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Kumquat (Miniorange, Zwergorange)

Die rohe Kumquat (Miniorange, Zwergorange) isst man mit Schale und Kernen. Sie hat eine gewisse Süsse und gleichzeitig ein herbes, orangenartiges Aroma.
81%
Wasser
 85
Makronährstoff Kohlenhydrate 85.3%
/10
Makronährstoff Proteine 10.09%
/05
Makronährstoff Fette 4.61%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Kumquat auch Miniorange, Zwergorange oder Zwergpomeranze genannt, stammt aus Asien und zählt zu den Zitrusfrüchten.

Verwendung in der Küche:

Die Kumquat ist eine längliche, stachelbeergrosse Frucht. Es gibt sie rund und oval. Ihre Farbe ist leuchtend gelborange. Die Zwergpomeranze ist eine Mini-Orange, die man mit Schale und Kernen geniessen kann.

Die feste Schale der Kumquat schmeckt süss-orangig, mit einer leicht bitteren Note. Das Fruchtfleisch hingegen ist adstringierend, bitter bis sauer. Im Fruchtfleisch hat es sechs Segmente in denen sich die essbaren Kerne der Frucht befinden.

Das Aroma der Kumquat ist ungewohnt, wenn man die Frucht roh als Frischobst verzehrt. Man erwartet von diesem zierlichen Obst eher Süsse als Herbe. Trotzdem lohnt sich ein Versuch. Gut gewaschen nimmt man die Frucht in die Hand und rollt sie darin hin und her. So kann die Schale ihren besonderen Duft entfalten, zeigt mehr an Süsse und verliert etwas an Bitterkeit. Durch das Rollen in der Hand lösen sich die ätherischen Öle aus der Schale. Die freigesetzten Aromastoffe entfalten sich und das Fruchtfleisch bekommt gleichzeitig eine weichere Konsistenz.1 Ein zitrusartig, erfrischender Geschmack erfreut den Gaumen.

Das eigenartige Aroma der Kumquat ergibt viele Verwendungsmöglichkeiten. Die Früchte passen grundsätzlich zu allen Speisen, bei denen man Orangen verwenden kann. Einem frischen Fruchtsalat geben sie ein exotisches, organgenartiges und etwas herbes Aroma. Viele Desserts lassen sich mit den Kumquats verfeinern. Allein nur mit Schokolade umhüllt, sind die Mini-Orangen eine besondere delikate Leckerei.

Die kleinen Früchte mit dem grossen Aroma eignen sich sehr gut zur Verarbeitung zu Konfitüre oder Kompott. Anstelle von Orangeat ist die Kumquat-Frucht ein guter Ersatz beim Backen oder Kochen. Auch zur Herstellung verschiedener Getränke eignen sich Kumquats ausgezeichnet. Cocktails gelingen mit dem speziellen Aroma dieser Früchte immer.

Zudem eignen sich die Zwergorangen auch hervorragend zum Einlegen in Rum. Zusammen mit Birnen und anderen exotischen Früchten wie Ananas, Mangos, Litschis oder Kaktusfeigen entwickelt sich der Rumtopf zu einem geschmackvollen alkoholischen Getränk.1

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
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Einkauf:

Die Kumquats sind in Europa im Dezember und Januar in grösseren Supermärkten erhältlich. Sonst findet man sie beim spezialisierten Obsthändler, wo sie sogar ganzjährig verfügbar sein können. Bei einzelnen Händlern bekommt man die Früchte auch kandiert oder getrocknet. Aus Fruchtextrakt gibt es auch Likör der unter anderem zum Verfeinern von Süss- und Nachspeisen dient.

Wild zu finden:

Die einzelnen Arten der Gattung Fortunella sind keine Wildpflanzen, sondern sind in Gartenkulturen entstanden.2 Alle Sorten sind aus einer einzigen Art hervorgegangen.

Lagerung:

Die Früchte kommen reif und bereit zum Verzehr auf den Markt. Man kann sie auf Vorrat einkaufen und zwei bis drei Wochen im Kühlschrank lagern.1

Inhaltsstoffe:

100 g Kumquat enthält 71 Kalorien. Wie auch viele andere exotischen Früchte sind die Kumquats reich an Vitamin C und Calcium. Sie beinhalten Kalium, Magnesium und wenig Kupfer.12 In Kumquats findet man, wie in allen Zitrusfrüchten auch sekundäre Pflanzenstoffe. Siehe die Inhaltsstofftabellen unter diesem Text.

