Stiftung Gesundheit & Ernährung
S t i f t u n g
Gesundheit & Ernährung
Schweiz
QR Code
Beste Aussichten für Ihre Gesundheit

Buchbesprechung „Die Ernährungslüge“ von Hans-Ulrich Grimm

Gründe der Schädigungen durch industrielle Nahrungsmittel: Glutamat und Süssstoffe schädigen Darmhirn und Hirn.

Abbildung Buch "Die Ernährungslüge" von H-U Grimm mit Text rechts daneben.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Fazit

Der Autor informiert, wie wir Hirn und Darm (enterisches Nervensystem, ENS) schädigen: mit Fertiggerichten oder fertigen Zutaten als Saucen oder künstlicher Würze – aber auch mit Süssgetränken (Erfrischungsgetränk) und zu viel Süssigkeiten.

Er konzentriert sich auf Glutamat (volkst. Namen für Mononatriumglutamat) und Süssstoffe, vorwiegend Aspartam. Doch sind auch "Rital.." und wenige Lebensmittelzusatzstoffe behandelt. Einige Folgen durch den Verzehr sind erklärt.

Man muss allerdings auch wissen, dass Mononatriumglutamat ein Salz einer der Aminosäuren ist und daher in fast allen proteinhaltigen Nahrungsmittel vorkommt. Nur eine Minderheit leidet direkt unter zugesetztem, also nicht gebundenem Glutamat.

Verschiedene Forscher sehen im gestörten Verhalten von meist Kindern und jungen Menschen die Ursache von zugesetztem Glutamat. Grundsätzlich erwirken Garen, Trocknen oder Fermentieren Risse in den Zellmembranen, so dass auch so freies Glutamat entsteht.

Die Quellen von Hans Ulrich Grimm sind vor allem Zeitschriften und Zeitungen, z.B. die FAZ, NZZ, New York Times, Der Spiegel, Die Zeit, New Scientist etc. Allerdings wählte er lediglich Beiträge aus, die einen wissenschaftlichen Hintergrund aufweisen und nennt die Autoren der wissenschaftlichen Arbeiten. So gesehen ist das eine Art Meta-Studie (Metaanalyse), also möglichst eine Gesamtschau. Die Industrie zeichnet wo immer möglich eine ganz andere Sicht. (Siehe auch Medizin und evidenzbasierte Medizin)

"Die Ernährungslüge" demonstriert uns auch die Gründe der Schädigungen durch industriell hergestellte Nahrungsmittel – und dass trotzdem der Trend in diese Richtung geht. Das Buch klärt Konsumenten auf, die es wissen wollen: zurück zu natürlicher Kost.

Er nennt auch Probleme zu Milch - aber siehe auch diese Buchbesprechung zur Schädlichkeit von Milch - oder besser: Buchbesprechung "Milch besser nicht!" von Maria Rollinger.

1. Zusammenfassung

Wissenschaftler kommen zunehmend auf den Konsens, dass die Ernährung die Chemie des Gehirns dauerhaft verändern kann. Allerdings fehlt es an Neurotoxizitätstest von solchen Lebensmittelzusatzstoffen,die besonders gefährlich sind. Um die Haltbarkeit zu verlängern und den Geschmack zu verbessern fügt die Industrie viele schädliche Chemikalien hinzu. Man ignoriert einfach die Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit.

Dies führt bei Kindern zu vermehrte Sprachstörungen, Autismus und Aufmerksamkeitsdefizitstörungen. Bei Erwachsenen treten Depressionen, Multiple Sklerose (MS), Parkinson und Alzheimer-Krankheit auf.

Angst, Aggressionen, psychische Erkrankungen und die Art und Weise, wie unser Gehirn Gefühle erlebt, sind durch Veränderungen in der Gehirnchemie bestimmt. Nahrungsmittel und Medikamente gelten als Auslöser dieser Symptome.

Grimm zeigt auf, dass der menschliche Darm ("unser zweites Gehirn") die Gesundheit, das Verhalten und die Gefühle beeinflusst. Das “Löchriger-Darm-Syndrom” (ein Ungleichgewicht in der Darmflora und eine beschädigte Magen-Darm-Wand) ist eine Ursache von Krankheiten wie Autismus, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose.

Hier sind einige der wichtigsten Fakten, die Ihnen als LeserIn helfen sollen, die schädlichen Auswirkungen von der heutigen Industrie geförderten Medikamente und Lebensmittelzusatzstoffe zu vermeiden:

