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Grapefruit, roh (bio?)

Die Farben roher Grapefruits variieren je nach Sorte zwischen weiss-gelblich bis tiefrot. In Bio-Qualität erhältlich.
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
91%
Wasser
 92
Makronährstoff Kohlenhydrate 91.71%
/07
Makronährstoff Proteine 7.15%
/01
Makronährstoff Fette 1.14%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die süss-saure, leicht bittere Grapefruit (Citrus paradisi) isst man gerne roh (am besten in Bio-Qualität) zum Frühstück oder als Snack. Sie schmeckt auch zu Saft gepresst hervorragend. Zu beachten sind etwaige Wechselwirkungen mit Medikamenten.

Verwendung in der Küche

Grapefruits (Citrus paradisi) sind kugelförmige, 10-15 cm grosse Zitrusfrüchte. Je nach Sorte, Herkunft und Anbaubedingungen unterscheiden sich die Früchte in Farbe, Anzahl Samen und Geschmack. Sie besitzen eine glatte, weiss-gelbliche bis orange Schale. Nach der Farbe des Fruchtfleischs unterteilt man Grapefruits grob in weisse und rote Sorten. Weisse Grapefruit-Sorten haben ein blassgelbes Fruchtfleisch, bei den roten Sorten variieren die Farben zwischen rosafarben, pink bis tiefrot. Während einige Früchte kernlos sind, enthalten andere weisse, elliptische, spitze Samen. Grapefruits haben einen charakteristischen, sauren bis süss-säuerlichen Geschmack mit einer leichten bis deutlich bitteren Note. Eine rote Grapefruit ist weniger bitter als eine weisse Grapefruit.1

Wie isst man Grapefruit? Ähnlich wie Orangen kann man Grapefruits frisch als Frucht oder zu Saft verarbeitet verzehren. Die rohe Frucht isst man gerne zum Frühstück - man kann die mit einem Messer vorab getrennten Fruchtfleischsegmente aus den Fruchthälften löffeln. Manche süssen die Hälften mit Kristallzucker, braunem Zucker, etwas Honig oder Agavensirup, was wir aber keinesfalls empfehlen. Versuchen Sie stattdessen mit etwas Zimt-, Muskatnuss- oder Nelken-Pulver den Geschmack zu verfeinern.2 Man kann eine Grapefruit natürlich auch wie eine Orange schälen und deren Schnitze mit den Fingern ablösen oder mit einem Messer filetieren - die Stücke sind ein gesunder Snack, machen sich aber auch im Müesli (Erb-Müesli) oder Sojajoghurt gut. Grapefruitsaft ist ebenfalls beliebt auf dem Frühstückstisch - pur, gemischt mit anderen Säften oder als Smoothie (z.B. Herb-süsser Morgen-Smoothie mit Grapefruit und Ingwer, Drink aus Roter Bete, Grapefruit, Kurkuma und Römersalat). Grapefruits lassen sich zudem zu herben Marmeladen und Gelees verarbeiten.

Auch vegane, fruchtige Desserts kann man mit der bittersüssen Frucht zubereiten. Sie schmeckt in Obstsalaten, Cremen, auf Torten und Kuchen. Im Ofen gebackene Grapefruithälften (z.B. mit etwas Ahornsirup oder einer Zimt-Zucker-Mischung) sind eine wohlschmeckende Winternachspeise. Wer mag, kann die gebackenen Hälften noch mit Nüssen (z.B. Walnüsse), Kernen (z.B. Pinienkerne, Pistazien) oder gehackter Pfefferminze bestreuen und mit veganem Vanilleeis servieren.

Der Geschmack der Grapefruit harmonisiert nicht nur mit süssen, sondern auch mit salzigen Gerichten - besonders mit veganen Salaten. Schmackhafte Kombinationen sind: Chicorée und Radicchio mit Radieschen, Spinat oder Rucola mit Orangen und Avocado, Feldsalat mit Walnüssen, Rotkohl mit Apfel oder Fenchel. Auch ein Zitrussalat mit Sumak Dressing, Berberitzen und Pistazien oder ein Reis-Salat mit Schalotten und grünen Bohnen sind empfehlenswert. Grapefruitfilets peppen auch gekochtes Gemüse wie Wirsing, Brokkoli oder Fenchel auf.