Gesundheitliche Aspekte:

Der hohe Vitamin C-Gehalt der Kumquat schützt das Immunsystem. Der hohe Calcium-Gehalt dient der Stabilität von Knochen und Zähnen. Das Kalium reguliert den Wasserhaushalt der Zellen. So wirkt Kalium unter anderem gegen Magen- und Darmprobleme, Muskelschwäche oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gegen Reizbarkeit, Krämpfe oder Konzentrationsstörungen hilft das Magnesium in der Kumquat.

Die sekundären Pflanzenstoffe in der Kumquat haben neurologische, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Sie können die Blutgefässe erweitern und den Blutdruck senken. Man spricht ihnen sogar Schutz vor verschiedenen Krebsarten zu. Für die Wirkung der sekundären Pflanzenstoffe ist möglicherweise die Zufuhr verschiedener Pflanzenstoffen im Verbund eines Lebensmittels förderlich, manchmal nötig.11

Gefahren/Unverträglichkeiten:

Menschen die allergisch auf Zitrusfrüchte reagieren sollten auch diese Frucht nicht essen. Neigen Sie zu Sodbrennen, essen Sie die sauren Kumquat-Früchte besser nicht zu oft.3

Verwendung als Heilpflanze:

Den sekundären Pflanzenstoffen spricht man eine krebshemmende Wirkung zu. Vor allem bei Mund-, Rachen-, Kehlkopf und Magenkrebs sollen diese wirksam sein.4
In der feinen Haut um die Orangen und ihrem einzelnen Schnitzen sind relativ viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide, Carotinoide, Phenolsäuren und Terpene enthalten. Das Häutchen ist auch ein Ballaststoff der den Blutzuckerwert reguliert. Aus diesem Grund verleiht die Amerikanische Diabetes-Gesellschaft den Zitrusfrüchten den Titel „Superfood“.3

Vorkommen:

Als immergrüner Strauch oder Hochstammbaum wächst Kumquat sehr langsam. Die Pflanze erreicht nur 2.5 bis 4.5 Meter Höhe. Zum Teil haben die dicht verzweigten Äste kleine Dornen. Die Blätter sind länglich, ledrig, von glänzend dunkel-grüner Farbe. Wie andere Citrus blüht auch die Kumquat weiss und duftend. An einem Kumquatbaum können mehrere hundert oder sogar mehrere tausend Früchte pro Jahr entstehen.5

Ursprünglich stammt die Pflanze aus Asien. Da die Pflanze recht kälteresistent ist, kann man sie bis zum 30. nördlichen Breitengrad kultiviert finden.6 In Südeuropa trifft man auf der griechischen Insel Korfu mehrere Kumquat-Plantagen an. Das ist um die Jahrtausendwende der einzige Ort in Europa, wo die Frucht kommerziell angebaut ist. Der britische Botaniker Sidney Merlin brachte die Frucht um 1860 auf die Insel. Die Pflanze passte sich den klimatischen Bedingungen schnell an und ist heute ein wichtiges Exportgut der Insel. Es gehen jährlich ungefähr 140 Tonnen Früchte in den Handel. Leider sind sie selten unbehandelt.7

Wenn die Kamquats nicht aus Korfu kommen, sind es meist Import-Früchte aus Israel, Argentinien oder China. In diesen Ländern sind grosse Plantagen vorhanden.
Auch im Mittelmeerraum findet man vereinzelt in windgeschützten Gärten Kumquat-Pflanzen. So zum Beispiel sogar in Norditalien in Sestri Levante in der Cinque Terre. Die sind aber für den Privatgebrauch.

Anbau, Ernte:

Auf Korfu blühen die Kumquat-Bäume im Juni. Die Bäume oder Sträucher sind dann mit unzähligen weissen, ungefähr drei Zentimeter grossen, fein duftenden Blüten besetzt. Ab Mitte März bis Ende Dezember ist dann Erntezeit der Miniorangen. Die Ernte erfolgt von Hand. Bekommen die Bäume genügend Wasser tragen sie sogar das ganze Jahr über Früchte.8

In China sind die Kumquats vor allem wegen ihres dekorativen Aussehens weit verbreitet. Es soll sich dabei um Mutanten handeln. Aus einer grossfruchtigen Citrus-Spezies könnte über Jahrtausende eine Schmuckpflanze entstanden sein. Ganz nachvollziehbar ist das aber nicht.6

