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Salatgurken, geschält, roh (bio?)

Geschälte Salatgurken verwendet man roh vorwiegend in Salaten oder als Snack. Sind Salatgurken nicht bio, sollte man sie schälen.
97%
Wasser
 74
Makronährstoff Kohlenhydrate 74.23%
/20
Makronährstoff Proteine 20.27%
/05
Makronährstoff Fette 5.5%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Rohe Salatgurken (Cucumis sativus) sind in geschälter Form durch ihre zarte Textur beliebt in Salaten und zählen aufgrund ihres hohen Wassergehalts zu den kalorienärmeren Gemüsesorten. Bio-Qualität ist vorzuziehen.

Verwendung in der Küche

Salatgurken finden geschält und ungeschält Einzug in viele Gerichte und bieten eine willkommene Erfrischung an heissen Sommertagen aufgrund ihres hohen Wasseranteils. Ihr Geschmack ist mild und sie erfreuen sich besonderer Beliebtheit in gehobelter oder gewürfelter Form in Salaten. Ein beliebtes Gericht ist der klassische Gurkensalat mit fein gehobelten Gurken, meist mit Öl (Rapsöl), Essig, Salz und Kräutern kombiniert. Dill und Petersilie ergänzen den erfrischenden Gurkengeschmack. Gesündere Varianten sind ölfreie Salatsaucen, wie z.B. das ölfreie Salatdressing mit Walnüssen oder mit Avocado und Zwiebel. Gerne bereitet man den Gurkensalat auch mit einem Dressing aus Sauerrahm oder Joghurt zu. Für eine vegane Variante eignen sich Sojajoghurt, Kokosjoghurt oder veganer Sauerrahm als Alternative. Salatgurken sind auch eine Zutat im griechischen Salat, wo man sie in grössere Stücke schneidet, und im israelischen Salat, wo sie sehr klein gewürfelt sind.

Geschälte Salatgurken sind in Salaten oftmals beliebter, da sie zarter und feiner schmecken, so wie im veganen bunten Linsensalat mit Oliven. Sie eignen sich geschält gut für eingelegte Gurken, da sie ohne Schale die Gewürze und Aromen besser aufnehmen können.

Muss man Salatgurken schälen? Gurken, wie die Salatgurke, kann man mit der Schale essen. Es besteht also keine Notwendigkeit, sie zu schälen. Zudem sind viele Nährstoffe in der Schale enthalten - mehr Details bei der Zutat Salatgurken mit Schale. Gelegentlich kann die Schale von Gurken und im Bereich darunter bitter schmecken. Das ist vor allem bei spät geernteten, grösseren Früchten der Fall. Die leichte Bitterkeit tritt besonders im Bereich des Stielansatzes auf. Hier hilft es, die Gurke zu schälen, um den bitteren Teil grosszügig zu entfernen. Schmeckt die Salatgurke unangenehm bitter und artfremd, dann sollte man sie nicht essen und direkt ausspucken. Eventuell können sich Cucurbitacine durch zufällige Rückkreuzungen erneut bilden. Cucurbitacine können toxisch wirken, mehr dazu im Kapitel "Gefahren". Ein weiterer Grund, der für das Entfernen der Schale spricht, ist die Belastung durch Pestizide bei Gurken aus konventionellem Anbau. Wir empfehlen beim Kauf auf Bio-Qualität zu achten und Salatgurken vor dem Verzehr immer zu waschen, so kann man die Schale ohne Bedenken essen.

In Asien kommt die gekochte Salatgurke als warme Beilage zum Einsatz. Rohe Salatgurken munden in Sommerrollen, Maki und Salaten. Der asiatische Gurkensalat unterscheidet sich vom klassischen durch dickere Gurkenscheiben und ein Dressing aus Reisessig, Sesamöl, Sojasauce und Chilipaste. Für unterschiedliche Varianten kann man auch Sesam, Knoblauch, Chiliflocken, Limettensaft oder verschiedene Nussvarianten hinzufügen.

Ebenso ist die Salatgurke Bestandteil von Smoothies, im griechischen Tsatsiki (Tzaziki, Zaziki), in Bowls und in Rahmsaucen. Man findet sie als Zutat auf einer Rohkostplatte und als Belag auf Brot. Salatgurken eignen sich als Dip für Hummus und diverse Aufstriche und in Suppen. Die bekannteste Variante der Suppe mit Salatgurken ist die Gazpacho, eine südspanische und portugiesische, kalt servierte, rohe Gemüsesuppe.

