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Kalium, K

Kalium (K), ein essenzielles Mengenelement, kommt in den meisten Lebensmitteln vor und ist wichtig für die Regulation des Membranpotentials der Körperzellen.

Fazit:

Eine naturnahe und ausgewogene vegane Ernährung deckt den Bedarf an Kalium besser ab als Mischkost. Der Bedarf ist praktisch automatisch gut gedeckt.

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Vorkommen:

Gute Kalium-Quellen sind Kräuter, Hülsenfrüchte und Nüsse wie getrocknete Petersilie (2680 mg/100g), getrockneter Basilikum (2630), weisse Bohnen (1795), Mandeln (730) und Kichererbsen (720) sowie Gemüse wie Spinat (560) oder Feldsalat (460). Von den Früchten enthält die Banane (360) viel Kalium.3

Lager- und Zubereitungsverluste:

Kalium geht beim Waschen und beim Kochen im Wasser verloren. Deshalb nie lange Spülen und das Kochwasser mitverwenden.

Ernährung / Gesundheit:

Kalium (K) ist ein essenzielles Mengenelement und gehört zu den Alkalimetallen. Essenziell bedeutet, dass unser Körper den Stoff nicht selbst herstellen (synthetisieren) kann, ihn aber in gewissen Mengen benötigt. Als wichtigstes intrazelluläres Ion ( K+) ist Kalium für den osmotischen Druck in jeder Zelle verantwortlich.

Tagesbedarf auf lange Sicht:

Ein exakter Bedarf lässt sich für Kalium nicht ermitteln. Die Zufuhr-Empfehlungen (D-A-CH-Referenzwerte) sind Schätzwerte und betragen für einen gesunden Erwachsenen 4 g/Tag.

Mangelsymptome:

Eine Hypokaliämie (Kaliummangel) ist meistens auf einen übermässigen Verlust von Kalium – z.B. bei längerem Erbrechen oder Verwendung von harntreibenden Mitteln – zurückzuführen. Die Symptome eines Kaliummangels sind Ermüdung, Muskelschwäche und -krämpfe, Verstopfung, Blähungen und Unterleibsschmerz.
Eine schwere Hypokaliämie kann zu Muskellähmung, Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen) und Herzstillstand führen und bedarf einer raschen ärztlichen Behandlung.1,4

Überversorgung:

Bei Personen mit einer akuten oder chronischen Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) beziehungsweise Nebennierenunterfunktion (Morbus Addison) ist die Kaliumhomöostase aufgrund der signifikant verminderten Kaliumausscheidung über die Nieren gestört. Neben Nierenfunktionsstörungen können u.a. folgende Erkrankungen beziehungsweise Faktoren mit einem Kaliumüberschuss einhergehen: Diabetes mellitus, Insulinmangel, Hypoaldosteronismus (Mangel an Aldosteron), Azidose (Übersäuerung des Körpers) und Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Erhöhte Kaliumwerte führen zur Erniedrigung des Membranpotentials der Nerven- und Muskelzellen. Dies manifestiert sich durch neuromuskuläre Symptome, wie: allgemeine Muskelschwäche (schwere Beine und Atemstörungen), Parästhesien an Händen und Füssen (Missempfindung, wie Kribbeln, Taubheit und Jucken), Lähmungen (nur in Extremfällen) und bradykarde Rhythmusstörungen (verlangsamte Herztätigkeit).1,2,4,5

Funktionen im Körper etc.:

  • Kalium ist neben der Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks in der Zelle für das Zellvolumen und die Regulation des Wasserhaushalts zuständig.
  • Aufrechterhaltung der Potenzialdifferenz an den Membranen. Mit dieser Funktion ist Kalium insbesondere für die Zellerregbarkeit von Bedeutung. Das heisst normale neuromuskuläre Reizbarkeit, Reizbildung und Reizleitung des Herzens. Zur Aufrechterhaltung dieses Membranpotenzials ist das Natrium-Kalium-Verhältnis der Nahrung beziehungsweise eine ausgeglichene Bilanz zwischen Natrium und Kalium überaus wichtig.1,2
  • Regulation des Zellwachstums.
  • Transportprozesse in Niere und Darm, unter anderem für Glucose und Aminosäuren.
  • Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks.
  • Regulation des Säuren-Basen-Gleichgewichtes.
  • Beeinflussung der Freisetzung von Hormonen (z. B. Insulinhormon aus den Beta-Zellen).
  • Kohlenhydratverwertung und Eiweissynthese (Synthese und Abbau von energiereichen Phosphatverbindungen im Intermediärstoffwechsel).
  • Kalium fördert die Calciumretention in der Niere.

