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Mineralwasser (mit Kohlensäure), roh (bio?)

Das oft in Flaschen verkaufte Mineralwasser mit Kohlensäure stammt von mineralischen Quellen und unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung stark. Bio? Roh?
100%
Wasser
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Makronährstoff Kohlenhydrate 0%
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Makronährstoff Proteine 0%
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Makronährstoff Fette 0%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Mineralwasser mit Kohlensäure ist ein aus einer Mineralquelle stammendes Wasser, das verschiedenste Mineralien, Salze und Schwefelkomponenten enthält. Von Natur aus roh kann es je nachdem, durch die in ihm enthaltenen Gase, "natürlich" sprudelnd sein. Bio-Mineralwasser ist nicht staatlich zertifizierbar.

Verwendung in der Küche

Mineralwasser mit Kohlensäure nennt man auch Sprudelwasser, wobei man zwischen aus natürlichen Quellen stammenden kohlensäurehaltigem Mineralwasser und Mineralwasser mit künstlich zugesetztem Kohlendioxid unterscheiden muss. Erst durch die Verbindung von Kohlendioxid mit Wasser entsteht Kohlensäure. Der Kohlensäureanteil ist in der Regel der einzige Unterschied zum stillen Mineralwasser, obwohl die Zusammensetzung der enthaltenen Mineralien je nach Quelle stark variieren kann. Man nutzt Sprudelwasser im Allgemeinen als Alternative zu Softdrinks oder alkoholischen Getränken. Beliebt sind dabei sogenannte Infused Water, die durch die Zugabe an Früchten oder kleinen Mengen an Fruchtsäften - gerade im Sommer - besonders erfrischend sind. Probieren Sie mal eine Kombination mit einem Mix aus jeweils drei Zutaten wie Erdbeeren, Zitrone und Basilikum, Wassermelone, Jalapeño und Pfefferminze oder Mango, Kokosnuss und Limetten. Sie können kohlensäurehaltiges Mineralwasser aber auch zum Kochen und Backen verwenden.

Mineralwasser mit hohem Kohlensäureanteil kann als Ersatz für Öl und Fett beim Braten dienen. Hierzu können Sie den Boden der verwendeten Pfanne knapp mit Wasser bedecken. Sobald das Wasser aufschäumt, z.B. den Tofu dazugeben und bei mittlerer bis starker Hitze braten. Beim Verdampfen des Wassers immer wieder ein bisschen mit einem Esslöffel Mineralwasser dazugeben, ohne jedoch die Zutat im Wasser zu kochen. Beim Dünsten oder Kochen von Gemüse können Sie es für eine zusätzliche Mineralisierung des Gerichts verwenden. Zudem führt es dazu, dass gedünstetes Gemüse knackiger bleibt und seine Farben behält. Als Bestandteil von Mehlspeisen, wie veganen Pfannkuchen oder Waffeln, verhilft es zu einer fluffigen Konsistenz. Suppen und Saucen (Sossen) kann es cremiger und Schlagsahne oder Crème fraîche überflüssig machen. Damit können Sie Kalorien einsparen, ohne Geschmackseinbussen zu erleiden. Selbst bei der Herstellung von Salatdressings können Sie einen Teil des verwendeten Öls durch kohlensäurehaltiges Mineralwasser ersetzen.

Eigene Zubereitung

Mit sogenannten Wassersprudlern können Sie selbstständig Mineralwasser oder Leitungswasser mit Kohlensäure versetzen. Beachten Sie, dass sich in Mehrwegflaschen gerne Erreger aufhalten, die zwar für gesunde Menschen harmlos sind, aber für immungeschwächte Personen eine Infektionsgefahr darstellen können.1 Am besten reinigen Sie die Flaschen nach jedem Gebrauch mit warmem Wasser und einer Flaschenbürste. Bei Nichtverwendung sollten Sie die Falschen trocken, mit abgeschraubtem Deckel und kopfüber lagern und ein direktes Trinken aus der Flasche vermeiden.2 Je kälter das Wasser ist, desto mehr Kohlendioxid kann es aufnehmen.4

Veganes Rezept für Pfannkuchen mit Sprudelwasser

Zutaten (für 4 Personen): 300 g Weizenmehl, 450 ml Pflanzenmilch (z.B. Hafermilch), 1 Prise Salz, 1 Prise Zucker, 4 EL Mineralwasser mit Kohlensäure, Rapsöl (raffiniert).

