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Buchbesprechung "Don't Drink Your MILK!", von Frank A. Oski

Ein weiterer Arzt hat die Probleme der Milch erkannt, zahlreiche wissenschaftliche Studien analysiert. 32 davon zeigt er als Kurztext.

Buch-Abbildung "Don't Drink Your MILK" von Prof. Dr. med. Frank Aram Oski, USA© CC-by-sa 2.0, Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Fazit

Ich muss zugeben: Für Europa besser angepasst und umfassender bearbeitet finde ich das Buch Milch besser nicht! von Maria Rollinger. Den Link zur Besprechung ihres Buches finden Sie weiter unten im Kästchen mit dem Titelbild. Doch dieses Buch von Prof. Dr. Frank Aram Oski (1932-1996) informiert uns über weitere wichtige Aspekte. Als Kinderarzt und Hämatologe leitete er die Pädiatrie der State University of New York und später der Johns Hopkins University School of Medicine.

Mit all seinen Arbeiten und Erfahrungen wurde Dr. Oski in den USA zu DER Stimme bezüglich Krankheiten, Ernährung und Hygiene von Kindern. Aber nicht nur das. Später befasste er sich auch mit der Ernährung von Erwachsenen. Kurz vor seinem frühzeitigen Tod durch Prostatakrebs veröffentlichte er noch dieses Buch. Seine Einsicht bezüglich Milch kam für ihn zu spät. Erstaunlich reichhaltig sind aber seine Recherchen, an denen er uns teilhaben lässt. Er nennt diese: Erschreckende Fakten über das weltweit am meisten überbewertete Nahrungsmittel. Ich habe darum auch möglichst alle aufgeführten wissenschaftlichen Arbeiten mit der Zusammenfassung (Abstract) verlinkt.

1. Zusammenfassung

Trinken Sie Ihre Milch nicht! Dieses Buch erklärt gut und mit wichtigen Aspekten, warum Kuhmilch ungesund ist und warum viele Leute das nicht wissen können. Jede artfremde Milch ist so gesehen nicht gesund. Allerdings erwähnt der Autor die wichtige Frage der zahlreichen Wachstumshormone der Milch nicht.

Obwohl die Milch ursprünglich ein Naturprodukt ist, wirkt sie schädlicher als man denkt. Doch Säugetiere erzeugen eine verglichen mit menschlicher Brustmilch ganz anders zusammengesetzte Milch.

Eisenmangel bei Kindern mit hohem Milchkonsum war wohl der erste Hinweis auf Probleme von Kuhmilch. Da gab man noch Kuhmilch als Beikost.

Vergleich Mineralstoffe von Humanmilch zu Kuhmilch

Prof. Dr. med. Oski lässt uns als prominenter Wissenschaftler zuerst wissen, warum Milch und Milchprodukte zu unserer Hauptnahrung wurden. Dabei bringt er Beispiele der Beeinflussung durch die Milchindustrie und Milchlobby und zeigt auf das "big business" und auf die massiv beeinflusste Politik. Er nennt dabei Fakten und Zahlen. Erst nach und nach konnte eine kritische Haltung entstehen, weil man Krankheiten entdeckte, die eindeutig auf den Milchkonsum zurückzuführen sind.

Laktoseintoleranz
Milchallergien
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Brustkrebs und Prostatakrebs
Die Folgen für Säuglinge, die nicht oder nicht lange genug ausschliesslich Muttermilch erhalten
Osteoporose
Akne

Gesicht eines Säuglings mit Säuglingsakne, rechts stehende Haltung normal und mit Osteoporose.© CC-by-sa 2.0, Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Im Text "Beware of the Cow" geht der Autor auf Krankheiten ein, bei denen ein enger Zusammenhang (Korrelation) mit dem Milchkonsum erkennbar ist. Doch Milch befürwortende Wissenschaftler bezweifeln solche Korrelationen aus verständlichen Gründen. Vorsichtig, wie Prof. Dr. med. Oski ist, schreibt er dazu lediglich über "very disturbing theories".

Multiple Sklerose, Leukämie-Erkrankung, Juvenile idiopathische Arthritis,

Bei Jugendlichen erkennt man auch eine grosse Korrelation zwischen asozialem Verhalten und Kriminalität. Solche Jugendliche trinken bis zu zehn mal mehr Milch als andere Jugendliche. Die Wissenschaftler vermuten eine Art Proteinvergiftung und oder zu wenig Nüsse (für das Hirn). Kurz zeigt Dr. Oski auch, wie Milch als Einschlafschoppen Zähne zerstört.

