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Gemüsepaprika, rot, roh (bio?)

Gemüsepaprika, rot, schmeckt roh süss und enthält im Vergleich zum Chili kaum Capsaicin. Es gibt Paprika-Sorten in den Farben grün, gelb und rot. Bio?
Die aus der USDA Datenbank stammenden Nährstoffe der Zutat haben wir komplettiert.
92%
Wasser
 82
Makronährstoff Kohlenhydrate 82.38%
/14
Makronährstoff Proteine 13.52%
/04
Makronährstoff Fette 4.1%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, <0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, <0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Der Gemüsepaprika, rot (bio), schmeckt roh mild-süsslich. Die Pflanze gehört zur Gattung Paprika (auch: Spanischer Pfeffer, Capsicum annuum L.) aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Der hohe Vitamin-C-Gehalt und die enthaltenen Antioxidantien machen den roten Paprika sehr gesund.

Roter Gemüsepaprika - Verwendung in der Küche:

Gemüsepaprika, rot oder gelb, hat im Gegensatz zum grünen Gemüsepaprika eine deutliche Süsse. Der (oder die) rote Paprika schmeckt roh knackig frisch als Snack, kleingeschnitten im selbstgemachten Dip oder im Rohkost-Salat. Ob gegrillt, in der Pfanne gebraten oder geschmort, rote Gemüsepaprikas kann man vielfältig in der Küche einsetzen. Man kann sie mit Getreide (z.B. Vollkornreis, Couscous) oder getreideähnlichen Produkten (Quinoa) füllen und im Ofen backen. Der rote Paprika eignet sich ausserdem zum Einlegen und Fermentieren.

Zu der süsslichen und milden Frucht passen ebenfalls Tomaten, Kartoffeln, Blattsalate (z.B. Kopfsalat), Auberginen, Zucchini oder Zwiebeln. Gewürze und Kräuter wie Basilikum, Oregano, Chilipulver, Knoblauch und Rosmarin harmonieren geschmacklich ebenfalls sehr gut mit der roten Paprika. Im Internet findet man viele Gemüsepaprika-Rezepte, auch für Rohkost.

Der Scoville-Wert des Gemüsepaprikas, der den Schärfegrad angibt, ist mit 0-10 Scoville-Einheiten sehr gering, da im Vergleich zu anderen Sorten nur wenig Capsaicin enthalten ist.3 Man nutzt den Gemüsepaprika daher vorrangig in der Küche und nicht in der Medizin. Mehr Informationen zur Scoville-Skala finden Sie bei schärferen Zutaten wie Chili-Paprika, rot und grün oder Jalapeños.

Paprikapulver, das man aus getrockneter Paprika herstellt, ist ein beliebtes Gewürz. Je nach gewählter Sorte kann das Paprikapulver unterschiedliche Schärfegrade aufweisen. Am verbreitetsten sind bei uns die Varianten rosenscharf (Rosenpaprika), halbsüss und edelsüss. Paprikapulver kann man zum Würzen von unterschiedlichen Gerichten verwenden.

Veganes Rezept für rote Paprika-Reispfanne:

Zutaten (für 2 Personen): 200 g Langkornreis, weiss, oder Vollkornreis (bio), 200 g Cherry-Tomaten, 3 rote Gemüsepaprikas (bio), 4 EL Wasser, 2 EL Frischkäse (vegan), 1 TL Paprikapulver (edelsüss), Salz, Schwarzer Pfeffer.

Zubereitung: Den Reis nach Packungsanleitung kochen. Währenddessen die rohen Paprika (oder Paprikas) waschen, halbieren, entkernen und in feine Würfel schneiden. Waschen und halbieren Sie die Cherry-Tomaten und dünsten Sie sie gemeinsam mit den Würfeln aus den roten Paprika während ein paar Min. in einer Pfanne an. Den veganen Frischkäse und das Wasser hinzugeben und unterrühren. Es sollte eine cremige Sosse entstehen, die Sie im Anschluss mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver abschmecken können. Den fertigen, abgetropften Reis hinzugeben und die vegane Paprikareispfanne warm servieren.

