Inhaltsverzeichnis
Wegen der automatischen Berechnung der Inhaltsstoffe unterscheiden wir zwischen einer rohen Zitrone (Citrus x limon) ohne Schale und dieser rohen Zitrone (bio?), die wir mit Schale verwenden (inkl. ganzer Schale), z.B. für Marmelade. Auch den Unterschied zur kleineren und grüneren Limette (Lime) sollte man beachten.
Verwendung in der Küche
Kann man Zitronenschale essen? Zitronenschale ist essbar und kann in der Küche vielseitig zum Einsatz kommen. Sie schmeckt herrlich frisch und aromatisch. Verwendet man die Zitronenschale beim Kochen mit - oder sogar ausschliesslich für Nahrungszwecke, dann ist konsequent auf Bio-Qualität zu achten, da Zitruspflanzen normalerweise intensiv mit Chemikalien behandelt sind. Obwohl Bio-Früchte gewaschen in den Handel kommen, sollte man die Früchte trotzdem vor der Verarbeitung nochmal waschen und danach trockenreiben.
Oft verwenden wir Zitronen nur zum Auspressen für den Zitronensaft, der sich besonders gut zum Aromatisieren und Verfeinern von Speisen eignet. Im roh-veganen und glutenfreien Erb-Müesli ist die Zitrone ein Grundbestandteil, denn dank Vitamin C erhöht es die Enzyme für die Umwandlung der α-Linolensäure (ALA) in den Samen zu Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Dies ist auch bei der Variante mit Haferflocken der Fall. Auch andere Müslis enthalten Zitronen als wertvolle Zutat, wie z.B. Mohnsamen-Zitronen-Porridge.
Für Erfrischungsgetränke, Smoothies, Speiseeis oder Creme-Desserts verwenden Sie den Geschmack von Zitronen zum Auffrischen des Gerichts.
In einer ölfreien Salatsauce mit Avocado oder mit Walnüssen und Orangensaft ist die Säure der Zitrone ein Muss und dient als Ergänzung oder Ersatz von Essig. Für pikante Marinaden, Dressings, Saucen oder Dips können Sie den Saft oder bei Bio-Zitronen die abgeriebene Schale mit Gewürzen und Kräutern, wie frisch gemahlenem Pfeffer, Minze, Oregano, Thymian oder Rosmarin kombinieren. Auch Ingwer, Knoblauch oder Chili sind ideale Gewürz-Kombinationen mit Meersalz und Zitronen.
Zitronen schmecken auch zu Teigwaren (Vollkorn-Makkaroni), Reis (z.B. als Risotto) oder zu den kalorienarmen Shirataki-Nudeln (z.B. als zitronige Shirataki Nudeln mit Fenchel).
Bei Desserts wie Kuchen, Schnitten, Tartes, Cakes sind Bio-Zitronen zu verwenden. Im Limoncello, einem traditionellen italienischen Likör, sind Zitronen die Hauptzutat.
Die Schale hat wesentlich mehr gesundheitlich interessante Inhaltsstoffe als der Saft. Zudem ist es schade, die Schalenstücke wegzuwerfen. Wir haben deshalb eine ganze Anzahl von Verwendungsmöglichkeiten der Schale beschrieben - Sie finden sie unter diesem Link: Zitronenschale, roh (Rezepte). Jener Text befasst sich nur mit der Schale - und zeigt auf, was man damit alles anfangen kann. Unter anderem kann man die Schale als Geschmacksgeber (Aroma, Gewürz) zu Gerichten und Getränken hinzufügen oder daraus einen einfachen und sehr gut duftenden Haushaltsreiniger herstellen. Oft bedeutet Schale auch nur den farbigen Teil, da der weisse Teil bitter ist.
Veganes Rezept für Zitronenmarmelade
Die Marmelade hat ihren Namen von der portugiesischen Bezeichnung für Quittenmus (marmelada, abgeleitet von port. marmelo = Honigapfel oder Quitte). Früher bedeutete Marmelade, dass man im eingekochten Fruchtmus keine Fruchtanteile sieht - im Gegensatz zu Konfitüre. Doch steht der Ausdruck Marmelade heute vor allem für Brotaufstriche aus Zitrusfrüchten, meist Bitterorangen (Grossbritannien ab 1669), und üblicherweise mit sichtbaren Teilen der Schale.