  • Eine Zucker- und Milchproduktefreie Ernährung (GFCF) sowie das Vermeiden von jeglichen Zusatzstoffen, führt zu einer Verbesserung der ADHS-Symptome. Dies im Ausmass von 70 bis 90 Prozent von "Rital..". Man kann dann oft auf jegliches "Rital.." verzichten.
  • Der Geschmack, der Gehirnzellen töten kann, ist Mononatriumglutamat. Das ist einer der Lebensmittelzusatzstoffe, die als Neurotoxin wirken. Er ist ein häufiger Faktor für neurodegenerative Erkrankungen.
  • Das Süssungsmittel Aspartam gilt wegen vieler gefälschter Studien als sicherer Zusatzstoff. Es sind Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzzeitgedächtnisverlust, endokrine Störungen und Störungen in sexuellen Funktionen bekannt.
  • Der Konsum von Zucker aus Cola, gesüssten Getränken und Schokoriegeln verursacht Extremwerte bei Blutzuckerwerten, gefolgt von Schläfrigkeit, Lethargie und verminderter Fähigkeit Details abzurufen. Auf lange Sicht machen diese Produkte süchtig und können auch zu Diabetes führen.
  • Zitronensäure fördert die Absorption von Aluminium und Blei im Gehirn. Die Verwendung in der Lebensmittelindustrie in unnatürlich grossen Mengen macht diesen Zusatzstoff schädlich und gefährlich.
  • Andere gefährliche Lebensmittelzusatzstoffe, die Sie vermeiden sollten, sind: Sorbitanmonolaurat (E-Nummer: E 493), Sorbitanmonooleat (E-Nummer: E 494), die Emulgatoren E 470 und E 476, die Süssstoffe Mannit (E 421), Lactitol (E 966) und Isomalt (E 953), Guaran oder Guargummi (Hauptbestandteil von Guarkernmehl) (E 412), die E-Nummern E 466 bis E 469 (Carboxymethylcellulose, CMC oder Cellulosegummi), Carrageen (E 407) und Sulfite (E 220 bis E 228).

Wer mehr über das Buchthema wissen möchte: In der Besprechung zu Lügen, Lobbies, Lebensmittel und zu Salt Sugar Fat finden Sie weitere Bücher über die Nahrungsmittelindustrie.

2. Buchbesprechung

Das Buch thematisiert vor allem das Hirn und das Darmhirn, auch Darmnervensystem, Eingeweidenervensystem oder intramurales Nervensystem genannt. Wie schon bei Krebs, begründete die Wissenschaft das immer häufigere Auftreten von Alzheimer und Demenz über längere Zeit nur mit der höheren Lebenserwartung. Hier gewinnt der Leser neue Erkenntnisse.

2.1. Katastrophe im Kopf

Prof. Beyreuther erklärt dem Autor, wie stark die Unterschätzung der Gefahren aus unserer heutigen Ernährungsweise für das Gehirn das Verhalten der Politik prägt. Als besonders tragisch betont er die fehlende Prüfung von Zusatzstoffe auf Neurotoxität (Nervengift). Er erachtet zahlreiche Stoffe als Gift für das Gehirn.

Die industrielle Nahrungsproduktion hat den Lebensmitteln viele Nährstoffe ausgetrieben, die lebenswichtig sind fürs Gehirn. Und dafür Chemikalien eingebaut, die ihm schaden.

Dem Professor fällt auf, dass gegenüber Gesunden die meisten Alzheimerpatienten andere Einkaufs- und Essensverhalten pflegen. Als Beispiel berichtet er von einer Frau, die immer Obst aus Dosen, Gemüse aus Gläsern ass und ein Leben lang bei Aldi eingekaufte, nie auf dem Markt. (S. 15)

Essen wir uns dumm?, fragt Grimm und bezeichnet den Supermarkt als Risiko-Parcours, indem er eine Reihe von Produkten aufzählt, die im Licht der jüngsten neurowissenschaftlichen Publikationen als Verursacher von Gehirnschwund (Hirnatrophie) gelten.

Ein Mann beisst mit gerunzelter Stirn in ein Junk-Food-Gebäck: Essen wir uns dumm?© CC-by 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Der Präsident der amerikanischen Alzheimer-Gesellschaft, Edward Truschke, meint: Wir sind mitten in einer internationalen Epidemie. (S. 16)

Alzheimer

Wie die "Hirngesundheit" der heutigen Kinder aussieht, zeigen verschiedene Studien.

Jeder fünfte Erstklässler zeigt Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen, klagt Klaus Ring, Vorsitzender der Stiftung Lesen in Mainz.

Kinder nehmen heute viele Chemikalien mit dem Essen auf, was früher nicht der Fall war. Zu viele Kinder leiden unter Autismus, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) etc. Erwachsene leiden mehr unter Depressionen, Multiple Sklerose (MS), Parkinson-Krankheit oder Alzheimer-Krankheit.

Wissenschaftliche Belege, die beweisen dass die Kapazität des Gehirns abnehme

Ein Kollege von Crawford, Prof. Dr. Christopher Williams, beschuldigt industrialisierte Landwirtschaft für die Verminderung des durchschnittlichen IQ. Hochleistungsdünger und chemische Gifte hätten die Erträge zwar explodieren lassen, aber auch zum starken Abnehmen hirnwichtiger Bestandteile im Essen geführt. Hirnveränderungen seien die Folge.

Ernährung und Erfahrung in der frühen Kindheit die Hirnentwicklung beeinflussen

Das Buch vermittelt uns, dass die Zitronensäure als Zusatzstoff in zahlreichen Lebensmitteln, Haribo-Gummibären und Süssgetränken die Aufnahme von Aluminium im Gehirn fördert. Das sei eines der Probleme für Alzheimer, ist die Aussage. Anmerkung: Aluminium gilt auch als Lebensmittelzutat E173.