Zubereitung: Mehl, Pflanzenmilch, Salz, Zucker und Mineralwasser in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen oder einem Handrührgerät zu einem glatten Teig verrühren. Teig ca. 30 Minuten ruhen lassen. In einer Pfanne etwas Rapsöl erhitzen. Den Teig portionsweise in die Pfanne geben und kleine Pfannkuchen backen. Vegane Pfannkuchen mit frischen Früchten oder anderen Toppings nach Belieben servieren.

Infused Water mit Sprudelwasser

Zutaten (für 2 Personen): 1 Orange, 20 g Weintrauben (rot), 1 Zweig frischer Rosmarin.

Zubereitung: Schneiden Sie die Orange in dünne Ringe und halbieren Sie die Trauben. Geben Sie beides, zusammen mit dem Rosmarin, in zwei Gläser oder eine grosse Kanne und giessen Sie dann das Mineralwasser mit Kohlensäure dazu. Stellen Sie es vor dem Geniessen in den Kühlschrank oder lassen Sie es einige Minuten bei Raumtemperatur stehen, damit das Wasser den Geschmack der Früchte und Kräuter aufnehmen kann.

Vegane Rezepte mit Mineralwasser (mit Kohlensäure) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Mineralwasser mit Kohlensäure finden Sie bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa als auch in Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt und Alnatura in Plastik- oder Glasflaschen.

Für Mineralwasser gibt es derzeit kein staatliches Bio-Siegel. In Deutschland existieren zwei privatrechtliche Siegel, die gemäss Bundesgerichtshof höhere Standards als für herkömmliches Mineralwasser fordern. Zudem müssen zusätzliche Kriterien zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit erfüllt sein.3

Die Verfügbarkeit von Mineralwasser mit Kohlensäure ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Sonne und Wärme können die Qualität des Mineralwassers beeinflussen. Mineralwasser in grünen (Glas-)Flaschen ist etwas besser vor Licht geschützt, als in hellen Behältern. In PET-Flaschen enthaltenes Acetaldehyd kann sich durch starke Exposition lösen und ins Getränk übergehen und Geschmack sowie Geruch des Wassers unerwünscht beeinflussen. Lagern Sie die Mineralwasserflasche mit Kohlensäure deshalb sauber, trocken, kühl, lichtgeschützt und geruchsneutral. Insbesondere Glasflaschen garantieren einen unveränderten Geschmack über mehrere Jahre. Aus in PET-Flaschen abgefülltem Mineralwasser kann mit der Zeit die enthaltene Kohlensäure entweichen. Beachten Sie zudem das Haltbarkeitsdatum bei PET-Flaschen.4

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Pro Liter Mineralwasser sind, abhängig von der durchflossenen beschaffenen Gesteinsschicht, zwischen 500 und 2000 mg Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten (Schweiz). In der Regel sind Calcium, Magnesium, Natrium, Chlorid, Sulfat, Hydrogencarbonat, verschiedene Spurenelemente sowie Kohlensäure vertreten.5

In den uns vorliegenden Daten (USDA) enthält 1 l Mineralwasser ca. 330 mg Calcium (deckt 40 % des Tagesbedarfs), 110 mg Magnesium (30 %), 130 mg Natrium (20 %) und 20 mg Kalium. Eisen, Phosphor, Zink sind in keinen messbaren Mengen vorhanden.24

Gibt es Mineralwasser mit Jod? In der Regel enthält natürliches Mineralwasser nur sehr kleine Mengen an Jod.6 Es gibt jedoch Quellen, wie der Quellort Ruhpolding (DE), dessen Mineralwässer höhere Mengen an Jod aufweisen.7