Zutaten: 7 Bio-Zitronen, 1 kg Gelierzucker, 300 ml Wasser.
Zubereitung: Entfernen Sie nur die farbige Schale ohne weisse Schicht, schneiden Sie sie in Streifen kochen Sie mit Wasser auf. 60-90 Min. bei geschlossenem Deckel sanft köcheln lassen. Den Saft der geschälten Zitronen gewinnen und wegstellen. Den Zitronenrest inkl. weisser Haut und Kernen in kleine Stücke zerschneiden und zwei Stunden in einem anderen Topf mit Wasser bedeckt leicht köcheln.
Danach über einem Sieb die Fruchtreste mit einem Löffel ausdrücken und nur die Flüssigkeit sammeln. Nun alle drei Teile, also Schalen samt ihrer Kochflüssigkeit, den Sud der Zitronenreste und den Zitronensaft zusammengiessen. Pro resultierenden Liter ein Kilogramm Gelierzucker dazugeben. Moderne Gelierzucker "extra" gibt es auch für kleinere Zuckeranteile (die Hälfte oder einen Drittel des Fruchtanteils), sie enthalten aber oft zusätzliche Konservierungsmittel.
Gut aufkochen und unter Rühren vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Heiss in sterilisierte Einmachgläser füllen. Man stellt die Gefässe für ca. zehn Minuten auf den Kopf, damit der noch heisse Fruchtbrei den oberen Rand innen auch sterilisiert.
Veganes Rezept für Salz-Zitronenschalen
Dafür schichtet man mit dem Sparschäler losgelöste Schalenteile in ein Glas zusammen mit einem Drittel des Schalengewichts an Zitronensaft. Achten Sie darauf, dass Sie nur die farbige Schale und nicht die weisse, bittere Schale verwenden. Dazwischen streut man 12 % Salz und füllt Wasser ein, bis alle Zutaten mit Flüssigkeit bedeckt sind. Das Gemisch lagert man im Kühlschrank, wobei man jeden oder jeden zweiten Tag die Mischung umdreht, damit die Salzlake sich wieder gleichmässig verteilt. Dies funktioniert einfacher, als Salzzitronen herzustellen. Die salzigen Zitronenschalen halten getrocknet über Jahre und eignen sich z.B. für das Aromatisieren von Schmorgerichten. Das frische Zitronenaroma animiert auch zu einem sparsameren Salzkonsum. Siehe dazu unseren Eintrag über Speisesalz.
Vegane Rezepte mit Zitrone finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Einkauf - Lagerung
Zitronen gehören zum Grundsortiment eines westlichen Lebensmittelladens jeder Grösse, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Billa oder Hofer. Da Zitronen häufig starker Pestizidbelastung ausgesetzt sind, sollte man beim Kauf Früchte aus kontrolliert biologischem Anbau bevorzugen, insbesondere wenn man die Schale mitverwenden möchte. Bio-Zitronen erhält man meist auch in den oben genannten Supermärkten, aber natürlich vor allem in Bio-Läden, Reformhäusern und Naturkostfachgeschäften.
Zitronen haben das ganze Jahr über Saison, da die Bäume bei passenden klimatischen Rahmenbedingungen während des ganzen Jahres Blüten tragen und so für eine andauernde Ernte sorgen. In den D-A-CH-Ländern stammen Zitronen vorwiegend aus Spanien und Italien, man importiert aber auch aus Argentinien, Türkei und Südafrika.19
Wie gross ist eine Zitrone? Die Früchte sind ei- oder spindelförmig, rund, oval, 4 bis 8 cm breit, 5 bis 12 cm lang und 50 bis 250 g schwer.1
Die Verfügbarkeit von Zitronen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.