In der indischen Küche verwendet man Salatgurken im Salat Kachumber oder im Joghurtdip Raita. Auch für die Herstellung von Currys und Chutneys bieten sich Salatgurken an, wobei die Kombination mit verschiedenen Gewürzen und Kräutern, wie Curcuma, Koriander und Chili, eine exotische Note verleiht. Ebenso harmoniert der Gurkengeschmack gut mit Senfkörnern, Fenchelsamen, Piment und Lorbeer.

Es besteht auch die Möglichkeit, Salatgurken zu Hause selbst einzulegen und durch Milchsäuregärung zu konservieren. Für gewöhnlich verwendet man für eingelegte Gurken, die kleinere Gewürzgurke und nicht die Salatgurke.

Veganes Rezept für Gurken-Gazpacho

Zutaten: 1 geschälte Salatgurke (bio), 1 EL frischer Dill (bio), 1 EL frisches Basilikum (bio), ½ Orange, 1 EL weisser Balsamessig (Condimento bianco), 1 EL Bio-Zitronensaft, 2 EL Sojajoghurt, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Die geschälte Salatgurke grob würfeln. Die Gurkenwürfel mit Dill, Basilikum, Orangensaft, weissem Balsamessig, Zitronensaft und Sojajoghurt vermengen und fein pürieren. Anschliessend mit Salz und Pfeffer abschmecken und das Gurken-Gazpacho für 1 Stunde kalt stellen.

Vegane Rezepte mit geschälten Salatgurken (roh) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Salatgurken gibt es geschält und frisch im Supermarkt nicht zu kaufen. Die rohe Salatgurke mit Schale gehört zum Standardsortiment in der Gemüseabteilung vieler Supermärkte, wie: Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Rewe, Billa, Edeka, Aldi, Lidl oder Hofer. Meistens sind sowohl konventionelle Salatgurken als auch Bio-Gurken verfügbar. Bio-Qualität findet man auf jeden Fall in Bio-Supermärkten, wie Denn's Biomarkt und Alnatura. Besonders frische Salatgurken sind im Hochsommer auf Wochenmärkten erhältlich.

In manchen Online-Shops für den Gastronomiebereich findet man geschälte Salatgurken. Eingemacht sind geschälte Gurken als Senfgurken oder Honig-Gurken in manchen Läden erhältlich.

Die Salatgurken-Saison erstreckt sich in den D-A-CH-Ländern von April bis September.1 Obwohl Gurken das ganze Jahr über erhältlich sind, stammen sie im Winter entweder aus Gewächshäusern oder haben weite Transportwege zurückgelegt, was ökologisch zu berücksichtigen ist.

Beim Einkauf ist es ratsam, auf eine unbeschädigte und straffe Schale zu achten. Lässt sich die Salatgurke lässt und ist an bestimmten Stellen weich, ist die Gurke nicht mehr frisch.

Die Verfügbarkeit von Salatgurken (roh) ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Die Schale von Gurken bietet Schutz vor Verderb. Geschälte Gurken sind empfindlicher und nicht so lange haltbar wie Gurken mit Schale. Die Haltbarkeit von geschälten Gurken beläuft sich auf 1-2 Tage im Kühlschrank. Durch den Verlust der äusseren schützenden Schicht verlieren sie auch an Konsistenz und Aroma. Es empfiehlt sich, Gurken mit Schale aufzubewahren und die Gurke erst kurz vor der Verwendung zu schälen. Salatgurken mit Schale sind bei Lagertemperaturen von 7 bis 15 °C bis zu 3 Wochen, haltbar.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Welche Nährwerte hat eine geschälte Salatgurke? Die geschälte Salatgurke enthält roh 12 kcal/100g. Ihr Wassergehalt kann bis zu 97 % betragen, weswegen sie zu den kalorienärmeren Gemüsesorten zählt. Die Makronährstoffe gliedern sich in 2,2 g Kohlenhydrate, 0,59 g Proteine und 0,16 g Fett pro 100 g geschälter Gurke. Sie ist beinahe fettfrei und sehr eiweissarm. Ihr Ballaststoffgehalt deckt 2,8 % des Tagesbedarfs.2

