflanzen.de Schwarze Johannisbeerblätter - Ribis nigri folium [DAC 2004].
7.ema.europa.eu (European Medicines Agency). Final European Union herbal monograph on Ribes nigrum L., folium. HMPC Committee on Herbal Medicinal Products. PDF.
8.Wikipedia Schwarze Johannisbeere.
9.Fleischhauer SG, Guthmann J, Spiegelberger R. Enzyklopädie essbare Wildpflanzen. 1. Auflage. Aarau; 2013. AT Verlag, S. 145.
10.Pahlow Pahlow, M: Das grosse Buch der Heilpflanzen. Gesund durch die Heilkräfte der Natur. 8. Auflage. Hamburg; 2019. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG.
11.gartenlexikon.de 6 Krankheiten bei Johannisbeeren erkennen und bekämpfen.
12.Erhardt C. et al. A Plant Extract of Ribes nigrum folium Possesses Anti-Influenza Virus Activity In Vitro and In Vivo by Preventing Virus Entry to Host Cells.
13.ema.europa.eu (European Medicines Agency). Blackcurrant leaf: Summary for the public. PDF.
14.Wikipedia Johannisbeeren.
15.hortipendium.de Johannisbeere.
16.awl.ch Schwarze Johannisbeere – Ribes nigrum.
17.Kremer, Bruno P. Mein Garten – Ein Bienenparadies. 2. Auflage. Bern; 2018. Haupt Verlag.
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