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Buchbesprechung "NO MILK" von Daniel A. Twogood

Milchallergene und Zusatzstoffe in unserer Nahrung können zu Genickschmerzen, Rückenschmerzen oder Kopfweh führen. Die Fallstudie mit 3000 Patienten zeigt das.

Abbildung Buch "No Milk" von Daniel A. Twogood mit Collage von Text.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Fazit

Allergene und Giftstoffe können für viele chronische Erkrankungen ursächlich sein. Falls ein Gesundheitsproblem vorliegt, wofür Ihr Arzt/Behandler bisher keine Ursache finden konnte, versuchen Sie mit Ihrer Ernährung zu experimentieren, um heraus zu finden, welches Ihre möglichen Allergene sind. Achten Sie auch auf Zusatzstoffe, auf die Ihr Körper reagieren könnte.

Durch das Weglassen von Casein (Kasein), einem Milcheiweiss und möglichen Allergen, und Mononatriumglutamat, einem in Fertigprodukten häufig beigemengten Zusatzstoff und möglichen Giftstoff, lassen sich gemäss vorliegendem Buch nahezu alle chronischen Nacken-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen behandeln. Er verweist zusätzlich auf weitere Probleminhaltsstoffe in Lebensmitteln. Beispielsweise auf Gluten, Soja, Mais oder Alkaloide von Nachtschattengewächsen.

Dem Autor und mir als Arzt ist bewusst, dass die wissenschaftliche Datenlage auch bei 3'000 Fällen nicht sehr gross ist, um die Behauptung dieses Buches zu bestätigen/erhärten. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig: Es handlet sich um eine komplexe Thematik, die einer interdisziplinären Kooperation mit Physiologen, Biochemikern, Ernährungswissenschaftlern oder Ähnlichen bedarf. Das ist angesichts der sehr starken und bedeutenden Milch-Lobby mit Finanzierungsproblemen verbunden und erklärt so das Fehlen eindeutiger Evidenzbasiertheit.

Auch ist anzunehmen, dass viele Patienten erst dann bei Dr. Daniel A. Twogood erschienen, als keine andere Methode mehr nützte. Dies erklärt die extrem hohe Heilungsrate.

Der Autor hat sich nicht mit allen Problemen von Milch befasst, sondern lediglich mit den Allergenen.

Um sich umfassend über die Gesundheitsprobleme von Milch und Milchprodukten zu informieren, müsste man das Buch "Milch besser nicht!" von Maria Rollinger lesen - oder zumindest die Buchbesprechung zum Buch von ihr.

1. Zusammenfassung

Dr. Daniel A. Twogood hat in sechs Jahren 3'000 Klienten in seiner Praxis behandelt.

Deren Beschwerden am Bewegungsapparat verschwanden meist nach Milchverzicht oder liessen zumindest stark nach.

Der Autor arbeitet als Chiropraktiker in eigener Praxis in Kalifornien, USA. Da löst man eigentlich funktionelle, reversible Störungen des Bewegungsapparates, was im Volksmund auch Verspannung heissen kann.

Auf den Milch-Zusammenhang (engl., Milk-Connection) kam er durch einen seiner Klienten, der nach minutiöser Prüfung seiner Essgewohnheiten die Behauptung äusserte, dass seine Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen jeweils nach dem Verzehr von Milch(-produkten) auftraten. Im Zug seiner Beobachtungen - die vergleichbar mit einer prospektiven, hypothetischen Kohortenstudie sind - ist Dr. Daniel A. Twogood zum Schluss gekommen, dass Casein (Kasein), ein Milchprotein, über eine allergische Reaktion verschiedenste Symptome auslösen kann, die von chronischen Schmerzen im Bewegungsapparat über Verdauungsprobleme bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten reichen.

Daher geht er einen Schritt weiter und schreibt:

In my opinion, eliminating animal products from the diet is probably the single most powerful health inducing dietary change a person can make. However, many vegetarian programs rely on soy pruducts heavily. So allergy can commonly result. (S. 138)

Der Klappentext und über den Autor

2. Buchbesprechung

Uns ist nicht bewusst, dass über 50 % unserer Erkrankungen auf unsere Ernährung zurück zu führen sind. Hippokrates pflegte zu sagen, dass der Schlüssel zu einem gesunden Leben in einem möglichst natürlichen und gesunden Lebensstil liegt.

