Honig, auch Bienenhonig genannt, ist ein von Bienen erzeugtes Produkt, das man gerne beim Frühstück geniesst oder zum Süssen von Getränken und Speisen verwendet. Honig ist roh und in Bio-Qualität erhältlich.
Verwendung in der Küche
Honig ist eine natürliche süsse Substanz, welche Honigbienen (die grösste imkerliche Bedeutung haben Europäische bzw. Westliche Honigbienen; Apis mellifera) aus dem Nektar von Pflanzen oder aus Sekreten lebender Pflanzenteile oder zuckerhaltigen Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten erzeugen.1
Man unterscheidet grob zwischen Blütenhonig (Nektarhonig) und Honigtauhonig (Waldhonig). Blütenhonig umfasst alle Honigsorten, welchen Honigbienen aus Nektar von Blüten herstellen, während Honigtauhonig das Produkt aus den von den Bienen gesammelten Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten (Hemiptera), Honigtau genannt, ist. Blütenhonig teilt man weiter in einblütigen (monofloralen) und mehrblütigen (multifloralen) Honig ein. Bei einblütigem Honig (Trachtenhonig, Sortenhonig) überwiegt Nektar einer einzigen Pflanzenart, während mehrblütiger Honig (Mischhonig) Nektar verschiedener Pflanzenarten enthält.1,2,3
Bienenhonig hat generell einen süssen Geschmack mit je nach Honigsorte unterschiedlichen Aromen. Es gibt Honige, die mild, lieblich und blumig schmecken, andere sind würzig und herb. Einblütige Honige weisen bestimmt durch die vorherrschende Blütensorte charakteristische organoleptische Merkmale auf, während Mischhonige verschiedene Geschmackspaletten abdecken. Auch die Verarbeitung kann den Geschmack von Honig beeinflussen. Kaltgeschleuderter und somit roher Honig behält seinen natürlichen Geschmack am besten. Erhitzter Honig verliert an Aroma. Die Konsistenz von Bienenhonig kann je nach Honigsorte und Lagertemperatur variieren. Frisch geschleuderter Honig ist in der Regel flüssig und zartfliessend. Im Laufe der Zeit kann er jedoch kristallisieren (sich verfestigen). Der Kristallisationsgrad von Bienenhonig hängt von mehreren Faktoren ab, darunter Zuckergehalt (Fructose-Glucose-Verhältnis; Honige mit einem hohen Glucosegehalt kristallisieren schneller als Honige mit einem hohen Fructosegehalt), Verarbeitung (kaltgeschleuderter Honig kristallisiert langsamer als erhitzter Honig) und Lagertemperatur (bei niedrigen Temperaturen kristallisiert Honig schneller als bei hohen Temperaturen). Kristallisierter Honig ist nicht schlechter als flüssiger Honig. Wer ihn aber gerne wieder flüssiger hätte, kann das durch schonendes Erwärmen (nicht über 40 °C) erreichen. Farblich reicht Bienenhonig von weisslich, hellgelb über goldgelb, hellbraun bis dunkelbraun.
Honig kann man für eine Vielzahl von Rezepten verwenden. Den natürlichen Süssstoff kann man anstatt Haushaltszucker zum Süssen von Getränken (besonders beliebt im Tee oder in Shakes wie z.B. im erfrischenden Beerenshake mit Weizenkeimen) und Speisen einsetzen. Er verleiht Backwaren wie Brötchen, Kuchen (z.B. Honigkuchen, Lebkuchen) und Keksen einen süssen und aromatischen Geschmack und macht sie saftiger. Desserts wie Cremen und Torten profitieren ebenfalls von der Süsse des Bienenhonigs. Honig ist zudem ein beliebtes Lebensmittel auf dem Frühstückstisch - ob im Müesli, Porridge oder auf einer Scheibe Brot.
Auch zum Verfeinern von salzigen Gerichten kann man Honig verwenden. Mit ihm lassen sich leckere Marinaden, Saucen und Dressings zubereiten. Besonders herbstliche und winterliche Salate (z.B. Feldsalat mit Birnen und Walnüssen, Radicchio mit Pilzen, Endivie mit Rotkohl oder Fenchelsalat mit Äpfeln und Orangen) schmecken hervorragend mit einem Honig-Senf-Salatdressing. Überhaupt ist die Kombination von Honig mit Senf empfehlenswert. Bienenhonig verfeinert zudem Suppen (v.a. mit Karotten) und schmeckt lecker zu Gemüse, ob Pfannen- oder Ofengemüse. Man serviert Honig auch gerne zu Käse (auch vegan möglich) zusammen mit Weintrauben und Walnüssen. Ein feiner Snack sind mit Honig und Salz geröstete Nüsse oder Kichererbsen.
