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Cantaloupe-Melone, roh (bio?)

Die Cantaloupe-Melone ist eine Varietät der Zuckermelone, die roh ein süsses, saftiges Fruchtfleisch hat. Bio-Qualität?
90%
Wasser
 89
Makronährstoff Kohlenhydrate 88.79%
/09
Makronährstoff Proteine 9.14%
/02
Makronährstoff Fette 2.07%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Die Cantaloupe-Melone (Cucumis melo var. cantalupensis bzw. var. reticulatus) ist eine Zuckermelone mit grünlicher, gelblicher bis hellbeiger Schale (je nach Züchtung glatt, warzig oder netzartig). Das meist leuchtend orangefarbene Fruchtfleisch ist roh reich an Vitamin C sowie an Vitamin A (bio?).

Verwendung in der Küche

Zuckermelonen wie die Cantaloupe-Melone oder die Honigmelone sind aufgrund ihres sehr süssen und saftigen Fruchtfleischs beliebt als Dessertmelonen oder Rohkost-Fingerfood. Frische Cantaloupe-Melonenstücke schmecken roh gut im Müsli, im Obstsalat oder in der Bowle. Manche vergleichen ihren Geschmack mit einer Papaya. Früchte wie Birne, Nektarine, Pfirsich, Apfel, Orange etc. harmonieren hervorragend mit dieser zuckersüssen Melone, etwas Zitronensaft bringt eine gute Säure. Halbiert man die Melone und höhlt sie aus, kann man sie auf Eiswürfel gestellt als Servierschüssel verwenden.

Das Fruchtfleisch einer Cantaloupemelone ergibt frisch entsaftet, ev. mit einem Apfel oder einer Mango, einen guten Durstlöscher. Eingekochter Melonensaft, also Sirup, eignet sich gut zum Süssen sowie Verfeinern von veganen Cremes. Aus Cantaloupe-Melonen lassen sich auch leckere vegane Sorbets, Cocktails, Smoothies und rohe Shakes herstellen. Veganes Melonen-Lassi kann man mit veganem Joghurt (Sojajoghurt) und einem Pflanzendrink (z.B. Hafermilch) zubereiten.

Die intensive Süsse der Cantaloupe-Melone gibt pikanten Salaten eine exotische Note. Mit Gurken, Tomaten, roter Zwiebel und Avocado bereitet man - kombiniert mit frischen Kräuter wie Minze, Koriander und Basilikum - im Nu ein erfrischendes Gericht. Mischt man die süsse Melone mit Zutaten wie Bulgur, Reisbandnudeln oder gebackenen Süsskartoffeln und würzt mit etwas Chili, ergibt das eher reichhaltige vegane Salate. Eine Gazpacho (kalte, pikante Suppe) aus Cantaloupe-Melonen ist ein hervorragendes Melonen-Rezept für heisse Tage.

Veganes Rezept für Cantaloupe-Melonen-Salat

Zutaten (für 4 Personen): 1 Cantaloupe-Melone (z.B. Charentais-Melone, roh, bio), 500 g Cherry-Tomaten, 1 Glas gekochte Kichererbsen (ca. 240 g Abtropfgewicht), 2 EL Aceto Balsamico Bianco (Balsamessig, weiss), 2 EL Rapsöl, Salz, Pfeffer, ca. 30 g Basilikum.

Zubereitung: Melone halbieren, entkernen und Kugeln ausstechen oder in mundgerechte Stücke schneiden. Cherry-Tomaten halbieren. Kichererbsen aus dem Glas abspülen und abtropfen. Melonenstücke bzw. Melonenkugeln mit Cherry-Tomaten und Kichererbsen in eine Schüssel geben und mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer würzen. Basilikumblätter in feine Streifen schneiden und unter den veganen Salat mischen.

Weitere Rezepte mit Cantaloupe-Melonen finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

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Einkauf - Lagerung

Cantaloupe-Melonen (Cantaloup-Melonen) findet man bei den grossen Supermarktketten wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Billa, Edeka oder Hofer, oft auch in kontrolliert biologischer Qualität (Bio-Qualität). In Bio-Supermärkten wie Denn's Biomarkt oder Alnatura sowie saisonal auf dem Wochenmarkt kann man diese Varietät sehr häufig kaufen.