Vegane Rezepte mit Gemüsepaprika, rot, finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - wo roten Gemüsepaprika kaufen?

Gemüsepaprika, rot, ist ganzjährig in Supermärkten und bei Grossverteilern wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer etc. erhältlich. Saison hat er im mitteleuropäischen Raum von Juli bis Oktober, bei Glashauskulturen etwas früher. In Bio-Qualität ist Rohkost-Paprika in Bio-Läden, Bio-Supermärkten (Denn's Biomarkt und Alnatura) oder Spezialgeschäften erhältlich. Einige Supermärkte bieten ebenfalls rohe Bio-Paprika an. Achten Sie beim Einkauf auf eine leuchtende Farbe, eine feste, glänzende und glatte Oberfläche und einen frischen, grünen Stängel. Matte und glasige Stellen weisen auf eine beginnende Fäulnis hin.

Lagerung:

Frische, rote Gemüsepaprika sollten nicht im Kühlschrank lagern, da sie sehr kälteempfindlich sind. Die ideale Lagertemperatur liegt bei 7-8 °C. Dann beträgt die Lagerdauer etwa 1 Woche beim roten und 2-3 Wochen beim grünen Paprika.1 Bei Zimmertemperatur hält sich roter Gemüsepaprika etwa 2-3 Tage. Am besten eignet sich jedoch ein Keller oder ein dunkler, unbeheizter Raum für die Aufbewahrung. Gekochte Paprika, rot, sollte man im Kühlschrank lagern und innerhalb von wenigen Tagen aufbrauchen.

Rote-Paprika-Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien:

100 g Gemüsepaprika, rot, haben roh 31 kcal. Die rote Paprika weist einen Wassergehalt von ca. 93 % auf. Mit 0,3 g Fett und 0,99 g Proteinen pro 100 g ist roter Gemüsepaprika sehr fett- und eiweissarm. Auch der Kohlenhydratgehalt ist mit 6 g/100g sehr gering.

Der Anteil an Vitamin C (Ascorbinsäure) deckt bei einer Aufnahme von 100 g rotem Gemüsepaprika rund 160 % des Tagesbedarfs. Den Gehalt von 128 mg/100g kann man mit Grünkohl (120 mg/100g) vergleichen. Sehr viel von dem Vitamin haben grüner Chili-Paprika (242,5 mg/100g) oder Gemüsepaprika, gelb (183,5 mg/100g).2
Je nach Paprikasorte schwankt der Vitamin-C-Gehalt recht stark; es ist jedoch wissenschaftlich erwiesen, dass er während der Reife allmählich ansteigt.16

Der Gehalt an Folat (Folsäure) in rotem Gemüsepaprika (46 µg/100g) ist mit jenem von Mango (43 µg) oder Samtfussrüblingen (48 µg) vergleichbar. Hülsenfrüchte enthalten meist sehr viel Folsäure, durch den Kochvorgang geht aber ein Grossteil davon verloren. Auch getrocknete Kräuter, wie z.B. getrockneter Bärlauch 551 µg/100g, weisen einen beträchtlichen Anteil von diesem wertvollen Vitamin auf.2

Ist Paprika roh gesund? Paprika, roh, enthält neben dem erwähnten Vitamin C noch B-Vitamine (Pyridoxin, Biotin, Riboflavin), Vitamin E, Provitamin A (Beta-Carotin) und Mineralstoffe in geringen Mengen. Die Paprika-Nährwerte (Nährstoffe) machen die Frucht im rohen Zustand also sehr gesund.

Die gesamten Inhaltsstoffe von Gemüsepaprika, rot, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Paprika-Piktogramm-Nährstofftabellen im CLICK FOR unter dem Zutatenbild.