Anschliessend erfahren wir Konkretes über die Milchwerbung, die sogar die industriefreundliche Federal Trade Commission (FTC) als falsch, irreführend und täuschend bezeichnen musste.

Diese Werbung gipfelte in "Jedermann benötigt Milch" und "Milchtrinker ergeben die besseren Liebhaber".

Die FTC musste sogar gegen die eigene Klientel einschreiten und heute heisst es nur noch "Milch hat etwas für Jedermann", denn das dürfen ja auch schlechte Inhaltsstoffe sein.

Wir erfahren aber auch, wie die Medien von dieser Industrie leben und gleichzeitig unter Beobachtung stehen (Argus).

Das chronische Erschöpfungssyndrom

Die Milchindustrie beginnt langsam einzusehen, dass Kuhmilch nicht das ideale Produkt ist, als das sie es uns verkauft. Viel gesünder wäre Milchimitation aus Pflanzen, wie man sie heute fast überall findet.

Sehr wichtig ist die Brustmilch für die Gehirnentwicklung und die allgemeine Entwicklung eines Säuglings. Daher sollten Mütter auch während der Stillzeit keine Milchprodukte zu sich nehmen. Auch erhöht die frühzeitige Einnahme von Kuhmilch das Risiko für Diabetes.

Da später schwerwiegende Probleme auftreten können, sollte man auf Kuhmilch enthaltende Produkte verzichten.

Er erklärt die verschiedenen Milcharten mit vor- und Nachteilen bis hin zu "filled milk" und Milchimitationen. Dabei bringt er zahlreiche Beispiele von Produktionsmethoden und Details über die Milchzusammensetzung. Er berichtet auch über den Zeitgeist und bringt Verhältniszahlen zu den früheren Trinkgewohnheiten.

Buchbesprechung "Milch besser nicht!"

Teile des Buchinhaltes finden Sie bei Google-Books. Einen interessanten Vergleich der Aussagen von der Milchindustrie nahe stehenden Wissenschaftlern und der unabhängigen Wissenschaftler, die dann wegen den entstehenden Krankheiten und Gebrechen zu ganz anderen Schlüssen kommen, finden Sie im Buch von Dr. med. Frank. A Oski in englischer Sprache. Sie haben die Wahl ...

Inhaltsverzeichnis und Bemerkungen
Über den Autor

Vergleicht man die verschiedene milchkristische Bücher, zeigen sich deutlische Unterschiede in den Ansätzen. Das können auch ethische Gründe sein, also Tierwohl oder Umweltgedanken bezüglich Zerstörung der Wälder für de Anbau von Mais, Getreide und Soja für die Kühe. Oder wie "Milking the public", das die enge Verflechtung mit der grossen Politik und dem Gesundheitswesen aufzeigt. Allerdings kommen auch "billige" "Me-too-Bücher" auf, also Nachahmerprodukte, die lediglich Bekanntes wiederkäuen.

Foto des Buchtitels "GOT MILKED?".© CC-by-sa 2.0, Alissa Hamilton
Titelbild Buch "MILK The Deadly Poison" von Robert Cohen.© CC-by-sa 2.0, Robert Cohen
Buchtitel von "Milking the Public", Political Scandals of the Dairy Lobby from LBJ to Jimmy Carter.© CC-by-sa 2.0, Michael McMenamin, Walter McNamara
Buchtitel von "Milch ist nicht gleich Milch!" von Judith Mudrak-Wasem.© CC-by-sa 2.0, Judith Mudrak-Wasem
Buchtitel von "Milch Allergie", Eine unterschätzte Gefahr von Dr. med. Renata Collier.© CC-by-sa 2.0, Dr. med. Renata Collier

2. Buchbesprechung

Die Kapitel im Inhaltsverzeichnis sind hier sinngemäss auf deutsch übersetzt.

Dr. med. Frank A. Oski beginnt mit einer Beschreibung, wie seine Tochter weinend von der Schule kommt, weil sie auf die folgenden drei Fragen je mit Nein geantwortet hatte, dabei galt bei der dritten Frage Ja als richtig:

  1. Denkst Du, dass ein Kaninchen einen Fausthandschuh machen kann?
  2. Kann ein Fisch wie ein Kaninchen hoppeln?
  3. Sollten alle Jungen und Mädchen Milch trinken?

