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Maiskörner, gelb, roh (bio)

Maiskörner finden für diverse Gerichte Verwendung, dienen roh auch als Gemüsebeilage oder Maismehlgrundlage. Sie bestehen zu über 50% aus Kohlenhydraten. Bio?
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
10%
Wasser
 84
Makronährstoff Kohlenhydrate 83.99%
/11
Makronährstoff Proteine 10.65%
/05
Makronährstoff Fette 5.36%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 2.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = !:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Hier essenzielle Linolsäure (LA) 2.1 g und nahezu keine essenzielle Alpha-Linolensäure (ALA).

Maiskorn, gelb (Zea mays) zählt wie Weizen zur Familie der Süssgräser (Poaceae) und stammt aus Zentralamerika. Frischen Zuckermais (bio) kann man roh essen, aus dem gröberen Körnermais stellt man häufig Maismehl und Maisgriess her.

Verwendung in der Küche

Maiskörner (bio) setzt man in der Küche in diversen Gerichten ein. In Mittelamerika und einigen afrikanischen Ländern gilt Mais als ein Grundnahrungsmittel. Doch auch in Europa nimmt man Mais fast täglich zu sich, denn die Lebensmittelindustrie setzt die im gelben Maiskorn enthaltene Stärke häufig als Bindungsmittel in Suppen, Saucen (Sossen), Speiseeis, Desserts, etc. ein. In Form von Zucker, z.B. als Glucosesirup, Maltose oder Fructose, ist Mais in Getränken oder Süsswaren bzw. Backwaren enthalten.

Kann man Mais roh essen? Man kann Zuckermais (Zea mays) roh essen, verbreiteter ist jedoch das Kochen, Grillen oder Dämpfen von Maiskörnern. Gerne kombiniert man den süssen Geschmack des Maiskorns mit scharfen Gewürzen. Auch als Gemüsebeilage, in Salaten, Suppen, Gratins, Tacos oder veganem Chili sin Carne finden die gelben Maiskörner Verwendung. Getrocknete und gemahlene Maiskörner kommen als Maisgriess oder Maismehl in den Handel. Aus ihnen stellt man allerlei Gerichte, wie z.B. Polenta (vegan) her. Puffmais verwendet man für die Herstellung von Popcorn. Auch Cornflakes aus Mais sind im Handel zu finden. Falls kein frischer, gelber Mais erhältlich ist, kann man alternativ auf gefrorenen Mais, Maiskörner aus der Dose oder dem Glas zurückgreifen.

Aus dem fetthaltigen Keim des Maiskorns stellt man Maiskeimöl, ein pflanzliches Öl, das sich durch seinen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren und seinen Gehalt an Vitamin E auszeichnet, her. Man nutzt das Öl ausschliesslich für die kalte Küche, da hohe Temperaturen die wertvollen ungesättigten Fettsäuren zerstören.

Veganes Rezept für Maissuppe mit gelben Maiskörnern

Zutaten (für 4 Personen): 800 ml Gemüsebrühe (bio), 4 Maiskolben, 100 ml Hafersahne (vegan), 3 Knoblauchzehen, 1 Chili-Paprika, ½ Limette, 1 TL Currypulver, etwas Rapsöl, Salz, Pfeffer.

Zubereitung: Maiskolben 15 Minuten kochen und im Anschluss abkühlen lassen. Währenddessen Chili in feine Ringe und Knoblauch in kleine Stücke schneiden. Kolben abkühlen lassen und gelbe Maiskörner vom Strunk trennen. Rapsöl in einem Topf erhitzen und Chili darin andünsten. Mais, Currypulver und etwas Salz dazugeben und alles für 5 Minuten anbraten. Vegane Sahne, Gemüsebrühe und Knoblauch hinzugeben und für 10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln lassen. Suppe im Anschluss pürieren und mit Salz, Pfeffer und Limettensaft abschmecken. Die leckere, vegane Maissuppe heiss geniessen.