Gesundheitliche Aspekte - Wirkungen:

Ist rote Paprika ungesund? Aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts im Gemüsepaprika (rot) kann man die Frage eindeutig mit "Nein" beantworten. Die enthaltene Ascorbinsäure ist mehr als doppelt so hoch wie bei einer Zitrone (51 mg/100g). Dieses Vitamin schützt u.a. Folsäure, Vitamin E und LDL-Partikel (Lipoproteine) im Blut vor Oxidation und wandelt Kupfer in für Enzyme brauchbare Formen um. Zudem fördert es die Aufnahme von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln. Eine ausreichende Vitamin-C-Zufuhr kann Herzinfarkten vorbeugen und Durchblutungsstörungen verbessern. Bio-Paprika weist sogar einen noch höheren Anteil an sekundären Pflanzenstoffen (v.a. Phenolen und Carotinoiden) und Vitamin C auf.4

Besonders in der roten Paprika sind hohe Mengen an Carotinoiden vorhanden: z.B. Beta-Carotin, das der Körper in Vitamin A umwandelt, und das Carotinoid Lycopin. Grüne Paprika glänzen mit besonders hohen Werten an Phenolsäuren und gelbe Paprika enthalten viele Flavonoide. Flavonoide fungieren als Antioxidantien und als Entzündungshemmer.6 Die in Paprikaschoten enthaltenen bioaktiven Verbindungen können positiv gegen Alzheimer wirken.5

Im süssen Gemüsepaprika macht der Capsaicin-Gehalt lediglich 0,1 % aus, beim scharfen Paprika sind es 1 % und mehr. In geringen Mengen wirkt Capsaicin appetitanregend und verdauungsfördernd, in grossen Mengen kann es die Haut und Magenschleimhäute reizen.6

Der rote Gemüsepaprika kann bei Verdauungsstörungen, die aufgrund von fehlender Magensäure oder Darmträgheit entstehen, durch seine appetitanregenden, entzündungshemmenden und magensaftanregenden Eigenschaften helfen. Das Gemüse wirkt leicht abführend und kann Blähungen entgegenwirken. Für Menschen mit Diabetes und Übergewicht ist der Verzehr von Paprika unbedenklich, da nur wenige Kohlenhydrate und Kalorien enthalten sind. Auch Darmkrebs kann man durch den regelmässigen Verzehr von Paprika entgegenwirken, da Vitamin C, Vitamin A und die enthaltenen Antioxidantien Körperzellen vor Veränderung durch Krebserreger schützen.6

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen:

Einige Menschen, die an einer Unverträglichkeit gegenüber Pollen (von Birken, Gräsern, Getreide und Beifuss)8 leiden, können auf Gemüsepaprika allergisch reagieren. Die Struktur der Allergene in den Pollen und im Paprika ist sehr ähnlich, weshalb es zu allergischen Kreuzreaktionen (Kreuzallergie) kommen kann. Bekannte Symptome sind: ein Brennen im Mund, Schwellungen der Zunge, Taubheit der Lippen bis hin zu Schwellungen im Kehlkopfbereich.7

Gemüsepaprika, rot, zählt zu den Nachtschattengewächsen. Diese lösen vereinzelt allergische Reaktionen aus. Bei der sogenannten Nachtschattenallergie können Quaddeln und Schwellungen im Gesicht, Mund- und Rachenraum auftreten. Auch Unverträglichkeitsreaktionen im Verdauungstrakt wie Blähungen und Krämpfe sind bekannt.8

Der Verzehr von Paprika kann bei Menschen mit empfindlichem Magen zu Beschwerden führen. Meist ist die ballaststoffreiche und schwer verdauliche Schale dafür verantwortlich. Ein Häuten der Paprika kann Abhilfe schaffen.

