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Baby Zucchini, roh (bio?)

Baby Zucchini sind die Mini-Ausgabe der normalen Zucchini. Da nicht ausgereift, haben sie ein besonders zartes Fruchtfleisch. Roh essbar. Bio?
93%
Wasser
 50
Makronährstoff Kohlenhydrate 50%
/44
Makronährstoff Proteine 43.57%
/06
Makronährstoff Fette 6.43%
 

Die drei Verhältniszahlen zeigen den prozentualen Gewichtsanteil der Makronährstoffe (Kohlenhydrate / Proteine / Fette) der Trockensubstanz (exkl. Wasser).  In der Sprache Englisch sind Ballaststoffe als Bestandteil des Kohlenhydrat-Anteils gerechnet. Die Umrechnung von Gewicht in kcal erfolgt nach dem von der USDA verwendeten "Atwater system". 

Davor ersehen Sie den Wasseranteil, gerundet auf ganze %.

Ω-6 (LA, 0.1g)
Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure (LA)
 : Ω-3 (ALA, 0.1g)
Omega-3-Fettsäuren wie Alpha-Linolensäure (ALA)
 = 0:0

Verhältnis Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren soll insgesamt 5:1 nicht überschreiten. Link zu Erklärungstext.

Werte sind zu klein, um relevant zu sein.

Baby Zucchini (roh, bio?) (Cucurbita pepo ssp. pepo), auch bekannt als "Mini-Zucchini", sind frühzeitig geerntete Zucchini. Die Unterschiede zu grösseren Zucchini liegen im feineren Geschmack, einem zarteren Fruchtfleisch und einem höheren Gehalt an Vitamin C.

Verwendung in der Küche

Die feine Textur und der zarte Geschmack der Baby-Zucchini kommt am besten in Rohkost-Rezepten zur Geltung. In feine Scheiben geschnitten schmecken sie vorzüglich in Salaten. Alternativ kann man sie in gekochten Gerichten, wie Pasta-Sossen, Eintöpfen oder Gemüsepfannen, erst zum Schluss als 'Topping' hinzugeben.

Die Baby-Zucchini sind besonders gut zum Einlegen in Essig geeignet. Die kleinen Zucchini in ein Schraubglas geben und mit einer Mischung aus Essig (z.B weissen Balsamessig), Wasser und Gewürzen (z.B. Knoblauch, Rosmarin, Pfeffer und Meersalz) abdecken. Danach die eingelegten Baby-Zucchini ein paar Tage im Kühlschrank ziehen lassen.

Beim Grillen sind die Baby-Zucchini eine ideale kalorienarme Alternative zu fettigen tierischen Grillprodukten. Man bestreicht sie mit Öl und salzt sie ein wenig. Ein bis zwei Minuten am Grill erhält man das leckere Grillaroma, aber behält trotzdem den frischen Geschmack der Baby-Zucchini.

In Smoothies harmoniert die Zucchini hervorragend mit Wassermelone, Heidelbeeren oder Bananen.

Veganes Rezept: Zucchini-Smoothie

Zutaten (für 1 Personen): 250 ml Wasser, 120 g Baby-Zucchini (bio), 1 Banane, 30 g Erdnussbutter, 2 entsteinte Medjool Datteln, 30 g jungen frischen Spinat.

Zubereitung: Das Gemüse waschen und grob in Stücke schneiden. Alle Zutaten in einen Hochleistungsmixer geben und pürieren, bis eine glatte, dickflüssige Konsistenz erreicht ist. Nach Bedarf Wasser hinzugeben.