2.1. Krankheitsursachen S. 24

Jeder Arzt legt noch heute den Eid des Hippokrates ab mit dem Ziel, dem Kranken nicht zu schaden.

Doch in den Augen des Autors erwecken die meisten Schulmediziner heute den Anschein eines "verherrlichten Medikamentenhändlers" (S. 25). "Deren prioritäres Ziel ist die schnelle Diagnosestellung, um dann mit Medikamenten zu therapieren" (S. 27).

Anstatt anlässlich eines Erstkontaktes eine eingehende Anamnese zu erheben, welche u.a. Aufschlüsse über die Ernährungsgewohnheiten eines Patienten böte, sind es wohl die schulmedizinische Ausbildung und Zeit- und Effizienzdruck der heutigen Ärzte, die dazu führen, dass man in erster Linie gerne zügig Diagnostik betreibt. Sicherlich sind sorgfältige, apparative Untersuchungen wie Blutentnahmen, Röntgen, Computertomographie, Magnetresonanztomographie etc. auch wichtige Mittel zur Erkennung vorliegender Beschwerden.

Ist die Diagnose bekannt, schlägt die Schulmedizin, insbesondere in den nicht-operativen Disziplinen, meist eine Therapie vor, die aus Arzneimitteln besteht.

Obwohl eine aufmerksamere und besser gebildete Öffentlichkeit diesen fraglichen Schluss allmählich hinterfragt, hat diese oftmals irrtümliche Haltung ("Die richtige Arznei wird Ihnen helfen" S.25) in der Allgemeinheit weiterhin grossen Stellenwert.

Gesundheitsbeeinträchtigend sind Erbkrankheiten, Traumen, Infektionen durch Krankheitserreger, eingenommene Allergene und Giftstoffe sowie unbekannte Ursachen (Idiopathie). Man kann auch in der Medizin nicht immer alle Gründe für eine Erkrankung finden.

Unsere bisher gesammelten Erkenntnisse im Gesundheitswesen entstammen oft aus dem Prinzip von Versuch und Irrtum (engl. trial and error). Ärzte, die Schulmedizin betreiben, erwecken manchmal den Anschein, als betrachteten sie den menschlichen Körper als chemischen Spielplatz (S. 26).

Arzneimittel als potentielle Giftstoffe zusätzlich irritieren ein im Ungleichgewicht befindliches System

1985 begann Dr. Daniel A. Twogood, Ansätze der Bioökologie in Betracht zu ziehen. Dies nachdem er von einem seiner Patienten erfuhr, dass er seit dem Verzicht auf Milch(-produkte) nicht mehr unter Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen leidet.

Robert Esters Geschichte

Dr. Daniel A. Twogood war bis 1985 der Annahme, dass Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen Folge eines Traumas auf die Wirbelsäule sind. Strukturelle Veränderungen führen zu physiologischen Veränderungen, die wiederum für das Aufkommen von Symptomen verantwortlich sind (S. 32). Durch Manipulation der in Mitleidenschaft gezogenen knöchernen Strukturen machen Chiropraktiker traumatische Veränderungen rückgängig. Die Philosophie der Chiropraktiker schreibt vor, Ursachen für Symptome zu bestimmen, um sie dann zu eliminieren (S. 32).

Mediziner und chiropraktiker

Foto eines Heuhaufens mit Collage von Text von Seite 36 aus Buch "No Milk".© CC-by-sa 4.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Wir wissen, dass ohne Probleme kein Handeln nötig ist. Trotzdem tragen wir im Sinne der Primärprävention Verantwortung für unser Wohlergehen. Schlägt ein Arzt einen chirurgischen Eingriff, eine medikamentöse Behandlung oder eine Diät vor, dann ist es unsere Pflicht als Patient zu entscheiden, ob wir vorgeschlagene Behandlung annehmen oder nicht.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Patienten aufgrund chronischer Beschwerden bereits mehrere Ärzte besuchten (z.B. Hausarzt, Spezialist, Spital), mehrere Diagnosen erhielten, viele Therapien erduldeten und immer noch kein Resultat im Sinne einer Verbesserung verzeichneten. Viele dieser werden weitere Ärzte/Alternativmediziner aufsuchen mit dem Ziel, endlich Linderung zu erfahren.