Vegane Rezepte mit Maiskörnern (gelb) finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Maiskörner, gelb, sind in Form von Dosen und Konserven in den meisten Supermärkten und Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer und Billa erhältlich. Da es sich bei Mais um ein saisonales Produkt handelt, ist frischer Zuckermais (Zea mays) nicht ganzjährig in Supermärkten zu finden. Während der Saison von Juli bis Oktober können Sie frische Maiskolben in Supermärkten wie Coop, Migros, Spar, Aldi, Rewe, Lidl, Edeka, Hofer sowie Billa kaufen. Vorgekochte und vakuumierte Maiskolben findet man bei Coop, Migros, Interspar, Aldi, Rewe, Lidl oder Edeka. Spar, Migros und Edeka vertreiben ausserdem tiefgekühlte Maiskörner. Die verschiedenen Maisprodukte sind teilweise sogar in Bio-Qualität erhältlich. Frische Maiskolben in Bio-Qualität findet man während der Saison auch auf Bauernmärkten oder im Reformhaus, Bio-Laden, in Bio-Supermärkten (wie Denn´s Biomarkt, Alnatura) oder im Online-Handel. Beim Kauf von frischem Mais sollten die Körner prall und glänzend aussehen und in einer satten Farbe erstrahlen. Maiskörner (bio) sind nicht nur in Gelb erhältlich, sondern auch in den Farben weiss, orange, rot, blau, violett und schwarz.

Die Verfügbarkeit von gelben Maiskörnern ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder finden Sie oben unter dem Zutatenbild - und mit Klick deren Entwicklung bei verschiedenen Anbietern.

Tipps zur Lagerung

Frischer, gelber Mais sollte nicht zu lange lagern, da sich der Zucker schnell in Stärke umwandelt und die Maiskörner einen mehligen Geschmack entwickeln. Im Kühlschrank aufbewahrt, hält sich frischer, gelber Mais etwa 1-3 Tage. Vorgekochte und eingeschweisste Maiskolben sind mehrere Monate lang haltbar. Am längsten halten sich Maiskonserven. Wer Zea mays im eigenen Garten anbaut, kann Kolben oder Körner nach dem Ernten kurz blanchieren und einfrieren, wodurch sich die Haltbarkeit auf mehrere Wochen verlängert.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Je nach Maissorte und Anbaugebiet unterscheiden sich die Inhaltsstoffe. 100 g Maiskörner, gelb (bio) bestehen zu über 50 % aus Kohlenhydraten (74 g/100g) und haben einen Energiegehalt von 365 kcal. Sie sind mit 7,4 g Ballaststoffen recht sättigend und haben einen Fettanteil von 4,7 g. Die 9,4 g Eiweiss des Maiskorns, sind man mit dem Gehalt in Gerstengraupen (9,9 g) vergleichbar. Etwas eiweissreicher ist Dinkel (14,9 g).1

Die in 100 g enthaltenen 0,62 mg Vitamin B6 (Pyridoxin) decken den Tagesbedarf zu 44 %. Einen vergleichbaren Anteil hat roher Amarant (0,59 mg/100g). Etwa doppelt so hoch ist der Anteil bei Weizenkleie (1,3 mg/100g).1

Der Gehalt an Thiamin (Vitamin B1) beträgt 0,38 mg/100g. Dies deckt 35 % des Tagesbedarfs ab. Ähnlich viel enthalten Quinoa (0,36 mg/100g) oder Weizenkörner (0,39 mg/100g). Besonders viel des Vitamins besitzt Getreide, z.B. Hefeflocken (41 mg/100g), oder Hülsenfrüchte und Nüsse wie Weizenkeime (1,9 mg/100g) oder Sonnenblumenkerne (1,5 mg/100g).1

100 g gelbe Maiskörner enthalten 127 mg Magnesium (34 % des Tagesbedarfs). Dies ist vergleichbar mit Reisflocken (121 mg/100g) oder Kamut (130 mg/100g). Gute Magnesium-Quellen sind Samen und Nüsse wie z.B. Hanfsamen (700 mg/100g).1

Mais (Zea mays) ist reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Phenolsäuren, Flavonoiden und Carotinoiden.18 Die verschiedenen Maissorten enthalten deutlich unterschiedliche phytochemische Profile. Gelber Mais ist reich an Carotinoiden, darunter Lutein, Zeaxanthin, β-Cryptoxanthin, β-Carotin und α-Carotin.18