2.2. Bizarres Verhalten

Der Autor erzählt die Geschichte eines kleinen Jungen (von Karyn Seroussi), der an Autismus leidet und vermerkt: Offenbar spielt es aber auch eine grosse Rolle, was einen Menschen nährt. Und: Es spielt eine grosse Rolle, wenn die Nahrungsmittel sich immer weiter von der Natur entfernen, aus der sie einst stammten. Wenn sich immer mehr chemische Bestandteile in der alltäglichen Kost befinden, kann das auch dazu führen, dass die Körperchemie irgendwann verrückt spielt, aus den Fugen gerät. S. 35)

Autismus: dramatischer Anstieg der Zahlen

Leider nehmen auch andere Persönlichkeitsstörungen erschreckend zu. Im Jahr 2001 zählt die WHO 450 Millionen Menschen mit psychischen Leiden und Verhaltensproblemen. Siehe auch unter Thomas-Theorem. (S. 37)

Müder Kopf mit Hand vor Gesicht: Das Freudemangelsyndrom, Dr. Paul Pearsall. Collage mit Text.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Pixabay
Kinder erleiden Ängste und entwickeln Aggressionen.

Erst neuere Studien zeigen den Zusammenhang der Ängste und Aggressionen mit der Chemie der Nahrung.

Der Direktor des pharmakologischen Forschungslabors am McLean Hospital in Belmont, USA, Prof. Dr. Andrew Stoll (siehe auch oben) glaubt, dass die gewaltigen Veränderungen in unserer Ernährung zu den steigenden Raten psychiatrischer Erkrankungen in der westlichen Welt beigetragen haben.

Der Arzt und Psychotherapeut, Dr. med. Josef Zehentbauer ist der Ansicht, dass die Balance der verschiedenen Botenstoffe über unsere Persönlichkeit entscheidet: Die Chemie im Gehirn formuliert Gefühle, macht Erfahrungen spürbar, sie macht Liebe möglich und Hass, Aversionen und Aggressionen, Wünsche und Träume, Neid und Missgunst. Sie macht die Bewegungen möglich und das Handeln, sie erlaubt es, schöne Erfahrungen zu speichern und hässliche zu verdrängen.

Es soll 10'000 verschiedene Hirnchemikalien, also Hormone und Botenstoffe geben, so quasi als "Sprache der Persönlichkeit". Drogen verändern diese zumindest vorübergehend massiv. (S. 39)

Prof Dr. Michael A. Crawford (PhD) ist der Ansicht, dass die Urahnen des Menschen vor 2,3 Millionen Jahren das Gehirn von 400 bis 500 g mit der Zeit auf nahezu die heutigen 1500 g steigerten. Als Grund sieht er die Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren über Fischverzehr an den grossen Süsswasserseen Afrikas und an Flüssen und Meeresstränden. Doch ist der Grund leicht zu widerlegen. Siehe Anmerkung.

Omega-3-Fettsäuren: wir benötigen dazu keine tierischen Produkte

Der Hirnforscher, Prof. Dr. med. Richard J. Davidson, Universität von Wisconsin, sieht zumindest bei der impulsiven Form von Aggressionen Fehler in den Schaltkreisen des Gehirns, mit denen wir unsere Gefühle regulieren. Das Serotoninsystem im Hirn ist gestört. (S. 43)

Die genannte Autorin Karyn Seroussi und Verena Karg aus Leimen, deren Kinder an einem Asperger-Syndrom leiden, waren in der Lage, den Einfluss von Milch und Milchprodukten auf das Verhalten zu beweisen: Mit Milchkonsum entstand auch ein Blähbauch und starker Mundgeruch – ohne Milch waren diese Anzeichen weg und das Verhalten normal.

Milchprodukte und Gluten verschlimmern die Symptome von Autismus

In den 1960er Jahren fand Dr. med. F. Curtis Dohan einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Konsum von Getreide und Milch. Nun erhält zumindest in den USA die Gfcf-Ernährung eine gewisse Bekanntheit. Das ist eine absolut gluten- und kaseinfreie Ernährung.

Die Geschichte der Erforschung über den Sitz von Seele und Geist

Experten vermuten, dass Autismus eine besondere Form von Nahrungsmittelunverträglichkeit bedeutet. Peptide bringen das Gehirn in Aufruhr – und verursachen zudem ein geradezu suchtartiges Verlangen nach den schädlichen Stoffen. (S. 49) Die Nahrungsmittelunverträglichkeit wiederum ist durch das "Löchriger-Darm-Syndrom" (Leaky Gut Syndrome, engl.) zu erklären.

Grimm sieht Verursacher z.B. bei Kartoffelpüree von Pfanni und Maggi. Wir sollten nicht nur Milchprodukte und glutenhaltige Produkte vermeiden, sondern auch alle Zusatzstoffe (Additive), die den Darm angreifen.