Manipulation der Wirbelsäule

Wenn die Chiropraktik als konservative Behandlungsform scheitert, Orthopäden und Neurologen ratlos sind, folgen in der Regel weitere Untersuchungen. Diese sind so angelegt, um die Nadel im Heuhaufen zu finden. Was, wenn die Nadel gar nicht im Heuhaufen liegt? (S.36). Denn liegt sie im Schweinebottich, liefern auch weitere Tests keine Antwort, und der Prozess beginnt in die falsche Richtung zu schreiten.

Dr. Daniel A. Twogood ist der Ansicht, dass Patienten vor einer Operation und/oder Behandlung mit Arzneien stets bioökologische Ansätze in Betracht ziehen sollten.

Daher stellt der Autor die These auf, dass Kuhmilch kein gutes Nahrungsmittel für uns ist. Milch fügt uns mehr Schaden zu als jedes angebliche Reformprodukt auf dem Markt. Milch ist weder für Kinder noch Erwachsene gesund. Kuhmilch ist einzig gedacht, um Kälber zu säugen (S. 42).

Ärzte wollen nur das hören, was gut in ihre Überzeugungen passt. Obige These findet darin wohl kaum Platz, weshalb sie von den Medizinern bis dato unberücksichtigt blieb (S. 47).

Gifte hingegen sind für alle giftig. Es ist die Menge, auf die es ankommt.

2.2. Der Zusammenhang mit Milch S. 50

Im Fall einer Milchallergie führen noch so kleine Mengen Casein (Kasein) zu Nacken-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen, die im Schnitt drei bis vier Tage andauern. Konsumiert ein Betroffener beispielsweise zu Beginn der Woche Frühstücksflocken mit Milch, am Mittwoch etwas Käse und am Wochenende einen Pfannkuchen (Pancake, engl.) dann reicht dies, um die ganze Woche Beschwerden zu haben.

Im Schnitt treten bei einer Sensitivität nach etwa 24 - 48 Stunden Symptome auf, die wiederum drei bis vier Tage anhalten können.

Dem Penicillinallergiker sagt man auch nicht, er dürfe künftig nur noch wenig "Penicill.." einnehmen. Er/Sie erhält einen Allergiepass worin steht, dass er/sie unter keinen Umständen Penicillinantibiotika bekommen darf. (S. 76)

Weitere Allergene, die oft zu Sensitivitäten (= Überempfindlichkeiten) führen, sind Schokolade, Speiseeis und Sauerrahm. Milchschokolade beispielsweise besteht u.a. aus Kakao, Milch, Zucker und Theobromin, wobei es sich beim Letztgenannten um ein Stimulans handelt. Theobromin ist chemisch dem Koffein (Coffein) ähnlich. Wer nun denkt, dass vor allem Milchschokolade Sensitivitäten auslöst, irrt.

Es ist die Kombination aus Zucker und Theobromin, die jede Schokolade, egal ob weiss, milchhaltig oder zartbitter (schwarz), zu einem Trigger (= Auslöser) für Nacken-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen machen. (S. 101, 110)

Daher rät Dr. Daniel A. Twogood nebst Milch auch von Schokolade ab.

Collage links Milch und Schokolade mit Text aus Buch "No Milk" Seite 102.© CC-by 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Viele denken, dass das Älterwerden mit körperlichen Leiden einher geht, und nehmen dies einfach hin (S. 81). Es könnte sich hierbei unter anderem um die Folgen eines fortdauernden Milchkonsums bei bestehender, aber vom Arzt nicht erhobenen, Milchallergie handeln. Warum also nicht einfach mal alle Milchprodukte weglassen und zuwarten, ob eine Besserung eintrifft?