Übrigens: Schalen roher Bio-Grapefruits kann man trocknen und zum Würzen brauchen oder kandieren.

Veganes Rezept für Grapefruit-Avocado-Salat mit Kichererbsen

Zutaten (für 4 Personen): 2 Grapefruits (roh, bio), 1 Avocado, 200 g Spinat, ca. 120-150 g gekochte Kichererbsen (kleine Dose), 1 Limette, 4 EL Tahin, 8 EL Randensaft, etwas Salz und Pfeffer.

Zubereitung: Grapefruits schälen und Fruchtfleischsegmente filetieren. Avocado halbieren, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Spinat waschen und trockenschleudern. Kichererbsen abspülen. Für das Dressing Tahin und Randensaft verrühren, den ausgepressten Saft einer Limette hinzugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Spinat auf Teller geben und darauf Grapefruitfilets, Avocadoscheiben und Kichererbsen anrichten. Veganen Salat mit Dressing übergiessen und servieren.

Vegane Rezepte mit Grapefruit (roh) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Einkauf - Lagerung

Die meisten Supermärkte (z.B. Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa) bieten Grapefruits an, sowohl weisse als auch rote Sorten. In Bio-Supermärkten (z.B. Denn's Biomarkt, Alnatura) sind die Früchte in Bio-Qualität erhältlich. In den D-A-CH-Ländern sind Grapefruits Importware, da man sie in diesen Breitengraden nicht anbaut. Man findet sie fast ganzjährig im Handel, von Oktober bis März ist die Hauptsaison in Südeuropa.

Die Verfügbarkeit von Grapefruits (roh) ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Bei Raumtemperatur halten sich Grapefruits ungefähr eine Woche. In einem kühlen, trockenen Kellerabteil oder im Gemüsefach des Kühlschranks kann man sie einige Wochen lagern. Aufgeschnittene Grapefruits sollte man in Folie einwickeln, im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb von zwei bis drei Tagen verzehren.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Wie sind Grapefruit-Nährwerte zusammengesetzt? Grapefruits (roh) sind mit 32 kcal und 0,1 g Fett pro 100 g kalorien- und fettarm. Kohlenhydrate sind zu 8,1 g/100g enthalten, davon sind 7 g Zucker. 0,63 g Eiweiss (Proteine) sind in 100 g Grapefruit zu finden.3 Es folgen drei nennenswerte Grapefruit-Nährstoffe.

Welche Vitamine hat eine Grapefruit? Der Gehalt an Vitamin C (Ascorbinsäure) in rohen Grapefruits beträgt 34 mg/100g (43 % des Tagesbedarfs). Dieser ähnelt demjenigen von Mango (36 mg/100g). Andere Zitrusfrüchte, wie Limetten (29 mg/100g) und Mandarinen (27 mg/100g) enthalten etwas weniger, Clementinen (49 mg/100g), Zitronen (53 mg/100g), Orangen (53 mg/100g) und Pampelmusen (61 mg/100g) etwas mehr des Vitamins. Im gelben Gemüsepaprika ist mit 184 mg/100g über das Fünffache an Vitamin C zu finden.3

139 mg Kalium stecken in 100 g Grapefruit (7 % des Tagesbedarfs). Zitronen (138 mg/100g) und Mandarinen (166 mg/100g) weisen einen ähnlichen Gehalt auf. Fenchelsamen, von denen man jedoch nur kleine Mengen verwendet, enthalten mit 1694 mg/100g besonders viel Kalium.3

Die rohe Grapefruit enthält 46 µg Vitamin A pro 100 g (6 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel findet man in Papayas (47 µg/100g) und Mandarinen (34 µg/100g). Wesentlich mehr beinhalten mit 835 µg/100g Karotten.3