Gfcf-Ernährung - bemerkenswerte Fortschritte

2.3. Götterdröhnung - Glutamat

Besonders problematisch sei aber der Geschmacksverstärker Glutamat, stellt der Autor fest. Glutamat: Der Geschmack, der Hirnzellen töten kann. Das bezieht er u.a. vom mehrfach ausgezeichneten, oben genannten Prof. Dr. Konrad Beyreuther (geb. 1941, im Fach Genetik habilitiert), der direkt sagt: Glutamat ist ein Nervenzellgift und Eine Überreizung der Nervenzellen mit Glutamat wird heute bei allen neurodegenerativen Erkrankungen als kritischer Punkt angesehen. (S. 28)

Bekannt ist, dass der chemisch verwandte Süssstoff Aspartam (E 951) ähnlich wirkt. Wie schnell das Hirn zu beeinflussen ist, demonstrierte er an der Droge LSD (Lysergsäurediethylamid).

Schon acht oder zehn Moleküle reichen, um das Hirn verrückt spielen zu lassen. (S. 30)

Collage von einer Packung Glutamat, Haufen glutamat und weitere Pakungen mit Text.© CC-by 4.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Fastily, Ninosan, Dynomat

Glutamat als Zusatzstoff in Lebensmitteln - Nutzen und Risiken

Unter Nervengift findet sich bei Wikipedia aber auch Alkohol, Atropin, Butoinumtoxin, Coffein und Nikotin. Glutamate bewirken auch Übergewicht und diverse Krankheiten. Trotzdem: Im Jahr 2003 produzierte die Industrie 1,5 Millionen Tonnen davon – mit steigender Tendenz. Das Glutamat ist eigentlich ein weisses Pulver – und auch so erhältlich.

In Japan steht der Begriff umami sozusagen für die Quintessenz herzhafter Speisen.

Umami

Genussexperten kommen aber auch für dieses Mononatriumglutamat mit der Summenformel C5H8NNaO4 ins Schwärmen. Wer in der Kantine isst und in Restaurants, kann dem Glutamat kaum entgehen. (S. 58)

Von Grimm erfahren wir, dass die volle Dröhnung bekommt, wer sich gern an Fertiggerichten und anderen Leckereien aus dem Supermarkt erfreut.

Dabei zählt er auch einige typische Produkte auf und weist darauf hin, dass Glutamat oft mit Natriumglutamat, E621 bis E625 oder auch nur mit Geschmacksverstärker bezeichnet ist.

Aber auch die Bezeichnung "Aroma" lässt 30 % reines Natriumglutamat zu.

Glutamat und Restless-Legs-Syndrom

Glutaminsäure gewann 1866 Karl Heinrich Leopold Ritthausen aus Gluten, einem Weizenprotein. 1908 fand Prof. Kikunae Ikeda in Tokyo heraus, warum sein Tofu mit einem Löffel Tangbrühe (Seetang) viel besser schmeckte als das fade Tofu alleine. Ein Jahr später begann Ajinomoto mit der Produktion von Glutamat.

Glutamat - die Geschichte

Natürlich existieren zur Kritik an Glutamat auch Gegenstudien, denn die Hersteller haben viel zu verlieren. Die Politik soll Glutamat nicht als grossen Risikofaktor erkennen. Beste Strategie für diesen Fall: möglichst bekannten Professoren mit grossem Einfluss bezahlte Aufträge zu erteilen, um Unbedenklichkeit zu beweisen.

H.U. Grimm informiert, leider verteilt auf den Seiten 28, 69, 75, 83 und 91-97, wie so etwas abläuft.

Wie Statistiken nach eigenem Gusto entstehen, um etwas zu beweisen, was nicht ist

Drei chemische Substanzen bewirken die Umami-Empfindung: Mononatriumglutamat (MSG), Dinatriuminosinat (DSI) und Dinatriumguanylat (DSG).

MSG spielt die Hauptrolle für Umami, den 5. Geschmack. Nur gewisse Tiere besitzen im Maul spezifische Umami-Rezeptoren. Seetang enthält den höchsten Anteil an MSG. Zwischen freiem und gebundenen MSG ist zu unterscheiden.

Glutamat erzeugt bei gleichzeitigem oder vorherigem Reisgenuss keine bekannten Auswirkungen? Traditionell sollen Japaner und Chinesen leichte Suppen erst nach dem Reis zu sich nehmen.

Bento-Boxen in einem japanischen Convenience-Store. (Gemischtwarenladen)© CC-by-sa 2.0, Martin Lewison, Wikipedia
"In Fertiggerichten jeder Art ist in aller Regel MSG enthalten. Besonders viel findet sich in Tiefkühlkost, herzhaften Knabbereien, Gewürzmischungen, Büchsen- und Tütensuppen, Sossenpulver, Wurst und Schinken."
Literaturempfehlungen

2.4. Süsse Keule

Ab Seite 79 informiert Grimm über Geld und Macht: Wie die Industrie gegen Kritik vorgeht. Dabei nennt er den Wissenschaftler und Toxikologen Dr. Hermann Kruse, Universität Kiel.

Redaction comment

Zu sehen ist das auch auf diesem Video auf YouTube (2.12.2012) mit Titel "Desinformation als Prinzip". Ebenso informiert dieses Video von ihm selbst über weitere Probleme inkl. Acrylamid (4.3.2013).

