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Pantothensäure (Vitamin B5)

Pantothensäure, ein wasserlösliches B-Vitamin, kommt praktisch in jedem Nahrungsmittel vor. Es ist wesentlich an unzähligen Stoffwechselreaktionen beteiligt.

Fazit:

Eine vegane Ernährung mit abwechslungsreichen Mahlzeiten aus Gemüse, Vollkorngetreide oder Pseudogetreiden und Hülsenfrüchten deckt den Bedarf an Pantothensäure gut.

Da das Vitamin stark hitzeempfindlich ist, nehmen insbesondere Rohköstler meist mehr Pantothensäure auf, als ein durchschnittlicher Normalköstler.

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Vorkommen:

Pantothensäure nehmen wir mit allen Lebensmitteln auf, sodass sich der im einzelnen geringe Gehalt zu nenneswerten Pantothensäuremengen addiert. Gemüse wie Avocado (1,4 mg/100g), Süsskartoffeln (0,8) und diverse Getreide wie Roggen (1,5) oder Amarant (1,5) enthalten grosse Mengen an Pantothensäure. Weitere gute Quellen sind: getrocknete Steinpilze (15,0), Linsen (roh: 2,1, gekocht: 0,64), getrocknete Tomaten (2,1), Kidney-Bohnen (roh: 0,78, gekocht: 0,22), Kichererbsen (roh: 1,6, gekocht: 0,33), Brokkoli (0,57) und Rucola (0,44).1

Lager- und Zubereitungsverluste:

Da Pantothensäure wasserlöslich und stark hitzeempfindlich ist, treten bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln Verluste auf. Erhitzung führt zur Spaltung und Inaktivierung des Vitamins. Zudem gelangt das Vitamin ins Kochwasser und geht verloren. Wie die meisten B-Vitamine kommt Pantothensäure bevorzugt in den Randschichten des Getreidekorns vor, weshalb der Gehalt mit zunehmendem Ausmahlgrad stark abnimmt.

Ernährung / Gesundheit:

Pantothensäure, auch Vitamin B5, ist ein wasserlösliches Vitamin aus der Reihe der B-Vitamine. Als Baustein von Coenzym A (CoA) und Acyl-Carrier-Proteinen ist die Pantothensäure wesentlich am Kohlenhydrat- und Fettsäure-Stoffwechsel beteiligt.

Tagesbedarf auf lange Sicht:

Der exakte Pantothensäurebedarf ist nicht mit Sicherheit bekannt, da eindeutige Mangelsymptome nur unter experimentellen Bedingungen zu beobachten sind. Die Gehalte im Blut unterliegen individuellen Schwankungen, ebenso können tägliche Verluste nur als Anhaltswerte fungieren. Die Zufuhrempfehlung von 6 mg/Tag orientiert sich daher auch an den tatsächlichen Gegebenheiten.2

Mangelsymptome:

Mangelerscheinungen treten auch bei einer Zufuhr von nur 1 mg/Tag üblicherweise nicht auf. Ein isolierter Pantothensäuremangel ist praktisch auszuschliessen. Bei starker Unterernährung und experimentell traten zunächst unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gesichtsfeldausfälle auf. Bei Kriegsgefangenen im 2. Weltkrieg in Burma, Japan und den Philippinen beobachtete man das "Burning Feet Syndrom", das nur auf Pantothensäure ansprach.

Überversorgung:

Eine Überversorgung ist nicht zu befürchten, da auch bei Dosen von 5 g/Tag keine Nebenwirkungen auftraten.

Funktionen im Körper etc.:

Pantothensäure entfaltet ihre Wirkung im menschlichen Organismus ausschliesslich in Form von Coenzym A und 4-Phosphopantethein, einem wesentlichen Bestandteil der Fettsäuresynthase. Die Wirkungen sind universell, da CoA an unzähligen Reaktionen beteiligt ist und den Transfer von Acylgruppen katalysiert. Dies betrifft viele Stoffwechselwege.2,3,4

  • Energieproduktion und Fettstoffwechsel: CoA ist sowohl an der Freisetzung und Übertragung von Fettsäuren für die ss-Oxidation in Mitochondrien als auch an der Triglycerid- und Phospholipidsynthese beteiligt.
  • Fettsäuresynthese: Acetyl-CoA gelangt aus den Mitochondrien ins Zytosol. Dort dient im Fettsäuresynthasekomplex (Enzym-Komplex bei Aufbau und Umsetzung von Fettsäuren) die HS-Gruppe des Pantetheinrestes als Anker für die sich verlängernden Fettsäuren.
  • Das Vitamin trägt zur Herstellung von verschiedenen Neurotransmittern (wie z.B. Serotonin), Hämoglobin und der Vitamine A und D bei.

Aufnahme und Stoffwechsel:

In den meisten Nahrungsmitteln kommt Pantothensäure in Form von Coenzym A und der Fettsäuresynthase vor. Die Resorption dieser Verbindungen ist nicht möglich. Im Magen und Darm kommt es deshalb zur Umwandlung über die Zwischenstufe Pantethein zur Pantothensäure. Die Resoprtion dieser beiden Stoffe findet durch passive Diffusion in allen Abschnitten des Darms statt. Ein Natrium-abhängiger Cotransport kann zudem Pantothesäure aktiv resorbieren. Die endgültige Umwandlung in Pantothensäure erfolgt in der Darmmukosa.2
Um einem raschen Verlust durch die Nieren vorzubeugen, unterliegt Pantothensäure einer schnellen intrazellulären Umwandlung zu seinen Wirkformen 4-Phosphopantethein und Coenzym A.

Speicherung, Verbrauch, Verluste:

Im Blut ist Pantothensäure an Proteine gebunden. In dieser Form gelangt sie in die Zielzellen. Ausgesprochene Speicherorgane gibt es nicht. Höhere Gewebekonzentrationen an Pantothensäure finden sich jedoch in Herzmuskel, Nieren, Nebennieren und Leber. Die Ausscheidung erfolgt, auch bei Überschuss, in unverändeter Form rasch via Urin.2

Strukturen:

Pantothensäure ist ein Dipeptid, bestehend aus der aliphatischen Aminosäure Beta-Alanin und dem Buttersäurederivat Pantoinsäure. Beta-Alanin und Pantoinsäure beziehungsweise 2,4-Dihydroxy-3,3-Dimethylbutyrat sind über eine Peptidbindung miteinander verknüpft. Neben der Säure ist auch der Alkohol R-Pantothenol (auch D-Panthenol) biologisch aktiv. Er kann zu Pantothensäure oxidieren und besitzt etwa 80 % der biologischen Wirksamkeit der Pantothensäure.2

Literatur / Quellen:

1. US-Amerikanische Nährwertdatenbank USDA.
2. Biesalski H.K. & Grimm P. Taschenatlas der Ernährung (Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York, 6. Auflage, 2015).
3. Kasper H. & Burghardt W. Ernährungsmedizin und Diätetik (Urban & Fischer Verlag, München, 11. Auflage, 2009).
4. Zimmermann M., Schurgast H. & Burgerstein U.P. Burgersteins Handbuch Nährstoffe (Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 9. Auflage, 2000).

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