Die gesamten Inhaltsstoffe von Mineralwasser (mit Kohlensäure), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Wasser hilft, die durch Stoffwechsel, Atmung, Schwitzen und Ausscheidung verloren gegangene Flüssigkeit wiederherzustellen. Es schützt vor Überhitzung, schmiert die Gelenke und das Gewebe, sorgt für eine gesunde Haut und ist für eine gute Verdauung notwendig. Es ist zudem das perfekte kalorienfreie Getränk, um den Durst zu stillen und den Körper zu rehydrieren.8

Wasser ist für die zelluläre Homöostase und das Leben unerlässlich. Die Gesamtwasseraufnahme umfasst Trinkwasser, Wasser in Getränken und Wasser, das in der Nahrung enthalten ist. Obwohl man eine niedrige Gesamtwasserzufuhr mit einigen chronischen Krankheiten in Verbindung brachte, reichen diese Erkenntnisse nicht aus, um Empfehlungen für die Wasserzufuhr als Mittel zur Verringerung des Risikos chronischer Krankheiten festzulegen. Stattdessen empfiehlt man eine angemessene Zufuhr für Gesamtwasser, um schädliche, vor allem akute Auswirkungen der Dehydrierung zu verhindern, zu denen Störungen des Stoffwechsels und anderer körperlicher Funktionen gehören. Die benötigte Menge ist dabei von Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität und Umgebungstemperatur abhängig. Im Laufe weniger Stunden kann es zu einem Wasserdefizit im Körper kommen, das auf eine verringerte Aufnahme oder einen erhöhten Wasserverlust durch körperliche Aktivität und Umwelteinflüsse (z.B. Hitze) zurückzuführen ist. Im Alltag jedoch ermöglicht die Flüssigkeitsaufnahme, die durch die Kombination von Durst und dem Konsum von Getränken zu den Mahlzeiten bestimmt ist, die Aufrechterhaltung des Hydratationsstatus und des Gesamtwasserspiegels auf einem normalen Niveau. Da gesunde Menschen in erheblichem Masse in der Lage sind, überschüssiges Wasser auszuscheiden und so den Wasserhaushalt aufrechtzuerhalten, hat man für Wasser keine zulässige Höchstmenge festgelegt. Es existieren jedoch dokumentierte Fälle akuter Wassertoxizität, die auf eine schnelle Aufnahme grosser Flüssigkeitsmengen zurückzuführen ist, die die maximale Ausscheidungsrate der Niere von etwa 0,7 bis 1 l/Stunde weit übersteigen.9

Kohlensäurehaltiges Mineralwasser ist in den USA in der Liste von Lebensmitteln mit geringem Nährwert und reicht alleine nicht zur Deckung des Bedarfs an notwendigen Mineralstoffen.10 Dennoch enthalten gewisse Mineralwasser höhere Mengen an Calcium, mit denen sich bei zwei Litern theoretisch der ganze Tagesbedarf decken lässt.6

Ist Mineralwasser mit Kohlensäure bei Gicht schädlich? Es ist nicht bekannt, dass sich kohlensäurehaltiges Mineralwasser in irgendeiner Weise auf eine bestehende Erkrankung von Gicht (Arthritis urica) auswirkt. Bei Gicht lagern sich Kristalle aus Harnsäure im Gewebe ab, die zu starken Schmerzen führen können.11 Kohlensäure scheidet der menschliche Körper in Form von Kohlendioxid über die Atmung aus und ist nicht an einer Übersäuerung beteiligt.12

Sekundäre Pflanzenstoffe

Für das Nährstoffprofil von Mineralwasser mit Kohlensäure sind die sekundären Pflanzenstoffe nicht relevant. Erfahren Sie mehr über Bedeutung und Einteilung dieser bioaktiven Stoffe in Lebensmitteln im Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Trinken von Sprudelwasser kann zu Gasbildung und Blähungen führen, deren Ausprägungsgrad jedoch von Person zu Person unterschiedlich ist.