Symptome wie Nacken-, Rücken- und Kopfschmerzen pathognomonisch für eine Milchallergie sind

Allergien können sich als Gelenk- oder Muskelschmerzen manifestieren, als Herzklopfen, Schläfrigkeit, Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Muskelkrämpfe etc. Allergie kann eine Abnormität im menschlichen Zustand sein. Allergie kann asoziales Verhalten verursachen. Allergie kann Ihre Handschrift verändern. (S. 59, Asozialität, Myalgie)

Nahrungsmittelunverträglichkeiten, respektive Allergien, sind in unserer Gesellschaft häufiger anzutreffen, als manche von uns, aber auch manche Ärzte vermuten. Ein brustgestillter Säugling kann ohne jeglichen Direktkontakt mit Kuhmilch eine Kuhmilchallergie entwickeln, wenn seine Mutter Milch(-produkte) konsumiert, deren Caseine sie dann über ihre Milch an den Säugling weitergibt.

"Milk, The Deadly Poison" von Robert Cohen

Sowohl Kuhmilch als auch Muttermilch enthalten Laktose. Das ist ein Disaccharid (= Zweifachzucker) bestehend aus den verwertbaren Zuckerarten Glukose und Galaktose. Für dessen Spaltung und Weiterverarbeitung bedarf es eines Enzyms, der Laktase.

Kann der Organismus Laktose mangels Laktase nicht mehr in seine verwertbaren Bestandteile Glukose und Galaktose spalten, sammelt sich der ungespaltene Milchzucker (Kohlenhydrat) im Darminneren an, wo ihn Dickdarmbakterien zu Laktat vergären, was Blähungen verursacht. Zudem führt das zu einer osmotischen Diarrhoe. Das bedeutet, dass nicht aufgenommene Nahrungsbestandteile Wasser osmotisch in das Darminnere ziehen, was Durchfall erzeugt.

Das Laktasevorkommen im Dünndarm ist unmittelbar nach der Geburt am höchsten, damit der Säugling die ihm mit der Muttermilch zugeführte Laktose optimal verwerten kann.

Mit Heranwachsen des Säuglings nimmt die Laktasekonzentration natürlicherweise ab, was zur Folge hat, dass er Laktose nicht mehr verwerten kann. Der Säugling beginnt, auf eine weitere Muttermilcheinnahme zu verzichten, was oft zwischen dem 12. und 18. Lebensmonat geschieht.

Wir sind so konzipiert, Milch lediglich während unseren ersten Lebensmonate zu trinken. Unser Körper scheint von Natur aus zu wissen, wie lange ihm Milch bekommt. Doch unsere Gesellschaft und die moderne Medizin haben dies zwecks Bequemlichkeit neu entworfen.

Allergien wachsen sich nicht aus, sondern bleiben bei fortdauernder Exposition ein Leben lang bestehen

Die AMA (American Medical Association) und die Milchindustrie haben in den Vereinigten Staaten festgelegt, dass man 1000 - 1500 mg Kalzium täglich benötigt, um optimale Gesundheit zu erhalten. Sie behaupten, dass dafür Milch und Milchprodukte die besten Quellen bilden. (S. 72)

Asiaten und Afrikaner konsumieren (meist) keine Milch und haben eine tägliche Zufuhr von weniger als 400 mg pro Tag, doch haben sie gesunde Zähne und leiden nicht an Osteoporose. (S. 72)

Die Kalziumaufnahme im Dünndarm ist abhängig vom Verhältnis zu Phosphat (Ca/Ph-Ratio) sowie vom Proteingehalt der zugeführten Kost. Bei zu hohem Proteingehalt der zugeführten Kost baut die Leber den Überschuss zu Harnstoff- und Stickstoff-Verbindungen ab, welche die Niere ausscheidet. Harnstoff hat eine harntreibende Wirkung, wodurch wiederum mehr Elektrolyten, darunter Kalzium, verloren gehen.