In Europa erhältliche Zitronen sind meist behandelt, damit die Schalen gelb bleiben und die Früchte nicht austrocknen. Nach der Ernte aufgetragene Antipilzmittel sollen verhindern, dass die Früchte schnell zu schimmeln beginnen und künstliches Wachs sowie Pflanzenschutzmittel sollen die Haltbarkeit verlängern. Mögliche Konservierungsmittel sind Thiabendazol (E 233), Orthophenylphenol (E 231), Natriumorthophenylphenol (E 232), Biphenyl (E 230) und Imazalil. Der Hinweis "unbehandelt" bedeutet, dass die Früchte nach der Ernte zwar nicht mit Chemikalien bzw. Wachs in Berührung kamen, aber durchaus, solange sie am Baum hingen. Die Vorschriften bei Bio-Zitronen sind deutlich strenger, weshalb Verbraucherschützer unbedingt zum Kauf von Biofrüchten raten, wenn man die Schale mitverzehren bzw. zum Aromatisieren verwenden möchte.
Tipps zur Lagerung
Angeschnittene Zitronen sollte man rasch verbrauchen oder wenige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Um die Fruchtstücke wickelt man etwas Küchenpapier, wodurch es Feuchtigkeit nach aussen zieht und die Zitrusfrüchte eher austrocknen, als zu schimmeln. Da Zitronen sehr kälteempfindlich sind, sollte die Temperatur des Kühlschranks nicht unter 5 °C liegen.
Braucht man nur einen kleinen Teil der Zitrone, schneidet man ein entsprechend schmales Stück von der Zitrone ab, anstatt sie zu halbieren. Benötigt man sehr wenig Saft, kann man mit Gabel oder Zahnstocher einstechen und die Zitrone etwas pressen. Küchenpapier schützt auch diese Stelle.
Man sollte darauf achten, dass Zitronen nicht mit Alufolien in Berührung kommen, da die Säure Aluminium löst und Aluminium verschiedene Krankheiten verursachen kann, darunter Alzheimer und Krebs.
Eine weitere Lagerungsmöglichkeit von angeschnittenen Zitronen ist das Einfrieren von Zitronensaft, z.B. in praktisch portionierbaren Eiswürfelformen. Zitronen lassen sich auch als Schnitze mit der Schale einfrieren - oder man füllt nur die abgeriebene Schale in einen Gefrierbeutel.
Ganze Zitronen sind bei 10 bis 12 °C und 85 bis 95 % relativer Luftfeuchtigkeit bis zu neun Monate lagerfähig.1
Der hohe Gehalt an Säuren schützt nicht nur den Zitronensaft vor Oxidationsverlusten, sondern auch andere frische Lebensmittel. So kann Zitronensaft zur Frischhaltung von aufgeschnittenem Obst und Gemüse dienen. Man verhindert braune Oberflächen, indem man den Saft auf die Schnittflächen von Äpfeln, Birnen, Bananen, Avocados, Sellerie, Chicorée u.a. träufelt.
Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien
Zitronen haben pro 100g ca. 39 kcal, wovon Kohlenhydrate ca. 1,7 % und Proteine ca. 1,4 % ausmachen; Fett ist eigentlich nicht enthalten.3
Die Zitrone ist bekannt als Vitamin C-reiches Obst, liegt aber mit einem mittleren Gehalt von 51 mg Vitamin C pro 100 g Fruchtfleisch (deckt ca. 63 % des Tagesbedarfs) weit hinter dem Gemüsepaprika (183,5 mg), Schwarzen Johannisbeeren (181 mg), Bärlauch (178,5 mg) oder der Kiwi (93 mg).3
Zitronen enthalten wertvolle Nährstoffe und sind dank ganzjähriger Verfügbarkeit sowie sehr guter Lagerfähigkeit eine zuverlässige Quelle für Vitamin C. Trotzdem ist es übertrieben, Zitronen als Superfood zu bezeichnen, da andere Obst- und Gemüsesorten deutlich mehr Vitamin C enthalten.