Ist Kohlensäure ungesund? Um das Trinken von kohlensäurehaltigem Mineralwasser ranken sich zahlreiche Mythen, mit denen Öko-Test in einem Beitrag von 2021 aufräumte. So handelt es sich bei der Kohlensäure, im Gegensatz zu Zitronensäure oder Phosphorsäure (z.B. in Cola-Getränken), um keine erosive Säure, die den Zahnschmelz angreift. Kohlensäure (H2CO3) ist zudem sehr instabil und zerfällt an der Luft schnell zu Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O). Stilles Mineralwasser oder Leitungswasser verfügt über einen pH-Wert von etwa 7 und liegt damit chemisch im neutralen Bereich. Aufgrund des enthaltenen Kohlendioxids ist Sprudelwasser mit einem pH-Wert von ca. 5,5 chemisch leicht sauer, weshalb VertreterInnen der Naturheilkunde eher vom Konsum abraten. Aufgrund der Instabilität der Kohlensäure, atmet man das Kohlendioxid wieder aus, weshalb kohlensäurehaltiges Mineralwasser auch zu keiner Übersäuerung des Körpers beiträgt. Hohe Mengen wiederum können zu Aufstossen oder anderen Magenbeschwerden, wie Gasbildung und Blähungen, führen. Personen mit einem sensiblen Magen rät man deshalb stattdessen zu Wasser mit einem hohen Anteil an Hydrogencarbonat (Salze der Kohlensäure). Diese können überschüssige Säuren neutralisieren. Ebenfalls fehlen fundierte Studien zur These, dass kohlensäurehaltiges Wasser dick machen und das Abnehmen erschweren soll.12

Deutsches Mineralwasser und natürliche Mineralwässer im Allgemeinen weisen gemäss dem deutschen Bundesamt für Strahlenschutz auch immer einen Gehalt an natürlich vorkommenden radioaktiven Stoffen (Radon-222, Radium-226, Radium-228 sowie Uran) auf, deren Menge jedoch in den meisten Fällen gering und für den Menschen unbedenklich ist. Es kann aber vorkommen, dass Mineralwässer die vorgeschriebene Höchstdosis überschreiten und Massnahmen zur Reduktion der radioaktiven Stoffe gefordert sind.13

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.14

Ein kg (1 Liter) Wasser mit Kohlensäure (Glasflasche) berechnet man mit einer CO2-Bilanz von 0,19 kg CO2eq/kg, wobei der Wert von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich ist.15

Eine aus dem Jahr 2014 durchgeführte Studie innerhalb der Schweiz verglich die Umweltbelastung von Trinkwasser mit jener von Mineralwasser und anderen Getränken. Die Studie kam zum Schluss, dass Trinkwasser (oder Leitungswasser) die geringste Umweltbelastung verursacht. Ungekühltes, stilles Wasser verursacht 450-mal weniger Umweltbelastung als Mineralwasser. Beim Konsum von kohlensäurehaltigem Mineralwasser tragen hauptsächlich Transporte und die Flaschenherstellung zur Gesamtumweltbelastung bei. Durch das Nutzen eines Sodageräts kann man diese jedoch deutlich reduzieren, aber nur, wenn das Gerät über mindestens fünf Jahre täglich mehr als einen Liter Sprudelwasser produziert. Die Herkunft des Mineralwassers (Nähe zum Abfüllort) und damit die Transportwege nehmen einen wesentlichen Anteil an der Umweltbelastung ein. Es gilt jedoch zu beachten, dass sich mit einem Ersatz von Mineralwasser durch Trinkwasser lediglich etwa 0,3 % der Gesamtumweltbelastungen des Konsums einsparen liessen. Wesentlich höhere Reduktionspotentiale zeichnen sich z.B. bei der Wassererwärmung im Haushalt ab. Zudem darf man nicht ausser Acht lassen, dass die Situation in anderen Ländern, mit verschmutztem Wasser und höheren Aufwendungen bei der Trinkwasserbereitstellung nochmals anders aussieht und andere Werte generiert.16