Ist Honig vegan? Man kann feststellen, dass Honig ein von einem Tier hergestelltes Produkt ist. Andererseits enthält Honig kein tierisches Eiweiss und gewisse VeganerInnen sehen es als veganes Produkt. Sie argumentieren, dass es kein körpereigenes Produkt der Bienen sei.
Ist Honig roh? Ein naturbelassener Honig, also einen Honig, den man bei der Gewinnung (Abtropfen, Schleudern, Pressen) und Abfüllung weder erhitzte noch filterte, gilt als Rohkost-Produkt bzw. als Honig roh.
Rezept für Ingwer-Zitronen-Shot mit Honig
Zutaten (für 2 Personen): 100 g Ingwer, 2 Zitronen, 100 ml Wasser, 1 EL Honig (am besten roh und bio), ¼ TL Kurkuma (gemahlen).
Zubereitung: Ingwer schälen, in Stücke schneiden und in ein hohes Mixglas geben. Zitronen auspressen und Saft zu den Ingwerstücken leeren. Wasser, Honig und Kurkuma hinzufügen und alles fein pürieren. Ingwer-Zitronen-Honig-Saft durch ein feines Sieb giessen und zum Direktverzehr in kleine Shot-Gläser oder zur Aufbewahrung in kleine Glasflaschen abfüllen (ca. 4 Tage im Kühlschrank haltbar).
Rezepte mit Honig finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".
Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen: Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler. |
Einkauf - Lagerung
Bienenhonig, sowohl Blüten- als auch Waldhonig, gibt es so gut wie in jedem Supermarkt (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) und Bio-Supermarkt (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) ganzjährig und in Bio-Qualität zu kaufen. Die Honig-Ernte in den D-A-CH-Ländern reicht von ungefähr April bis August. Besonders frischen, regionalen Honig finden Sie bei ImkerInnen in Ihrer Umgebung.
Ob ein Honig roh ist oder nicht, ist leider selten auf der Verpackung gekennzeichnet. Fragen Sie bei Unsicherheiten im Laden nach. Rohen Honig in der Schweiz findet man nebst Supermärkten auch in Reformhäusern.
Die Verfügbarkeit von Honig ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.
Achtung: Honig zählt zu häufig gepanschten Lebensmitteln. Zwar sind Honig-Streckungen laut der Codex Alimentarius Commission verboten, doch kommen sie vor allem bei Importprodukten vor. Honig besteht hauptsächlich, ebenso wie Zuckerrübensirup, aus Glucose (Glukose) und Fructose (Fruktose), was eine Fälschung leicht und die Erkennung schwierig macht. Zu weiteren häufigen Verfälschungsmitteln von Blütenhonig gehören Maissirup, Invertzuckersirup und Zuckersirup. Waldhonig panscht man häufig durch den Zusatz von minderwertigem Blütenhonig.4
Tipps zur Lagerung
Honig lagert man am besten an einem kühlen, dunklen Ort, wie z.B. in einem Vorratsschrank. Seine Haltbarkeit beträgt bei richtiger Lagerung und sauberer Handhabung mehrere Jahre, wenn er kristallisiert hat. Kristallisierung ist kein Qualitätsverlust, im Gegenteil, zeigt an, dass der Honig nicht gären kann, also nicht zu viel Wassergehalt aufweist. Durch leichtes Erwärmen in einem Wasserbad lässt er sich wieder verflüssigen.
Literaturverzeichnis - 4 Quellen
1. | Machado AM, Miguel MG et al. Honey volatiles as a fingerprint for botanical origin—a review on their occurrence on monofloral honeys. Molecules. 2020;25(2):374. |
2. | Fadzil MAM, Mustar S, Rashed AA. The potential use of honey as a neuroprotective agent for the management of neurodegenerative diseases. Nutrients. 2023;15(7):1558. |
3. | Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann Verlag: Potsdam; 2014: 326-328. |
4. | Seraglio SKT, Silva B et al. An overview of physicochemical characteristics and health-promoting properties of honeydew honey. Food Res Int. 2019;119:44–66. |
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