Kalium ist mit 170 mg/100g noch nennenswert, Mangos oder Manderinen haben einen ähnlichen Wert. Viel mehr Kalium haben Avocados mit 485 mg/100g, was ca. 24 % des Tagesbedarfs deckt.3
Magnesium ist in Zitronen zu 28 mg/100g enthalten. Einen vergleichbaren Gehalt haben Passionsfrüchte oder Bananen. Walnüsse haben mit 158 mg/100g ein Vielfaches davon.3
Über 300 flüchtige Stoffe bilden das Aroma der Zitrone, zusammen mit dem sogenannten Citral als Hauptkomponente.1 Citral und die ätherischen Öle machen den typischen Geruch der Zitrusfrucht aus. Die enthaltenen organischen Säuren (Zitronen-, Apfel-, Essig- und Ameisensäure) verstärken die Wirkung der Ascorbinsäure bzw. des Vitamin C. Ausserdem weist das Fruchtfleisch der Zitrone das Flavonoid Diosmin und das Hauptflavanonglykosid Hesperidin auf. Im Fruchtfleisch und in der inneren weissen Haut unter der Schale befindet sich Pektin.1,2
Speziell die Fruchtschalen enthalten zudem die bitter schmeckenden Flavonoide Neohesperidin und Naringenin, das nicht bittere Rutin, Hydroxycumarine, Furanocumarine, Zitronensäure und Pektine.
Die gesamten Inhaltsstoffe, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen unter dem Zutatenbild.
Wirkungen auf die Gesundheit
Wie gesund ist eine Zitrone? Die enthaltenen Flavonoide wirken antioxidativ, antikarzinogen und schützen die Haargefässe. Sie zeigen zudem eine positive Wirkung bei Arteriosklerose, Thrombosen und Ödemen. Vitamin C stärkt das Immunsystem und verbessert die Aufnahme von Eisen aus anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln.2
Hesperidin, ein wichtiges Flavanon von Zitrusgewächsen, zeigt entzündungshemmende und analgetische Wirkungen.4 Epidemiologische Studien zeigen ein geringeres Risiko für verschiedene Krankheiten bei höherer Flavonoidaufnahme, auch bei Sterblichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zitrusflavonoide (auch Quercetin) verbessern oxidativen Stress, Hyperlipidämie und den arteriellen Blutdruck und den Lipidstoffwechsel.5 Verschiedene Studien, darunter eine Dissertation von 2014, zeigen, dass Bioflavonoide wie Quercetin durch Erwirkung von zellmorphologischen Veränderungen auch direkt gegen Krebs wirksam sind (durch Wachstumshemmung bzw. Vorbeugung).6
Zitronenkerne (und die weissen Schalenanteile) enthalten Limonoide, deren gesundheitsfördernde Eigenschaften man teilweise nachweisen konnte. So stellte man eine fiebersenkende, antibakterielle und antivirale Wirkung fest. Ferner untersuchte man Limonoide als Mittel gegen verschiedene Krebsarten, allerdings sind hier weitere bestätigende klinische Studien nötig.7 Limonoide vermindern auch die Cholesterinausschüttung der Leberzellen und führen im Tierversuch zur Senkung des LDL-Cholesterin-Blutspiegels. Man kann zwar von einer antiatherogenen Wirksamkeit einiger Limonoide ausgehen, jedoch liegen dafür noch keine klinischen Studien vor.8
Das Internet ist voll von Zitronensaft-Diäten, die beim Abnehmen helfen sollen, indem die Zitronen angeblich die Fettverbrennung ankurbeln. Wissenschaftliche Belege gibt es dafür bislang aber nicht.14
Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen
Ist es gut, eine ganze Zitrone zu essen? Grundsätzlich kann man das, doch ist es eher übertrieben. Bei wenigen Menschen können Zitrusfrüchte überdies eine Allergie auslösen. Mögliche Auswirkungen sind orale Allergiesyndrome (OAS) wie Unwohlsein im Mund- und Rachenbereich oder ein pelziges Gefühl auf der Zunge. Bei Hautreaktionen können bis zu zwei Tage vergehen, bis sie erscheinen. Dann ist ein Epikutantest bzw. Allergietest bei einem Allergologen angesagt. Man sollte vorher klären, ob es sich um eine Fruktoseintoleranz handelt oder ob Konservierungsstoffe die Auslöser sind.17
Sind Zitronenkerne giftig? In den Kernen der Zitrone ist eine unbedeutende Menge Amygdalin enthalten, wie auch in anderen Lebensmitteln, z.B. Mandeln. Man sollte sie nicht regelmässig in Mengen von mehr als 100 g essen. Erhitzen oder Trocknen gemahlener Zitronenkerne lässt diese Vorstufe von Blausäure entweichen.9