Schon an den Fragen erkennt man, welche Industrie da die Hand im Spiel hatte und wie subtil (unterschwellig) sie Menschen beeinflusst.

Sich gegen Milch wehren gilt direkt als un-amerikanisch

2.1. Milch ist ein Naturprodukt, S. 7

Die Werbung suggeriert "Hatten Sie Ihre Milch?", "Milch ist natürlich", "Milch ist das perfekte Lebensmittel", "Jede Person benötigt Milch" oder gar "Milchtrinker ergeben bessere Liebhaber!". Siehe auch weiter unten.

Bild von Jan Vermeer (1632-1676) "Dienstmagd mit Milchkrug" ca. 1660. Holland war da in der Blüte.© Public Domain, 9AHrwZ3Av6Zhjg, Wikipedia
Die Ölmalerei Dienstmagd mit Milchkrug, ca. 1660 von Jan Vermeer, Rijksmuseum in Amsterdam, beweist die Existenz von Milch bei reichen Familien in der wirtschaftlichen Blütezeit Hollands im 17. Jahrhundert.

Ein Siebtel der Ausgaben für Lebensmittel betreffen Milchprodukte. Das ist der erste Rang pro Nahrungsmittelkategorie. Pro Person verbrauchen US-Amerikaner im Durchschnitt 187 kg (375 pounds) Milchprodukte im Jahr. 18 Millionen Kühe in den USA sorgen für "big business".

Politisch bekommt jeder siebte Kongressabgeordnete in den USA Geld von der Milchindustrie zur Wahlunterstützung. Politiker prägen dann die Gesetze, z.B. für hohe Abnahmepreise und für Abnahmegarantien.

Schliesslich beginnen mehr und mehr Ärzte die Gesundheit von Kuhmilch zu hinterfragen.

Negativen gesundheitlichen Erfahrungen durch Milchprodukte

Die Säugetiere saugen ihre Muttermilch bis sie ihr dreifaches Geburtsgewicht erreichen. Ein menschliches Kind erreicht das nach etwa einem Jahr.

Der Mensch ist sich zu wenig bewusst, dass die verschiedenen Säugetiere wie Ziegen, Elefanten, Kühe, Kamele, Yaks, Wölfe oder Walrosse eine ganz verschieden zusammengesetzte Milch erzeugen.

2.2. Viel Geld für Blähungen!, S. 11

Der Milchzucker, genannt Laktose (Lactose) ist ein Disaccharid, also ein Zweifachzucker, bestehend aus D-Galactose und D-Glucose. Diese Lactose kommt nur in Milch vor. Alle Säugetiere ausser Robben, Seelöwen und Walrosse produzieren Milch mit Lactose als Zuckerbestandteil. Das Verhältnis an Lactose: Brustmilch 7 g/100g, Kuhmilch 4,8 g/100g.

Laktose können wir nicht aufnehmen. Deshalb produziert der Körper eines Säuglings das Enzym Laktase, das die Laktose aufbricht. Fehlt das Enzym oder gibt es zu wenig davon, dann kommt die Laktose in den Dickdarm, wo Bakterien sie aufspaltet. Das wiederum erzeugt viel Gas.

Bei den meisten Menschen vermindert sich die Produktion von Laktase nach der Stillzeit langsam und stoppt etwa im Alter von vier Jahren. Einzig einige Volksgruppen, wie z.B. die meisten Nordeuropäer bekamen durch eine Mutation die Fähigkeit, Milch und Milchprodukte in einem gewissen Mass auch später richtig zu verdauen. Diese Menschen haben sich auch in anderen Kontinenten verbreitet.

Die Mehrzahl der Menschen weltweit ist laktoseintolerant und leidet unter dem Konsum von Milch und gewissen Milchprodukten.

Laktoseintoleranz
Grobe Raten von Laktoseintoleranz in verschiedenen Regionen der Welt (Verein für Laktoseintoleranz).© CC-by-sa 3.0, Rainer Renz, Wikipedia

2.3. Weinen Sie nicht über verschüttete Milch, S. 21

Dr. Oski erläutert einen Fall, bei dem ein Kind ab sechs Monate Alter Durchfall bekommt, bleich wird und offensichtlich an einer Eisenmangelanämie leidet. Erst ein grosses Medizinzentrum findet nach zwei Jahren heraus, dass das Kind eine seltene absolute Kuhmilchprotein-Unverträglichkeit aufweist.

