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Pampelmuse, roh (Pumelo, nicht Pomelo)

Die rohe Pampelmuse hat einen süss-säuerlichen und bitteren Geschmack. Sie gilt als die grösste aller Zitrusfrüchte. Es ist die Pumelo, nicht eine Pomelo.
89%
Wasser
 92
Makronährstoff Kohlenhydrate 92.32%
/07
Makronährstoff Proteine 7.29%
/00
Makronährstoff Fette 0.38%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Pampelmuse (Pumelo, nicht Pomelo), der Ursprung vieler Zitrusarten, ist besonders reich an Vitamin C. Das Fruchtfleisch kann man roh oder gekocht geniessen. Inhaltstoffe der Pampelmuse können, wie auch bei Grapefruit und Pomelo, Wechselwirkungen mit bestimmten Arzneimitteln eingehen.

Verwendung in der Küche:

Da die Haut der Pampelmuse zwischen den Segmenten sehr fest und vor allem bitter ist, entfernt man diese vor dem Verzehr und geniesst sie filetiert. Das reine Fruchtfleisch der Pampelmuse schmeckt süss-säuerlich mit einer bitteren Note. Pampelmusen eignen sich gut als exotische Zutat in Blattsalaten. In Fruchtsalaten verträgt sie sich sehr gut mit Äpfel und Birnen, jedoch nicht mit anderen Zitrusfrüchten. Isst man sie als Snack zwischendurch, hilft die Beigabe eines Süssungsmittels (Ahornsirup oder Honig) um den bitteren Geschmack zu überdecken. Das Fruchtfleisch kann man für die Herstellung von Marmelade verwenden. Der Saft dient zur Aromatisierung von Saucen, Dressings und Getränken.

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Einkauf:

In westlichen Teilen Europas findet man die Pampelmuse eher selten im Supermarkt. Man verkauft sie fälschlicherweise häufig unter der Bezeichnung Grapefruit. Die fleischige Frucht (Hesperidium) ist an der Ober- und Unterseite leicht abgeflacht, rund oder birnenförmig. Die dicke Aussenschale ist gelb oder gelb-grün gefärbt. Das Entfernen der äusseren, ca. 1,5 cm dicken Schale funktioniert wie bei einer Orange, sie geht nach dem Einschneiden leicht ab. Die Farbe des Fruchtfleisches reicht von weisslich über rosa bis rot.

Es gibt viele Varietäten und Hybriden von Pampelmusen, im europäischen Markt erhältlich sind folgende Zuchtformen der Citrus maxima: Jaffa Pumelo (aussen grün-gelb, innen rotes Fruchtfleisch, aus Israel), Honey (gehört zur Thai Gruppe, aussen gelb, innen gelblich, schmeckt süss, aus China,), Goliath (sehr gross und ist ähnlich der Honey, aus Israel), Pink (tiefrotes Fruchtfleisch, süss mit feiner Säure, aus Südafrika).

Wild zu finden:

Häufig auch als Citrus grandis bezeichnet kommt sie vermutlich am oberen Salwen Fluss in Assam (Ost-Indien) noch wild vor. In Siam (Thailand) findet man sie an versalzten, brackigen Böden.7

Lagerung:

Gekühlt gelagert bleibt die Pampelmuse 2 - 3 Monate aromatisch. Bei Zimmertemperatur kann man sie einige Wochen gut aufbewahren.

Inhaltsstoffe:

Der Kaloriengehalt ist bei Pampelmusen sehr gering. Die Pampelmuse besteht zu 90 % aus Wasser, rund 10 % aus Kohlenhydraten, 0,7 % aus Eiweiss und 0,04 % aus Fett. Der hohe Vitamin C Gehalt macht sie besonders in kalten Jahreszeiten beliebt. Zu den enthaltenen Mineralstoffen gehören Eisen, Magnesium, Phosphor, Sodium und Zink. Ferner weist die Pampelmuse Vitamine aus der B-Gruppe (B1, B2, B3 und B6) auf.

