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Grüne Papaya - Ökologischer Fussabdruck

Grüne Papaya und Ökologischer Fussabdruck: konventionelle Früchte sind oft mit Pestiziden belastet, Papaya aus biologischem Anbau sind zu bevorzugen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Die Kultivierung von Papayas findet in vielen subtropischen Gegenden der Welt statt, in Europa auch in Südostspanien. Um klimatisch stabile und geschützte Bedingungen zu schaffen, wachsen Papayapflanzen oft in Gewächshäusern. Hier erhalten sie die erforderliche Wassermenge über Tropfanlagen und Benebelung, um Phänomene wie Wachstumsstopp oder Welken der Blätter zu verhindern. Im Winter sorgt zusätzliches Beheizen für ausreichende Wärme. Die zugeführte Wassermenge steigert sich über die Wachstumsphase,26 letztlich benötigt man etwa 460 Liter Wasser für die Herstellung von 1 kg Papayas.27

Bei unreif geernteten Papayas aus Brasilien oder Thailand ist der Transport nach Europa per Schiff möglich, entsprechend haben sie einen kleineren ökologischen Fussabdruck durch emittiertes CO2 als bereits reife oder sehr grosse Früchte. Da deren Haltbarkeit eingeschränkt ist, muss der Transport nach Europa per Flugzeug erfolgen. Dadurch gelangen sehr hohe Mengen an CO2 in die Atmosphäre. Beim Einkauf ist die Transportmethode am Preis erkenntlich, so ist Flugware deutlich teurer als per Schiff transportierte Früchte.28

In Spanien sind bisher wenige Schädlinge der Papayapflanze bekannt, weshalb sich der biologische Anbau anbietet.26 Auf anderen Kontinenten wie Brasilien greift man jedoch noch in hohem Masse auf Pestizide zurück, welche auch in den Früchten nachweisbar sind.29 Entsprechend sollte man beim Einkauf biologische Ware bevorzugen.

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung der tropischen Frucht ist nicht eindeutig. Man vermutet erste Domestizierungen eher in Zentralamerika und nicht in Südamerika.2 Die Papaya ist eine weitverbreitete Kulturpflanze in subtropischen und tropischen Gebieten. Heute baut man Papaya in Afrika, Asien und in Süd- und Mittelamerika an. Beliebt ist die Papaya auf den Karibischen Inseln, in Florida, Texas, Kalifornien und auf Hawaii.1

Wild zu finden

Carica papaya wächst nicht wild, verwandte Wildarten von Carica findet man in Mittel- und Südamerika.2 Details lesen Sie bei der Zutat Papaya, roh.

Anbau - Ernte

Für die Aussaat eignen sich nur die Samen einer reifen Papaya. Zur Anzucht empfiehlt man ein lockeres, nährstoffarmes Substrat, damit sich die Wurzeln gut entwickeln. Dessen pH-Wert sollte nicht über 7 liegen, wie z.B. bei Kokos-Substrat, Torf oder spezieller Anzuchterde. Um sicherzugehen, dass das Pflanzsubstrat schädlings- und pilzfrei ist, kann man organisches Substrat vor der Verwendung im Backofen eine Viertelstunde auf mindestens 160 °C erhitzen (bei Kokos-Substrat und Perlit nicht erforderlich). Das Substrat muss leicht feucht sein und das hitzebeständige Gefäss darf wegen des entstehenden Wasserdampfs nicht fest verschlossen sein.18

Nach der Aussaat stellen Sie den Topf an einen warmen Ort mit indirekter Lichteinstrahlung. Der Keimprozess dauert etwa 2 bis 6 Wochen und verläuft ideal bei Temperaturen zwischen 24 und 30 °C. Während der Keimung muss das Substrat feucht, darf aber nie nass sein. Am besten benutzen Sie zum Bewässern ein Sprühgerät. Nach der Keimung sollten Sie das Substrat nur mässig feucht halten. Zwei Wochen nach der Keimung können Sie die Pflanzen an einen sonnigen, windgeschützten Ort stellen. Grundsätzlich ist die richtige Wässerung des Melonenbaums eine ziemliche Herausforderung. Vor allem im Winter verträgt der Baum nicht zu viel Feuchtigkeit. Die Überwinterung gelingt bei mindestens 10 °C.3

Papaya-Pflanzen gedeihen am besten bei subtropischem oder tropischem Klima. Dann wachsen sie innerhalb eines Jahres bis zu 3 m hoch. Papayas tragen teilweise schon nach einem Jahr die ersten Früchte. Die Hauptproduktion liegt aber im 2. bis 4. Standjahr, wo die Pflanzen je nach Sorte Höhen von bis zu 10 m erreichen. Niedrigere Temperaturen ergeben kleinere Früchte. Papayas mögen volle Sonneneinstrahlung und gut drainierte, poröse Böden.

Weiterführende Informationen

Carica papaya L. ist eine Pflanzenart aus der Familie der Melonenbaumgewächse (Caricaceae). Die Gattung Carica enthält nur noch die hier beschriebene Art.

