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Pfefferminze, frisch (roh, bio?)

Frische Pfefferminze (roh) als Tee oder Würzmittel sind viel besser als getrocknete. Die ätherischen Öle wie Menthol wirken positiv - aber nicht so stark. Bio?
79%
Wasser
 76
Makronährstoff Kohlenhydrate 76.05%
/19
Makronährstoff Proteine 19.15%
/05
Makronährstoff Fette 4.8%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.4g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Frische Pfefferminze (Mentha piperita) erfreut sich aufgrund ihrer entblähenden und beruhigenden Wirkung grosser Beliebtheit als Tee. Man schätzt sie für ihren pfeffrigen Geschmack roh als Würzmittel in der Küche. Bei Kräutern ist Bio-Qualität zu bevorzugen.

Verwendung in der Küche

Wie unterscheiden sich Pfefferminze und Minze voneinander? Fälschlicherweise verwendet man Pfefferminze und (grüne) Minze häufig als Synonyme. Beide zählen zwar zur Gattung Mentha, botanisch gesehen handelt es sich aber um zwei verschiedene Pflanzen. Der grösste Unterschied liegt neben ihrer Abstammung im Geschmacksprofil: Die Pfefferminze zeichnet sich durch ihr intensives, scharfes Aroma aus. Ihr Geschmack ist kräftiger und pfefferiger im Vergleich zur Minze, was der Pfefferminze auch ihren Namen verleiht. Für den scharfen Geschmack ist der hohe Mentholgehalt verantwortlich, wodurch man sie von den anderen Minzarten differenzieren kann.

Frische Pfefferminzblätter sind roh essbar und vielseitig einsetzbar. Durch ihren angenehm würzigen, orientalischen Geschmack ergänzen sie als Gewürz eine Vielzahl von Gerichten, von Rohkost bis zu gekochten, herzhaften und süssen Speisen.

Anfangs schmeckt die Pfefferminze erwärmend, bevor sie ihr auffallend kühlendes und erfrischendes Aroma entfaltet. Dadurch erfreut sie sich an heissen Sommertagen grosser Beliebtheit als Erfrischungsgetränk. Der Pfefferminztee zählt zu den beliebtesten Kräuteraufgüssen. Dabei übergiesst man frische oder getrocknete Pfefferminzblätter mit heissem Wasser. Die Blätter enthalten ätherisches Pfefferminzöl und entfalten als Tee ihre beruhigende und entblähende Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden.1

Pfefferminze spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Kulturen: In der griechischen, türkischen und arabischen Küche schätzt man ihren Tee als Nationalgetränk. Das Kraut findet sich in griechischen Gerichten wie der traditionellen Moussaka oder den Weinblättern Dolmadakia gialantzi, die neben Pfefferminze mit Reis, Zwiebeln, Dill, Petersilie, Tomaten, Pinienkernen und Fenchel gefüllt sind. Pfefferminze verfeinert das arabische Mujadarra (Linsen mit Reis) und dient als Bestandteil im Minz-Joghurt-Dip, der perfekt zu Falafeln passt. Als vegane Variante eignet sich Sojajoghurt.

Auch in der englischen Küche ist die Pfefferminze als Tee nicht wegzudenken. Neben der klassischen Minzsauce kombiniert man sie häufig mit Erbsen oder Kartoffeln. In der indischen Küche erzeugt sie in Chutneys und Saucen eine frische und würzige Note. Das Koriander-Minze-Chutney serviert man gerne zu Samosas oder Pakoras. In Mexiko kombiniert man Salsa und Dips mit Pfefferminze. Nordafrikanische und arabische Gerichte bereichert man mit Kreuzkümmel, Muskat, Safran und Zimt, die stimmig mit der Pfefferminze harmonieren. In Marokko verwendet man Minze in Tajines, zusammen mit getrockneten Früchten wie Pflaumen oder Aprikosen.

Die Pfefferminze mundet in Smoothies mit frischen Zutaten, wie Gurken, Wassermelonen, Erdbeeren, Limetten, Heidelbeeren, Brombeeren und Grapefruits. Man verwendet sie für Limonaden und alkoholische Getränke, darunter Mojito, wie Ananas-Mojito mit Grünkohl und Kokoswasser, sowie andere Cocktails. Pfefferminze benutzt man für die Zubereitung von Pfefferminzlikör. Für einen erfrischenden Kick kann man die Pfefferminzblätter gemeinsam mit Wasser zu Eiswürfeln einfrieren, um Getränken zusätzlich zu einem kühlenden Effekt ein Geschmackserlebnis zu verleihen.

Selbstgemachter Essig und diverse Salate, wie Couscous- oder Bulgursalat, lassen sich ebenso mit Minze verfeinern. Eine beliebte Variante aus der libanesischen Küche ist Taboulé. Ein Pesto aus Pfefferminze mit Walnüssen oder Mandeln bietet eine erfrischende Alternative zum klassischen Basilikumpesto und ist optimal zur Verarbeitung überschüssiger roher Pfefferminze. Als Garnitur schmückt sie Suppen und Desserts.

Pfefferminze dient als spannende Geschmacksnote in Süsswaren: Man verwendet sie zur Herstellung von Pfefferminz-Konfekt, Pfefferminz-Bruch, Pfefferminz-Taler (mit Schokolade überzogen), Pfefferminzbonbons, Kaugummi oder für Schokoladenfüllungen und als Eissorte.