Die rohe Salatgurke weist 7,2 µg Vitamin K pro 100 g auf, das macht 10 % des Tagesbedarfs aus. Die Salatgurke mit Schale enthält mit 16 µg pro 100 g mehr als doppelt so viel. Einen hohen Gehalt an Vitamin K besitzen Mangold (830 µg/100g) und Grünkohl (705 µg/100g). Andere Vitamine in der geschälten Salatgurke sind Vitamin C und Pantothensäure. Jedoch kommen sie nur in geringen Mengen vor.2

Der Kalium-Gehalt einer geschälten Salatgurke beläuft sich auf 136 mg/100g, wodurch 7 % des Tagesbedarfs gedeckt sind. Ähnliche Werte besitzt auch die rote Zwiebel. Gemüsesorten mit viel Kalium sind die Fenchelknolle mit der 3-fachen Menge (414 mg/100g) und Spinat (558 mg/100g) mit der 4-fachen Menge. Zusätzlich enthält die Salatgurke geringe Mengen an Magnesium, Phosphor und Calcium.2 Genaue Werte finden Sie in den Nährwerttabellen.

Zudem verfügt die geschälte Salatgurke über 14 µg/100g Folat, ähnlich wie Feldsalat. Um die empfohlene Tagesdosis von 200 µg zu erreichen, empfiehlt es sich Hülsenfrüchte, Getreide, Kohlgemüse und grünes Blattgemüse, wie Mungobohnen (gekocht: 159 µg/100g), Grünkohl (141 µg/100g) und Spinat (194 µg/100g), zu verzehren.2

Untersuchungen zeigen, dass Gurken wichtige bioaktive Verbindungen, wie Steroide, Terpenoide, Glykoside und Harze enthalten. Weitere sekundäre Pflanzenstoffe, wie Saponine, Alkaloide und Flavonoide konnte man in mässigen Konzentrationen identifizieren. Auch geringe Mengen an Tanninen sind vorhanden.5

Die gesamten Inhaltsstoffe von geschälten Salatgurken, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Es gibt keine spezifischen Studien zu den gesundheitlichen Vorteilen von ungeschälten Salatgurken. Die vorliegenden Forschungsergebnisse beziehen sich in der Regel auf Salatgurken mit Schale, jedoch lassen sie sich gleichermassen auf geschälte Salatgurken anwenden.

Eine Studie widmete sich den Wirkungen von Ethanolextrakten aus der Salatgurke (neben dem Flaschenkürbis und der Flügelgurke) in Bezug auf Diabetes. Dabei stellte man antihyperglykämische Wirkungen fest, die sich in einer Senkung des Blutzuckerspiegels bei Alloxan-induzierten diabetischen Ratten zeigten, ebenso wie lipidsenkende Eigenschaften.9 Trotz dieser Ergebnisse gibt es bisher nur begrenzte wissenschaftliche Studien, die diese Eigenschaften genauer untersuchen. Um die exakten Mechanismen zu verstehen und diese Effekte klinisch zu bestätigen, benötigt man weitere Studien.

Die Samen in der Gurke weisen antibakterielle Eigenschaften auf. Zusätzlich zeigten sich antimykotische Wirkungen bei Untersuchungen ethanolischer Extrakte von Gurke und Samen.10

Die Salatgurke erweist sich auch als unterstützendes Mittel bei der Behandlung von Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung) und zeigt leberschützende Wirkungen.10

Formuliert als Creme, kann die Salatgurke die Wundheilung und Narbenbildung positiv beeinflussen. Eine Studie an Ratten zeigte bei lokaler Anwendung eine signifikante Reduktion der Wundfläche, der Epithelisierungsdauer und der Narbenbreite. Gleichzeitig erhöhte sich die Wundkontraktionsrate im Vergleich zur Kontrollgruppe. Zusätzlich beobachtete man einen Rückgang der Entzündung sowie eine Zunahme der Gewebedurchblutung und -proliferation. Die in der Salatgurke enthaltenen Flavonoide und ihre antioxidativen Eigenschaften tragen vermutlich zu der verbesserten Wundheilung bei den Laborratten bei.11

Man analysierte innerhalb einer Studie die Auswirkungen des wässrigen Extrakts aus dem Fruchtfleisch der Salatgurke auf die Verdauung und damit verbundene Probleme. Die Ergebnisse deuten auf eine lindernde Wirkung bei Blähungen und Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt sowie auf säurehemmende Eigenschaften bei hohen Konzentrationen durch eine Stabilisierung des pH-Wertes im Magen hin.12 Trotz dieser Erkenntnisse bedarf es weiterer Forschungen und klinischer Studien, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Eigenschaften zu bestätigen.