Bei Cantaloupe-Melonen ist die Verfügbarkeit in Mitteleuropa von Mai bis August (je nach Grösse des Supermarkts und Region schon ab März bzw. bis September) gegeben, regionale Produkte haben zwischen Juli und September ihre Hauptsaison.27

Die reife Cantaloupe-Melone erkennt man an ihrem intensiven, süssen aromatischen Geruch, den man auch durch die Schale (v.a. am Stielansatz) riecht.2 Überreife Früchte riechen unangenehm intensiv, etwas vergoren. Achten Sie beim Kauf auf eine intakte Schale.

Form und Aussehen der Cantaloupe-Melonen sind vielfältig. Die Schale kann glatt, warzig, netzartig vernarbt und/oder mit grünen Streifen (Furchen) versehen sein.18,19 Je nach Sorte ist das Fruchtfleisch weiss-grünlich, dunkelgelb, aber meist leuchtend orange.19 Die Varianten 'Charentais' und 'HaOgen'15,21 gelten als Cantaloupe-Melonen; bei einer Cavaillon-Melone (aus Cavaillon in Frankreich) handelt es sich sehr häufig um eine Charentais-Melone.

Die Verfügbarkeit von Cantaloupe-Melonen ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.

Tipps zur Lagerung

Reife, ganze Cantaloupe-Melonen sind bei Zimmertemperatur nicht sehr lange lagerfähig. Auch gekühlt (3-5 °C) sind sie maximal 3 Wochen haltbar. Es lohnt sich, Cantaloupe-Melonen (ganz) bei Zimmertemperatur etwas nachreifen zu lassen, vorausgesetzt sie sind nicht überreif. Angeschnittene Melonen lagert man im Kühlschrank und isst sie innerhalb weniger Tage, da sie rasch verderben.2

Das Fruchtfleisch von Melonen ist säurearm und bietet einen guten Nährboden für schädliche Mikroorganismen wie Salmonellen, Listerien oder EHEC. Die Erreger gelangen entweder beim Aufschneiden der (ungewaschenen) Schale oder über verunreinigte Hände oder Küchengeräte (Messer, Schneidbrett) auf das Fruchtfleisch. Um Infektionen vorzubeugen, ist eine gute Küchenhygiene sehr wichtig und vorgeschnittene Melonenstücke sollte man rasch verzehren oder kühlen. Bei ungekühlter Lagerung über mehrere Stunden empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), die Melonen zu entsorgen.3

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Pro 100 g besitzen rohe Cantaloupe-Melonen (bio) 34 kcal und zählen daher zu den kalorienärmsten Zuckermelonen. Cantaloupe-Melonen enthalten viel saftiges Fruchtfleisch, das zu 90 % aus Wasser besteht. Der Kohlenhydratgehalt von 8,2 g/100g ist eher gering.

Enthält die Cantaloupe-Melone Fructose? Cantaloupe-Melonen beinhalten auch Fructose. Bei einem Zuckergehalt von ca. 7,9 g/100g beträgt der Fructosegehalt ca. 1,9 g/100g, der Rest entfällt überwiegend auf Saccharose und Glucose. Im Vergleich enthält z.B. die Galiamelone etwas mehr Fructose (Fructose-Gehalt: ca. 2,4g/100g22).

Mit 0,19 g Fett und 0,84 g Protein pro 100 g ist die Cantaloupe-Melone beinahe fettfrei und sehr eiweissarm. Die 0,9 g Ballaststoffe decken 3,6 % des Tagesbedarfs.4

Eine rohe Cantaloupemelone weist 37 mg Vitamin C pro 100 g auf, das macht 46 % des Tagesbedarfs aus. Vergleichbare Mengen haben Mangos (36 mg/100g) und schwarze Holunderbeeren (36 mg/100g). Der Vitamin-C-Gehalt ist in Sanddornbeeren mit 450 mg/100g extrem hoch.4

Der Gehalt an Vitamin A, als RAE, beträgt 169 µg/100g (21 % des Tagesbedarfs) und ist vergleichbar mit demjenigen von roten Gemüsepaprika (157 µg/100g) und Aroniabeeren (192 µg/100g). Einen hohen Gehalt an Vitamin A haben rohe Karotten mit 835 µg/100g.4

Kalium ist in der Cantaloupemelone zu 267 mg/100g enthalten (13 % des Tagesbedarfs). Ähnlich viel Kalium haben rote und weisse Johannisbeeren (275 mg/100g) und Zucchini (261 mg/100g). Eine Frucht mit viel Kalium ist die rohe Jackfrucht (448 mg/100g).4