Ein Thema im Buch bilden die möglichen Störungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, vorübergehenden Gedächtnisschwund, die der Süssstoff Aspartam manchmal auslöst. NutraSweet verkauft Süssstoffe auch mit dem Namen "Equal" oder "Canderel". Aspartam greift ähnlich dem Glutamat in den Steuerungsmechanismus des Gehirns ein. (S. 82)

Bei Aspartam kamen manipulierte, also gefälschte Daten zur Einreichung!

Professor Dr. med. Russell L. Blaylock ist der Ansicht, dass sehr hohe Werte von Aspartam bis zu epileptischen Anfällen und zu Schizophrenie führt. Die Fluglinien- und Luftfahrtmagazine warnen Piloten vor Aspartam-Folgen im Cockpit und 600 Piloten berichteten über ähnliche Symptome. Der NutraSweet-Konzern versuchte die Veröffentlichung von Olney erfolglos zu stoppen. (S. 88) Doch Prof. Friedrich K. Trefz, Universität Tübingen, gibt Aspartam einen Persilschein und meint Aspartam sei eines der am besten untersuchten Nahrungsmittelzusätze.

Bezahlte Studien sind nicht a priori schlecht, doch der Auftraggeber darf negative Ergebnisse einfach unterschlagen

Der Aspartam-Kritiker Mark D. Gold ist zitiert mit: Wie Aspartam zugelassen wurde, ist ein Lehrstück darüber, wie Chemie- und Pharmakonzerne die Regierungsbehörden manipulieren, Organisationen beeinflussen und die wissenschaftliche Welt mit falschen Studien überschwemmen.

Jacqueline Verrett, Wissenschaftlerin im FDA bezeichnet das sogar als "Desaster". Der Chef der Task Force des FDA hiess Jerome Bressler und darum hiessen die Aufdeckungen Bressler-Report.

Einige der Schlampereien und Fälschungen der eingereichten Studien

2.5. Nahe Null

Dieses Kapitel behandelt Pulvermilch bei Säuglingen und den leeren Magen vor dem morgendlichen Schulbeginn. Pulvermilch verringert gemäss Medizinprofessor Stig Bengmark bei Säuglingen den Intelligenzquotient IQ um durchschnittlich 10 % verglichen mit Muttermilch.

Mangel für Eisen, Fett und Vitamine sieht der Autor z.B. bei Glaskost wie Möhren-Kartoffel-Rindfleischbrei und gibt Vergleiche und Gründe an. Der leere Magen verursacht schlechtere Leistungen bei Schülern.

Industriell hergestellte Gläschenkost ist nichts anderes als Konserve

Danach lernen wir wie Kinder und Jugendliche Schaden erleiden. Dies durch häufigen Verzehr von Fast Food. Zum Beispiel weil deren hoher Phosphatgehalt Zink bindet.

Insulin-Spritze über einem Löffel mit Zucker gehäuft. Diabetes lässt sich so nicht mindern.© CC0, Myriams-Fotos, Pixabay

Grimm zitiert auch den US-Autor Kenneth Giuffre, der vor allem den Zickzackkurs beim Blutzuckerspiegel kritisiert, den Cola, Fanta, Schokoriegel, Nutella etc. verursachen. Für kurze Zeit entsteht gesteigerte Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und klarerer Verstand. Danach steigt der Serotoninspiegel und führt zu Schläfrigkeit, Lethargie und zu einer verminderten Fähigkeit, Details abzurufen.

Zudem erfährt der Leser etwas über das grosse Suchtpotenzial dieser Konsumart. Im Gehirn sind die gleichen Zonen wie für Drogen aktiviert.

Die Zickzackkurs des Blutzuckerspiegels

Zudem frisst sich Zitronensäure (E330) nicht nur in die Zähne, sondern indirekt auch ins Gehirn.

Die Zitronensäure lässt Blei und Aluminium leichter durch das Gehirn aufnehmen, erklärt uns der Autor.

Zitronensäure ist durch die Nahrungsmittelindustrie zur Konservierung, Homogenisierung und als Säuerungsmittel in unnatürlicher Menge eingesetzt und nur durch diese Vervielfachung schädlich.

Aspartam

2.6. Unheimlich gruselig

Der Untertitel heisst Kinder unter Drogen: Das R-Experiment.

Dieser Beitrag führt auf, dass die US-Rauschgiftbehörde DEA das "Rita.." auf die Stufe mit Kokain in die Kategorie 2 der Drogen stellt. Darüber steht nur noch Heroin.

Übrigens: "Rital.." ist ein Handelsname für Methylphenidat und gehört zu den Amphetaminen.

"Die R-Gesellschaft"

Grimm betont eindrücklich die Zustände, die Kinder mit solchen Dysfunktionen erleben. Dies auf Grund des Buches Das ADS-Buch von Elisabeth Aust-Claus und Petra-Marina Hammer (1999).