Gesundheitliche Aspekte:

Die in der Pampelmuse enthaltenen Bitterstoffe sind gut für die Verdauung. Sie regen den Magensaft sowie die Fettverdauung an und sorgen für ein verbessertes Sättigungsgefühl. Naringin und dessen Abbauprodukte bauen Cholesterin ab und wirken sich positiv auf den Blutzucker aus. Dieser Bitterstoff, der in Zitrusfrüchten wie Pomelos, Grapefruits und Pampelmusen vorhanden ist, wirkt auch blutdrucksenkend. Sie sollten nie blutdrucksenkende Mittel und Pampelmusen zusammen verwenden.

Wenn Sie sich den Blutdruck täglich mehrmals messen (besonders auch vor dem Einschlafen und beim Erwachen, bevor Sie das Bett verlassen), können Sie evtl. mit der Frucht den Blutdruck lange im normalen Bereich halten. Die Werte sollten Sie hin und wieder mit einem Arzt besprechen. Bei essenziellem Bluthochdruck kann eine vegane Ernährung sowieso Wunder wirken!

Die Pampelmuse spielt auch bei der Krebsforschung eine Rolle. Regelmässiger Verzehr von Pampelmusen mindern aufgrund ihres hohen Vitamin C-Gehalts das Krebsrisiko. Vitamin C bindet freie Radikale im Körper und neutralisiert sie.

Gefahren / Unverträglichkeiten:

Bestimmte Polyphenole von Pampelmusen, wie z.B. Naringenin (Abbauprodukt von Naringin), hemmen die Metabolisierung verschiedener Stoffe (z.B. Cytochrome) in der Leber. Das beeinflusst Wirkung und Nebenwirkungen von Drogen und Medikamenten.3 Da dieser Bitterstoff den Blutdruck senkt, sind Pampelmusen bei der Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten zu vermeiden. Diese Interaktionen treten auch beim Verzehr von Grapefruits, Pomelos und Bitterorangen (Pomeranzen) auf, jedoch nicht bei Orangen.4,6

Bei folgenden Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten: Antidepressiva, Herzmittel, Antibiotika, Immunsuppressiva, Schmerzmedikamente, Potenzmittel, Blutdrucksenker, Krebsmittel und die Anti-Baby-Pille. Viele Gebrauchsanleitungen von Medikamenten warnen nicht vor mögliche Wechselwirkungen. In den USA prüft man vor der Zulassung neuer Präparate auf Wechselwirkung mit Pampelmusen oder Grapefruits. Experten raten Patienten, die Medikamente gegen 8:00 Uhr morgens einnehmen, mit dem Konsum von Pampelmusen oder Grapefruits auf jeden Fall bis Mittag zu verzichten.5,6

Vorkommen:

Pampelmusen stammen aus dem tropischen Südostasien. Sie sind die ältesten bekannten Zitrusfrüchte und kamen aus dem malayischen Raum nach China. Heute baut man sie hauptsächlich in Japan, Taiwan, Indonesien, Thailand, Malaysia, China, Israel, Brasilien und der südlichen USA an.

Anbau, Ernte:

Da Pampelmusen besonders anfällig für Fussfäule sind, muss man sie auf sehr gut drainierten Böden pflanzen. Von Stecklingen gezogen blüht die Pumelo im ersten Jahr. Fruchtertrag bringen diese Bäume erst ab einer gewissen Grösse. Im kommerziellen Anbau veredelt man die Pampelmusen-Bäume auf stark wüchsigen Unterlagen (z.B. auf Rough Lemon, Pomeranze, Sun Chuhu Sha Mandarine, Citrumelo, etc.). Das ergibt nach ca. 3 Jahren eine ertragreiche Ernte. Die Pampelmusen-Bäume sind mit bis zu ca. 15 m Höhe eher mittelgross mit ausladender Krone. In den Blattachsen der immergrünen Bäume befinden sich Dornen. Die ledrigen Blätter der Pampelmusen sind grösser als bei anderen Zitruspflanzen. Im Vergleich zur Grapefruit sind die Blätter auf der Unterseite behaart. Das Erntefenster reicht von November bis Juli.

Verwechslungsgefahr:

Äusserlich sieht die Pampelmuse der Pomelo in ihrer Grösse und Form sehr ähnlich. Pampelmusen schmecken aber viel bitterer und die Haut zwischen den Segmenten ist viel härter und beinahe ungeniessbar. Da die Pampelmuse im europäischen Handel wenig bekannt ist, verwechselt man sie auch des Namens wegen (nicht wegen dem Aussehen) mit Grapefruits.