Die gesamten Inhaltsstoffe von Cantaloupe-Melonen, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Zuckermelonensaft hat eine alkalisierende Wirkung auf den Urin, was die Auflösung und Ausscheidung von Harnsteinen fördert. Melonensaft kann deshalb als alternative Präventionsmassnahme zu Medikamenten aus Kaliumcitrat dienen.7 Diese alkalisierende Wirkung auf den Urin kann helfen, Harnwegserkrankungen vorzubeugen.8

Cantaloupemelonen haben einen mittleren Glykämischen Index (65) und eine niedrige Glykämische Last (4,7). Deshalb sind sie, in moderaten Mengen konsumiert, auch für Diabetiker geeignet (Erklärungen dazu lesen Sie bei der Zutat Wassermelone).20

Sekundäre Pflanzenstoffe

Viele gesundheitliche Wirkungen von Cantaloupe-Melonen kann man auf die enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe zurückführen. Unser Artikel über sekundäre Pflanzenstoffe bietet einen Überblick über die Klassifizierung der Stoffgruppen, das Vorkommen in Lebensmitteln und mögliche Wirkungen auf den Menschen.

Da man den Namen "Cantaloupe-Melone" oft nicht einheitlich verwendet, kann dieser verschieden aussehende Melonenvarietäten bezeichnen (siehe Kapitel "Weiterführende Informationen"). Häufig nutzt man auch den Überbegriff "Zuckermelonen" oder den Artnamen Cucumis melo synonym für einzelne Melonenvarietäten. Daher beschreiben wir hier neben den sekundären Pflanzenstoffen der Varietät "Cantaloupe-Melone", auch jene der Übergruppe "Zuckermelonen".

Cantaloupe-Melonen (Zuckermelonen) enthalten folgende sekundäre Pflanzenstoffe:6,29,30,31

  • Isoprenoide: Terpene: Triterpene (Curcurbitacin); Carotinoide: Beta-Carotin, Lutein, Zeaxanthin; Saponine
  • Alkaloide
  • Polyphenole: Phenolsäuren: Kaffeesäure, Sinapinsäure, Rosmarinsäure, Ferulasäure, Gallussäure, Ellagsäure, Chinasäure; Flavonoide: Flavonole (Rutin, Kaempferol, Quercetin, Isorhamnetin, Myricetin), Flavanone (Naringenin, Eriodictyol, Eriocitrin, Naringin, Pinocembrin), Flavone (Isovitexin, Apigenin, Luteolin, Acacetin), Chalkone (Phlorizin); Phytoöstrogene: Formononetin; u.a.

Es ist jedoch zu beachten, dass die Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in Cantaloupe-Melonen abhängig von Sorte, Erntezeitpunkt und Anbaubedingungen variieren kann. Daher sind Mengenangaben nur begrenzt sinnvoll und höchstens grob zu verstehen.

Forschungen zu den sekundären Pflanzenstoffen in Zuckermelonen zeigen, dass Cucumis melo eine Quelle natürlicher Antioxidantien ist und daher als potenzielles therapeutisches Mittel zur Vorbeugung von oxidativem Stress und damit verbundenen Krankheiten dienen kann. Diese Wirkung könnte darauf zurückzuführen sein, dass die vielfältigen sekundären Pflanzenstoffe in der Zuckermelone synergistisch wirken.31

In einer In-vivo-Tierstudie stellte man eine entzündungshemmende Wirkung von Zuckermelonen fest. In der Untersuchung behandelte man Ratten, die an entzündlichen Schwellungen litten, mit Ethanolextrakten aus Netzmelonen und Cantaloupemelonen. Innerhalb weniger Stunden nach der Behandlung konnte man eine Verringerung der Entzündungen beobachten. Die beteiligten ForscherInnen schreiben diese entzündungshemmende Wirkung den 44 identifizierten Polyphenolen und den Isoprenoiden in den untersuchten Melonenproben zu.30 Carotinoide wie Beta-Carotin, Lutein und Zeaxanthin zeigen in Tiermodellen auch antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften in Bezug auf die Augengesundheit. Sie helfen vorbeugend gegen phototoxische Schäden des Augengewebes, indem sie u.a. blaues Licht absorbieren.5 Diese Carotinoide sind neben Cantaloupe-Melonen auch in anderen gelb-orangen Früchten sowie in grünem Gemüse enthalten.6