Erst als man auf normale Cookies (Kekse), Englische Creme (Custard) und Fertigprodukte (Fertiggericht) wie Rindfleisch-Fertigmenüs verzichtete, verschwanden die Probleme.

Milchallergien

In den USA leiden 15 bis 20% der Kinder unter zwei Jahren an Eisenmangel, wovon etwa die Hälfte wegen Unverträglichkeit für Milchprotein. Der Blutverlust im Darm ist so verteilt und gering, dass er sich im Stuhl durch das Auge nicht erkennen lässt, sondern eine Stuhl-Untersuchung nötig ist.

Milch hat sowieso zu wenig Eisen, doch das ist nicht das primäre Problem, auch wenn bei grossem Milchkonsum das Bedürfnis schwindet, andere Nahrung mit mehr Eisengehalt zu essen. Das Problem kommt aber dazu.

Eisenmangel

Dr. J. W. Gerrard und sein Team in Saskatoon, Kanada, begleitete 787 Babies. Dabei beobachtete das Team jedes Baby persönlich ab Geburt. Die Mutter bekam jeweils keine Ratschläge bezüglich Milch und Ersatzprodukten, um sie nicht zu beeinflussen.

Das Team hat festgehalten ab wann die Babies Ersatzmilch bekamen inkl. der jeweiligen Zusammensetzung der Ersatzmilch.

Das Kriterium für Kuhmilchallergie war das Auftreten von (1) Nasenverstopfung (nasal congestion, nur engl.), Asthma-Attacken, Atemwegsinfektionen, Bronchitis (chest infections) oder (2) Effloreszenz (skin rash bzw. ganz verschiedene stellenweise Hautveränderungen) oder (3) Erbrechen oder Durchfall, falls es keine andere Erklärung für die Symptome gab.

Je früher Kuhmilch ins Spiel kam, desto mehr Milchallergien traten auf
"Breast fed is best fed"

1964 lernte Dr. Baggett von Dr. William Deamer aus San Francisco, dass auch die sogenannten Wachstumsschmerzen (musculoskeletal pain bzw. growing pains) mit Milchverzicht zu verhindern waren.

Der Zusammenhang Wachstumshormone in der Milch mit Wachstumsschmerzen

2.4. Kann Fett verhängnisvoll sein?, S. 33

Die American Heart Association (AHA) empfiehlt sehr, den Konsum von Milch und Milchprodukten in jedem Alter einzuschränken – und dies mit guten Gründen. Pro Jahr stirbt eine Million US-Amerikaner an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKL-Erkrankung). Das ist etwa die Hälfte der Todesursachen in den USA. 15 bis 20 % sterben daran vor der ordentlichen Pensionierung.

Durch Verzicht oder starke Reduktion an Milch und Milchprodukten, sind die meisten dieser Todesfälle zu vermeiden

Dr. Oski erklärt die Prozesse, die zu Arteriosklerose führen Schritt für Schritt und zeigt die Auswirkungen. Am meisten betroffen sind schliesslich das Gehirn, die Nieren, die Beine und das Herz. Die bekanntesten Auswirkungen sind der Myokardinfarkt (Herzinfarkt, Herzschlag, Herzanfall, Herzattacke, AMI) und der Schlaganfall (Gehirnschlag, Apoplex oder Insult), beides aus der Arteriosklerose herrührend.

Arteriosklerose kann schon im Alter von zwei oder drei Jahren beginnen

Prof. Dr. med. Frank A. Oski bringt weitere Beispiele, wie durch Ernährungsumstellung bis zu 29 % der Todesraten durch Herzinfarkt vermeidbar wurden.

Er ist der Auffassung, dass man Kinder mit einem Elternteil oder Grosselternteil mit Herzinfarkt vor 50 Jahren schon ab jährig untersuchen und begleiten sollte.

Es gibt angeborene Störungen des Fetttransports und der Fettregulation, die grosse Anfälligkeit für koronare Herzkrankheiten bewirken.