Veganes Rezept für Zucchini-Ricotta-Lasagne

Zutaten (4 Portionen): 8 Baby-Zucchini (bio), 100 g frischer Spinat, 400 ml Tomaten-Sosse, 2 Knoblauchzehen, 1 EL Tomatenmark, 2 TL Hefeflocken, 1 TL getrockneter Oregano, 1⁄2 TL getrockneter Thymian, 1⁄2 TL getrockneter Rosmarin, 2 Blätter Salbei, 1 Prise gemahlener schwarzer Pfeffer, 1 TL Currypulver

Für den Ricotta: 65 g Cashewnüsse, 1 Knoblauchzehe, 60 ml ungesüsste Sojamilch, 7 ml Apfelessig, 1 EL Olivenöl, 1⁄2 TL Zwiebelpulver, 1 Prise Salz, 1 Prise gemahlener schwarzer Pfeffer. Wegen des sehr ungünstigen Verhältnisses von Omega-6 zu Omega-3 von Cashewnüssen wären Macadamianüsse bedeutend gesünder!

Zum Garnieren: Kirschtomaten, Basilikum

Die Cashewnüsse in kochendem Wasser 10 Minuten einweichen. In der Zwischenzeit die Baby-Zucchini, mit einem Gemüseschäler oder Hobel der Länge nach, zu Blättern schneiden. Den Spinat in einer grossen Pfanne bei mittlerer Hitze unter Rühren 1–2 Minuten garen. Sobald er welk ist, beiseitestellen. Die eingeweichten Cashewnüsse abgiessen und zusammen mit den restlichen Zutaten für den Ricotta mit einem Mixer pürieren, bis eine glatte Masse entsteht.

In einem mittelgrossen Topf die Tomaten-Sosse, Knoblauch, Tomatenmark, Kräuter, Currypulver und Pfeffer auf mittlerer Hitze köcheln.

Zum Schluss "Zucchini-Blätter", Spinat, Ricotta, Tomaten-Sosse direkt am Teller, portionsweise, wie bei einer Lasagne schichten. Die letzte Schicht sollte Zucchini und Ricotta sein. Mit Kirschtomaten und Basilikumblättern garnieren.

Vegane Rezepte mit Baby-Zucchini finden Sie unter dem Hinweis: "Rezepte, die am meisten von dieser Zutat haben".

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
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Einkauf - Lagerung

Die Baby-Zucchini haben von Juni bis Oktober Saison.

Bei den meisten Grossverteilern, wie Coop, Migros, Denner, Volg, Spar, Aldi, Lidl, Rewe, Edeka, Hofer, Billa etc., sind Baby-Zucchini aus verschiedenen Ländern, das ganze Jahr über erhältlich. Bevorzugt man Gemüse aus biologischer Qualität und will im Geschäft nicht lange danach suchen, empfiehlt sich der Einkauf in einem Bio-Supermarkt (z.B. Denn's Biomarkt oder Alnatura). Alternativ kann man die Baby-Zucchini über regionale, saisonale Biokisten beziehen.

Die Verfügbarkeit von Baby-Zucchini ist je nach Grösse des Ladens, Einzugsgebiet etc. unterschiedlich. Bei Interesse klicken Sie auf unsere erfassten Lebensmittelpreise für die D-A-CH-Länder (oben unter dem Zutatenbild). Dort finden Sie aktuelle Preise aus verschiedenen Supermärkten und deren Preisentwicklung.

Tipps zur Lagerung

Baby-Zucchini lagern sich nicht gut. Spätestens nach einer Woche, im Kühlschrank aufbewahrt, sollte man sie essen. Kosten Sie immer ein kleines Stück der rohen Baby-Zucchini vor der Zubereitung. Schmeckt sie bitter, spucken sie die Zucchini wieder aus–sie enthält den giftigen Bitterstoff Cucurbitacin.

Inhaltsstoffe - Nährwerte - Kalorien

Der Energiegehalt von Baby-Zucchini beläuft sich auf 21 kcal/100g. Die Makronährstoffe setzen sich aus 0,4 g/100g Fett, 3,1 g/100g Kohlenhydrate und 2,7 g/100g Eiweiss zusammen.1

Baby-Zucchini enthalten doppelt so viel Vitamin C (34 mg/100g) als die etwas grösseren "Standard-Zucchini". Überraschenderweise ist das so viel, wie in 100 g Grapefruit enthalten ist. Einen höheren Vitamin C Gehalt haben etwa Erdbeeren (59 mg/100g) oder Schwarze Johannisbeeren (81 mg/100g).1