Zitronensäure, egal ob als natürlicher Bestandteil eines Lebensmittels oder als Zusatzstoff (E 330), greift den Zahnschmelz an. Deswegen sollte man nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln die Zähne nicht kraftvoll reinigen, da es sonst verstärkt zum Abrieb der oberen Zahnschichten kommt. Die Empfehlung lautet stattdessen, den Mund mit Wasser auszuspülen. So kann man die Säure verdünnen und den Ersatz der herausgelösten Mineralien beschleunigen.10
Verwendung als anerkannte Heilpflanze
Zitronen sind bei HMPC, ESCOP, Kommission E nicht als Arzneimittel gelistet. Die Zitronenschale, Pericarpium Citri, und das Zitronenöl, Limonis aetheroleum, findet man aber dennoch als Heildrogen.11 Zitronensaft setzt man gerne bei Erkältungskrankheiten, kleineren Hautverletzungen, Insektenstichen, Zahnfleischbluten und in Hautpflegeprodukten ein.1
Zitrone wirkt harntreibend, entzündungshemmend und durchblutungsfördernd. Innerlich eingenommen kann Zitrone bei Krampfadern, Nierensteinen, Hämorrhoiden, leichten fiebrigen Erkrankungen und verschleimten Bronchien helfen. Bei Ekzemen, Frostbeulen, Sonnenbrand und giftigen Insektenstichen kann man äusserliche Anwendungen vornehmen. Zitrone dient zudem als Gurgelmittel bei Halsentzündung.12
Ist Zitronensaft gut für die Haut? Zitronensaft ist in ausgewogener Menge auch in Kosmetika und Körperpflegemitteln enthalten. Man sollte Zitronensaft jedoch nicht pur auf die Haut auftragen, da es wegen der konzentrierten Säuren zu Hautirritationen kommen kann.
Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl
Der Konsum von Zitrusfrüchten im Allgemeinen betrug im Jahr 2015 in der Schweiz ca. 156'000 Tonnen. Als Hauptimportländer gelten Spanien, Brasilien und Italien. Der CO2-Fussabdruck oder Klimaeffekt (carbon footprint) ist bei den Zitrusfrüchten mit ca. 45'000 t CO2eq besonders hoch. Ursachen hierfür sind in erster Linie der Transport, danach folgen der Wasserverbrauch und die Verwendung von Landmaschinen.16
Der Umwelteffekt (gemessen in Umwelbelastungspunkten, UBP) ist bei Zitrusfrüchte mit ca. 110'000 UBPs hinter den Äpfeln (225'000 UBPs). Der Grund für diese Verschiebung ist vermutlich die grössere Gewichtung des Pestizideinsatzes bei der Methode der ökologischen Knappheit.16
Betrachten wir die Biodiversitätsverluste durch die Landbesetzung im Bezug auf den Schweizer Konsum an Zitrusfrüchten, trägt Spanien den grössten Schaden davon. Mehr Verlust zeigt Kolumbien bei Bananen. Der Biodiversitätsverlust pro kg ist bei Zitrusfrüchten aus Puerto Rico besonders gross. Beziehen wir uns auf den Biodiversitätsverlust durch die Wassernutzung, dann liegen Zitrusfrüchte nach den Bananen und Spargeln an 3. Stelle (Schweizer Konsum); Spanien ist auch hier deutlich negativ besetzt.16
Weltweites Vorkommen - Anbau
Das Ursprungszentrum (Genzentrum) von essbaren Zitrusfrüchte vermutet man im Südosten des Himalayas, etwa in der Gegend von Assam, Nord-Myanmar und West-Yunnan.15 Erst 1805 hat man die Mandarine aus China nach Europa eingeführt.
Die Hauptanbaugebiete liegen vorwiegend in Indien, Mexiko, China, Türkei und Brasilien. Spanien steht an 7. Stelle der weltweit grössten Zitronenproduzenten. 2021 betrug die weltweite Erntemenge von Zitronen und Limetten 20,8 Mio Tonnen.18
Anbau im Garten oder als Topfpflanze
Auch in Mitteleuropa kann man Zitronenbäume als Nahrungs- oder Zierpflanze im eigenen Garten anpflanzen. Von Mitte Mai bis zum ersten Frost im Frühherbst kann der Zitronenbaum als Topfpflanze an einem windgeschützten Platz im Freien stehen. Im Winter muss man die Temperatur an die Lichtverhältnisse anpassen. Bei heller, aber kalter Überwinterung erhalten die Blätter zwar noch ausreichend Licht zur Photosynthese (Fotosynthese), allerdings sind die Wurzeln bei 12,5 °C und tiefer beinahe inaktiv. Das führt dazu, dass die Blätter nicht mehr ausreichend versorgt sind und abfallen (Winter Leaf Drop).