Statt frischer Minze kann man auch getrocknete Pfefferminze verwenden. Hier sollten Sie jedoch sparsam beim Würzen sein, da sie ein konzentrierteres Aroma hat.

Veganes Rezept für Kiwi-Pfefferminz-Sorbet

Zutaten: 4 EL frische Pfefferminze, 5 Kiwis, 100 g Zucker, etwas Wasser.

Zubereitung: Die Kiwis schälen und gemeinsam mit Zucker und Minze mit einem Stabmixer pürieren. Bei Bedarf etwas Wasser hinzugeben. In eine geeignete Form füllen und das Sorbet in der Eismaschine oder im Gefrierschrank unter stündlichem Durchrühren zubereiten. Nach 3-4 Stunden Gefrierzeit kann man das Kiwi-Pfefferminz-Sorbet servieren. Optional mit frischen Minzblättern garnieren. Alternativ kann man zum Süssen Honig verwenden. Für eine vegane Variante eignen sich Agavendicksaft oder Ahornsirup.

Rezept für frischen Pfefferminz-Tee

Für die Zubereitung eines Tees aus frischer Pfefferminze übergiesst man 2-3 Teelöffel rohe Pfefferminzblätter mit 250 ml heissem, nicht mehr kochendem Trinkwasser und lässt den Kräuteraufguss 5-10 Minuten ziehen. Optional kann man Bio-Zitronensaft und etwas Honig hinzugeben.

Vegane Rezepte mit Pfefferminze finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Die Pfefferminzen-Saison erstreckt sich in den D-A-CH-Ländern von Frühling bis Herbst. Man findet frische Pfefferminze jedoch ganzjährig in der Obst- und Gemüseabteilung oder im Bereich der frischen Kräuter bei Grossverteilern, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa. Sie ist grösstenteils geschnitten erhältlich. Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura führen Pfefferminze in Bio-Qualität in ihrem Sortiment.

Oftmals stösst man auf unspezifische Bezeichnungen wie 'Minze', dabei kann es sich auch um die Grüne Minze handeln. Klarheit hat man, wenn man die Pfefferminze als Topfpflanze oder ihre Samen für die Eigenzucht kauft. Hierfür bieten sich Bauhäuser, Gärtnereien, Baumschulen oder das Internet an.

Man kann das Kraut auch im Fachhandel für Tee und Gewürze, im Reformhaus oder auf Märkten erwerben. Getrocknete Pfefferminze findet man speziell im Gewürzregal in den Supermärkten.

Die Verfügbarkeit von Pfefferminze ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Wild zu finden

Die Pfefferminze ist eine mehrjährige Pflanze, die in ganz Europa, Nordamerika und Australien wild wächst. Man findet sie an Bachufern und auf feuchten Brachflächen.1

Beim Wildsammeln kann es häufig zu Verwechslungen mit anderen Minzarten kommen: Durch Kreuzung zweier Arten entstehen oft natürliche Hybride, deren Merkmale sich zwischen den Eltern befinden. Die Pfefferminze (Mentha piperita) ist aus der Hybridisierung der Grünen Minze (Mentha spicata) und der Wilden Wasserminze (Mentha aquatica) entstanden.3 Zudem vermehrt sie sich sehr einfach, was eine rasche Ausbreitung und Diversifizierung ermöglicht.4 Mehr dazu im Kapitel Anbau.

In Österreich kommen die Ross-Minze (Mentha longifolia), die Wasserminze (Mentha aquatica) und die Acker-Minze (Mentha arvensis) am häufigsten wild vor.3 Der Geruch der Ackerminze ist dem der Pfefferminze zum Verwechseln ähnlich. Zerreibt man ihre Blätter, so duften diese intensiv nach Menthol.5 Die Minzarten sind ungiftig, variieren im Geschmack und kann sie ohne Bedenken zur Teezubereitung verwenden.3

Tipps zur Lagerung

Wie bleibt Pfefferminze möglichst lange frisch? Pfefferminze hält sich gut, wenn man sie in einem Wasserglas aufbewahrt. Um die Frische zu erhalten, empfiehlt es sich, das Wasser täglich zu wechseln und das Glas in den Kühlschrank zu stellen. Man kann die Minze auch in ein feuchtes Küchenpapier einwickeln. Für eine längere Haltbarkeit lassen sich die Minzblätter trocknen. Die getrocknete Pfefferminze sollte man kühl und trocken lagern. So hält sie mehrere Monate bis zu einem Jahr, allerdings leidet der Geschmack unter fortlaufender Lagerung. Alternativ kann man die Pfefferminzblätter einfrieren, wodurch sie ihr Aroma besser behalten.

Literaturverzeichnis - 4 Quellen

1.

Pushpangadan P, Tewari SK. 28 - Peppermint. In: Peter KV, Herausgeber. Handbook of Herbs and Spices. Woodhead Publishing; 2006. 

3.

Reiner H. Vielseitig nutzbar: Minzen. Garten. 1996;119(3):24-26.

4.

Vining KJ, Hummer KE et al. Crop Wild Relatives as Germplasm Resource for Cultivar Improvement in Mint (Mentha L.). Frontiers in Plant Science. 2020;11:1217.

5.

Arzneipflanzenlexikon info: Minze. 

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