Die gesamten Inhaltsstoffe von Maiskörnern (gelb), die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Sind Maiskörner gesund? Maiskörner sind reich an Beta-Carotin, welches der Körper in Vitamin A umwandelt. Vitamin A spielt beim Sehvorgang und bei der Struktur und Gesundheit von Gewebe eine wichtige Rolle. Was macht den Mais gelb? Neben Beta-Carotin ist der natürliche, orangegelbe Farbstoff Zeaxanthin im gelben Maiskorn enthalten. Der zu den Carotinoiden zählende Farbstoff soll ebenfalls der Augengesundheit dienen. Gemeinsam mit dem im Mais enthaltenen Lutein absorbiert Zeaxanthin energiereiche Wellenlängen des blauen Lichts und verhindert damit fotochemische Schäden.2 Darüber hinaus wirken beide als Antioxidantien und vermindern durch das Neutralisieren freier Radikale oxidativen Stress. Ist blauer Mais gesund? In rotem, lila oder blauem Mais sind Anthocyane enthalten, die für die Farbe der Maiskörner verantwortlich sind und ebenfalls als Antioxidantien wirken, daher sind die bunten Maissorten genauso gesund wie gelber Mais. Blaue Maiskörner sollen eine bessere Quelle für Antioxidantien sein als rote Maiskörner.3

Zea mays ist gut verträglich, hat eine schützende Wirkung auf die Darmschleimhaut und enthält kein Gluten, weshalb der Verzehr der gelben Körner bei Darmerkrankungen (z.B. Darmdyspepsie, Reizdarm, chronischer Dickdarmentzündung, Zöliakie) empfehlenswert ist. Auch bei chronischen Nierenerkrankungen verschaffen Maiskörner mit ihrer leicht harntreibenden Wirkung Linderung. Mithilfe der Kleie im Mais kann man den Cholesterinspiegel senken. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist der Verzehr von Mais ebenfalls empfohlen, da die Körner die Schilddrüse und den Stoffwechsel leicht hemmen. Auch für eine Gewichtszunahme bei Untergewicht kann man Mais einsetzen.4 Das im Mais enthaltene Kalium wirkt sich zudem positiv auf den Blutdruck und die Regulierung von Bluthochdruck aus.30

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Im Maiskorn ist wie in allen Getreidesorten Phytinsäure enthalten. Bei einseitigen und unausgewogenen Ernährungsbedingungen kann Phytat die Bioverfügbarkeit und damit Blutwerte von Eisen, Zink und Calcium beeinträchtigen.5,31 Bei Menschen mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung ist Phytinsäure kaum ein Problem. Langes Kauen und die Magensäfte aktivieren Phytasen, eine Enzymgruppe, die Phytinsäure abbaut. Fermentieren oder Keimen reduziert den Gehalt an Phytinsäure vor dem Verzehr.

Der Glykämische Index von Mais ist je nach Sorte und Zubereitungsart unterschiedlich, weshalb unterschiedliche GI-Werte publiziert sind. Für frischen Mais (ohne Sortenangabe) findet man einen GI-Wert von 35.33 Für gekochten, gelben Mais misst man einen GI-Wert von 5632. Gekochter Zuckermais (Zea mays saccharata) weist einen GI von 72 oder 60 auf.32,33 Eine Ausnahme ist eine Studie aus Indonesien, die für gekochten Zuckermais einen GI-Wert von 36 angibt, was sehr niedrig erscheint.6 Mais kann man als Lebensmittel mit mittlerem bis hohem Glykämischen Index einstufen, vor allem in gedämpfter oder gekochter Form. Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index führen zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckers, was zu einem starken Anstieg des Insulinspiegels im Blut führt. Längerfristig kann dies zu Insulinresistenz und Diabetes führen. Die tatsächliche Blutzuckerreaktion ist von diversen Faktoren abhängig, weshalb der GI nur als Richtwert zu verstehen ist.

Da es Zea mays an einigen essenziellen Aminosäuren mangelt, hat das Eiweiss des Maiskorns eine unbefriedigende Qualität.7 Eine einseitige Ernährung mit Maiskörnern kann zur Vitaminmangelkrankheit Pellagra führen. Dabei liegt ein Mangel an Niacin (Vitamin B3) vor.25 Um dies auszugleichen, empfiehlt sich eine Kombination mit Vollkorngetreide, Hülsenfrüchten oder grünem Blattgemüse.