Verwendung als Heilpflanze:

Scharfe Sorten der Art Capsicum annuum enthalten teilweise einen hohen Anteil an Capsaicin, was im medizinischen Bereich nützlich sein kann. Bei Fettleibigkeit, kardiovaskulären und gastrointestinalen Erkrankungen, Krebsarten, neurogenen Blasenfunktionsstörungen (neurogener Blase) und bei dermatologischen Erkrankungen soll Capsaicin positive Wirkungen aufweisen.9 Auch Pflaster und Salben mit dem Wirkstoff Capsaicin gegen Nervenschmerzen, Muskelprobleme, bei "Hexenschuss" und Durchblutungsstörungen sind bekannt.10

Vorkommen - Herkunft - Ökologie von Paprika:

Der Ursprung der Gattung Capsicum ist in Mittel- und Südamerika zu verzeichnen.14 Um 7'000 v. Chr. hat man Paprika als Färbemittel, Zahlungsmittel, Gewürz und Heilmittel verwendet. Damals handelte es sich allerdings um die Wildpflanze namens Chiltepin (oder Tepin, die "Mutter aller Chilies") und nicht um die heutigen, kultivierten Sorten. Im 16. Jahrhundert brachte Christopher Columbus den roten Paprika nach Europa, wo man ihn zunächst nur als Zierpflanze anbaute. Über die Türkei gelangte die Paprika-Pflanze schliesslich nach Osteuropa. Dort hat man in den 1950er Jahren begonnen, den milderen Gemüsepaprika zu züchten, der nur wenig Capsaicin enthält.10

Heute baut man Paprika in subtropischen und gemässigten Zonen auf der ganzen Welt an, unter anderem in China, Mexiko, den USA, Spanien, Italien und in den Niederlanden. In etwas kühleren, mitteleuropäischen Ländern reift Paprika in Gewächshäusern heran.15

Anbau im Garten oder als Topfpflanze:

Die Paprikapflanze zählt neben Melonen und Auberginen zu den wärmebedürftigsten Pflanzen und benötigt für ihr Wachstum Temperaturen von 25-28 °C. Ein Anbau im Gewächshaus bietet sich daher an. Paprika benötigt viel Licht, Wärme und ausreichend Wasser. Beim Freilandanbau sind ein warmer, geschützter Standort und ein sonnenreicher Sommer Voraussetzung.

Für die Anzucht legen Sie die Paprika-Samen (ab März) in nährstoffarme Anzuchterde und bedecken sie mit einer Erdschicht. Drücken Sie die Erde leicht an und giessen Sie die Samen gut. Um die ideale Keimtemperatur von 25 °C zu erreichen, decken Sie die Samen mit einer durchsichtigen Haube (oder Plastikbeutel) ab. Im Vierblattstadium pikiert man die Paprikapflänzchen in etwas grössere Töpfe mit nährstoffreicher Erde. Die grösseren Paprikapflanzen pflanzt man Ende April in ein Gewächshaus oder nach den Eisheiligen (Mitte Mai) in den Garten um. Bodenverhältnisse mit ausreichend organischem Dünger oder Kompost garantieren ein gesundes und schnelles Wachstum. Auch auf der Terrasse oder dem Balkon kann die Paprikapflanze in grossen Blumenkästen gedeihen. Die kleinen Pflänzchen können Sie mithilfe von Stäben oder Schnüren stützen. Mitte Juni und Ende August kann man mit organischem Gemüsedünger nachdüngen. Aufgrund des hohen Flüssigkeitsbedarfs empfiehlt sich tägliches Giessen der Pflanzen. Paprikapflanzen zählen zu den Windbestäubern, weshalb regelmässiges Lüften des Gewächshauses empfehlenswert ist. Bei hoher Luftfeuchtigkeit muss man die Blüten durch leichtes Schütteln oder von Hand selbst bestäuben. Ende Juni sind die ersten Früchte des roten Gemüsepaprikas reif. Bis Ende Oktober bzw. Anfang November kann man frische Paprika ernten. Paprika ist eine mehrjährige Pflanze und könnte daher im beheizten Gewächshaus überwintern.11