Allgemeine Informationen:

Der Name Kumquat bedeutet auf indisch „kleine Goldorange“ In China nennt man sie Chu-Tsu, Chantu oder Kinkan.6
Die Gattung Kumquats ist systematisch nicht von den Zitruspflanzen (Citrus) zu trennen. Sie gehören zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae).9

Es gibt verschiedene Fortunella-Pflanzen, die der US-amerikanischen Botaniker (Ph.D) Walter Tennyson Swingle (1871-1952) zusammenfasste: Fortunella japinic Thunb, Fortunella hindsii Swingle, Fortunella margarita Swingle, Fortunella crassifolia Swingle, Fortunella madurensis Loiur und Fortunella polyandra Tan.6 Swingle (siehe Wikipedia) erforschte Genetik und Hybridisierung bei Zitruspflanzen; er erzeugte die Hybridsorten 'Minneola', die Tangelo-Sorten 'Sampson' (1897), 'Thornton' (1899) und 'Orlando' (1911), sowie drei Limequat-Sorten (1909); an der Entwicklung weiterer Zitrusfrüchte wie der Murcott-Orange und Kumquat-Sorten war er ebenfalls beteiligt.

Genauer beschrieben sind nur zwei Arten der Kumquat-Früchte: Die ovale Kumquat (Fortunella margarita) und die sehr kleine Hongkong-Kumquat (Fortunella hindsii). Beide sind essbar.

Die Hongkong-Kumquat (Fortunella hindsii) ist eine sehr alte und sehr kleine Frucht. Sie hat nur eine Länge von 15-20 mm und dicke Samen. Zudem hat sie nur eine geringe Menge Fruchtfleisch. Sie blüht im Sommer und erzeugt kleine leuchtend orangefarbene Früchte. Diese Tatsachen könnten auf Wildstatus hindeuten.

Beide Arten sind wegen ihrer intensiv duftenden Blüten als Zierpflanzen sehr beliebt. In der Wachstumsphase hat die Pflanze hübsche, weisse, ungefähr drei Zentimeter grosse Blüten. Es ist möglich, dass die Blüten zeitgleich mit den kleinen, dekorativen Miniorangen am Bäumchen zu finden sind.10 Zu Beginn der Renaissance zierten sie in den europäischen Fürstenhäusern die Gartenanlagen und standen in den Orangerien.

Heute lieben die Amerikaner und Europäer den kleinen Baum als Zierpflanze in Töpfen. An guten windgeschützten Standorten blüht die Pflanze und bildet sogar Früchte. Die Zierbäumchen vertragen keine Kälte und benötigen ein helles Winterquartier. Meist herrscht dort aber zu wenig Luftfeuchtigkeit. Dann befallen vor allem Woll-, Schmier– oder Blattläuse die Blattunterseite. Vorbeugend lohnt es sich Abwehrstäbchen gegen Blattläuse aus dem Gartenfachhandel in die Erde zu stecken und eine regelmässige Kontrolle an den Pflanzen durchzuführen.10

Literatur / Quellen:

  1. Gute Küche.at. Wie isst man eine Kumquat. [Internet].
  2. Danxiang Zhang, David J. Mabberley: Citrus japonica Thunberg, Nova Acta Regiae Soc. Sci. Upsal. 3: 208. 178.
  3. svz.de ratgeber medizin-gesundheit. [Internet].
  4. Strunz Ulrich. Anti-Krebs-Program. In: Dem Krebs keine Chance geben. Heyne Verlag München, 2012.
  5. Julia F. Morton: Fruits of warm climates , Florida Flair Books, Miami. 1987: 182–185.
  6. Brücher H. Tropische Nutzpflanzen: Ursprung, Evolution und Domestikation. Berlin: Springer-Verlag. 1977: 345.
  7. Radio-Korfu.de Kumquat. [Internet] 2014.
  8. kofferpacken.at Kappeler Maria. [Internet] 15.03.2014.
  9. Deutschsprachige Wikipedia. Kumquats.
  10. Gartenratgeber.net Kumquat. [Internet].
  11. dge.de Wissenschaft sekundäre Pflanzenstoffe und ihre Wirkung [Internet] dort aktualisiert 2012.
  12. USDA, United States Department of Agriculture.
AutorInnen: Beatrice Lippuner |

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