Kuhmilch hat eine Ca/Ph-Ratio von 1:2 und ist viel proteinreicher als Muttermilch mit einer Ca/Ph-Ratio von 2:1. Ein Liter Kuhmilch enthält zirka 1'200 mg, ein Liter Muttermilch nur gerade 300 mg Kalzium. Durch das "günstigere" Kalzium-Phosphat Verhältnis und den geringeren Proteingehalt erhält der Säugling durch Muttermilch trotzdem mehr Kalzium zugeführt als durch Kuhmilch.

Milchprodukte zu sich nehmen wegen des Kalziums macht ungefähr gleich viel Sinn wie Rauchen um das Gewicht unter Kontrolle zu halten

Der Autor schreibt: Es erstaunt mich, dass Milch immer noch als die "perfekte Nahrung" gilt. Die Milchindustrie forciert neue Produkte, weil der Fettgehalt ihres "perfekten Essens" zu hoch ist und die Hauptursachen für Herzerkrankungen bildet, das häufigste Gesundheitsproblem in den USA. Sie wollen Menschen, die Milch erbrechen oder Magenkrämpfe bekommen dazu bewegen, weiterhin das Zeugs zu trinken, indem sie dabei eine Pille einnehmen.

Die Milchindustrie und andere soziale Einflüsse haben stillende Mütter dazu verführt, die Kinder immer früher abzustillen, um die Arbeit oder das gewohnte Leben wieder aufnehmen zu können oder einfach weg vom Kind zu sein. (S. 74)

Trotz Anpassung des Fett- und Laktosegehaltes der Milch durch die Lebensmittelindustrie bleibt das Problem der Allergie bestehen, zumal Casein hierfür ursächlich ist.

Auch wenn kein offensichtlicher Milchkonsum vorliegt, nehmen wir täglich, ohne unser Wissen, Milchprodukte zu uns

Um allergische Symptome zu eliminieren, die im Zusammenhang mit Milch aufgetreten sind, muss Casein komplett aus dem Speiseplan verschwinden. Danach klingen die Symptome innerhalb von 7 bis 30 Tagen ab. In der ersten Woche nach komplettem Caseinverzicht verzeichnen manche Entzugssymptome, v.a. Kopfschmerzen am dritten Tag (S. 110, Punkte 1-3).

Wenn jemand sensitiv auf einen bestimmten Inhaltsstoff reagiert, dann verspürt er beim Weglassen desselben manchmal ebenfalls Entzugssymptome. Das sogenannte Phänomen der Allergie-Abhängigkeit (Allergy-Addiction S. 107f) ist mit heftigem Verlangen danach, dem sogenannten Craving, verbunden.

2.3. Andere Allergene und Giftstoffe S. 119

Dr. Daniel A. Twogood geht noch einen Punkt weiter und beschuldigt die Standard American Diet (SAD oder meat-sweet diet/western pattern diet, engl.) als Ursache für Krebs und andere Erkrankungen. Spezifische Substanzen, die wir täglich unwissentlich mit unserem Essen einnehmen, bergen ein Gesundheitsrisiko, dessen wir uns zunehmend bewusst werden.

Die Bevölkerung ist sich der Risiken der SAD bewusst, dennoch weiss praktisch niemand genau, wo und wie oft spezifische Substanzen wie beispielsweise Mononatriumglutamat im Einsatz sind. Wir sind weder ignorant noch dumm, sondern Opfer unserer Gutgläubigkeit. Vermeintliche Experten überlisten und führen uns in die Irre. Siehe hierzu auch "Salt, Sugar, Fat" von Michael Moss.

"Salt, Sugar, Fat" von Michael Moss.

Collage Bild mit einkaufender Person und Text aus Buch *No Milk" Seite 123.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Unserem Bewusstsein entgeht, dass die Lebensmittelindustrie längst nicht mehr ohne Zusatzstoffe auskommt. Manchen von uns ist Mononatriumglutamat ein Begriff, vielleicht im Zusammenhang mit dem "Chinarestaurant-Syndrom", Umgangssprache für die sogenannte Glutamatunverträglichkeit.