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung

GRIMM orientiert, dass anfänglich jeder Droge bei kleinen Dosen positive Wirkungen auftreten. Dabei betont er die Umkehr der Wirkungen bei fast zwangsläufig erhöhtem Konsum. Als Beispiel führt er verschiedene Künstler auf inkl. den Autor Ernest Hemingway, die sich über Drogen in eine andere Welt versetzte. Weil die Flüssigkeit meist grünlich ist, nennt man Absinth auch die grüne Fee.

Durch den Absinthmord im Jahr 1905 verboten Behörden den Absinth. Doch 1998 erfolgte die Wiederzulassung durch die EU. Und die Schweiz meinte 2005 auch EU-Recht einführen zu müssen. Dabei wissen die Behörden, dass Absinth körperlichen und geistigen Verfall fördert, was die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vermerkte.

Absinth

Schliesslich lernen wir aus dem Buch, dass Drogen wie Exstasy (bzw. MDMA), Heroin (DAM) oder Cannabis zuerst als Heilmittel bekannt waren.

Im 19. Jahrhundert verkaufte Bayer AG Heroin ganz legal als Hustenmittel. Erst das Suchtpotenzial bzw. Abhängigkeitspotenzial veranlasste die Politik, gewisse Drogen zu verbieten – oder mit hohen Steuern zu belegen.

Wir erfahren die auf dem Beipackzettel vermerkten möglichen Nebenwirkungen inkl. dem starken psychischen Abhängigkeitspotenzial. Das folgende Zitat belegt der Autor mit Beispielen:

Ein Kind, das jahrelang "Rital.." genommen hat, muss – wenn das Mittel endlich abgesetzt wird – sich mit genau den Problemen konfrontieren, mit denen es zum Zeitpunkt der "R-Verschreibung" nicht fertig geworden ist. Nur ist das Kind kein Kind mehr, sondern es ist inzwischen ein Jugendlicher geworden, der emotional auf der Stufe eines Kindes stehen geblieben ist.

Die möglichen psychischen Veränderungen und das gemäss dem Göttinger Prof. Gerald Hüther vermutete erhöhte Risiko für Parkinson im Alter sind aufgezählt.

Collage mit Ritalintabletten mit Text: Methoden um "Rital.." zu vermeiden.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Danach bekundet Grimm die Erfahrungen von Vreni Kälin: Gemäss Empfehlung des Arbeitskreis Ernährung und Verhalten (AEV) liess sie Süssigkeiten und Milchprodukte für ihr Kind weg. So erreichte sie grosse Veränderungen ohne "Rital..". Zahlreiche wissenschaftliche Studien beweisen den grossen Einfluss der Ernährung auf das Verhalten hyperaktiver Kinder.

Ernährungsumstellung

2.7. Aus der Dose

Hier erfahren wir Zusammenhänge über das geänderte Essverhalten im Vergleich mit dem erschreckenden Anstieg von Krankheiten wie Alzheimer, was Edward Trischke, Präsident der amerikanischen Alzheimer's Association (alz.org) so klassifiziert: Wir sind mitten in einer internationalen Epidemie.

Alzheimer: Die Zerstörung des Gehirns durch Nahrung

Eine grössere Anzahl ganz verschiedener Risikofaktoren ist unterschieden, doch als Hauptfaktor gilt die moderne Ernährungsweise. Das ist zum Glück auch der Faktor, den eigentlich jeder Mensch selbst bestimmt.

Die Manifestation der Krankheit beginnt erst, wenn ca. 75 % der Neuronen abgestorben sind. Was ein junger Mensch sich mit falscher Ernährung antut ist für ihn also gar nicht erkennbar.

Wissenschaftler sehen grosse Probleme bei Aluminium bzw. Farbstoff E173, z.B. in bestimmten Käsescheibletten, sowie bei Aluminiumverbindungen E520 bis E559.

Aluminium ins Gehirn und Zitronensäure, Glutamat und Aspartam

Den Glutamat-Kritiker Russell L. Blaylock zitiert der Autor mit

Ironischerweise investiert die pharmazeutische Industrie riesige Summen in die Entwicklung von Medikamenten, die die Glutamatrezeptoren blockieren, während zur gleichen Zeit die Lebensmittelindustrie fortfährt, grosse Mengen an Glutamat in die Lebensmittelkette einzubringen.

Dies schreibt er wegen der Droge Memantin, die bei der Alzheimer-Behandlung erfolgreich als Glutamatblocker wirkt.

Schliesslich orientiert uns der Autor, dass auch zu viel Zucker das Gehirn schädigt. Dabei beruft sich Grimm wieder auf Prof. Beyreuther, der die Überforderung des Insulinsystems bei Alzheimer-Krankheit betont, was auch nachweisbar war.

Wenn gewisse Vitamine fehlen, droht geistiger Verfall. Allerdings nützt Vitamin E in Tablettenform nicht, doch eine natürliche Ernährung, die reich an Vitaminen ist. Bei Alzheimer spielen Vitamin A, C und E eine Rolle, während bei MS-Kranken eher ein Defizit an Vitamin D auffällt. Vitamine schützen die aus 60 % Fett bestehende Hirnmasse vor dem Verfall.