Eine Tierstudie in China stellte fest, dass die Cucurbitacine in Cucumis melo zudem blutdrucksenkende Eigenschaften besitzen. Die Studie, welche die Wirksamkeit klinischer Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck untersuchte, konnte demonstrieren, dass Curcubitacine wirken, indem sie die Spannung der Blutgefässe verbessern.29

Eine In-vitro-Studie konnte zeigen, dass neben dem Fruchtfleisch auch die Kerne der Zuckermelone bioaktive Stoffe besitzen. Man stellte zudem fest, dass diese Stoffe das Wachstum verschiedener Arten von Krebszellen hemmen können. Die beteiligten WissenschaftlerInnen führen diese Wirkung auf die enthaltenen Polyphenole, insbesondere die hohe Konzentration an Gallussäure und Rutin, zurück. Polyphenole agieren in Zellen als Fänger freier Radikale und Studien konnten bereits Effekte gegen verschiedene Leiden wie etwa neuronale Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Katarakt und Krebs nachweisen. Es sind jedoch zusätzliche Untersuchungen erforderlich, um weitere sekundäre Pflanzenstoffe aus Zuckermelonen zu identifizieren sowie ihre Wirkung gegen Krebs genauer zu erforschen.32

Die bioaktiven Pflanzenstoffe in Cucumis melo haben auch positive Auswirkungen auf den Magen-Darm-Trakt und können Insulinresistenz und Diabetes vorbeugen. In einer Tierstudie stellte man fest, dass der Verzehr von Zuckermelonen Entzündungen im Darm hemmen und so eine vorhandene Insulinresistenz verbessern kann. Zudem begünstigt Cucumis melo eine gesündere Darmbakterienzusammensetzung und eine verbesserte glykämische Kontrolle.23 Zusätzlich belegen wissenschaftliche Studien, dass die enthaltenen Phytonährstoffe den Blutzuckerstoffwechsel und den Insulinstoffwechsel verbessern können. Extrakte aus Cantaloupemelonen reduzierten bei Studien an diabetischen Tieren oxidativen Stress in den Nieren und halfen, einer Insulinresistenz entgegenzuwirken.20

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Zuckermelonen (Cucumis melo) können allergische Symptome auslösen. In Spanien ist eine Allergie auf Melonen die zweithäufigste Frucht-Allergie. Auffällig sind Zusammenhänge mit anderen Allergieauslösern, wie z.B. Pollen von Bäumen und Gräsern, Früchten (Pfirsich) und Latex.9

Auch wenn der Fructose-Gehalt bei Cantaloupe-Melonen eher gering ist, sollten Menschen mit Fructoseintoleranz oder Fructoseunverträglichkeit vorsichtig sein.

Volksmedizin - Naturheilkunde

Zuckermelonen wie die Cantaloupe-Melone oder die Honigmelone wirken hydratisierend, remineralisierend, alkalisierend, harntreibend und abführend.8

Ökologischer Fussabdruck - Tierwohl

Cantaloupe-Melonen stammen zur Hauptsaison im Sommer aus europäischen Ländern wie Spanien und Italien. Dank kürzerer Transportwege und weniger CO2-Ausstoss führt dies zu einem geringeren ökologischen Fussabdruck als bei Produkten, die aus anderen Kontinenten importiert sind. Allerdings haben Länder wie Spanien stets mit Wasserknappheit zu kämpfen, daher steht der hohe Wasserverbrauch von Melonenpflanzen (ca. 200 Liter pro Kilogramm Melone)14 häufig in der Kritik.24 Oftmals wachsen Melonen in Spanien in riesigen Gewächshäusern, wo sie durch Topfbewässerung genügend Feuchtigkeit erhalten. Die Bewässerung der Pflanzen mit Abwasser könnte zukünftig eine ökologische Alternative sein.26 In der biologischen Landwirtschaft verwendet man keine chemisch-synthetischen Pestizide oder Düngemittel, weil sie das Grundwasser verschmutzen. Daher sollte man Bio-Melonen jenen aus konventioneller Landwirtschaft vorziehen.14