Bei einigen Menschen, die an der seltenen Maisallergie oder einer Kreuzallergie leiden, kann Mais Beschwerden auslösen. Der Verzehr von Maiskörnern bei einer Maisallergie kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Rötungen der Haut, Schwellung der Schleimhäute, Atembeschwerden oder einem Kreislaufkollaps führen. Daher sollten Betroffene auf den Verzehr maishaltiger Produkte verzichten. Auch Kreuzallergien zu Gräsern wie Weizen, Roggen, Weidelgras oder Hafer sind möglich. Bei einer Kreuzallergie reagiert das Immunsystem überempfindlich auf gleiche oder ähnliche Allergene in unterschiedlichen Lebensmitteln. Eine Allergie gegen z.B. Weizenmehl kann daher eine Kreuzallergie gegen Maismehl auslösen.8

Volksmedizin - Naturheilkunde

In der Volksheilkunde verwendet man die Maisgriffel (auch Maisbart, Maishaare) aufgrund ihrer entwässernden Wirkung in Schlankheitskuren.9 In der Naturheilkunde setzt man Maisbart als harntreibendes Mittel und gegen Nierensteine und Blasensteine, Ödeme, rheumatische Beschwerden und bei Übergewicht ein.10

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Der ökologische Fussabdruck eines Lebensmittels hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. So spielen die Art der landwirtschaftlichen Produktion (konventionell vs. ökologisch), saisonale, regionale oder inländische Produktion bzw. Import per Lkw, Schiff oder Flugzeug, unterschiedliche Verpackungsarten und ob es sich um Frischwaren oder Tiefkühlwaren handelt, eine entscheidende Rolle.19

Maiskolben haben einen CO2-Fussabdruck von 0,82 kg CO2eq/kg.20 Für Maiskörner aus der Dose rechnet man mit einem ökologischen Fussabdruck von 1,2 kg CO2eq/kg.19

Der Wasserfussabdruck zur Herstellung von 1 kg Maiskörner beträgt 1314 Liter Wasser.21

Die Nachfrage nach Mais ist gross. Die Folgen sind extreme Monokulturen, die sowohl die Umwelt als auch die Pflanzen selbst schädigen. Auch der Anbau der Pflanzen auf denselben Feldern ohne Fruchtwechsel wirkt sich schädigend auf die Erträge aus und verwandelt die Felder in ein Paradies für Unkraut und Schädlinge. Die Landwirte greifen daher verstärkt zu Pestiziden und Herbiziden, die sich dann in den Maiskolben anreichern.13 Dem hohen Pestizideinsatz will man mit dem stark umstrittenen, genetisch veränderten Mais, dem sogenannten Genmais, entgegenwirken. Bei Genmais handelt es sich um eine Pflanze, deren Erbgut man künstlich verändert hat. Die Manipulation der Gene zielt meist auf eine grössere Resistenz gegen Unkraut und Schädlinge ab, um die Erträge zu steigern und den Einsatz von Herbiziden und Pestiziden zu minimieren.14 Umweltorganisationen und Fachleute gehen jedoch von ökologischen und gesundheitlichen Risiken aus. Zudem nutzt man genmanipulierte Pflanzen häufig nicht zur Bekämpfung des Welthungers, sondern als Tierfutter und kurbelt damit indirekt die Billig-Fleisch-Industrie an. Davon profitieren vor allem einige wenige Grosskonzerne.28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) können seit 2015 den Anbau von genmanipulierten Pflanzen in ihrem Land verbieten; viele machen davon Gebrauch. So befinden sich lediglich in Spanien und Portugal Anbauflächen für genveränderten Mais. Diese sind jedoch stark rückläufig.15

Wir empfehlen den Griff zu Bio-Mais und Bio-Maisprodukten, da man ihn ohne den Einsatz chemischer Pestizide und Herbizide anbaut. Ebenso ist die Nutzung genetisch veränderter Maissorten untersagt.

Tierschutz - Artenschutz

Das langsame Wachstum von Mais hat zur Folge, dass gepflügtes Ackerfeld über mehrere Wochen schutzlos Wind und Wetter ausgeliefert ist. Der im Frühling häufig auftretende Regen schwemmt wichtige Nährstoffe aus dem Boden, was Bodenfruchtbarkeit beeinträchtigt und Grundwasser, Bäche, Flüsse und Seen belastet. Baut man Mais pfluglos an, sind die Maisfelder häufig Opfer von Unkraut, das rascher und kräftiger wächst, als die jungen Maispflänzchen. Dieser Umstand führt dazu, dass vermehrt chemische Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Die wiederum belasten stark die Umwelt - besonders Oberflächengewässer und Grundwasser.22 Von Pestiziden sind allerdings auch verschiedene Tierarten betroffen; vor allem Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Zikaden, bei welchen die Bestände europaweit rückläufig sind. Ebenso leiden Bodenorganismen wie Regenwürmer,23 aber auch Vögel, Fledermäuse und Amphibien.24