Als Pflanzsubstrat eignet sich eine Mischung aus Torf (oder Kokosfasern als Torfersatz), Kompost und lehmhaltiger Gartenerde. Die Gartenerde sollte kalkarm, idealerweise aber kalkfrei sein und einen leicht sauren pH-Wert haben. Das Giesswasser sollte kalkfrei sein, wofür sich Regenwasser eignet. Einmal im Monat kann man die Pflanze mit einem phosphatbetonten, aber stickstoffarmen Dünger zusätzlich mit Nährstoffen versorgen. Häufige Schädlinge sind Schildläuse. Die Vermehrung der Pflanze erfolgt vorwiegend über Stecklinge.13
Neben Insekten und Wind ist die Selbstbestäubung der Zitronenblüten möglich. Unbefruchtete Blüten können sich zwar zu Früchten entwickeln, diese sind allerdings samenlos.13 Als selbstbefruchtende Pflanze ist der Zitronenbaum ideal für Wintergärten und Gewächshäuser.
Anbau - Ernte
Der Anbau erfolgt in grossen Plantagen, die man häufig in Sektionen teilt. Man hat neben neuen und alten Bäumen auch jene mit optimalen Ertragsniveau. Der immergrüne, 2,5-3m grosse Zitronenbaum blüht und fruchtet unter feuchtwarmen Bedingungen das ganze Jahr über und kann damit bis zu vier Ernten hervorbringen. Je nach Sorte sind die Bäume mit oder ohne Dornen, die Blüten können weiss, rötlich oder lilafarben sein, die Blätter sind dunkelgrün und ledrig. Die Fürchte sind Beeren, die sich in Grösse, Form, Farbe, Schalendicke, Kerngehalt und Geschmack je nach Sorte unterscheiden. Für das Umfärben der Schale benötigen sie tiefere Temperaturen. Gibt es keine Abkühlung in den Nächten, bleiben auch reife Früchte grün.19
Zitronenbäume benötigen Südhänge, die vor Wind schüzten. Da sie keinen Frost vertragen, ist eine frostfreie Gegend zu bevorzugen. Meist bilden sandige Lehmböden den Untergrund. Eine gezielte Düngung ist sowohl bei konventionell, als auch bei biologisch produzierten Zitronen wichtig.19
Weiterführende Informationen
Der Name Zitrone oder Limone stammt vom arabischen ليمون ab und heisst nach der Umschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG) "laimūn" ("Zitrone"). Zitronen sind die faustgrossen Früchte des Zitronenbaums (Citrus x limon) und stammen aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) sind die heutigen Zitronensorten entstanden. Sichere Nachweise für die Existenz von Zitronen in China und im Mittelmeerraum gibt es seit etwa 1000 n.Chr.
Die botanische Klassifizierung von Arten der Gattung Citrus ist sehr schwierig, weil sich einerseits Hybride bilden und andererseits Kultivare durch Fremdbestäubung entstehen. Wichtigste Kultivare sind u.a.: "Bearss", "Berna", "Eureka", "Femminello", "Genova", "Interdonato", "Lisbon", "Monachello", usw. Bei den Hybriden kennt man: "Lemonime", "Lumia", "Ponderosa", "Volkamer".20
Die "Meyer-Zitrone" (Citrus × Meyeri, Citrus × limon "meyeri" bzw. Citrus × jambhiri "Meyer") hat man nach dem Pflanzenforscher Frank Meyer benannt, der diese 1908 entdeckt hat. Man vermutet diesen Hybrid aus einer Kreuzung von Zitrone und Orange oder aus Mandarine und Zitorne. Sie hält Temperaturen bis -3 °C stand und gilt daher als ziemlich winterhart. Im Vergleich zur "Eureka" enthält die Meyer-Zitrone weniger Säure.21
Andere verwandte Arten der Gattung Citrus sind: Clementine (Citrus × aurantium), Pomelo (C. grandis), Grapefruit (Citrus × aurantium), Bitterorangen (Citrus × aurantium L.) oder Pampelmuse (C. maxima), um nur einige wenige zu nennen.