Tierschutz - Artenschutz

Die in der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten Pestizide schaden den Honigbienen, den wichtigsten Bestäubern der Melonenpflanzen. Durch direkten Körperkontakt oder durch das Sammeln von Pollen sind die Bienen diesen Pestiziden ausgesetzt und zeigen bei zu hoher Belastung körperliche Beeinträchtigungen oder geschwächte Immunreaktionen.25

Weltweites Vorkommen - Anbau

Melonen der Art Cucumis melo stammen ursprünglich aus dem asiatischen Raum und nicht aus Ostafrika, wie lange vermutet.10,17 Die Autoren eines wissenschaftlichen Artikels von 2012 vertreten die Hypothese, dass den Römern reif geerntete runde Melonen (der Art Cucumis melo) zwar bekannt waren, aber noch nicht als sehr süsse Züchtungen (Zuckermelonen). Dafür spricht die viel häufigere Erwähnung der sogenannten 'Snake Melons' (Armenischen Gurken) und der Adzhur-Melonen in der antiken Literatur, die man im unreifen Zustand erntete und verspies; beide haben einen gurkenähnlichen Geschmack und sind auch zur Vollreife nicht süss. Süsse Melonen der Cantalupensis-Gruppe erreichten Italien gegen Ende des 15. Jahrhunderts von Armenien her und verbreiteten sich anschliessend in den Nachbarländern bzw. in weiten Teilen Europas.17

Heute baut man die Zuckermelone, die regional zahlreiche Varietäten und Sorten aufweist, weltweit in den Tropen und Subtropen sowie im Mittelmeergebiet an. Hauptanbaugebiete von Zuckermelonen in Europa sind Spanien, Italien und Frankreich (2019).11

Einen kleinen Anteil an Zuckermelonen baut man auch in der Schweiz an: Cantaloupe-Melonen (Variante Charentais), Honigmelonen und Netzmelonen wie die Galia-Melonen (zur Klassifizierung von Cantaloupe- und Netzmelonen siehe Kap. Weiterführende Informationen). 2020 produzierte man ca. 4 Tonnen Melonen in der Schweiz. Im Gegensatz dazu importierte man im selben Jahr 28'290 Tonnen Zuckermelonen und 40'100 Tonnen Wassermelonen.12

Wild zu finden

Kultivierte Cantaloupe-Melonen sind wild nicht zu finden. Hingegen existieren wildwachsende Varietäten der Art Cucumis melo. Solche Wildformen kommen in folgenden Ländern/Regionen vor: in Afrika, in Asien, im pazifischen Raum und in Australien.1 Ein bekanntes Beispiel ist die Australische Wildgurke (Cucumis melo ssp. agrestis) mit ihren 4-5 cm langen, dicken Früchten. Ihre Haut schmeckt bitter, das Fruchtfleisch leicht süsslich und gurkenähnlich; daher isst man sie meist gekocht.

Anbau - Ernte

Kann man eine Cantaloupe-Melone anbauen? Es ist durchaus möglich, eine Cantaloupemelone selbst anzubauen. Wichtig sind neben einer warmen Umgebung und ausreichend Wasser auch der richtige Standort und gute Bodenverhältnisse. Ein lockerer, durchlässiger, etwas sandiger Boden ist wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Nährstoffreiche Böden, die mit Kompost oder verrottetem Mist angereichert sind, helfen, gute Erträge zu erwirtschaften. Der pH-Wert darf mit 5,5-7 eher im sauren Milieu liegen. Um konstantere Temperaturen zu gewährleisten, sind z.B. eine schwarze Folie über dem Boden (verringert auch das Aufkommen von Unkraut) oder die Aufzucht im Folientunnel (Windschutz) für Melonen ideal. Regelmässiges Giessen (im Sommer am Abend), Düngen und Unkraut-Jäten tragen zu einer guten Entwicklung der Früchte bei. Zudem empfiehlt man, die Jungpflanzen vorzuziehen. Die Samen kauft man am besten im Handel, da viele Melonen Hybride sind und deren Samen nicht keimen. Anfang April zieht man die Samen im Innenraum vor und pflanzt die Jungpflanzen ab Mai ins Gewächshaus oder in einen Topf auf Balkon bzw. Terrasse. Die Variante Charentais kann wegen ihrer kleinen Früchte (je nach Sorte 0,7-0,9 kg) auch in der Luft hängend wachsen und trägt deshalb auch den Namen 'Balkonmelone'. Im Topf ist tägliches Giessen sehr wichtig, damit die Pflanze immer ausreichend Wasser hat. Gegen Ende August sind die Früchte erntereif.13 Man erkennt dies daran, dass das Blattgrün vergilbt, der Stängel leicht abbricht und die Schale ins Gelbliche geht. Cantaloupe-Melonen haben auch einen aromatischen Duft, der ihren Reifegrad erkennbar macht.2