Über Gesundheitsrisiken, die unsere Essgewohnheiten bergen, sind wir uns längst bewusst, doch hält dies die Lebensmittelindustrie nicht davon ab, weitere Produkte zu entwerfen, die uns schmecken und sich gut verkaufen.

Denn durch alleiniges Weglassen von Casein und Mononatriumglutamat, lassen sich 99 % aller chronischen Nacken-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen erfolgreich behandeln

Weitere häufige Lebensmittelallergene nebst Milch, die wir in Industrieländern weitaus am häufigsten konsumieren, listet der Autor nach ihrer Häufigkeit wie folgt: Weizen, Mais, Soja, Eier, Kaffee und Rohrzucker. (S. 138)

Davon ausgehend, dass die meisten Symptome wie Nacken-, Rücken- oder Kopfschmerzen allergiebedingt sind, empfiehlt Dr. Daniel A. Twogood bei misslungenem Casein- und Mononatriumglutamatverzicht und Persistenz der Symptome das Weglassen eines weiteren Allergens, beispielsweise des Weizens.

Denn das darin enthaltene Gluten, bestehend aus mehreren Proteinen, darunter Glutenin und Gliadin, löst bei einer Glutenunverträglichkeit (Glutensensitivität) eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus. Dadurch kann die Schleimhaut Nährstoffe nicht mehr gut aufnehmen. Diese verbleiben unverdaut im Darm, was zu Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Depressionen führen kann. Auch Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenksschmerzen treten bei einer Glutenunverträglichkeit häufig auf.

2.4. Symptome S. 174

Dr. Daniel A. Twogood kommt zum Schluss, dass Allergene über die Blutbahn in potentiell jedes andere Organ – auch das Nervensystem - gelangen, und dort weitere Erkrankungen auslösen. Die daraus resultierenden Symptome sind vielseitig und können überall auftreten. Manchmal sind die Beschwerden wandernder Natur oder betreffen nur die eine Körperhälfte oder eine Gliedmasse.

Karpaltunnel, Multiplen Sklerose, Kopfschmerzen und Krebs

Manchmal kann ein Krankheitsbild zu einer für den Arzt wie auch den Patienten undurchblickbaren Angelegenheit auswachsen, so dass nicht selten eine psychische Auffälligkeit entsteht, obwohl eigentlich eine Allergie vorliegt. Obwohl sich Ärzte bewusst sind, dass Nerven physikalisch wie auch chemisch reizbar sind, ziehen sie meist eine physikalische Ursache in Betracht, auch wenn in der Vorgeschichte kein physikalisches Trauma erhebbar ist.

Wir leben aber in einer Umwelt, in der es von Stoffen, die eine Immunantwort auslösen, wimmelt. Der Kontakt mit einem Antigen, wozu auch Allergene gehören, führt nicht nur zu einer schützenden Immunantwort, sondern kann auch gleichzeitig zu einem Gewebeschaden führen.

Als gesund für das Frühstück gilt heute noch schon beim Hersteller gesüsste 7-Korn-Knuspermüesli, evtl. mit Rosinen oder dann knusprige und gesüsste Cornflakes, beides mit Milch oder Joghurt.

Die gesunde Alternative ist aber ein Erb-Müesli. Es hatte auch in der Frühform mit 24 Std. gekeimten glutenarmen Getreiden (Hafer, Gerste) und/oder glutenfreier Getreide (Teff, Hirse) nie Milchprodukte enthalten - als Hauptunterschied zu Birchermüesli.

Das glutenfreie Erb-Müesli: Es fehlt der Saft aus zwei Orangen und einer Zitrone, sollte zuerst sein© CC-by-sa 2.0, Ernst Erb, Foundation Diet Health Switzerland

2.5. Lebensberichte S. 192

Der Autor stellt uns auf 20 Seiten ganze 20 Erfahrungsberichte vor. Beide Geschlechter sind vertreten: die jüngste Patientin ist 13, der älteste 72 Jahre alt.

Vorgeschichten einiger Patienten

Kopfweh, Nackenschmerzen oder Rückenschmerzen im unteren Bereich bilden die grosse Mehrheit der Fälle.