Hyperlipoproteinämie
Eating Less May Be The Key to Living Beyond 100 Years

2.5. Alternativen- zwei Seiten der Geschichte, S. 43

Alternativen zu Milch und Milchprodukten sind je nach Alter ganz verschieden. Beim Säugling sollte es bei einer gesunden Mutter die linke und die rechte Brust sein, schreibt der Autor humorvoll.

Etwa ab Mitte der 1960er-Jahre hat man an Milchersatz herumlaboriert und diese bietet im Allgemeinen nun etwa die Zusammensetzung der Brustmilch an. Man sollte Formeln wählen, die keine Kuhmilchbestandteile enthalten.

Brustmilch und die Wichtigkeit der Antikörper

Gerade in Schwellenländern und Entwicklungsländern gaukeln die Nahrungsmittelhersteller den Müttern vor, dass Schoppenmilch besser sei als Brustmilch, dabei ist das Gegenteil der Fall.

Collage: Links Säugling trinkt an Mutterbrust, rechts ein Säugling trinkt ab Flasche.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland
In Chile ist z.B. der Prozentsatz Brustmilch trinkender Kinder innerhalb von 20 Jahren von 95 % auf 6 % gesunken. Dabei haben Kinder, die ein Jahr Brustmilch erhalten dürfen, zeitlebens bessere Abwehrkräfte gegen Infektionen. Wie bei den anderen Säugetieren hat das Kleinkind dann etwa auf das dreifache Gewicht zugenommen.

Baby formula Abroad: Exporting Infant Malnutrition

1981 erliess die World Health Organization (WHO, Weltgesundheitsorganisation) ein Verbot für die Werbung für Brustmilchersatzprodukte und empfahl das Stillen mit Brustmilch. 1971 stillten in den USA nur noch 25 % der Mütter ihre Babies, doch bis in die Mitte der 1990er-Jahren stieg der Anteil auf 58%.

68 % der Kinder bekamen 1971 in den USA im Alter von sechs Monaten schon Kuhmilch-Produkte, doch bis 1981 verringerte sich dies immerhin auf 17 %.

Das erreichten die Organisationen American Academy of Pediatrics (1), American Pediatric Society (2), Pediatric Research Society (3) und Pediatric Ambulatory Association (4) zusammen. Das ging so weit, dass sogar das National Dairy Council offen zugab, dass Kuhmilch nicht passend sei für Kinder unter sechs Monaten. Weitere Zahlen finden sich im Kapitel 11.

Dr. Oski schliesst das Kapitel mit der Aussage:

The infant should never receive cow's milk in an unmodified form. After the first year of life, the child reqires no milk of any type. The child, like us adults, can thrive without cow's milk ever crossing his lips. (S. 52)

2.6. Der Kalzium-Schreck, S. 53

Die Milchindustrie hat uns erfolgreich eingepflanzt, dass wir einen hohen Kalziumbedarf für gesunde, starke Knochen und Zähne benötigen und wir diesen am Besten mit Milch und Milchprodukten decken. Tatsächlich enthält Milch viel Kalzium, etwa so viel wie gewisse Gemüse. Doch kann der Körper nur einen kleinen Teil des Milchkalziums nutzen – falls überhaupt, ganz im Gegensatz bei Gemüse.

Gegen Osteoporose: Mehr als 250 mg Kalzium bringen eine Tasse gekochter Kohl (Brassica) oder Speiserübe oder 120 g Mehl. Bohnen, Broccoli, Mandeln oder Fisch sind z.B. weitere gute Kalziumträger.

Dr. Daniel A. Twogood schreibt im Buch "NO MILK" auf Seite 72: Drinking milk for calcium makes about as much sense as smoking for weight control.

Faktoren, die eine grosse Rolle spielen, ob und wie viel vom angebotenen Kalzium unsere Speicher erreichen können

2.7. Wollen Sie wirklich vom Essen der Kuh?, S. 57

In diesem Kapitel geht der Autor auf die Milchqualität als solche ein. Dabei erwähnt er die Veröffentlichung der Consumers Union (engl.) vom Januar 1974 mit dem Titel "Milk: Why Is the Quality So Low?" Dies war das Resultat einer intensiven Studie in fünf US-Staaten.

Der Geschmack der Milch richtet sich sehr nach dem, was Kühe vor dem Melken gefressen haben. Dazu kommt manchmal ein Kochgeschmack durch unsorgfältige Verarbeitung mit den verschiedenen Erhitzungsprozessen.