Weltweites Vorkommen - Anbau

Mais stammt ursprünglich aus Zentralamerika. Im 16. Jhd. brachte ihn Columbus von Amerika nach Europa. Der heutige Mais ist der extreme Fall einer vom Menschen geschaffenen, an seine Bedürfnisse angepasste Pflanze und gleichzeitig das Getreide mit dem höchsten Ertragspotential. In Mittelamerika gibt es unzählige primitive Formen der Maispflanze.11 Mitte des 19. Jhd. kam dann der zarte, süsse Zuckermais auf den Markt. Mais baut man heute überall auf der Welt in tropischen bis gemässigten Zonen an. 2022 galten die USA, China, Brasilien, Argentinien, Indien, Mexiko, Ukraine, Indonesien, Südafrika und Russland als die Länder mit den höchsten Produktionszahlen.26

Anbau - Ernte

Die Maispflanze wächst 1-3 m hoch und ist eine einjährige Nutzpflanze. Sie trägt sowohl männliche Blüten (Rispen), die sich an der Spitze der Maispflanze befindet und weibliche Blüten, die an den Blattachsen sitzen. Die weiblichen Blüten bilden lange Griffel (Maisbart), die dazu dienen, vom Wind herangetragene Pollen aufzufangen. Ist die Blüte befruchtet, entwickelt sich an den Kolbenachsen ein Maiskolben. Pro Maispflanze reifen, je nach Sorte, 1 bis drei Kolben heran.12 Wie viele Körner hat ein Maiskolben? Ein Maiskolben hat zwischen 400 und 600 Maiskörner. Wie ist das Maiskorn aufgebaut? Der Maiskorn-Aufbau lautet wie folgt: Aussen befindet sich die Schale, im Inneren des Maiskorns befindet sich Endosperm und Keimling. Der Maiskolben-Aufbau ist mit einer Ähre vergleichbar. Um die verdickte Hauptachse - der Spindel - wachsen die Maiskörner, die wiederum, noch an der Pflanze selbst, von Lieschblättern umschlossen sind. An der Spitze befinden sich, die für die Befruchtung zuständigen, langen Narbenfäden (Maisbart).29

Die Aussaat erfolgt im April bis Anfang Mai. Zum Gedeihen braucht die Maispflanze viel Sonne und Wärme, ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 24 °C. Steigt die Temperatur über 26 °C, sinken die Erträge. Temperaturen über 30 °C steigern die Anfälligkeit der Pflanzen gegenüber Krankheiten. Nachts sollte die Temperatur nicht unter 14 °C sinken. Trockenperioden während der Blütenbildung und Befruchtung führen zu Missernten. Wichtig beim Anbau ist eine frühzeitige Unkrautbekämpfung. Einige Länder bauen Mais in Mischkulturen an, z.B. gemeinsam mit Bohnen, Kürbissen und Wassermelonen. Dadurch minimiert sich die Gefahr einer Bodenerosion, der Boden ist vor einer Überhitzung durch Sonnenlicht geschützt und eine Verfestigung des Bodens durch Regen ist verhindert. Die Vegetationsperiode vom Mais dauert 140 Tage oder länger. Die Ernte erfolgt von Juli bis Oktober mit speziellen Maschinen.11

Weiterführende Informationen

Gelber Mais (Zea mays) zählt wie Weizen zur Familie der Süssgräser (Poaceae). Maiskörner gelten in Zentralamerika und einigen afrikanischen Ländern als Grundnahrungsmittel. In den USA und vielen europäischen Ländern verfüttert man die gelben Körner hingegen zu einem grossen Teil an Tiere oder nutzt sie als Energiepflanze. Wie viel wiegt ein Maiskorn? Die Tausendkornmasse von Mais beträgt 200-450 g, je nachdem wie gross die einzelnen Körner sind. Ein Maiskorn wiegt heruntergerechnet zwischen 0,2-0,45 g.