Die fleischige Konsistenz der Früchte brachte ihnen bei den Eroberern aus Europa den Beinamen "Melonenbaumfrüchte" ein. Botanisch gesehen handelt es sich aber weder um einen Baum noch um eine Frucht. Die Pflanze ist viel eher eine Staude, die früher kleinere Beeren und jetzt Riesenbeeren trägt.3 Die Papayastaude bildet kein sekundäres Holz aus, ist innen oft hohl und am Grund häufig mit Wasser gefüllt.2

Bei den Papayas gibt es männliche und weibliche Pflanzen, die im Jungendstadium nicht voneinander zu unterscheiden sind. Diese Geschlechtsdifferenzierung erschwert auch den Plantagenanbau. Man schafft sich Abhilfe, indem man mehrere Jungpflanzen ins gleiche Saatloch setzt und durch die Blüte die männlichen Pflanzen erkennt und diese wieder ausreisst. Um eine gute Befruchtung zu gewährleisten, behält man ca. 10 % der männlichen Stauden in der Plantage.2

Es gibt auch zwittrige Sorten, also jene mit beiden Geschlechtern auf einer Pflanze. Diese Hermaphroditen bringen etwas kleinere Früchte durch Selbstbefruchtung hervor, die sich u.a. auch wegen der hohen Stückzahl ausgezeichnet für den Konsum eignen. Allerdings kann die zwittrige Blüte aufgrund des heterozygoten Erbguts (diploide Chromosomensätze) im Laufe des Lebens "umschlagen". Das bedeutet, dass eine gelegentliche "Geschlechtsumkehr" bei zwittrigen heterozygoten Blüten (Mm und MHm) stattfinden kann. Davon ausgenommen sind jene mit zwei rein weiblichen Allelen (mm; M= männlich, MH= zwittrig, m= weiblich).2

Die Anbauart in konventionellen Monokulturen lässt die hohen Tropenbäume häufig erkranken. Sie sind sehr anfällig auf Schaderreger wie Nematoden, Insekten, Pilze und insbesondere Viren.

Durch den Papayaringfleckenvirus (papaya ringspot virus, PRV oder PRSV) kam es 1992 in Hawaii zu einem Massenbefall. Die Übertragung der Viren erfolgt durch Insekten. Hier gibt es kein Gegenmittel, es hilft nur das Abholzen der wenige Jahre genutzten "Baumartigen".19 In den 90er-Jahren entwickelten Gentechnik-Forscher in New York und auf Hawaii virusresistente Sorten, die seit 1998/1999 auch in Thailand, Jamaika, Brasilien und Venezuela Einsatz finden.20

In die USA, Japan und in viele andere Staaten darf man diese gentechnisch veränderten Früchte auch bedenkenlos einführen, Europa ist bis jetzt noch ausgenommen. Die wenigen biologisch kultivierten Plantagen für Bio-Papaya haben grosse Probleme mit dem Pollenflug der genetisch veränderten Stauden. Diese Kontamination kann deren gesamte Ernte unbrauchbar machen.21

Alternative Namen

Neben Baummelone und Melonenbaumfrucht findet man auch noch die Bezeichnung Kressenfeige für Papayas. Als lateinische Synonyme kennt man Carica hermaphrodita, C. mammaya, C. quinqueloba, Papaya carica, P. communis, P. cucumerina, P. vulgaris.21

Im Englischen bezeichnet man die grüne Papaya als green papaya. Früher nannte man sie pawpaw oder papaw, was man vom ursprünglichen indianischen Wort apapai (Baum der Gesundheit) ableitete.2

Auf Thailändisch heisst die Papaya "Malakor".23,24

Sonstige Anwendungen

Auch die Industrie und die Lebensmittelbranche verwenden Bestandteile der Papaya. Papain beispielsweise macht Fleisch zart, klärt Bier (auch wenn man damit das Reinheitsgebot verletzt), hilft beim Gerben von Leder und in der Textilindustrie22 (gegen Schrumpfen und Verfilzen von Wolle und Seide). In der Lebensmittelindustrie lässt man den Kautschuk der Papaya auch zu Kaugummi verarbeiten.21

Literaturverzeichnis - 14 Quellen

1.

Tasteatlas com: Som tam. 2023.

2.

Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Berlin: Springer. 1977.

3.

WIFSS UC Davis Western Institute for Food Safety & Security. University California. Papayas. 2016.

18.

Kuebelpflanzeninfo de: Papaya.

19.Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014.
20.

Gonsalves D. Transgenic Papaya in Hawaii and Beyond. The Journal of Agrobiotechnology Management & Economics. 2004;7(1-2).

21.

Spektrum.de Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. Carica papaya.

22.

Khatun MN, Saeid A, Mozumder NHMR et al. Extraction, purification and characterization of papain enzyme from papaya. Food Research. April 2023;7(2): 241-247.

23.

Thai-thaifood de: Grüne Papaya (Malakor).

24.Krack R. Phuket. Reiseführer. Reise Know-How Verlag. 2018: S. 309.
26.

Hueso JJ, Salinas I, Pinillos V, Cuevas J. Papaya greenhouse cultivation in south-east Spain. Acta Horticulturae. 2019; 1-6.

27.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011; 15:1577-1600.

28.

Zhiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zurich. 2016.

29.

Hjorth K, Johansen K et al. Pesticide residues in fruits and vegetables from South America - A Nordic project. Food Control. Nov 2011;22(11):1701-1706.

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