Zu hohe Temperatur oder längere Dauer der Erhitzung bringt diesen Geschmack. Der Geschmack variiert bis zu seifig.

Milch hat immer einen Anteil an unerwünschten Bakterien

Das Hormon Progesteron verursacht ein weiteres Problem. Es kommt von trächtigen Kühen. Dr. med. Jerome Kearney Fisher (M.D, Med. Sc.D.) weist darauf hin, dass heute die Milch zumindest in den USA zu 80% von Kühen kommt, die trächtig sind und schreibt das so:

About 80 percent of cows that are giving milk are pregnant and are throwing off hormones continuously. (S. 61)

Progesteron der Milch kann bei Erwachsenen Acne vulgaris entwickeln (Akne), die bei Absetzung der Milch nach einiger Zeit verschwindet. Dr. Fisher erkannte, dass auch Kinder mit Akne meist übermässig Milch trinken. Er zeigte, dass die Akne verschwanden oder zumindest stark besserten, wenn die Jugendlichen auf sein Anraten auf Milch verzichteten. Trotzdem haben die meisten Hautärzte (Dermatologie) diese Erfahrung nicht übernommen.

Akne vulgaris und seborrhoisches Ekzem (Seborrhoe)

2.8. Hüten Sie sich vor der Kuh, S. 65

Dr. Oski stellt zuerst die wichtigen Punkte zusammen:

Diarrhea and cramps, gastrointestinal bleeding, iron-deficiency anemia, skin rashes, arteriosclerosis, and acne – these are disorders that have been linked to the drinking of whole cow's milk. So have recurrent ear infections and bronchitis. Can there be more? Yes. Leukemia, multiple sclerosis, rheumatoid arthritis, and simple dental decay have also been proposed as candidates.

Der Autor betont, dass die bis jetzt beschriebenen Probleme gut abgestützt und akzeptiert seien und er in der Folge lediglich recht störende Theorien behandle.

Beware of the Cow

Multiple Sklerose (MS) ist geographisch ganz unterschiedlich verteilt, für was man verschiedenste Theorien entwarf, doch erst die beiden Wissenschaftler Dr. Bernard Agranoff und David Goldberg der University of Michigan begannen 1974 nach Ernährungsgründen zu fragen.

Sie studierten 26-tausend Todesfälle an MS in den USA. Sie fanden, dass in den Staaten Alabama, Georgia und Tennessee nur ungefähr die Hälfte solcher Fälle auftraten. Sie untersuchten zahlreiche Faktoren wie Bildung, finanzielle Lage, Anzahl Ärzte und Spitäler bzw. Anzahl Betten etc., doch dann fanden sie eine klare Relation mit dem Milchkonsum.

Multiple Sklerose und Milchkonsum
Juvenile idiopathische Arthritis und Milchkonsum
Asozialem Verhalten und Milchkonsum
Milch auch helfen kann, die Zähne zu zerstören

2.9. Milch hat etwas für alle ..., S. 73

Das Milchmarketing suggeriert: Milk Drinkers Make Better Lovers (Milchtrinker ergeben die besseren Liebhaber) oder Everybody Needs Milk (Jedermann benötigt Milch) oder Milk: Drink It for All It's Worth (Trink Milch, was das Zeug hält) oder There Is a New You Coming Every Day – Drink Milk (Jeden Tag gibt es ein neues Du – Trink Milch!) und Milk – The Perfect Food (Milch, das perfekte Nahrungsmittel).

Wenn dann in der Kopfzeile der The New York Times im April 1974 steht "Federal trade Commission Finds Milk Advertising Campaign Deceptive", so lesen wir das nicht oder glauben es nicht, schreibt Dr. Oski.

Gewisse Milchkampagnen seien falsch, irreführend und täuschend

Frei übersetzt heisst das etwa:
Jedermann benötigt Milch, vermittelt aktuelle Werbung aus allen Kanälen. Kuhmilch, ein Gemisch, das für Jungkälber ohne Zähne gebaut ist, empfiehlt man uns als nahezu perfektes Lebensmittel. Diese Mystik veranlasst Familien gegen ihre eigene Beobachtung und gegen die Ermahnungen von verantwortungsvollen, informierten Kinderärzten, den Milchschoppen anzufangen. Dem Direktor einer Fernsehstation war es verboten, negative Aspekte der Kuhmilch gegenüber Brustmilch, z.B. Allergien, Atemwegserkrankungen oder Anämie zu erwähnen. Die Milchindustrie war ein zu guter Werbekunde.