Ausführliche Erläuterungen zu verschiedenen Nachhaltigkeitsindikatoren (wie z.B. ökologischer Fussabdruck, CO2-Fussabdruck, Wasser-Fussabdruck) lesen Sie in unserem Artikel: Was bedeutet der ökologische Fussabdruck?.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Quellen für Mineralwasser gibt es weltweit. In der Schweiz stammt Mineralwasser aus über 20 natürlichen Quellen.17

Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) der Schweiz beschreibt natürliches Mineralwasser als mikrobiologisch einwandfreies Wasser. Es ist aus einer unterirdischen Schicht oder Lagerstätte und aus einer oder mehreren Quellen zu gewinnen, die wiederum über eine oder mehrere natürliche oder künstliche Austrittsstellen erschlossen sind. Es muss sich zudem durch eine besondere geologische Herkunft, Art und Menge der mineralischen Bestandteile, ursprüngliche Reinheit und eine im Rahmen natürlicher Schwankungen gleichbleibende Zusammensetzung, Temperatur sowie Erguss auszeichnen. Dies ist durch wissenschaftlich anerkannte Verfahren nachzuweisen. Hersteller können Mineralwasser zusätzlich Kohlendioxid zusetzen, müssen dies allerdings entsprechend auf der Flasche kennzeichnen. Enthält das Wasser mehr als 250 mg/l freies, quelleigenes Kohlendioxid, kann man es als "Säuerling" oder "Sauerbrunnen" bezeichnen.18

Weiterführende Informationen

Die Informationszentrale für deutsches Mineralwasser (IDM) hält fest, dass verschiedene Arten von Wasser existieren. Neben natürlichem Mineralwasser, unterscheidet man zwischen Heilwasser, Quellwasser, Tafelwasser und Trinkwasser (Leitungswasser).19

Gemäss Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ist Trinkwasser in der Schweiz das von den kantonalen Behörden am strengsten überwachte Lebensmittel.20 Auch in Deutschland21 und Österreich22 regelt die Trinkwasserverordnung die Qualität des Trinkwassers, wobei die Trinkwasserversorger bis zur Wasseruhr und die Eigentümer des Wohnhauses von dort bis zum Wasserhahn die entsprechende Qualität sicherstellen müssen. Trinkwasser stammt zu grossen Mengen meist aus Flüssen, Seen oder Talsperren (Stauanlagen) und durchläuft vor dem Gebrauch wichtige Schritte der Reinigung, Desinfizierung und Änderung in der Zusammensetzung. Neben dem Trinken nutzt man es auch zum Kochen, Putzen, Waschen, zur Körperpflege und für die Toilettenspülung.19

Auch Heilwasser muss unterirdischen und sauberen Quellen entspringen. Ein Abfüllen erfolgt ebenfalls direkt am Quellort und ist amtlich anerkannt. Im Gegensatz zum natürlichen Mineralwasser unterliegt es dem Arzneimittelgesetz und verfügt aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung über wissenschaftlich bestätigte vorbeugende, lindernde oder heilende Eigenschaften. Quellwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen. Das Abfüllen ist zwar amtlich nicht anerkannt, muss allerdings am Quellort stattfinden. Quellwasser hat in seiner Zusammensetzung den Anforderungen von Trinkwasser zu entsprechen, unterliegt jedoch keinen so hohen Reinheitsanforderungen wie natürliches Mineralwasser. Tafelwasser stellt man industriell her und kann aus verschiedenen Wasserarten (Trinkwasser, Mineralwasser, Natursole, Meerwasser) bestehen, denen man wahlweise weitere Mineralstoffe oder Kohlensäure zugefügt hat. Es gelten zwar die gleichen Reinheitsanforderungen wie beim Trinkwasser, allerdings keine gesetzlichen Vorschriften für die Mischungsverhältnisse.19

Kohlensäure führt zu einer längeren Haltbarkeit des Wassers, da es den, für die Bakterien überlebenswichtigen, Gehalt an Sauerstoff reduziert.12

Alternative Namen

Mineralwasser mit Kohlensäure nennt man auch Sprudelwasser oder, vorwiegend in Deutschland, Selterswasser. Im Englischen bezeichnet man es als "carbonated water", "sparkling water", "soda water", "bubbly water", "fizzy water", "club soda", "water with gas" oder auch, vor allem in den USA, "seltzer water", was auf das deutsche Selterswasser referenziert.

