Schmelzkäse ist eigentlich kein Käse, sondern eine Käsezubereitung. Gewisse Produkte enthalten weniger als 20 % Käse, z.B. 19 % Cheddar-Käse. Doch ein nicht vernachlässigbarer Anteil aller Käsezubereitungen, unabhängig von der verwendeten Sorte, zeigt eine Übereinstimmung bezüglich seiner Inhaltsstoffe: Er setzt sich unter anderem aus als „Schmelzsalze“ (E 330 / E 339 / E 452) verharmlosten Phosphaten zusammen. Denn E 452 ist ein Polyphosphat, bestehend aus: Natriumpolyphosphat, Kaliumpolyphosphat, Natriumcalciumpolyphosphat, Calciumpolyphosphat.
Weitere E-Nummer, die Phosphate enthalten, sind beispielsweise: E 339 (Natriumphosphate: Mononatriumphosphat, Dinatriumphosphat, Trinatriumphosphat), E 341 (Calciumphosphate: Monocalciumphosphat, Dicalciumphosphat, Tricalciumphosphat) sowie E 450 (Dinatriumdiphosphat, Trinatriumdiphosphat, Tetranatriumdiphosphat, Dikaliumdiphosphat, Tetrakaliumdiphosphat, Dicalciumdiphosphat, Calciumdihydrogendiphosphat).
Manchmal kommen alle drei Phosphate gleichzeitig vor. E 330 z.B. ist Zitronensäure, die dem Zahnschmelz schadet.
2:20: Dr. Matthias Riedl erklärt, dass durch künstliche Phosphatzugabe Hautalterung und Gefässalterung zunehmen und man die Knochengesundheit schädigt. Die Produzenten vermeiden Mengenangaben - auch bei der Anfrage durch den SWR.
3:44: Ernährungsmediziner empfehlen die Tagesdosis von 0,7 g an Phosphaten nicht zu überschreiten. Diese ist schon mit 35 g Schmelzkäse erreicht.
4:00: Dr. Matthias Riedl erklärt das Problem und nennt Cola-Getränke, Pizza und Wurstwaren als die problematischsten Produkte. Wir erfahren, dass eine Pizza mit vier Käsesorten schon 1,1 g an Phosphat enthält. In nur einer Woche, wie ARD-Recherchen zeigten, kam es beim untersuchten Probanden aufgrund seiner unausgeglichenen Ernährung zu einer Steigerung des Phosphatgehalts im Blut von 44 %. Dabei weiss man, dass zu viele Phosphate einen Abfall des Calcium-Spiegels und einen Anstieg des Parathormonspiegels bewirken. Knochenbrüchigkeit im Kindes- und Jugendalter kommen darum öfters vor.
5:50: Man geht auf eine Studie mit dem Titel "Consequences of a high phosphorus intake on mineral metabolism and bone remodeling in dependence of calcium intake in healthy subjects - a randomized placebo-controlled human intervention study" ein (Nutrition Journal, bzw. zu finden mit doi: 10.1186/s12937-016-0125-5 bei NCBI PubMed). Dadurch sieht man wieder, wie uns die Industrie mit der Auswertung einer kleinen Studie (durchgeführt während lediglich 8 Wochen) in Sicherheit wiegt. Dabei geht es um Langzeitfolgen...
Phosphate sind z.B. Schaumstoffregulierer und Konservierungsstoffe. Dadurch lässt sich die Ware bis zu 40 % mit Wasser strecken und man muss einen solchen Schmelzkäse nicht unbedingt im Kühlfach aufbewahren.
6:38: Dr. Matthias Riedl zählt als Langzeitergebnis auf: Mangel an Knochengesundheit, Alterung unseres Gefässsystems, was schliesslich das frühe Altern und Sterben ausmacht.
Das Kurzvideo "Schmelzkäse: Die unterschätzte Phosphat-Gefahr" zeigt uns also eindrücklich den hohen Anteil an Phosphaten im Schmelzkäse und, wie ungesund sich deren Konsum langfristig auf unseren Körper auswirkt.