2.10. Milch und CFS, das Chronische Erschöpfungssyndrom, S. 79

Der Kinderarzt Dr. med. William G. Crook, Pediatric Clinics of North America veröffentlichte im Februar 1975 einen Beitrag mit Titel "Food Allergy – the Great Masquerader". Darin erklärt er, dass Nahrungsmittelallergien (wie auch Drogen oder Medikamente) nicht nur die klassischen Symptome wie Hautausschläge (skin rashes), Atemwegserkrankungen oder Magen-Darmprobleme verursachen, sondern auch Persönlichkeitsveränderungen bewirken können. Müdigkeit und Aufmerksamkeitssyndrome können auftreten. Mit seiner Erfahrung an 4'000 Kindern bezeichnet Dr. Crook vor allem Milch, Mais und Zucker aus Zuckerrohr als potentielle Verursacher.

Nahrungsmittelallergie, Allergische Rhinitis, Bettnässen, Schlaflosigkeit, Angststörungen und Hyperaktivität

Man benötigt eine bis drei Wochen, bis die Symptome verschwinden, falls es eine Nahrungsmittelallergie ist. Wiedereinführung des Nahrungsmittels sollte auch die Symptome wieder zeigen. Nur dann kann man von Nahrungsmittelallergie sprechen. Dr. Crook und der Autor empfehlen, zuerst die Milch als Ursache zu prüfen.

2.11. Was stattdessen tun?, S. 83

Dr. Oski zitiert den Chief Justice Oliver Wendell Homes, Jr. mit den Worten: A pair substantial mammary glands has the advantage over the two hemispheres of the most learned professor's brain in the art of compounding a nutritious fluid for infants.

Aber was tun, fragt Dr. Oski, wenn eine Frau ihrem Baby nicht ihre eigene Brustmilch geben kann oder will? Oder was soll man Jugendlichen oder Erwachsenen geben anstatt Milch?

Der Autor meint, dass Babymilch, die keine Kuhmilch oder Milch einer anderen Art beigemischt hat, heute eine relative gute Alternative ist, wenn auch Ammenmilch die beste Alternative wäre. Aber auch Babymilch, die Kuhmilchproteine enthält (besonders Hypoallergene Babynahrung), tauge meist gut für die ersten zwölf Monate.

Die Gefahr für eine Allergie sei bei diesen Produkten sehr vermindert. Dabei nennt er drei Marken: Similac, Enfamil und SMA.

Empfindlichen Kindern kann man Produkte geben, bei denen das Milchprotein schon in Aminosäuren aufgetrennt ist. Gute Produkte enthalten auch die nötige Menge an Eisen, ganz im Gegensatz zu Kuhmilch. Auch die Menge an Vitaminen stimmt meistens. Die meisten Kinderernährungsspezialisten sehen es als Fehler, dass man Kleinkindern entrahmte Milch gibt, denn Fett ist im Säuglingsalter sehr wichtig.

Vorgehen für die Ernährung von Säuglingen

Danach bezieht sich der Autor auf erwachsene Menschen. Er zeigt anhand von Statistiken für 1975, was US-Amerikaner im Durchschnitt trinken. In Gallonen sind das 56,7 Wasser, gefolgt von 39,6 Erfrischungsgetränke und 27,8 Kaffee, 24,8 Bier, 21,6 Milch, 7,4 Tee, 6,1 Fruchtsäfte, 2,0 Spirituosen (Schnaps) und 1,7 Wein.

Er ist der Ansicht, dass man mehr Wasser trinken und auch den Fruchtsaftkonsum erhöhen sollte.

Grade A pasteurized milk, Magermilch, Pulvermilch, Kondensmilch

Dr. Oski behandelt auch das Joghurt, das wenn möglich aus Magermilch hergestellt sein solle. Durch die Milchsäuregärung ist nahezu alle Laktose durch die Bakterien in die Einfachzucker Glukose (Glucose) und Galaktose (Galactose) aufgespaltet. Somit ist Joghurt für laktoseintolerante Personen essbar.

Redaction comment

Allerdings sieht dies Maria Rollinger in ihrem Buch "Milch besser nicht!" (Buchbesprechung) anders, weil der heutige Prozess nichts mehr mit traditioneller Joghurt- oder Kefirproduktion zu tun hat. Wahrscheinlich kennt Dr. Oski diese Produktion nicht, doch für Frau Rollinger war das Beruf.