Sonstige Anwendungen

Kann man Mineralwasser für Pflanzen nutzen? Kohlensäurehaltiges Mineralwasser können Sie problemlos für das Giessen ihrer Pflanzen verwenden. Pflanzen ziehen allerdings nur einen geringen Vorteil davon. Viel wichtiger ist, dass das Wasser kein Chlor enthält, über wenig Kalk verfügt und nicht zu sauer und zu kalt ist.23

Literaturverzeichnis - 24 Quellen

1.

Kohnen W, Teske-Keiser S et al. Microbiological quality of carbonated drinking water produced with in-home carbonation systems. International Journal of Hygiene and Environmental Health. 2005;208(5):415–423.

2.

SRF Schweizer Radio und Fernsehen. Wassersprudler im Test: Nicht alle sind prickelnd. 2018.

3.

Verbraucherzentrale Hamburg. Was steckt hinter Bio-Mineralwasser und sollte man das kaufen? 2023.

4.

Bundeszentrum für Ernährung. Wasser: Zubereitung und Lagerung. Trinkwasserfilter meist unnötig, Mineralwasser richtig lagern. 2023.

5.

SMS Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten. Mineralien: Mineralstoffe und Spurenelemente.

6.

SMS Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten. Mineralisierungstabelle Schweiz. 2014.

7.

St. Leonards Quellen: Die natürliche Jodquelle.

8.

Harvard T.H. Chan. School of Public Health. The Nutrition Source - Water.

9.

Institute of Medicine. Water. In: Institute of Medicine, Hrsg. Dietary Reference Intakes for Water, Potassium, Sodium, Chloride, and Sulfate. Washington, DC: The National Academies Press; 2005: 73–185.

10.

USDA United States Department of Agriculture. Foods of Minimal Nutritional Value.

11.

Deutsche Heilbrunnen. Gicht und Harnsäure.

12.

Öko-Test de: Ist Wasser mit Kohlensäure ungesund? 4 Mythen rund um Sprudelwasser. 2021.

13.

BfS Bundesamt für Strahlenschutz. Natürliche Radionuklide in Mineralwässern. 2023.

14.

Reinhardt G, Gärtner S, Wagner T. Ökologische Fussabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg. 2020:1-22.

15.

Concito. Denmark's green think tank. The big Climate Database. Version 1. Water, carbonated, glass bottle.

16.

Jungbluth N, König A, Keller R. Ökobilanz Trinkwasser: Analyse und Vergleich mit Mineralwasser sowie anderen Getränken. Aqua & Gas. 2014.

17.

SMS Verband Schweizerischer Mineralquellen und Soft-Drink-Produzenten. Geschichte: Ursprünglichkeit und Natürlichkeit.

18.

EDI Eidgenössisches Departement des Innern. 817.022.12. Verordnung des EDI über Getränke. 2020.

19.

Mineralwasser com: Wasser ist nicht gleich Wasser: Welche Wasserarten gibt es?

20.

BLV Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Trinkwasser. 2022.

21.

Bundesgesetzblatt. Zweite Verordnung zur Novellierung der Trinkwasserverordnung Nr. 159. 2023.

22.

Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Gesamte Rechtsvorschrift für Trinkwasserverordnung, Fassung vom 10.01.2018.

23.

Garten-Lexikon de: Pflanzen mit Mineralwasser und Sprudelwasser giessen?

24.

USDA United States Deparment of Agriculture. Nährwertdatenbank.

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