Zucker, Vitamine und Fette

2.8. Heisse Ohren

Hier erfahren wir etwas über Essen, Psyche und über die Macht der Gefühle.

Das Schicksal des Sprengmeisters Phineas Gage

Antonio R. Damasio, ein Hirnforscher, meint, dass Körper und Gehirn einen unauflöslichen Organismus darstellen und auch das Bewusstsein körperlicher Natur ist.

Bekannt ist, dass auch chronischer Stress Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen schädigt. Drogen schädigen ebenfalls Gehirnregionen – und das gilt auch für bestimmte Bestandteile der Nahrung.

So ist der Hippocampus z.B. bei Vietnamveteranen richtig geschrumpft. Das sind ähnliche Veränderungen wie sie bei Missbrauchsopfern vorkommen.

Eine Autorengruppe um den Neurobiologen Prof. Dr. Gerald Hüther meint, dass zahlreiche Menschen den unterschiedlichen Effekt einzelner Speisen einzuschätzen vermögen, besonders, wenn sie schlechte Stimmungen hervorrufen. Bestimmte Nahrungsmittel lösen psychotrope Effekte aus, also nicht nur Drogen.

Wenn ein Nahrungsmittel die Aktivität von Serotonin anregt, also im Lustzentrum landet (mesolimbisches System), dann bekommt dieses ein hohes Suchtpotenzial.

Psychische Abhängigkeit ist dann möglich. Für Schokolade gilt dies vorwiegend bei Frauen.

Bei Kokain-Schnupfern sei das Verhalten ähnlich der von "Schocoholics"

Grimm beziffert den Unterschied des Testosteronspiegels zwischen Männern und Frauen mit eins zu zehn. Schon ein Spiegel von sechs Milliardstel Gramm pro Milliliter Blut erzielt ein ganz anderes Verhalten. Der Autor bezeichnet die verschiedenen Wirk- und Botenstoffe für die Basis-Emotionen Freude, Trauer und Zorn. Durch Ernährung ist auch dieser Spiegel veränderbar.

Verschiedene Wirk- und Botenstoffe und die Basis-Emotionen

Der Autor erläutert, dass Sonnenstrahlung oder Kaffee die Produktion von Serotonin anregt, dass Fasten das aktiviert und Alkohol den Abbau hemmt. Er schildert wie Bananen, Müsli etc. die Laune verbessern, weil die Verdauung dieser Kohlenhydrate nur langsam erfolgt.

Gemäss der Medizinerin Françoise Wilhelmi de Toledo, Forschungs-Chefin an der Buchinger Klinik in Überlingen, sei Fett die "Streicheleinheit schlechthin". Die Omega-3-Fettsäuren haben einen Wohlfühleffekt im Gehirn, weil sie den Spiegel der Botenstoffe Dopamin, Norepinephrin und Epinephrin erhöhen und das Serotonin besser an die Rezeptoren andocken kann. (S. 175)

Verschiedenen Ansichten der Hirnforschung

2.9. Organ des Jahres

Hier orientiert uns der Autor mit dem Untertitel "Das Darmhirn: Der Bauch denkt mit", warum der Volksmund oft von Schmetterlingen im Bauch oder Bauchgefühl spricht. Der Zellbiologe, Prof. Dr. med. Michael D. Gershon, gab im Jahr 1981 seine Erkenntnisse über das enterische Nervensystem bekannt.

Der kluge Bauch. Die Entdeckung des zweiten Gehirns

Grimm enthüllt zahlreiche Auswirkungen des Darms auf unser Glück und Unglück. Er betont, dass mehr als 500 Bakterienarten im Darm (anm.: eigentlich Dickdarm!) mit 100 Billionen Keimen leben. Diese wiegen etwa anderthalb Kilo und verarbeiten die Nahrung. Der Darm organisiert bei Bedarf Killerzellen, um Angreifer zu vernichten.

Der Autor thematisiert die grosse Anzahl von mehr als 40 Nervenbotenstoffen wie Glutamat, Dopamin, Norepinephrin, körpereigene Opiate oder Benzodiazepine etc., die Wirkungen im Mensch ausüben.

Ein aus dem Gleichgewicht geratener Darm ist wehrlos gegen Angreifer. Eine hohe Anzahl "fremder Stoffe" ist in der Lage zu einer Selbstzerstörung des Darms zu führen.

Neue Erkenntnisse lassen vermuten, dass der von zu viel "fremden Stoffen" überforderte Darm – und nicht das Hirn - Krankheiten wie Autismus, Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose auslöst. Psyche und Körper verändern sich u.a. auch wegen dem Darm.