Milchverarbeitung in Oberlech, Vorarlberg, Österreich 1959. Der Betrieb liefert Milch an Hotels.© Public Domain, Duncanogi, Wikipedia

Der Autor geht auch auf Milchimitationen ein, die meist Natriumcaseinat (S. 89) und Pflanzenfett (Pflanzenöle) enthält, sowie Dextrose oder Maissirup, künstliche Geschmacksträger und Emulgatoren. Natriumcaseinat (Natriumkasein) lässt sich ganz anders verdauen als das Kalziumkasein (Casein) der Milch, das klumpt. Kaffeerahm bzw. Kaffeeaufheller oder Weissmacher sind oft Milchimitationen.

Milchimitationen

Ein Käsehersteller (Käseherstellung) aus Wyoming, Roy Brog, entwickelte mit 20 Jahren mit zahlreichen Experimenten einen Drink mit Molke, mit dem richtigen Geschmack und vor allem ohne Milchfett, 40% weniger Laktose und damit weniger Allergien erzeugend als Milch. (EE: In der Schweiz erzeugt und vertreibt Rivella ein wohl ähnliches Getränk.)

Die Säugetier-Milch besteht aus zwei Proteinarten: Molke- und Quarkfraktionen. Molke enthält das Lactoferrin (Lactotransferrin), Alpha Lactoglobulin, Beta Lactoglobulin (β-Lactoglobulin Link engl.), Albumin, Lysozym (Muramidase) und Immunglobuline (Antikörper, z.B. Immunglobulin G). Mit enzymatischen oder säuernden Verfahren kann man die Quarkfraktion entfernen. Entfernt man das Casein von entrahmter Milch, dann bleibt Molke übrig oder sogenanntes Milchserum. Siehe Molkenprotein.

Die Humanmilch besteht aus 80% Molke/Wasser und 20% Quark bzw. Casein. Bei Kuhmilch ist das bezüglich Molke/Casein gerade umgekehrt!

Zudem sind die Proteine auch verschieden. Doch mit diesem Molkegetränk vermeidet man zahlreiche unerwünschte gesättigte Fette.

1971 tranken in den USA ca. 68 % der Kinder im Alter von fünf bis sechs Monaten entweder Kuhmilch oder evaporierte Kuhmilch aber 1981 fiel diese Zahl auf 17 %.

Die Schlussaussage von Dr. Oski lautet: Cow's milk has no valid claim as the perfect food. As nutrition, it produces allergies in infants, diarrhea and cramps in older children and adults, and may be a factor in the development of heart attacks and strokes. Perhaps when the public is educated as to the hazards of milk only calves will be left to drink the real thing. Only the calves should drink the real thing.

Das ist frei übersetzt:

Milch liefert keinen stichhaltigen Grund als ideales Nahrungsmittel zu gelten. Sie produziert im Gegenteil Allergien bei Kleinkindern und Kindern, Durchfall und Krämpfe bei älteren Kindern und Erwachsenen und spielt wohl einen Faktor bei der Entwicklung von Herzinfarkten und Schlaganfällen.

Er meint aber auch sehr idealistisch: Wenn die Öffentlichkeit die Gefahren der Milch erkennt, trinken nur noch Kälber die Kuhmilch, die auch nur für Kälber gemacht ist.

Anhang über Forschungen, S. 95

Auf den folgenden Seiten stellt Prof. Dr. med. Frank Aram Oski 32 verwendete wissenschaftliche Arbeiten vor, indem er sie je auf einer knappen Seite beschreibt. Dazu verwendete er die PaperChase-Unterlagen des Beth Israel Hospital in Boston und erwähnt, dass die MEDLINE beim National Institutes of Health, U.S. National Library of Medicine mit Abstract versehen indexiert sind.

Redaction comment

Das Beth Israel Hospital heisst heute durch Fusion mit dem New England Deaconess Hospital von 1996 Beth Israel Deaconess Medical Center (BIDMC). Bei den PaperChase-Unterlagen können Sie Arbeiten auch vollständig einsehen, indem Sie z.B. einen Namen (Beer AE) und ein Datum (1975) eingeben.

Die wissenschaftlichen Arbeiten

Referenzen und Lesevorschläge, S. 118

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