Eine Metaregressionsanalyse von insgesamt 67 klinisch kontrollierten Studien kam zu dem Schluss, dass eine Natriumreduktion (z.B. Kochsalz-Reduktion) und vermehrte Kaliumzufuhr einen wesentlichen Beitrag zur Prävention der Hypertonie (Bluthochdruck) und eines Apoplex (Schlaganfall) leisten kann.6

Aufnahme und Stoffwechsel:

Die Resorption von Kalium, die zum grössten Teil in den oberen Dünndarmabschnitten stattfindet, erfolgt rasch und mit hoher Effizienz (≥ 90 %) durch passive Diffusion. Die intestinale (darmbezogene) Aufnahme von Kalium ist weitestgehend unabhängig von der oral zugeführten Menge und liegt im Durchschnitt zwischen 2,7 und 5 g/Tag.1 Ein Mangel an Magnesium vermindert die Kaliumresorption. Die Bilanzierung des Körperkaliums erfolgt vornehmlich über die Niere.1,2

Speicherung, Verbrauch, Verluste:

Im Gegensatz zu Natrium ist Kalium überwiegend intrazellulär (innerhalb der Zelle) lokalisiert. Kalium ist quantitativ das bedeutendste Kation im Intrazellulärraum. Etwa 98 % des gesamten Kaliumbestandes im menschlichen Körper befinden sich innerhalb der Zelle. Männer weisen im Durchschnitt einen Gesamtkaliumbestand von ca. 140 g, Frauen von ca. 105 g auf. Der Kaliumgehalt der Zellen variiert in Abhängigkeit vom jeweiligen Gewebe und ist Ausdruck ihrer Stoffwechselaktivität. So enthalten Muskelzellen den höchsten Anteil des Mineralstoffs (60 %), gefolgt von den Erythrozyten (rote Blutkörperchen) (8 %), Leberzellen (6 %) und anderen Gewebezellen (4 %).1,2,4,5

Die Regulation der Kalium-Homöostase beziehungsweise der Kaliumverteilung zwischen dem Intra- und Extrazellulärraum erfolgt durch Insulinhormon (den Blutzuckerspiegel senkendes Hormon), Aldosteron (Steroidhormon) und Catecholamine (Hormone beziehungsweise Neurotransmitter mit anregender Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem). Zudem wird das Verhältnis von intra- zu extrazellulärem Kalium durch Magnesium und durch den pH-Wert im Blut bestimmt.
Die Reabsorbtion des Körperkaliums erfolgt vornehmlich über die Niere. Überschüssige Mengen an Kalium im Körper scheiden die Nieren ebenfalls aus. Verschiedene Faktoren können die Kaliumausscheidung beeinflussen, u.a. führt eine hohe Zufuhr von Natrium (Gegenspieler des Kaliums) zu einem Kaliumverlust.1,2,4

Strukturen:

Kalium ist ein einwertiges Kation (positiv geladenes Ion, K+). Es steht in der 1. Hauptgruppe im Periodensystem und gehört damit zu der Gruppe der Alkalimetalle.

Literatur / Quellen:

  1. Biesalski HK, Fürst P, Kasper H, Kluthe R, Pölert W, Puchstein Ch, Stähelin HB: Ernährungsmedizin. 125-126, 167-169. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999.
  2. Biesalski Hans Konrad und Grimm Peter: Taschenatlas der Ernährung; 6. Auflage (2015); Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York.
  3. US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA.
  4. Elmadfa Ibrahim und Meyer Alexa: Ernährungslehre, 3. Auflage (2015); Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.
  5. De Groot Hilka und Farhadi Jutta: Ernährungswissenschaft; 6. Auflage (2015); Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten.
  6. Geleijnse JM, Kok FJ, Grobbee DE: Blood pressure response to changes in sodium and potassium intake: a metregression analysis of randomised trials. J Hum Hypertens. 2003 Jul;17(7):471-80.
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