Ökologische Aspekte:

Konventionell angebaute Paprika (roh) steht aufgrund des hohen Pestizideinsatzes auf dem 3. Platz der Rückstandliste für Obst und Gemüse. Bei der Durchführung von Proben waren nur 31,9 % der 567 Paprika-Muster rückstandslos. Am höchsten belastet sind Importwaren aus Thailand und Vietnam, aber auch türkische, spanische und marokkanische Paprika weisen oftmals hohe Pestizidrückstände auf. Bio-Paprika schneiden bei der Rückstandsanalyse deutlich besser ab, derartige Rückstände sind meist auf Abdrift zurückzuführen. Im ökologischen Landbau sind keine chemisch-synthetischen Hilfsstoffe oder Spritzmittel erlaubt.12

Allgemeine Informationen:

Die Gattung Capsicum (Paprika) zählt mehr als 30 verschiedene Arten, von denen man vorwiegend 5 kultiviert. Eine davon ist der Spanische Pfeffer bzw. Paprika (Capsicum annuum); auch diese Art zählt zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist daher mit der Tomate und der Kartoffel verwandt. Botanisch gesehen handelt es sich bei der Paprika-Frucht um eine Beere. 3-5 miteinander verwachsene Fruchtblätter bilden den Fruchtkörper. Dieser hüllt die Samen im Inneren ein. Die Fruchtwand besteht aus drei Teilen, der festen Haut (Exokarp), dem Fruchtfleisch (Mesokarp) und der Innenwand (Endokarp). Im Inneren der Beere befindet sich das deutlich hellere plazentale Gewebe, auf dem die nierenförmigen Samen sitzen. Bei scharfen Sorten ist in diesem Gewebe der höchste Anteil an Capsaicin enthalten, nicht in den Samen.14

Paprikas sind sehr form- und farbenreich. Die Farbe der Paprika stellt ein Indiz für den Reifegrad der Frucht dar. Die grüne Paprika (roh) ist noch unreif und färbt sich im weiteren Reifeprozess gelb, orange oder rot. Doch auch weisse, violette und schwarze Paprikavarianten gibt es.

Es existiert also eine grosse Anzahl an unterschiedlichsten Paprika-Sorten in Bezug auf Farben, Geschmack und Schärfe. Oft versucht man, diese in Fruchttypen zu kategorisieren. Häufig findet man die allgemeine Unterscheidung in Gemüsepaprika und Gewürzpaprika. Die folgende Paprikasorten-Liste enthält einige der zahlreichen Variationen des Gemüsepaprikas:13

  • Beim Gemüsepaprika ist der Typ Blockpaprika in Deutschland am stärksten verbreitet. Blockpaprika hat drei oder vier Kammern und kann eine Länge von 15 cm und einen Durchmesser von 10 cm erreichen. Er ist in diversen Farben wie rot, grün, orange, gelb und violett erhältlich. Aufgrund der Form findet man auch die Bezeichnung Glockenpaprika (Verwendung wie Blockpaprika). Dieser ist aber nicht mit dem scharfen Glockenpaprika oder Glockenchili zu verwechseln.
  • Hornpaprikas können bis zu 30 cm lang sein. Sie sind sehr saftig und aromatisch und haben im Vergleich zu anderen Paprikasorten einen höheren Zuckergehalt.
  • Zum Spitzpaprika zählen viele milde Freilandsorten, aber auch Sorten mit einer feinen bis mittleren Schärfe sind bekannt (siehe Ungarische Paprika).
  • Bratpaprika ist eine milde, kleinfrüchtige Paprikasorte mit dünnen Wänden. Man erntet sie meist grün und isst sie oft als Vorspeise (z.B. als Pimientos de Padron)
  • Die milde Tomatenpaprika erinnert durch ihre Form stark an die Tomate. Sie gilt als ungarische Spezialität und lässt sich gut füllen.
  • Snackpaprikas sind nur 5-10 cm lang und schmecken mild und süss. Sie enthalten weniger Samen und reifen sehr früh.
  • Die Kirschpaprika zählt zwar zu den Gemüsepaprikas, schmeckt jedoch scharf. Sie hat runde, 5-6 cm lange und meist rote Früchte. Das Fruchtfleisch ist dick und fest. Man findet sie häufig mit Frischkäse gefüllt und in Öl eingelegt.