Zudem ist in der Salatgurke der Sekundärmetabolit α-Spinasterol, ein Phytosterol, vorhanden. Obwohl die meisten Studien sich auf α-Spinasterol im Gurkensamenöl konzentrieren, konnte man es ebenfalls im Fruchtfleisch identifizieren. Studien zu diesem Thema sind begrenzt und zum Teil bisher nicht veröffentlicht. Die wesentlichen pharmakologischen Aktivitäten von α-Spinasterol umfassen die Behandlung von Diabetes mellitus sowie entzündungshemmende Eigenschaften.13

Das aus den Gurkensamen gewonnene Gurkensamenöl enthält mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die potenziell harntreibende, blutdrucksenkende, karzinopräventive (krebshemmende) und cholesterinsenkende Eigenschaften aufweisen. Gurkensamenöl kann einen positiven Einfluss auf die Verringerung von Herz-Kreislauf-Krankheiten haben. Diese Wirkung ergibt sich möglicherweise aus den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen, darunter Saponine, Terpenoide, Flavonoide und Phytosterine.14 Es sind weitere Studien notwendig, um die genauen gesundheitlichen Vorteile von Gurkensamenöl und seinen Bestandteilen näher zu charakterisieren.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Die Salatgurke enthält Cucurbitacine, die toxische Effekte hervorrufen können. Der Konsum von Cucurbitacinen kann unerwünschte Reaktionen wie Schwindel, Übelkeit und Durchfall auslösen. Im Zuge der Züchtung und Selektion hat man Gurken gezielt so angepasst, dass sie keine Bitterstoffe mehr enthalten. Das Fehlen von Cucurbitacinen ist vermutlich durch ein Suppressor-Gen oder eine Mutation bedingt. Dennoch können in seltenen Fällen Rückkreuzungen und Stress zu einer erneuten Bildung von Bitterstoffen führen. Schon in geringsten Mengen verleihen Cucurbitacine einen äusserst bitteren und unangenehmen Geschmack. Aufgrund des natürlich süssen Geschmacks von Kürbisgewächsen kann man sie geschmacklich leicht von zurückmutierten Pflanzen und ihren Früchten unterscheiden. Schmecken kultivierte Gurken bitter und artfremd, so sollte man sie nicht verzehren.8 Cucurbitacine haben in isolierter Form starke biologische Wirkungen, wie z.B. krebsbekämpfende, entzündungshemmende Eigenschaften.7

Bei Menschen mit einer Allergie gegen Ambrosia (Ragweed) können Kreuzreaktionen mit Gurken und anderen Verwandten der Cucurbitaceae-Familie (Kürbisgewächse), wie Melonen oder Zucchini, auftreten. Der Verzehr von Salatgurken kann daher allergische Reaktionen hervorrufen, die auf das enthaltene Protein Profilin zurückzuführen sind.15

Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Gurken sind zwar wenig dokumentiert, jedoch nicht auszuschliessen und können in seltenen Fällen auftreten. Ebenso können berufsbedingte Allergien bei ArbeiterInnen in Gewächshäusern auftreten. Diese Allergien äussern sich in Form von Asthma, Rhinitis oder Nesselsucht (Kontakturtikaria).16

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) schreibt man der Gurke blutreinigende, harntreibende, befeuchtende und durstlöschende Eigenschaften zu. In der Volksmedizin findet sie daher Anwendung bei Gicht, Blasenbeschwerden und zur Entwässerung. Ebenso setzt man die Gurke bei Sodbrennen, Akne und Ekzemen ein. Äusserlich kann sie bei Sonnenbrand oder roten, geschwollenen Augen hilfreich sein.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck von Gurken variiert abhängig vom Anbausystem und der Regionalität. Das regionale Klima ist ausserhalb der Saison von April bis September zu kalt, weswegen man Gurken in Gewächshäusern kultiviert. Der ganzjährige Anbau in Gewächshäusern erfordert jedoch hohe Energiemengen für die Beheizung. Eine Studie verglich die Emissionswerte von regionalen Gurken aus konventioneller Produktion im Gewächshaus mit importierten Bio-Gurken aus Spanien im Zeitraum von Januar bis Mai. Die CO2-Äquivalente zeigten mit 0,51 kg bzw. 0,43 kg CO2eq/kg für lokale konventionelle Gurken und 0,45 kg CO2eq/kg für importierte Bio-Gurken aus Spanien nur einen geringen Unterschied. Der Transport der importierten Bio-Gurken trägt zur Hälfte der CO2-Emissionen bei, während bei den regionalen Gurken die Beheizung der Gewächshäuser und die Düngung ins Gewicht fallen.17