Zitronensäure ist die Hauptsäure, die 39-64 % des gesamten Gehalts an organischen Säuren in Grapefruits ausmacht, gefolgt von Chinasäure, Apfelsäure, Weinsäure, Oxalsäure und Aconitsäure.1

In Grapefruits sind Carotinoide (β-Carotin, α-Carotin, β-Cryptoxanthin, Zeaxanthin, Lutein, Lycopin) enthalten. Das Verhältnis zwischen Zeaxanthin (gelb), β-Cryptoxanthin und Lycopin (rot) bestimmt die Farbe des Fruchtfleisches, nämlich gelb, orange oder rot. Weitere wichtige in Grapefruit enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe sind Flavonoide (Naringin, Narirutin, Poncirin, Rutin), Furocumarine und Limonoide (Nomilinsäure, Limonin-Glycosid, Nomilinsäure-Glycosid, Nomilin-Glucosid), auf welche der charakteristisch bittere Geschmack zurückzuführen ist. Limonen und Nootkaton sorgen für den einzigartigen Duft.1

Die gesamten Inhaltsstoffe von Grapefruit (roh), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Es ist bekannt, dass Grapefruitschalen antimikrobielle, antiparasitäre, insektizide, antioxidative und kardiovaskuläre Wirkungen haben. Auch Grapefruitsamen weisen antibakterielle Eigenschaften auf. Sie wirken sich positiv auf geschädigte Verdauungssysteme aus, verbessern hämatologische Werte und haben hypoglykämische Effekte. Grapefruitsaft zeigte in In-vivo-Studien ähnliche Reaktionen wie Schalen und Samen. Zudem beschrieb man gesundheitsfördernde Wirkungen auf das Verdauungs- und Herz-Kreislauf-System sowie auf das metabolische Syndrom, wofür man die enthaltenen Öle, Flavonoide, Limonoide und Furocumarine verantwortlich macht.4

Grapefruitsaft wirkt positiv auf die Knochengesundheit und kann sich bei der Behandlung von Osteoporose als hilfreich erweisen, wie mehrere In-vivo-Modelle zeigen. Man verwendet die Früchte auch als Mittel gegen Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung).1

Viele Zitrusfrüchte (z.B. Grapefruits) und Äpfel enthalten den pflanzlichen Ballaststoff Pektin. Dieser ist im Fruchtfleisch und in der weissen Schicht direkt unter der Schale und zwischen den Segmenten zu finden. Pektin senkt den Cholesterinspiegel und schützt Arterien.5

Kann man mit Grapefruit abnehmen? Eine Vielzahl an Studien untersuchte die Wirkung von Grapefruit auf Fettleibigkeit und Gewichtsreduktion. Klinische und In-vivo-Studien bestätigten, dass Grapefruitsaft und Grapefruit-Fruchtfleisch vor Komplikationen, die in Zusammenhang mit Fettleibigkeit stehen, schützen, indem sie Insulinresistenz, Lipidakkumulation und Bluthochdruck reduzieren und oxidativen Stress verringern.1

100%-Grapefruitsaft enthält keinen Zuckerzusatz und gehört damit zu den gesünderen Getränken, die zuckergesüsste Getränke in der Ernährung ersetzen können. Da der Gesamtobstverzehr bei Erwachsenen und Kindern gering ist, können Zitrussäfte dazu beitragen, die Empfehlungen für die tägliche Obstaufnahme zu erfüllen. Eine moderate Zufuhr scheint sich dabei nicht nachteilig auf das Gewicht auszuwirken, vorausgesetzt, die Zufuhr ist im Hinblick auf Gesamternährung und Mass an körperlicher Aktivität ausgewogen. Die Empfehlung für den täglichen Saftkonsum der Robert Wood Johnson Foundation schlägt den Verzehr von bis zu 118 ml für Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren, von bis zu 177 ml für Kinder im Alter von 5 bis 10 Jahren und von bis zu 237 ml für Kinder ab 11 Jahren und Erwachsene vor. Eltern sollten den Verzehr von Fruchtsaft bei Kindern und Jugendlichen, insbesondere bei übergewichtigen und fettleibigen, überwachen.6