Welche ist die beste Paprikasorte? Da nicht nur die Geschmäcker, sondern auch die Paprikasorten sehr vielfältig sind, ist diese Frage nicht eindeutig zu beantworten. Die Sorten unterscheiden sich in Geschmack, Farbe, Grösse, Festigkeit, Fruchtfleischdicke und Verwendungsmöglichkeit. Als schärfster Chili gilt die Sorte Carolina Reaper (siehe roter Chili-Paprika und Suchanfragen wie carolina reaper scoville tabelle).

Unter Wachspaprika verstand man früher spitze, anfangs weissfrüchtige Sorten mit wachsartiger Färbung vor der Reife, wie z.B. den nicht ausgereift verkauften "Wiener Wachs" (nicht Wiener Wacks) oder die weissen Ungarischen Paprika.

Alternative Namen:

Gemüsepaprika findet man auch unter den Namen Peperoni, Spanischer Pfeffer, Blockpaprika, Beissbeere (Beiss­bee­re), Schotenpfeffer und süsse Paprika.

Im Englischen bezeichnet man den Gemüsepaprika als sweet pepper, pepper, capsicum, bell pepper oder pod pepper; Paprikapulver heisst paprika, sweet paprika (edelsüss) oder smoked paprika (Pimentón de la Vera, nicht Pinmenton).

Literatur - Quellen:

Literaturverzeichnis - 16 Quellen

1.Böttcher H. Frischhaltung und Lagerung von Gemüse Ulmer: Stuttgart. 1996.
2.USDA United States Department of Agriculture.
3.Focus.de Scoville-Skala.
4.Hallmann E, Rembiałkowska E. Characterisation of antioxidant compounds in sweet bell pepper (Capsicum annuum L.) under organic and conventional growing systems. J Sci Food Agric. September 2012;92(12):2409–15.
5.Thuphairo K, Sornchan P, Suttisansanee U. Bioactive compounds, antioxidant activity and inhibition of key enzymes relevant to alzheimer’s disease from sweet pepper (Capsicum annuum) extracts. Prev Nutr Food Sci. September 2019;24(3):327–37.
6.Roger J.D.P. Heilkräfte der Nahrung, Praxishandbuch. Advent-Verlag Zürich. 3. Auflage 2008.
7.Ernaehrung.de Nahrungsmittelallergien-Pollen.
8.Gesundu.de Nahrungsmittelallergie auf Nachtschattengewächse.
9.Sharma SK, Vij AS, Sharma M. Mechanisms and clinical uses of capsaicin. Eur J Pharmacol. 15. November 2013;720(1–3):55–62.
10.Pflanzen-lexikon.com Capsicum.
11.Mein-schoener-garten.de Paprikaanbau.
12.Pini. U. Das Bio-Food-Handbuch. Ullmann: Hamburg, Potsdam. 2014.
13.Gartenflora.de Paprikasorten – Gemüsepaprika und Sortengruppen.
14.Brücher H. Tropische Nutzpflanzen. Ursprung, Evolution und Domestikation. Springer Verlag. Berlin. 1976.
15.Rehm S, Espig G. Die Kulturpflanzen der Tropen und Subtropen. Verlag Eugen Ulmer: Stuttgart. 1976.
16.Kumar O., Tata S. Ascorbic Acid Contents in Chili Peppers (Capsicum L.). Not Sci Biol 1 (1) 2009, 50-52.
AutorInnen: Elina Friday |

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