Eine mexikanische Delikatesse ist das sogenannte "Huitlacoche". Hierbei handelt es sich um einen parasitisch lebenden Pilz, der in das Maiskorn eindringt und dort für Maisbeulenbrand sorgt. Die befallenen Körner beginnen anzuschwellen und sich schwarz zu färben. Bevor der Pilz vollständig ausgereift ist und Sporen gebildet hat, erntet man die Maiskörner. Zusammen mit etwas Knoblauch bilden sie ein leckeres Topping für Tacos und Quesadillas. Da sie süsslich und pilzartig schmecken sollen, bezeichnet man sie auch als "mexikanischer Trüffel".16

Auf der Welt gibt es über 50'000 verschiedene Maissorten. Eine Auswahl der Bekanntesten finden Sie im nachfolgenden Abschnitt:

  • Zuckermais: Zuckermais (Speisemais, Gemüsemais) ist zum Verzehr geeignet und besitzt verschiedene Grössen und Farben. Die Kolben erntet man im Stadium der Milchreife, bevor sich der Zucker in Stärke umwandelt. Die Körner sind glatt und rund. Bei Druck tritt eine milchige, weisse Flüssigkeit aus den Körnern hervor.
  • Babymais (Miniaturmais): zählt ebenfalls zum Zuckermais und ist etwa 10 cm lang. Man erntet ihn als unreifen Kolben, daher ist er besonders zart und im Ganzen verzehrbar. Häufig findet er in Wokgerichten oder Pfannengerichten Verwendung.
  • Körnermais: Körnermais nutzt man vorrangig als Futtermittel für Vieh oder gemahlen in Teigen und Broten. Die Körner sind gröber als die Zuckermais-Körner.
  • Weichmais: Der Mais lässt sich aufgrund seiner "geschmeidigen Stärke" gut zu Teigen verarbeiten. Man nutzt ihn unter anderem für die Herstellung von Tortillas.
  • Hartmais: Die Stärke in Hartmais ist deutlich spröder, daher verwendet man ihn vorrangig als Futtermittel oder für Maisstärkemehl.
  • Zahnmais: Diese Maissorte baut man vor allem in den USA als Viehfutter an. Die enthaltene Stärke im Inneren ist weich, während die äussere Hülle hart ist.
  • Puffmais: Diesen Mais kennen die meisten Menschen in seiner verarbeiteten Form, als Popcorn. Puffmais hat eine glasige, harte und dennoch dünne Schale, die bei der Herstellung von Popcorn explodiert.16 Das Maiskorn enthält mehr Wasser als die anderen Maissorten. Beim Erhitzen wechselt das Wasser im Maiskern seinen Aggregatzustand von flüssig zu gasförmig. Der Wasserdampf hat ein grösseres Volumen als das flüssige Wasser. Durch den Druck platzt die Schale und die verflüssigte Stärke erstarrt augenblicklich an der Luft.27

Alternative Namen

Mais nennt man im Volksmund auch Kurkuruz, Welschcorn, türkischer Weizen oder Türkischcorn. Auch die Kurzfassung "Türken" ist möglich. In der Schweiz sagt man auch Türgge oder Törgge zum gelben Speisemais. Im Englischen bezeichnet man Maiskörner als yellow corn kernels, maize oder Indian corn. Im Spanischen nennt man Getreidemais maiz en grano, im Türkischen mısır taneleme oder mısır çekirdeği. Die chinesische Bezeichnung der Maiskörner lautet 玉米粒料理.

Sonstige Anwendungen

Mais nutzt man in Europa nicht nur in der Lebensmittelbranche, sondern auch als Futtermittel in der Tierzucht. Auch zur Produktion von Biotreibstoff und dem Biokraftstoff E10 verwendet man die gelben Körner. Um Plastik zu vermeiden, stellt man kompostierbares Geschirr aus Mais her, z.B. Essschalen, Trinkbecher, Besteck oder Getränkeflaschen. Auch Müllbeutel, Tragetaschen, Versandtaschen, Mülleimer, Seifenschalen, Einmalhandschuhe, uvm. stellt man mithilfe von Maiskörnern her. Aktuell arbeitet man an Kleidung und Spielzeug, das aus Mais bestehen soll.17 Maisstärke ist zudem häufig ein Bestandteil von Pudern und von Tablettengrundmassen.9

Literaturverzeichnis - 33 Quellen

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