Mit 100 g Baby-Zucchini kann man 23 % des Tagesbedarfs an Kalium decken (459 mg/100g). Vergleichbar ist dieser Wert mit dem von Feldsalat (459 mg/100g). Vielmehr ist in getrockneten Kräutern enthalten; 100g getrockneter Rosmarin enthält 955 mg und getrockneter Thymian 814 mg. Auch Nüsse enthalten sehr viel Kalium (z.B. Haselnüsse mit 680 mg/100g).1

Phosphor ist zu 93 mg/100g enthalten. Das entspricht 13,0 % des Tagesbedarfs. Einen weit höheren Gehalt haben Kürbiskerne (1'233 mg/100g).1 Die bekannten steirischen Kürbiskerne (Cucurbita pepo ssp. pepo var. styriaca) gehören zur gleichen Art; und sogar zur gleichen Subspezies wie Zucchini (z.B. Cucubita pepo ssp. pepo var. Black Zucchini).8

Die gesamten Inhaltsstoffe von Zucchini, die Abdeckung des Tagesbedarfs und Vergleichswerte mit anderen Zutaten finden Sie in unseren Nährstofftabellen. Im Artikel Nährstoffe umfassend erklärt bekommen Sie einen detaillierten Einblick in das Thema.

Wirkungen auf die Gesundheit

Wichtig: Zucchini sind Kürbisse. Sie sind lediglich eine spezielle Züchtung.4 Man zählt sie zu den Sommerkürbissen.5

Das Wort Zucchini kommt aus dem Italienischen und heisst nichts anderes als kleiner Kürbis.5 Cucurbita pepo sind eine sehr formenreiche Art mit unzähligen Unterarten. Die im Folgenden behandelten Studien handeln teilweise vom Kürbis (Cucurbita pepo). Auf den ersten Blick scheint es, als hätten wir plötzlich das Thema gewechselt. Jedoch ist es so: aufgrund der grossen Vielfalt an Kultivaren von Cucurbita pepo konnte man bisher für keine dieser Kürbisse eine allgemeingültige nomenklatorisch korrekte Klassifikation der Kultivargruppen festlegen. Näheres dazu im Abschnitt 'Weiterführende Informationen'. Studien beziehen sich zum Grossteil auf die Art Cucurbita pepo und kaum auf spezielle Kulturvarietäten bzw. Subspezies.

Epidemiologische Studien zeigen, dass das Risiko für die Entwicklung von chronischen Krankheiten, einschliesslich Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, durch den ausreichenden Verzehr von Obst und Gemüse in der Ernährung potenziell reduzierbar ist. Phytochemikalien sind bioaktive Verbindungen, die in Obst und Gemüse vorkommen und die Zellen vor Schäden schützen, sprich bei der Krankheitsprävention helfen. So scheint auch die Zucchini diese Eigenschaften aufzuweisen. Die in Zucchini enthaltenen Bio-Komponenten spielen eine positive Rolle für die Gesundheit, was ihre antioxidativen, antimikrobiellen, entzündungshemmenden und antiproliferativen Aktivitäten (das Zell- und Gewebewachstum hemmend) zeigen. Antiproliferative Effekte sind z.B.: dass ein Extrakt aus gelben Zucchini für menschliche Lungenkrebszelllinien giftig ist.9

Die Zusammensetzung und der Gehalt bioaktiver Bestandteile (mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Tocopherole und Sterole) des kalt gepressten Öls aus den Kernen (Cucurbita pepo L.) untersuchten ForscherInnen auf ihre wundheilenden Eigenschaften. Diese Studie zeigte in Tierversuchen die Bedeutung des Öls aus den Kernen (Cucurbita pepo L.) als vielversprechendes Mittel zur Wundheilung. Kürbiskernöl ist für ernährungsphysiologische und medizinische Zwecke zu empfehlen.10 Leider gibt es in dieser Studie keinen Hinweis auf die Subspezies.