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Grapefruits können die Bioverfügbarkeit von Medikamenten modulieren und Nebenwirkungen auslösen.7 Laut einer Studie von 2013 ist das bei mehr als 85 Medikamenten der Fall. Davon haben 43 Wechselwirkungen, die zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen führen können. Arzneimittel, die mit Grapefruit in Wechselwirkung treten, weisen alle folgende Merkmale auf: Man nimmt sie oral ein, sie haben eine sehr geringe bis mittlere Bioverfügbarkeit und die Metabolisierung (Abbau) erfolgt durch das Enzym Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4). Grapefruits und bestimmte verwandte Zitrusfrüchte (Pampelmuse, Pomelo) können CYP3A4 im Magen-Darm-Trakt irreversibel hemmen.8

Zitronensäure greift den Zahnschmelz an, egal ob als natürlicher Bestandteil eines Lebensmittels oder als Zusatzstoff (E 330). Nach dem Essen oder Trinken von säurehaltigen Lebensmitteln sollte man die Zähne nicht kraftvoll reinigen, da es sonst verstärkt zum Abrieb der oberen Zahnschichten kommt. Die Empfehlung lautet, den Mund mit Wasser auszuspülen, um die Säure zu verdünnen und den Ersatz der herausgelösten Mineralien zu beschleunigen.16

Eine Allergie gegen Zitrusfrüchte wie Grapefruits ist zwar selten, kann aber vorkommen.

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen Art landwirtschaftlicher Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale, inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle. Der CO2-Fussabdruck von rohen Grapefruits beträgt 2024 laut der dänischen Klimadatenbank 0,72 kg CO2eq/kg (2021: 0,86 kg CO2eq/kg). Für 1 kg Orangen beträgt der Wert 0,53 kg CO2eq/kg.9

Zur Herstellung von 1 kg rohen Grapefruits benötigt man laut einer niederländischen Studie von 2011 insgesamt 506 Liter Wasser. Für 1 kg Grapefruitsaft ist der Wasserverbrauch bei 675 Liter Wasser.10

Bio-Grapefruits sind zu bevorzugen, da man in der biologischen Produktion auf den Einsatz von gesundheits- und umweltschädlichen chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und Dünger verzichtet. Zudem ist auf Flugware (aufgrund des massiven Treibhausgasausstosses) zu verzichten. Greifen Sie zu Grapefruits aus Südeuropa, die man via Landweg transportierte.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Wo ist die Grapefruit-Herkunft? Die Grapefruit stammt ursprünglich von der Karibikinsel Barbados. Der Botaniker James Macfadyen lieferte 1837 die erste wissenschaftliche Beschreibung der Grapefruit und nannte sie Citrus paradisi. Die Entwicklungsgeschichte ist gut dokumentiert, und molekulare Marker deuten stark darauf hin, dass sie aus einer natürlichen Kreuzung von Pampelmuse (Citrus maxima) und Süssorange (Citrus sinensis) hervorgegangen ist. Die ursprüngliche Frucht war sehr kernig und hatte ein weissliches Fruchtfleisch. Seit der Einführung der Frucht in Florida züchtete man kontinuierlich neue Sorten, wobei kernlose Früchte mit rotem Fruchtfleisch ein Hauptziel waren.1,2,7,11

Grapefruits gedeihen in einem warmen subtropischen Klima und bevorzugen gleichmässig über das Jahr verteilte Niederschläge. Temperatur und Luftfeuchtigkeit haben Einfluss aus Säuregehalt, Form, Schalendicke und Saftgehalt. In der Indian-River-Region und Gebieten im Süden Floridas, im unteren Rio-Grande-Tal in Texas und in den Tropen haben die Früchte einen geringeren Säuregehalt als in kühleren Lagen. Hohe Luftfeuchtigkeit trägt zu dünnen Schalen bei, während die Schale in trockenen Klimazonen dicker und rauer und der Saftgehalt geringer ist. Niedrige Wintertemperaturen führen ebenfalls zu einer dickeren Schale im folgenden Jahr und beeinflussen sogar die Fruchtform.2