Weiterführende Informationen

Sind Melonen Früchte oder Gemüse? Melonen gehören zu den Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae) und sind deshalb dem Fruchtgemüse zuzuordnen. Es sind einjährige Pflanzen, die bis zu mehrere Meter lange, rankende Triebe bilden.

Grundsätzlich unterteilt man Melonen in Wassermelonen (Art: Citrullus lanatus) und Zuckermelonen (Art: Cucumis melo L.). Zuckermelonen sind botanisch enger verwandt mit der Gurke (Cucumis) als mit der Wassermelone.

Bei den Zuckermelonen ist die weitere Klassifizierung aufgrund von zahlreichen Kreuzungen und Namensverwirrungen umstritten.19,21 Überwiegend unterscheidet man in Europa folgende Varietäten (nicht Melonenarten): Cantaloupe-Melone (Cucumis melo var. cantalupensis oder cantaloupensis), Honigmelone (Cucumis melo var. inodorus) und Netzmelone (Cucumis melo var. reticulatus, das lat. Adjektiv reticulatus bedeutet: mit Netz versehen / netzartig).17

Die in Nordamerika angebaute Cantaloupemelone zählt jedoch zu den Netzmelonen (Cucumis melo var. reticulatus)20 und gilt strenggenommen als "unechte" Namensvertreterin.19 Das verstärkt die Verwirrung. Aus diesem und weiteren Gründen gibt es Vorschläge, die Varietäten cantalupensis und reticulatus in einer Gruppe zusammenzufassen.19 Auch bei der Klassifizierung der Galia-Melone, einem Hybrid, herrscht Uneinigkeit;20,21 weitgehend reiht man sie aber unter die Netzmelonen ein.

Eine beliebte Variante der Cantaloupe-Melone ist die Charentais-Melone (Cucumis melo var. cantalupensis 'Alienor'), die man vorwiegend in Frankreich anbaut. Die Schale der Charentais-Melone ist weiss bis gelblich bzw. hellgrün, meist mit dunkelgrünen Längsstreifen, glatt, warzig oder genetzt. Das Fruchtfleisch ist orangefarben und schmeckt noch süsser als bei der Cantaloupe-Melone. Die Sorte 'HaOgen' ist durch ihre kleinen, rundlichen, gelblich-grünen, glattschaligen oder gerippten Melonen bekannt. Die Cucumis melo var. cantalupensis 'HaOgen' hat ein weissliches bis blass-grünes Fruchtfleisch.15

Die als Dessertmelone bezeichnete Zuckermelone schmeckt süss. Es gibt aber auch viele nicht süss schmeckende Zuckermelonen, die man ähnlich wie Gurken verwendet.

Der Melonen-Name Cantaloupe stammt von der italienischen Stadt Cantalupo (in Sabina, Nähe Rom), wo man die Melone erstmals in Europa aus importierten Samen aus Armenien anbaute.16 Der Name 'Melon de Cavaillon' (Cavaillon-Melone) ist eine Herkunftsbezeichnung für Melonen aus der Region um Cavaillon in Frankreich (meist Charentais-Melonen).

Alternative Namen

Auf Deutsch nennt man die Melone namens Cantaloupe auch Warzenmelone. Neben den Schreibweisen der Melone mit C - wie Cantaloupe und Cantaloup - findet man auch Kantalupe. Falsch geschrieben sind Begriffe wie Cantaloupe Melone, Cantaloup Melone, Melone Cantaloupe, Melonen Cantaloupe oder Melonenarten Cantaloupe (Melon Arten).

Verbreitete lateinische Synonyme zu Cucumis melo var. cantalupensis lauten: C.m. var. cantaloupensis, C.m. var. cantalupo.

Im Englischen kennt man die Cantaloupe-Melone als cantaloupe (cantaloupe melon), rockmelon, sweet melon oder spanspek (in Südafrika), verbreitet sind auch: (cantaloupe) muskmelon, nutmeg melon.

Literaturverzeichnis - 31 Quellen

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