Eine weitere Studie ermittelte mit 0,4 kg CO2eq/kg einen ähnlichen ökologischen Fussabdruck für konventionelle und Bio-Gurken. Die Plastikfolienverpackung beeinflusste dabei den ökologischen Fussabdruck nicht.18 In einer Ökobilanzstudie untersuchte man in Spanien produzierte und in der Schweiz verkaufte Gurken und kam zu dem Ergebnis, dass die Plastikverpackung zu den gesamten Umweltauswirkungen der Gurke nur zu etwa 1 % beiträgt. Die Plastikfolie schützt die Gurken und hilft dabei, Lebensmittelabfälle zu minimieren. Die Verwendung von Plastikfolie kann ökologisch betrachtet sinnvoll sein, da der Umweltnutzen der Verpackung grösser ist als die damit verbundene Umweltauswirkung.20

Der CO2-Fussabdruck von der Salatgurke ist im Vergleich zu anderen Lebensmitteln relativ gering: Rindfleisch erzeugt durchschnittlich 13,6 kg CO2eq/kg.17 Grundsätzlich kann man festhalten: Kauft man eine lokale Salatgurke während der Saison, so unterstützt man die Gurke mit dem geringsten ökologischen Fussabdruck. Auf Bio-Qualität ist zu achten.

Der Wasserfussabdruck von Gurken beträgt global durchschnittlich 353 l/kg. Im Vergleich dazu liegt der Wasserverbrauch von anderen Gemüsesorten, wie dem Kürbis bei 336 l/kg und der Aubergine bei 362 l/kg. Gemüse hat im Durchschnitt einen Wasserfussabdruck von ca. 300 l/kg, deutlich weniger als Getreide mit 1600 l/kg und Gewürze mit 7000 l/kg.19

Es ist anzumerken, dass die Werte für den ökologischen Fussabdruck und für den Wassrefussabdruck für die Salatgurke mit Schale gelten, denn für die geschälte Salatgurke gibt es keine Daten.

Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind Salatgurken aus konventionellem Anbau relativ häufig mit Pestizidrückständen belastet. Eine Studie aus 2009 untersuchte 87 Proben und fand bei 40 % davon mehr als einen Wirkstoff (Mehrfachrückstände) je Probe. Insgesamt stellte man 37 verschiedene Wirkstoffe fest und bei zwei Proben sogar eine Überschreitung der erlaubten Höchstkonzentration. Die Werte befanden sich jedoch unter der akuten Referenzdosis.23 Es ist ratsam, beim Kauf von Salatgurken auf Bio-Qualität zu achten, da Produkte aus biologischer Landwirtschaft in der Regel kaum Pestizidbelastung aufweisen.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Man vermutet den Ursprung von Gurken in Indien, wo sie seit mehreren tausend Jahren wachsen. Als wilden Vorfahren nennt man Cucumis sativus var. hardwickii, die am Fusse des Himalayas wächst.3 Heutzutage kultiviert man die Gurke in ganz Europa im Gewächshaus und im Freiland.21

Im Vergleich zu Indien sind in Europa nur wenige Gurkensorten im Handel erhältlich. Man findet dort viele Sorten, die sich in Grösse, Form und Farbe unterscheiden. Neben grünen Gurken gibt es auch orange, gelbe und weisse Varianten sowie sehr lange Früchte mit einer Länge von bis zu 1 m. Eine gelbe Schale kann auch bei Schädlingsbefall oder Stress der Pflanze auftreten. Auch gewundene und krumme Exemplare kann man kaufen.