China ist der grösste Produzent von Grapefruits, gefolgt von Vietnam, Mexiko, den USA und Südafrika. In Europa kultiviert man Grapefruits in Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland.12

Eigener Anbau

Im Topf oder Kübel lässt sich ein Grapefruitbaum auch in Gebieten mit kalten Wintermonaten halten. In den wärmeren Monaten stellt man ihn am besten an einen warmen, sonnigen Ort. Das kann draussen sein, ideale Standorte sind aber auch Gewächshaus oder Wintergarten. Im Winter stellt man die Pflanze zum Überwintern an einen hellen, kühlen Ort, wo die Temperatur nicht unter 12 °C sinkt, z.B. in den Wintergarten oder ein unbeheiztes Treppenhaus.13

Grapefruitpflanzen mögen es lieber trocken und vertragen keine Staunässe. Zwischen April und August sollte man das Bäumchen mit einem für Zitruspflanzen geeigneten Bio-Düngemittel wöchentlich düngen. Sobald die Pflanze aus dem Kübel gewachsen ist, sollte man sie in einen grösseren Topf mit durchlässiger, humusreicher, torffreier Erde umtopfen.13

Der Grapefruitbaum erreicht im Durchschnitt 4,5 bis 6 m. Dessen Zweige tragen kurze, biegsame Dornen. Die immergrünen Blätter sind eiförmig, 7,5-15 cm lang und 4,5-7,5 cm breit, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, mit kleinen, abgerundeten Zähnen an den Rändern und winzigen Öldrüsen besetzt. Weisse, vierblättrige Blüten stehen einzeln oder in Büscheln in den Blattachseln. Die rundlichen Früchte wachsen dicht beieinander, ähnlich wie Trauben - deshalb der Name Grapefruit (grape = Trauben).1,2,11

Es kann dauern bis der Baum Früchte trägt und diese reif sind. Sobald die Früchte die volle Grösse erreicht haben und sich in die entsprechende Grapefruit-Farbe gefärbt haben, kann man sie ernten.

Weiterführende Informationen

Grapefruits sind die Früchte des Grapefruitbaumes (Citrus paradisi), der der Gattung Zitruspflanzen (Citrus) innerhalb der Familie der Rautengewächse (Rutaceae) angehört. Die Art entstand aus der natürlichen Kreuzung von Pampelmuse (Citrus maxima), auch Pumelo genannt, und Orange (Citrus sinensis).1 Was ist der Unterschied zwischen Grapefruit und Pampelmuse? Pampelmuse und Grapefruit sind also nicht dasselbe - Grapefruits sind kleiner und weniger süss als Pampelmusen. Pomelo vs. Grapefruit: Auch Pomelo (Citrus grandis) und Grapefruit unterschieden sich. Der Pomelo ging aus der Kreuzung zwischen Pampelmuse und Grapefruit hervor und ist, wie die Pampelmuse, grösser und süsser als die Grapefruit.

Grapefruits unterteilt man grob in weisse Sorte mit blassgelbem Fruchtfleisch und rote Sorten mit rosa bis rotem Fruchtfleisch. Weisse Sorten sind z.B. Marsh (Marsh Seedless), Duncan, Oroblanco (Sweetie) und Foster. Zu den bekanntesten roten Grapefruit-Sorten gehören z.B. Redblush oder Ruby, Rio Red, Ruby Red, Shary Red und Flame. Was wiegt eine Grapefruit? Im Durchschnitt wiegt eine ungeschälte Grapefruit 393,5 g und geschält 270,5 g.14

Weitere bekannte Citrus-Arten sind: Zitrone (C. limon), Mandarine (C. reticulata), Limette (C. aurantifolia und C. latifolia) und Bitterorange (C. aurantium).

