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Honig (Bienenhonig, roh?, bio?)

Kalt geschleuderter Honig ist meist roh und enthält ernährungsphysiologisch wertvolle Verbindungen. Roher Bienenhonig in Bio-Qualität ist zu bevorzugen.
17%
Wasser
 100
Makronährstoff Kohlenhydrate 99.64%
/00
Makronährstoff Proteine 0.36%
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Makronährstoff Fette 0%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Honig, auch Bienenhonig genannt, ist ein von Bienen erzeugtes Produkt, das man gerne beim Frühstück geniesst oder zum Süssen von Getränken und Speisen verwendet. Honig ist roh und in Bio-Qualität erhältlich.

Verwendung in der Küche

Beim Honig handelt es sich um eine natürliche und süsse Substanz, die Honigbienen aus dem Nektar von Pflanzen, aus Sekreten von lebenden Pflanzenteilen oder aus zuckerhaltigen Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten erzeugen. Die grösste imkerliche Bedeutung haben Europäische bzw. Westliche Honigbienen (Apis mellifera).1

Man unterscheidet grob zwischen Blütenhonig (Nektarhonig) und Honigtauhonig (Waldhonig):1,2,3

  • Blütenhonig umfasst alle Honigsorten, die Honigbienen aus Nektar von Blüten herstellen. Blütenhonig teilt man weiter in einblütigen (monofloralen) und mehrblütigen (multifloralen) Honig ein. Bei einblütigem Honig (Trachtenhonig, Sortenhonig) überwiegt der Nektar einer einzigen Pflanzenart, während mehrblütiger Honig (Mischhonig) den Nektar verschiedener Pflanzenarten enthält.
  • Honigtauhonig hingegen ist das Produkt aus den von den Bienen gesammelten Ausscheidungen pflanzensaugender Insekten (Hemiptera, die Ausscheidungen nennt man Honigtau).

Bienenhonig hat generell einen süssen Geschmack und begeistert je nach Honigsorte mit unterschiedlichen Aromen. Es gibt Honige, die mild, lieblich und blumig schmecken; andere sind würzig und herb. Einblütige Honige weisen, bestimmt durch die vorherrschende Blütensorte, charakteristische organoleptische Merkmale auf, während Mischhonige verschiedene Geschmackspaletten abdecken.

Auch die Verarbeitung kann den Geschmack von Honig beeinflussen. Kalt geschleuderter und somit roher Honig behält seinen natürlichen Geschmack am besten. Erhitzter Honig verliert an Aroma. Die Konsistenz von Bienenhonig kann je nach Honigsorte und Lagertemperatur variieren. Frisch geschleuderter Honig ist in der Regel flüssig und zartfliessend. Im Lauf der Zeit kann er jedoch kristallisieren (sich verfestigen).

Der Kristallisationsgrad von Bienenhonig hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:

  • Zuckergehalt: Fructose-Glucose-Verhältnis; Honige mit einem hohen Glucosegehalt kristallisieren schneller als solche mit einem hohen Fructosegehalt.
  • Verarbeitung: Kalt geschleuderter Honig kristallisiert langsamer als erhitzter Honig.
  • Lagertemperatur: Bei niedrigen Temperaturen kristallisiert Honig schneller als bei hohen Temperaturen.

Kristallisierter Honig ist nicht schlechter als flüssiger Honig. Im Gegenteil: Da er weniger Wasser enthält, gärt er nicht und man kann ihn deshalb über Jahre aufbewahren. Wer ihn aber gerne wieder flüssiger hätte, kann das durch schonendes Erwärmen im Wasserbad erreichen (nicht über 40 °C). Farblich reicht Bienenhonig von weisslich / hellgelb über goldgelb / hellbraun bis dunkelbraun.

Honig kann man für eine Vielzahl von Rezepten verwenden. Der natürliche Süssstoff passt anstelle von Haushaltszucker zum Süssen von Getränken und Speisen. Besonders beliebt ist er im Tee oder in Shakes, wie z.B. im erfrischenden Beerenshake mit Weizenkeimen. Er verleiht Backwaren wie Brötchen, Kuchen (z.B. Honigkuchen, Lebkuchen) und Keksen einen süssen und aromatischen Geschmack und macht sie saftiger. Desserts wie Cremen und Torten profitieren ebenfalls von der Süsse des Bienenhonigs. Honig ist ferner ein beliebtes Lebensmittel auf dem Frühstückstisch - ob im Müesli, Porridge oder auf einer Scheibe Brot.

Auch zum Verfeinern von salzigen Gerichten kann man Honig einsetzen. Mit ihm lassen sich leckere Marinaden, Saucen (Sossen) und Dressings zubereiten. Besonders herbstliche und winterliche Salate schmecken hervorragend mit einem Honig-Senf-Salatdressing (z.B. Feldsalat mit Birnen und Walnüssen, Radicchio mit Pilzen, Endivie mit Rotkohl oder Fenchelsalat mit Äpfeln und Orangen). Überhaupt ist die Kombination von Honig mit Senf empfehlenswert. Bienenhonig verfeinert zudem Suppen (v.a. mit Karotten) und schmeckt lecker zu Gemüse, ob Pfannen- oder Ofengemüse. Man serviert Honig auch gerne zu Käse (auch vegan möglich) - zusammen mit Weintrauben und Walnüssen. Ein feiner Snack sind mit Honig und Salz aromatisierte Nüsse oder Kichererbsen.