Anbau - Ernte

Die Gurke ist eine einjährige, rankende Pflanze, die bis zu 4 m hoch wachsen kann. Ihre Blätter sind gestielt, rau behaart, herzförmig, leicht gelappt und am Blattrand fein gezähnt. Die Salatgurke besitzt Triebe mit feinen Stacheln, die windenden Ranken ausbilden.21

Die Blüten der Salatgurke sind gelb und trichterförmig. Gurkenpflanzen sind in der Regel einhäusig, was bedeutet, dass jede Pflanze entweder männliche oder weibliche Blüten ausbildet. Heutzutage gibt es allerdings neue Züchtungen von Gurkensorten, sogenannte parthenokarpe Salatgurken, mit hauptsächlich weiblichen Blüten. Das ist beim Gewächshausanbau vorteilhaft, da die Pflanzen unabhängig von der Bestäubung durch Insekten sind. Die Blütezeit der Gurke erstreckt sich je nach Aussaatzeit von Mai bis September. Wenige Tage nach der Bestäubung beginnt eine Frucht zu wachsen, die Ernte erfolgt jedoch 3 Wochen später.21

Salatgurken haben eine Länge von 25-30 cm. Das Kernhaus der Salatgurke enthält weisse Samen, die bis zum Herbst reifen. Da die Gurke eine einjährige Pflanze ist, stirbt sie nach der Samenreifung ab. Man erntet die Früchte jedoch davor, wenn die Gurke noch eine dünne Schale und zarte Samen hat. Für die Vermehrung der Gurke nutzt man Samen oder Stecklinge.21

Man kann Gurkenpflanzen am Boden kriechend und rankend oder kletternd anbauen. Flach wachsende Gurken bilden bei Bodenkontakt entlang des Triebes ständig neue Wurzeln aus. In Gewächshäusern leitet man Salatgurken an Seilen, Klettergerüsten oder Stäben hoch, um Platz zu sparen. Die Gurkenpflanze bevorzugt hohe Temperaturen und ist frostempfindlich. Für optimale Wachstumsbedingungen und eine erfolgreiche Ernte ist es ratsam, Gurkenpflanzen regelmässig zu düngen, da es sich um eine stark zehrende (nährstoffhungrige) Gemüsesorte handelt.21

Genaueres zum Anbau von Gurken und den Merkmalen der verschiedenen Gurkentypen, wie Feldgurke, Einlegegurke und Minigurke, finden Sie bei der Zutat Salatgurke mit Schale.

Eigener Anbau

Der Anbau von Gurken im eigenen Garten gestaltet sich als sehr einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten: Direktsaat im Freiland oder vorgezogene Jungpflanzen. Das Vorziehen von Jungpflanzen am Fensterbrett hat den Vorteil, dass sich die Ernte der reifen Salatgurken im Vergleich zur Direktsaat um mehrere Wochen verkürzt. In beiden Fällen sollte man den Spätfrost abwarten. Nach den Eisheiligen Mitte Mai ist ein optimaler Zeitpunkt für die Aussaat im Freiland. Die Gurke ist nicht selbstverträglich, weswegen man Anbaupausen von 4 Jahren berücksichtigen sollte.22

Für den Gurkenanbau eignet sich ein sonniger Standort mit humusreichem, lockerem Boden, guter Wasserspeicherung und einem pH-Wert von 6 bis 7. Sandige Lehmböden mit hohem organischem Anteil sind optimal, wobei der Sandanteil nicht zu hoch sein sollte, um Wassermangel zu vermeiden. Schwere, nasse oder verdichtete Böden sind für das Gurkenwachstum ungeeignet und zu vermeiden.22

Salatgurken gedeihen auch gut im Topf, mit einer Rankhilfe wie einem Metall- oder Holzstab, der die Pflanze beim Hochklettern unterstützt. So kann die Pflanze platzsparend am Balkon wachsen. Alternativ kann man Gurkenpflanzen an Seile binden, um sie in die Höhe zu leiten.22

Es gilt, Fehler beim Anbau, wie einen falschen Standort mit starken Temperaturschwankungen, schlechte Bodenverhältnisse, falsche Wasserversorgung (zu wenig) oder fehlenden Dünger, zu vermeiden. Das kann Gurkenpflanze schwächen, wodurch sie anfälliger für Schädlinge und Pilze, wie echten und falschen Mehltau, Grauschimmel, Spinnmilben oder Blattläusen, sind.