Informationen zum Namen
In früheren Jahrhunderten war "Zitrone" eigentlich die Bezeichnung für eine Zitronatzitrone. So nannte man die Zitrone in der deutschen Sprache bis ins späte Mittelalter Limone, was in einigen Regionen Österreichs immer noch der Fall ist. Von Limone leitet sich übrigens die Bezeichnung Limonade ab. Früher verwendete man für dieses Erfrischungsgetränk nämlich ausschliesslich Zitronen. Im Englischen versteht man unter "citron" immer noch die Zitronatzitrone und Zitronen bezeichnet man als "lemons". Heute dient das Wort Zitrone auch als Sammelbezeichnung für Limone, Zitronatzitrone und Limette.
Literaturverzeichnis - 21 Quellen
In der Wissenschaft ist Wikipedia (wiki) als Quelle umstritten, auch weil bei Wikipedia Angaben zur zitierten Literatur bzw. zu Autoren häufig fehlen oder nicht verlässlich sind. Unsere Beschreibung und Piktogramme für Nährwerte enthalten kcal (1 kcal = 4.19 kJ).
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2. | Roger P. Heilkräfte der Nahrung: Ein Praxishandbuch. Zürich: Advent-Verlag; 2006:128-129. |
3. | USDA (United States Department of Agriculture). Nährstofftabellen. |
4. | Galati, E. M. et al. Biological effects of hesperidin, a citrus flavonoid. (Note I): antiinflammatory and analgesic activity. Farmaco. 1994; 40:709–712. |
5. | Mahmoud AM, Hernández Bautista RJ, Sandhu MA, Hussein OE. Beneficial effects of citrus flavonoids on cardiovascular and metabolic health. Oxid Med Cell Longev. 10. März 2019;2019:5484138. |
6. | Klappan A. Einfluss des Flavonoids Quercetin auf den mTOR-Signalweg von Zervix- und Mammakarzinomzellen. [Dissertation]. München:Ludwig-Maximilians-Universität zu München; 2014. |
7. | Gualdani R, Cavalluzzi MM, Lentini G, Habtemariam S. Molecules. The Chemistry and Pharmacology of Citrus Limonoids. 2016 Nov; 21(11): 1530. Published online 2016 Nov 13. |
8. | Kelley DS, Adkins YC, Zunino SJ, Woodhouse LR, Bonnel EL, Breksa AP, u. a. Citrus limonin glucoside supplementation decreased biomarkers of liver disease and inflammation in overweight human adults. Journal of Functional Foods. Januar 2015;12:271–81. |
9. | Fleischhauer S. G., Guthmann, J., Spiegelberger, R. Enzyklopädie. Essbare Wildpflanzen. 2000 Pflanzen Mitteleuropas. 1. Auflage; Aarau: AT Verlag; 2013. |
10. | Wetzel W-E, UGB-Forum Spezial: Von klein auf vollwertig;2010:19-20. |
11. | Heilpflanzenlexikon AWL. Zitrone - Citrus limon. 2020. |
12. | Bown D.: Kräuter. Die grosse Enzyklopädie. Anbau und Verwendung. 2. Auflage. München: Dorling Kindersly; 2015. |
13. | Garten-wissen.com Zitronenbaum. |
14. | Time.com You Asked: Will Drinking Lemon Water Help Me Lose Weight? 2017. |
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16. | Zhyiyenbek A, Beretta C, Stoessel F, Hellweg S. Ökobilanzierung Früchte- und Gemüseproduktion - eine Entscheidungsunterstützung für ökologisches Einkaufen. ETH Zürich. 2016. |
17. | Allergiefreie Allergiker. Zitrusfrüchte Allergie: Symptome und Tipps zu Allergien auf Orangen, Zitronen, Mandarinen. |
18. | FAOSTAT Crops Lemons and Limes. 2021. |
19. | BfE Bundeszentrum für Ernährung. Zitrusfrüchte: Erzeugung - Anbau, Ernte und Züchtung von Zitrusfrüchten. 2020. |
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