Ob es sich bei den genannten Zitruspflanzen um im botanischen Sinne gültige Arten handelt, ist umstritten. Einige vertreten die Meinung, dass es nur drei gültige Grundarten der Gattung Citrus gibt, nämlich die Zitronatzitrone (C. medica), Mandarine (C. reticulata) und Pampelmuse (C. maxima), und es sich bei den übrigen um introgressive Hybridisierungen der Grundarten handelt. Andere zählen neben den drei oben genannten Arten auch Mexikanische Limette (C. aurantiifolia), Micrantha (C. micrantha) und Citrus halmii zur Grundarten-Liste.15

Bemerkung: Da es sich bei den meisten genannten Pflanzen um Hydride, also aus Kreuzung verschiedener Arten hervorgegangene neue Pflanzen, handelt, ist es korrekter im botanischen Namen ein "x" zwischen Gattungsnamen und Artnamen zu setzen, z.B. Citrus × paradisi für Grapefruit.

Alternative Namen

Was ist Grapefruit auf Deutsch? Das Wort Grapefruit kommt aus dem Englischen und bedeutet wortwörtlich übersetzt Traubenfrucht. Andere Bezeichnungen für Grapefruit sind Grapefrucht, Paradiesapfel, Adamsapfel, Kürbisorange und Melonenorange. Fälschlicherweise nennt man sie teilweise auch Pampelmuse.

Sonstige Anwendungen

Das extrahierte Pektin nutzt man in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie als Verdickungs- und Geliermittel. Zudem setzt man es bei Sanierungen von Abwasser zur Biosorption ein.1

Das Öl der Grapefruitschale verwendet man als agrochemisches Desinfektionsmittel, Anti-Aging-Mittel und zur Aromatisierung von Erfrischungsgetränken. Naringin, ein Flavonoid aus der weissen Schicht der Grapefruitschale (Albedo), wandelt man chemisch in einen Süssstoff um, der 1500-mal süsser als Zucker ist.2

Literaturverzeichnis - 16 Quellen

1.

Khalil MNA, Farghal HH, Farag MA. Outgoing and potential trends of composition, health benefits, juice production and waste management of the multi-faceted Grapefruit Citrus paradisi: A comprehensive review for maximizing its value. Crit Rev Food Sci Nutr. 2022;62(4):935–956.

2.

Morton JF. Fruits of Warm Climates. 1987: 18-28.

3.

USDA United States Department of Agriculture.

4.

Cristóbal-Luna JM, Álvarez-González I et al. Grapefruit and its biomedical, antigenotoxic and chemopreventive properties. Food Chem Toxicol. 2018;112:224–234.

5.

Roger PJD. Heilkräfte der Nahrung, Praxishandbuch. Advent-Verlag: Zürich. 2008: 102-103.

6.

Rampersaud GC, Valim MF. 100% citrus juice: Nutritional contribution, dietary benefits, and association with anthropometric measures. Crit Rev Food Sci Nutr. 2017;57(1):129–140.

7.

Seden K, Dickinson L, Khoo S, Back D. Grapefruit-drug interactions. Drugs. 2010;70(18): 2373–2407.

8.

Bailey DG, Dresser G, Arnold JMO. Grapefruit–medication interactions: Forbidden fruit or avoidable consequences? CMAJ. 2013;185(4):309–316.

9.

CONCITO. The Big Climata Database. Version 1.1. Grapefruit raw. 2024.

10.

Mekonnen MM, Hoekstra AY. The green, blue and grey water footprint of crops and derived crop products. Hydrol. Earth Syst. Sci. 2011;15:1577–1600.

11.

Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer-Verlag Berlin Heidelberg: New York; 1977: 342.

12.

FAOSTAT Food and Agriculture Organization of the United Nations. Crops and livestock products. Pomelos and grapefruits. Production Quantity, 2021.

13.

Praxistipps focus de: Grapefruit pflanzen und pflegen: So geht's. 2023.

14.

Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Mittlere Gewichte einzelner Obst- und Gemüseerzeugnisse. 2002.

15.

CABI Digital Library org: Citrus aurantiifolia (lime). 2019.

16.

Wetzel WE. UGB-Forum Spezial: Von klein auf vollwertig. Zahnschäden: Nach der Nuckel- die Rennfahrerflasche? S. 19-20.

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