Weiterführende Informationen

Gurken zählen zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Sortengruppen: Salatgurken und Einlegegurken (Gewürzgurken). Die Benennung der Gurkenvarianten ist aber nicht eindeutig. Neben Gruppen und Sorten findet man auch Typen. In der Praxis ordnet man sie neben der Anbaumöglichkeit (Gewächshaus oder Freiland) auch nach deren Verwendungsmöglichkeit (Salat- oder Einlegegurken). Zudem ist die Grösse entscheidend wofür z.B. Einlegegurken Verwendung finden. Die Bezeichnungen können je nach Land, Region und Hersteller variieren.

Bis 2009 regelte in der EU die Gurkenkrümmungsverordnung die Form von verkauften Gurken. Es gab bestimmte Normen, die die maximale Krümmung von Gurken festlegten. Die Aufhebung dieser Verordnung ermöglichte es, Gurken mit unterschiedlichen Formen anzubieten. Dennoch sind in Supermärkten aufgrund von Verbrauchergewohnheiten nach wie vor überwiegend gerade Gurken zu finden. Zudem erleichtert die gerade Form die logistische Handhabung, da sich gerade Gurken besser zum Stapeln in Kisten eignen.

Alternative Namen

Die Salatgurke ist auch als Schlangengurke bekannt. Synonyme wie Kukumer (lateinisch Cucumer), Guckummer, Gummer und Gartengurke sind ebenfalls gebräuchlich. Oftmals verwendet man auch nur den Überbegriff Gurke. Im Englischen bezeichnet man sie als cucumber, geschält heisst sie peeled cucumber.

Sonstige Anwendungen

Gurken sind auch in der Kosmetikindustrie in Produkten, wie Hautcremes, Gesichtsmasken, Lotionen, Augenpads, After-Sun-Produkten, Tonern und Gesichtsreinigern, wiederzufinden. Ihr Anwendungsbereich reicht von feuchtigkeitsspendend und Haut beruhigend bis hin zu aufhellend. Zudem fördern diese kosmetischen Produkte die Hautelastizität und man setzt sie bei Hautprobleme, wie Sonnenbrand und Falten, ein.4

Literaturverzeichnis - 22 Quellen

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2.

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Uzuazokaro MMA, Okwesili FCN, Chioma AA. Phytochemical and proximate composition of cucumber (Cucumis sativus) fruit from Nsukka, Nigeria. Afr J Biotechnol. 19. September 2018;17(38):1215–1219.

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Mallik J, Das P, Das S. Pharmacological Activity of Cucumis Sativus L. – A Complete Overview. Asian Journal of Pharmaceutical Research and Development. 2013;1(1):1–6.

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Patil MV, Bhise S, Kandhare A. Pharmacological evaluation of ameliorative effect of aqueous extract of Cucumis sativus L. fruit formulation on wound healing in Wistar rats. Chron Young Sci. 2011;2(4):207.

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Sharma S, Dwivedi J, Paliwal S. Evaluation of antacid and carminative properties of Cucumis sativus under simulated conditions. 2012.

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Majeed M, Ahmad F, Mundkur L, Appian S. Pharmacology of α-spinasterol, a phytosterol with nutraceutical values: A review. Phytotherapy Research. 2022;36(10):3681–3690.

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Oragwu I, Okolo A et al. Phytochemical and Proximate Composition of Cucumber (Cucumis Sativus) Seed Oil. International Journal of Research and Scientific Innovation. 2021;08(2):244–250.

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Ragweed-info at: Ambrosia artemisiifolia Medizinisch-allergologische Bedeutung. 2022.

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Raab M, Brunklaus B, Pöchträger S. Gegenüberstellung von importierten Biogurken aus Spanien und heimischen konventionellen Gurken in der Winterzeit anhand des CO2-Fussabdruckes. Jahrbuch der Österreichischen Gesellschaft für Agrarökonomie, 2013;23:171-180.

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Shrivastava C, Crenna E et al. To Wrap Or to Not Wrap Cucumbers? Frontiers in Sustainable Food Systems. 2022;6:750199.

21.

Plantura garden: Gurken: Herkunft, Steckbrief & Mehrjährigkeit.

22.

Plantura garden: Gurken pflanzen: Standort, Aussaat & Pflege.

23.

Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Pflanzenschutzmittelrückstände in Salatgurken. 2009.

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