Leaky Gut Syndrome - "undichter Darm" oder "löchriger Darm"

Grimm führt auf, wie verschiedene Medizinprofessoren ziemlich erfolglos versuchen Alarm zu schlagen. Sie finden dass wir dem Darm zu viele Stoffe zumuten. Einige davon sind direkt als darmschädlich ("Eingeweidesystem") erkannt:

  • Sorbitanmonolaurat (E493) und das ähnliche Sorbitanmonooleat (E494). Nach dem Bericht der EU-Kommission über die Aufnahme von Zusatzstoffen wird die akzeptable tägliche Dosis bei Kindern um mehr als das Sechsfache überschritten. (S. 199)
  • Aber auch für andere Zusatzstoffe gibt es Hinweise auf Schäden im Verdauungstrakt: Emulgatoren wie E 470 oder E 476 können den Darm durchlässig werden lassen.
  • Süssungsmittel wie E 421 (Mannit), E 966 (Lactit) und E 953 (Isomalt) können zu Durchfällen und Blähungen führen.
  • Guarkernmehl (E412) fördert die Aufnahme grösserer Partikel durch die Darmwand.
  • Die als Emulgatoren, Stabilisatoren oder Verdickungsmittel verwendeten Stoffe E 466 bis E 469 ("Carboxymethylcellulosen") können zu Durchfall und Bauchschmerzen führen,
  • Carrageen, E 407, führte im Tierversuch zu Darmentzündungen und Geschwüren, verzögerte auch die Reaktion des Immunsystems.
  • Grimm meint, dass die wichtigsten Darmschädlinge aber vermutlich die so genannten Sulfite (E 220 bis 228), seien, von denen viele Erwachsene mehr als das Doppelte und Kinder gar bis zum Zwölffachen der akzeptablen Dosis nehmen. Er zählt dann als Beispiel Hersteller und Produkte auf. Danach listet er einige negative Wirkungen von Glutamat.
Sorbitanmonolaurat

Schliesslich schildert der Autor, dass bei Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, BSE, Autismus oder hyperaktiven Kindern die gleichen Veränderungen beim Darmhirn auftreten wie im Kopfhirn.

2.10. Hört die Signale

In diesem Kapitel erörtert der Autor ab Seite 207 wie die Kontrollmechanismen durch Konsum von "Fast Food" ausfallen und sich das Gehirn verändert, wie beim Konsum von Tabak oder Heroin. Er folgert: Wichtig wären also einfache Nahrungsmittel, die das Gehirn nicht aus dem Konzept bringen. Er weiss aber auch, dass der Trend in die andere Richtung geht. Neue Produkte sollen Hightech Schäden minimieren. Dafür gibt er uns Beispiele von Roche, BASF, deren Produkte gemäss "The Lancet" nicht die angepriesenen Vorteile bringen.

Danach erklärt Grimm, dass der Hirnforscher, Prof. Dr. med. John Ratey vor der Einnahme von zu viel Vitamin A und D warnt, weil diese neurochemische Prozesse im Gehirn stören. Ratey nennt Hinweise des Herstellers Roche, dass z.B. hohe Folsäuregaben die Zinkaufnahme behindern und u.U. einen Vitamin-B12-Mangel überdecken. Das setzt sich fort für einige Vitaminpräparate, Nahrungsmittel etc.

Eine Beschreibung wäre zu umfangreich – und geht bis hin zu langen Garzeiten bei niedrigen Temperaturen, was neu der Gourmet-Papst Wolfram Siebeck aus der alten Küchentradition vorstellt. GRIMM erwähnt auch den durch die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" als der bedeutendste und einflussreichste Koch der Welt titulierte Alain Ducasse für sein ultralanges Garen zu exakt festgelegten Temperaturen. (S. 221, 222)

2.11. Lexikon

Auf den Seiten 229 bis 271 bringt Grimm eine Aufstellung zu Was nützt, was schadet: Das ABC der Hirnernährung. Da finden sich Hinweise alphabetisch geordnet etwa über Acetyl-L-Carnitin (ALC), ADHD, ADHS, Alpha-Liponsäure, Alpha-Linolensäure, Alkohol ... bis Zink und Zitronensäure, je durchschnittlich auf einer halben Seite erklärt.

Es folgt ein umfangreiches Literaturverzeichnis ab Seite 273 bis 301, wo sich auch der allgemeine Quellenhinweis auf Zeitschriften und Zeitungen findet.

3. Über das Buch

Titel Die Ernährungslüge
Untertitel Wie uns die Lebensmittelindustrie um den Verstand bringt
Autor(en) Hans-Ulrich Grimm
Verlag Droemer, München
Erscheinung 2003
Seiten 301 , mittelgross
ISBN 3-426-27286-5
Bemerkung Wolfram Siebeck über Hans-Ulrich Grimm: "dieser hartnäckige Verfolger der Aromenfälscher, ... dessen Wichtigkeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann." Es gibt ein günstiges Taschenbuch vom Januar 2011 – mit ganz anderer Frontseite.
Zusammengefasste Kurzbesprechung fremd
Inhaltsverzeichnis und Bemerkungen
Der Klappentext etc.
Über den Autor

Kommentare

Tag Cloud
 Glutamat   Gehirn   Grimm   Ernährung   Aspartam   Kinder   Darm   Menschen   Alzheimer   Verhalten   Gehirns   Autismus   Studie   Industrie   Gefühle   Studien   Essen   Universität   Kindern   Drogen   Hirn   Zitronensäure   Nahrungsmittel   Biesalski   Chemie   Parkinson   Konsum   Aluminium   Nahrung   Rital