Eine zusätzliche mögliche Anwendung von Cucurbita pepo findet sich bei Symptomen der unteren Harnwege im Zusammenhang mit einer benignen Prostatahyperplasie (gutartige Vergrösserung der Prostata, die das Wasserlassen erschweren kann). In einer Studie analysierte man die vorhandene Literatur dazu. Die WissenschaftlerInnen fanden 16 Studien; zehn davon 'in Vitro' und sechs klinische Studien. Durch entzündungshemmende und antiandrogene Effekte sowie einer Verringerung des Prostatawachstums und der Detrusoraktivität (Detrusor = Muskel, der die Blase umgibt) kann sich die Lebensqualität von betroffenen Patienten potenziell verbessern.11 Auch in dieser Untersuchung ging man nicht darauf ein, um welche Kulturvarietät es sich handelt.

Das Samenextrakt von Cucurbita pepo in Kombination mit Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm) und Linum usitatissimum (Gemeiner Lein) zeigte in einer klinischen Studie, dass eine zwölfwöchige Behandlung wirksam gegen Stressinkontinenz ist und die Behandlung nur minimale Nebenwirkungen aufweist.12

Einen Extrakt der Samen von Cucurbita pepo untersuchten ForscherInnen auf die Wirkung gegen Nematodeninfektionen. Mit Heligmosomoides bakeri infizierten Mäusen verabreichte man den Extrakt - mit dem Ergebnis einer signifikanten Reduktion der Parasiten.13

Eine weitere Untersuchung zeigte vielversprechende Ergebnisse bezüglich des antikarzinogenen Potenzials von Zucchini. Denn Zucchini hat eine direkte zytotoxischen Wirkung, die sich durch ihre antioxidativen Eigenschaften verstärkt. Die WissenschaftlerInnen kamen zum Schluss, dass Cucurbita pepo die Fähigkeit besitzt, durch H2O2 verursachte Schäden signifikant zu hemmen und sie antiproliferative und proapoptotische Eigenschaften gegenüber HL60-Tumorzellen (eine Form von Leukämie) aufweist.14

Die Schleimstoffe der Zucchini haben eine beruhigende Wirkung auf das Verdauungssystem. Als leicht verdauliches Lebensmittel sind Zucchini für Menschen mit Verdauungsproblemen empfohlen.15

Um den Verlust von Nährstoffen zu minimieren, sollte die angewandte thermische Behandlung für jedes Lebensmittel, je nach seiner Natur unterschiedlich sein. Im Fall von Zucchini zeigte sich, dass Einfrieren und Dämpfen die Phenolverbindungen sowie die antioxidative Aktivität verringerten.15 Frische junge Zucchini schmecken roh ausgezeichnet und man kann durch den Verzehr als Rohkost das volle Potenzial dieses Gemüses ausschöpfen.

Gefahren - Unverträglichkeiten - Nebenwirkungen

Baby-Zucchini können wie alle Kürbisse den Giftstoff Cucurbitacine enthalten. Die giftigen Bitterstoffe züchtete man zwar aus den Zucchini heraus, sie können aber stets wieder auftauchen. Der Giftstoff ist hitzestabil, Kochen der Zucchini bietet keinen Schutz.7

Ursachen für die Entstehung des bitteren Gifts sind unter anderem die Stressreaktion der Zucchini-Pflanze auf Hitze und starke Temperaturschwankungen. Auch eine spontane Rückmutation oder die Befruchtungen mittels Bienen durch Zierkürbisgewächse kann die Freisetzung von Cucurbitacinen auslösen. Generell enthalten Zierkürbisse hohe Konzentrationen an Cucurbitacinen. Schon die kleinste Dosis ist toxisch.7 Drei Gramm bitterer Zucchini können ausreichen, um Vergiftungserscheinungen zu verursachen.16 Die Symptome sind Herzrasen, Blutdruckabfall, Benommenheit, Schläfrigkeit, Dehydration, Übelkeit, Erbrechen und gastrointestinale Blutungen.7