Bei einigen Patienten reichte schon Milchschokolade, um die Symptome auszulösen. Sie treten meist erst später auf, z.T. erst nach zwei Tagen. Nach dem Weglassen von Milchprodukten verschwanden die Schmerzen meist innerhalb von zwei bis vier Tagen.

Bei gelegentlich Eiscreme kamen die Schmerzen z.B. erst zwei Tage danach.

Der Autor schreibt von mehreren Patienten, die entweder dachten, sie könnten später wieder solche Produkte essen oder die nicht an die Wirkung dieser Massnahme glaubten, sondern an die chiropraktische Behandlung.

Diese Patienten kehrten zu ihm zurück und berichteten, dass sich die Schmerzen quasi mit dem Konsum von Milch(produkten) und dem Weglassen an- und abstellen lassen. Andere bereichteten das von Schokolade.

Dr. Daniel A. Twogood nennt auch drei Fälle von zusätzlichen HNO-Problemen.

Der Autor betont, dass es vor allem - aber nicht nur - bei älteren Personen bis zu 30 Tage dauern könne, bis die Probleme verschwinden.

2.6. Verordnung für die Gesundheit S. 213

Es scheint, als würden wir mit dem Älterwerden bewusster auf Annehmlichkeiten (goodies) verzichten, weil wir uns der Risiken, die damit einher gehen, bewusster sind. Die Jugend in industrialisierten Ländern hat aber kaum Interesse auf Verzicht. Die heutige Durchschnittsfamilie kann sich viel Luxus leisten, wofür oft beide Elternteile arbeiten gehen müssen. Dies hat zur Folge, dass die Kinder/Teenies unbeaufsichtigt daheim sind und sich selbst mit Junkfood versorgen. (S. 215)

Der Schlüssel zu einem gesunden Leben liegt in einem möglichst natürlichen und gesunden Lebensstil.

Das heute als "ausgewogene Ernährung" Bezeichnete ist aber völlig unausgewogen. Uns hat man eine verzerrte Optik über "Milch und Brot" eingepflanzt und was im Zusammenhang mit unserer Ernährung "natürlich" sei. Zur Verschleierung der Tatsachen nimmt man "vollwertige Ernährung" und Vollwerternährung, Vollwertkost oder Vollkost in Beschlag.

Wikipedia empfiehlt zu Vollwerternährung (Nov. 2014) z.B. Getreideprodukte und Milch sowie Milchprodukte sollen täglich gegessen werden.

Übrigens: Milch und Brot hat man seit dem Zweiten Weltkrieg stark verändert, schon beim Bauern beginnend (Saatgut, Kunstdünger, Pflanzenschutzmittel; Tierauswahl, Tierhaltung, Tierfütterung). Zudem: Um beschwerdefreier zu leben, sollten wir versuchen, Allergene und Giftstoffe sowie Stimulantien und Beruhigungsmittel zu vermeiden.

2.7. Schlusswort S. 248

Obwohl die meisten Erkrankungen diätetischen Ursprungs sind, glaubt dies die Mehrheit noch nicht. Es wäre notwendig, dass die Industrie Milch nicht weiter als das gesunde Grundnahrungsmittel anpreisen darf. Viele Publikationen und Studien zeigen auf, dass Kuhmilch für uns Menschen eines der ungesündesten Nahrungsmittel ist.

3. Über das Buch

Titel NO MILK
Untertitel A Revolutionary Solution for Neck Pain, Back Pain and Headaches
Autor(en) Daniel A. Twogood, D.C.
Verlag Wilhelmina Books, P.O. Box SVL 8354, Victorville, California, USA
Erscheinung 1991
Seiten 261
ISBN 0-9631125-0-3
Bemerkung Nebst Milch bespricht der Autor andere mögliche Allergene und Giftstoffe, die auch chronische Beschwerden verursachen können. D.C. heisst Doctor of Chiropractic.
Quellenverzeichnis S. 253
Zusammengefasste Kurzbesprechung (Amazon)

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