Allgemeine Informationen:

Die Pampelmuse (Citrus maxima heisst grösste Zitrone) gehört zu den Rautengewächsen. Brücher bezeichnet sie auch als Citrus grandis7. Diesen Namen verwendet man häufig als Synonym. Seit 1970 findet man unter dieser lateinischen Bezeichnung auch die Pomelo. Die Pampelmuse (engl. Shaddock) stammt ursprünglich aus Hinterindien, doch war sie bald auch in China beliebt.

Die Pampelmusen zählen mit bis zu 30 cm Durchmesser und einem Gewicht von über 2 kg (teilweise bis zu 10 kg!7) zu den grössten Zitrusfrüchten. Aus Kreuzungen mit Pampelmusen entstanden viele Zitrusfrüchte: Aus Pampelmuse (Citrus maxima) x Mandarine (Citrus reticulata) entstand in China die Orange (Citrus × sinensis L.). Aus einer Rückkreuzung zwischen Pampelmuse und Orange die Grapefruit (Citrus × aurantium bzw. Citrus paradisi). Man nimmt an, dass die Grapefruit um 1750 auf Barbados als spontane Kreuzung (zufällige Sprossmutante aus Citrus grandis) entstanden ist.7 Und aus einer Rückkreuzung zwischen Pampelmuse und Grapefruit entstand die Pomelo (Citrus grandis).2

Die Bezeichnung Pampelmuse übernahm man aus dem Niederländischen pompelmoes oder pampelmoes im 18. Jahrhundert ins Deutsche (erster Nachweis 1648). Das niederländische pompelmoes ist wahrscheinlich eine Zusammensetzung aus pompel (dickes, rundes Stück oder Objekt) und der verkürzten portogiesischen Bezeichnung für Zitronen limões.

Im Deutschen unterscheidet man umgangssprachlich leider oft nicht zwischen Pampelmuse und Grapefruit. Englische Bezeichnungen für diese pomeranzenartige Frucht Pampelmuse sind pomelo, pummelo oder shaddock. In der Literatur findet man für Pampelmusen die Bezeichnungen Paradiesapfel, Judenapfel und Adamsapfel.

Neben den Früchten erfreut sich auch das ätherische Öl der Pampelmusen an Beliebtheit. Man extrahiert das Öl aus den Blättern, Schalen oder Samen einiger Pampelmusenarten. Für aromatische Bäder eignen sich auch die ganzen Blätter der Pampelmuse. Die Blüten der Pampelmusen dienen zur Herstellung von Parfums. In tropischen Gebieten verwendet man das schwere, harte Holz der Pumelo-Bäume für Werkzeuggriffe.8

Literatur / Quellen:

  1. Deutschsprachige Wikipedia. Pampelmuse.
  2. Nicolosi E, Deng Z. Gentile A, La Malfa S, Continella G, Tribulato E. Citrus phylogeny and genetic origin of important species as investigated by molecular markers. Theoretical and Applied Genetics. 2000. doi:10.1007/s001220051419.
  3. Staub B. Medikamente und Grapefruitsaft. Infomed online. 1997; 18(7).
  4. Bailey DG, Dresser GK. Interactions between grapefruit juice and cardiovascular drugs. PubMed. 2004;4(5). doi: 10.2165/00129784-200404050-00002.
  5. Willems W. Wechselwirkungen - Gefährliche Pampelmusen. [Internet] 01.02.2005. [zitiert am 04.12.2018] stern.de/gesundheit/wechselwirkung-gefaehrliche-pampelmusen-3542782.html
  6. Chen C, Cancalon P, Haun C. Characterization of Furanocoumarin Profile and Inheritance Toward Selection of Low Furanocoumarin Seedless Grapefruit Cultivars. Horticultural Science. 2011;136(5).
  7. Brücher H.Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Deomestikation. Springer Verlag. Berlin. 1976.
  8. Englischsprachige Wikipedia. Pomelo.

AutorInnen: Géraldine Korner |

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