Verwendung als anerkannte Heilpflanze

Folgende Drogenmonografien stufen Cucurbita pepo, genauer gesagt deren Samen, Cucurbitae semen als anerkannte Heilpflanze ein: HMPC (2013), ESCOP (2009), Kommission E (1991), WHO (Vol. 4). Anwendungsgebiete sind: bei nächtlichem und unwill­kürlichem Harnabgang, Miktionsbeschwerden (schmerzhaftes Wasserlassen, häufige Blasenentleerung), benigner Prostatahyperplasie und Reizblase.17

Volksmedizin - Naturheilkunde

Der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC) stuft Kürbissamen als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein. Kürbissamen sind basierend auf langjährigen Erfahrungen bei Beschwerden der Harnwege im Zusammenhang mit Benigner Prostatahyperplasie oder einer Reizblase einsetzbar.17

Aufgrund seiner antioxidativen, krebshemmenden, entzündungshemmenden, antiviralen, antimikrobiellen und analgetischen (schmerzstillend) Eigenschaften gibt es zahlreiche volkstümliche Anwendungen. In der traditionellen Volksmedizin verwendet man Zucchini, um Erkältungen zu behandeln und Schmerzen zu lindern,18 oder zur Behandlung von gutartiger Prostatahyperplasie und Lepra.6

Ökologischer Fussabdruck – Tierwohl

Der ökologische CO2 Fussabdruck von Baby Zucchinis hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Beispielsweise der Art des Anbaus, dem Herkunftsland aber auch der Verpackungsweise. Trotz umfangreicher Recherche konnten wir allerdings keine genauen Zahlen zum ökologischen CO2 Fussabdruck von Baby Zucchinis finden. Im Vergleich zu Zucchinis könnte dieser aufgrund geringeren Ertrages pro Fläche jedoch etwas höher ausfallen. Dieses Phänomen zeigt sich beispielsweise bei Cherrytomaten im Vergleich zu Strauchtomaten.22

In einer Untersuchung zu den ökologischen Fussabdrücken von Obst und Gemüse aus Deutschland aus dem Jahre 2020 gibt man für Zucchinis einen Wert von 0,2 kg CO2eq/kg an. Bei der Produktion von 1 kg Zwiebeln oder Kürbissen entstehen ähnliche Emissionsmengen.23 Werte aus den Niederlanden sind höher angegeben und liegen bei etwa 2,63 kg CO2eq/kg.24 Eine mögliche Begründung für diesen erhöhten Wert liegt in der Anbauweise, da man Zucchinis hier oftmals im Gewächshaus kultiviert. Die benötigte Wassermenge für die Produktion von 1 kg dieser niederländischen Zucchinis liegt bei 125 Litern.24 Für Länder, die dank klimatischer Bedingungen bereits mit Wasserknappheit zu kämpfen haben, ist eine effiziente Wassernutzung besonders wichtig. Man forscht deshalb an idealen Wachstumsbedingungen für Gewächshauszucchini, beispielsweise durch die Verwendung von Mulch oder Tröpfchenbewässerung.25

In der konventionellen Landwirtschaft kommen oftmals synthetisch eingesetzte Pestizide und Herbizide zum Einsatz, welche sich nicht nur negativ auf die Umwelt auswirken, sondern auch potenzielle Gesundheitsrisiken für Menschen darstellen.26 Diese Pestizide finden sich auch teilweise im Endprodukt, was man auch bei Zucchinis feststellen konnte.27 Idealerweise achtet man beim Einkauf auf Ware aus biologischer Produktion, da hier die Nutzung von synthetischen Dünge- und Spritzmitteln verboten ist.

Weltweites Vorkommen - Anbau

Der Ursprung der Zucchini (Cucurbita pepo) liegt in Amerika. Archäologische Funde weisen auf zwei unabhängige Domestizierungsereignisse hin: eines in Mexiko (C. pepo ssp. pepo) und das andere im Südosten der USA (C. pepo ssp. ovifera). Die ältesten archäologischen Überreste deuten auf eine 10'000 Jahre alte Kulturgeschichte hin.19