Ist Honig vegan? Man kann festhalten, dass Honig ein von einem Tier hergestelltes Produkt ist. Andererseits enthält Honig nahezu kein tierisches Eiweiss und gewisse VeganerInnen sehen ihn daher als veganes Produkt. Sie argumentieren, dass es kein körpereigenes Erzeugnis der Bienen sei.

Ist Honig roh? Ein naturbelassener Honig - also ein Honig, den man bei der Gewinnung (Abtropfen, Schleudern, Pressen) und Abfüllung weder erhitzt noch gefiltert hat - gilt als Rohkost-Produkt. Im Handel ist er manchmal als Rohhonig oder "Honig roh" deklariert.

Rezept für Ingwer-Zitronen-Shot mit Honig

Zutaten (für 4 kleine Gläser bzw. 4 Personen): 40 g frische Ingwerwurzel (bio), Saft von 2 Bio-Zitronen, ca. 100 ml Wasser, 1-2 EL Honig (am besten roh und bio), ¼ TL Kurkuma (gemahlen).

Zubereitung: Ingwer grob schälen, in Stücke schneiden und in ein hohes Mixglas geben. Zitronen auspressen und Saft zu den Ingwerstücken leeren. Wasser, Honig und Kurkuma hinzufügen und alles fein pürieren. Ingwer-Zitronen-Honig-Saft durch ein feines Sieb giessen und zum Direktverzehr in kleine Shot-Gläser oder zur Aufbewahrung in kleine Glasflaschen abfüllen (ca. 4 Tage im Kühlschrank haltbar). Die Wassermenge können Sie Ihrem Geschmack anpassen.

Es gibt im Netz einige Rezepte, die mit grösseren Mengen an Ingwer arbeiten, wovon wir abraten. Empfehlungen zu einer gesunden Tagesdosis behandeln wir bei der Zutat Ingwer (im Kapitel Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen).

Rezepte mit Honig finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Bienenhonig, sowohl Blüten- als auch Waldhonig, gibt es so gut wie in jedem Supermarkt (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) ganzjährig zu kaufen. Nicht nur Bio-Supermärkte (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) bieten Bio-Qualität an. Die Honig-Ernte in den D-A-CH-Ländern reicht ungefähr von April bis August. Besonders frischen, regionalen Honig finden Sie bei ImkerInnen in Ihrer Umgebung.

Ob ein Honig roh ist oder nicht, ist leider selten auf der Verpackung gekennzeichnet. Fragen Sie bei Unsicherheiten im Laden nach. Rohen Honig in der Schweiz findet man nebst Supermärkten auch in Reformhäusern.

Die Verfügbarkeit von Honig ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Achtung: Honig zählt zu den Lebensmitteln, die häufig gepanscht sind. Zwar sind Honig-Streckungen laut der Codex-Alimentarius-Kommission verboten, doch kommen sie vor allem bei Importprodukten vor. Honig besteht hauptsächlich, ebenso wie Zuckerrübensirup, aus Glucose (Glukose) und Fructose (Fruktose), was eine Fälschung leicht und die Erkennung schwierig macht. Zu weiteren häufigen Verfälschungsmitteln von Blütenhonig gehören Maissirup, Invertzuckersirup und Zuckersirup. Waldhonig panscht man häufig durch den Zusatz von minderwertigem Blütenhonig.4

Tipps zur Lagerung

Honig lagert man am besten an einem kühlen, dunklen Ort, wie z.B. in einem Vorratsschrank. Seine Haltbarkeit beträgt bei richtiger Lagerung und sauberer Handhabung mehrere Jahre, wenn er kristallisiert hat. Kristallisierung ist kein Qualitätsverlust: Sie zeigt an, dass der Honig nicht gären kann, also nicht zu viel Wassergehalt aufweist. Durch leichtes Erwärmen in einem Wasserbad lässt er sich wieder verflüssigen (siehe oben).

Literaturverzeichnis - 4 Quellen

1.

Machado AM, Miguel MG et al. Honey volatiles as a fingerprint for botanical origin—a review on their occurrence on monofloral honeys. Molecules. 2020;25(2):374.

2.

Fadzil MAM, Mustar S, Rashed AA. The potential use of honey as a neuroprotective agent for the management of neurodegenerative diseases. Nutrients. 2023;15(7):1558.

3.

Pini U. Das Bio-Food Handbuch. Ullmann Verlag: Potsdam; 2014: 326-328.

4.

Seraglio SKT, Silva B et al. An overview of physicochemical characteristics and health-promoting properties of honeydew honey. Food Res Int. 2019;119:44–66.

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