Während des 16. Jahrhunderts kam Curcurbita pepo zusammen mit anderen Kürbisarten nach Europa. Die klassische längliche Kürbisart Zucchini, eine beliebte Varietät/Subspezies von Curcurbita pepo, hat ihren Ursprung in Europa und entstand als Ergebnis einer spontanen Mutation. Man glaubt, dass dies im späten 19. Jahrhundert in Italien geschah.21 Der Begriff 'Zucchini' ist der diminutive Plural des italienischen Wortes 'zucca' für Kürbis.3

Heutzutage gedeiht die anspruchslose Zucchini in den verschiedensten Ländern.2 Ihre Vielseitigkeit in der Zubereitung, ihr milder Geschmack und ihr Nährstoffgehalt haben sie zu einem Grundnahrungsmittel in zahlreichen Küchen der ganzen Welt gemacht.

Anbau - Ernte

Die Zucchini ist eine relativ anspruchslose Kulturpflanze. Zu Staunässe neigende schwere Böden, welche sich nur schwer erwärmen, sind jedoch hinderlich für ein gutes Gedeihen. Da Zucchini zweigeschlechtlich ist, sollte man mindestens zwei Pflanzen setzen, um Befruchtung und einen regelmässigen Fruchtansatz zu gewährleisten. Die Direktsaat ist erst ab Mitte Mai möglich.20

Im gewerblichen Anbau ist es üblich, bis zu dreimal pro Jahr im Abstand von ca. 4 Wochen zu säen. Die jungen Pflanzen sollten nicht unmittelbar neben den älteren stehen, um die Übertragung von Krankheiten (vorwiegend echter Mehltau) zu verhindern.20

Wie alle Kürbisgewächse ist auch die Zucchini frostempfindlich. Schon unter 10 °C stellen die Zucchini das Wachstum ein. Für einen guten Ertrag sind Temperaturen um die 18–24 °C optimal.20

Zucchini verträgt frischen Stallmist und ist für eine ausreichende Versorgung mit Gartenkompost dankbar (3–5 kg/m² pro Pflanze); da sie zu den Starkzehrern gehört und einen hohen Nährstoffbedarf hat. Den grössten Nährstoffbedarf hat die Zucchini in der Phase des Fruchtwachstums.20

Zucchini benötigen eine regelmässige Wasserversorgung. Wassermangel kann die Produktion der giftigen Bitterstoffe stimulieren und führt häufig zu verformten Früchten. Eine Mulchschicht schützt die Pflanze vor übermässiger Verdunstung und unterdrückt konkurrierende Unkräuter. Ideale Grösse zur Ernte der Früchte sind 12–25 cm, doch kleiner für Baby-Zucchini. Zucchini kann man im Idealfall 2–3 Mal wöchentlich beernten, später in der Saison 1–2 Mal wöchentlich.20

Falls Sie keinen Garten, aber einen Balkon zur Verfügung haben: Zucchini lassen sich auch als Kübelpflanze ziehen.20

Im Erwerbsgartenbau legt man grossen Wert auf Unkrautfreiheit. Im biologischen Anbau bedeutet das mechanische oder händische Regulierung. Mulchfolie zur Unterdrückung des Unkrauts sind ebenfalls üblich. Diese Folien haben zusätzlich den Vorteil, dass sich die Früchte nicht mit der feuchten Erde in Kontakt kommen und man so Druckstellen vermeiden kann. Unkräuter, z.B. Hirtentäschel und Tiere wie die Blattlaus, können Wirte für Virosen sein.20

Weiterführende Informationen

Die etwas verwirrende botanische Klassifizierung Cucurbita pepo, rührt unter anderem daher, dass der Art-Begriff in der Biologie dadurch definiert ist, dass sich eine Art untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen hervorbringen kann. Die Art Curcurbita pepo hat durch Züchtung die unterschiedlichsten Formen, diese können sich aber miteinander Verkreuzen.

Zucchini sieht zwar anders aus, ist aber die gleiche Art wie etwa der steirische Ölkürbis.8

Alternative Namen

Die Baby-Zucchini nennt man auch Mini-Zucchini. Im Englischen verwendet man neben 'baby/mini-zucchini' auch die Bezeichnung 'baby-courgette'.

Literaturverzeichnis - 27 Quellen

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US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA. 2019.

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