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Vitamin E, Alpha-Tocopherol (TE, E307)

Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Seine wichtigste Funktion besteht in der Wirkung als Antioxidans an den Lipidschichten der Körperzellen.

Fazit:

Veganer, die ausreichend Nüsse, Gemüse und Früchte geniessen, sind viel besser mit allen Vitamin-E-Gruppen versorgt als der Durchschnitt der Mischköstler.

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Vitamin E ist ein Sammelbegriff für sechzehn fettlösliche Substanzen mit antioxidativen und nicht-antioxidativen Wirkungen. Das α-Tocopherol stellt die bekannteste Form dar.

Vorkommen:

Zur Vitamin E-Synthese sind ausschliesslich Pflanzen befähigt. Die Tocopherol-Gehalte in pflanzlichen Produkten sind somit auch weit höher als in Lebensmitteln tierischen Ursprungs. Die am häufigsten vorkommenden Vitamin-E-Formen heissen Tocopherole und Tocotrienole. Die Formen unterscheiden sich in der Vitamin-E-Aktivität und lassen sich als α-Tocopherol-Äquivalent (Alpha-TE) in mg pro 100 g Lebensmittel ausdrücken.2
Vitamin E kommt in Nüsse wie Mandeln (25,6 mg/100g) und Haselnüssen (15,0) in Gemüse wie Kohl (2,3), Spinat (2,0), Avocado (2,0), Mangold (1,9), Spargeln (1,1) und in Früchten wie Mango (0,9) und Himbeeren (0,8) vor.1 Weitere Quellen stellen Samen und daraus hergestellte Öle dar, wie Sonnenblumenkerne (35,0) und Sonnenblumenöl (41,0).

Lager- und Zubereitungsverluste:

Vitamin E ist relativ stabil gegen Hitze. Auch nach mehrstündigem Erhitzen auf bis zu 180 Grad bleiben die Verluste im Bereich von 15−60 %.

Ernährung / Gesundheit:

Vitamin E ist Bestandteil der Zellmembranen und schützt als Antioxidans Membranlipide und Lipoproteine vor dem Abbau durch Radikale. Diese Wirkung ist auch bei Fetten und Ölen bekannt, die zum Schutz vor Oxidation mit Vitamin E angereichert sind.

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das Lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler.

Tagesbedarf auf lange Sicht:

Die Schätzwerte für eine durchschnittliche Zufuhr für Vitamin E orientieren sich an der Zufuhr von mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Es gibt unterschiedliche Empfehlungen zwischen 11 bis 15 mg Alpha-TE pro Tag.

Mangelsymptome:

Mangelerscheinungen sind heutzutage in Europa sehr selten, da Leber und Fettgewebe Vitamin E sehr gut speichern können. Nachgewiesene Mangelerscheinungen treten meist nur im Zusammenhang mit Krankheiten auf, bei denen gleichzeitig die Aufnahme von Fetten gestört ist. Eine solche Hypovitaminose zeigt sich durch Konzentrationsstörungen, trockener, faltiger Haut, Müdigkeit, Leistungsschwäche, schlecht heilenden Wunden, Reizbarkeit und Begünstigung von Arteriosklerose.

Überversorgung:

Bei überschüssiger Vitamin E-Versorgung erfolgt die Ausscheidung von Vitamin E vermehrt in einer wasserlöslichen Form über die Nieren. Da Vitamin E eine äusserst geringe Toxizität aufweist, gibt es Empfehlungen bis zu fast 270 mg pro Tag. Beispielsweise führte eine Supplementierung mit diesen Mengen bei Patienten mit Neurodermitis zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome.5

Funktionen im Körper etc.:

Eine der wichtigsten Funktionen von Vitamin E ist die eines Antioxidans, das in der Lage ist, mehrfach ungesättigte Fettsäuren in Membranlipiden, Lipoproteinen und Depotfett vor einer Zerstörung durch Oxidation (Lipidperoxidation) zu schützen. Freie Radikale greifen die Doppelbindungen der Fettsäuren der Zell- und Organellmembranen an und zerstören damit die Zelle selbst im Verlaufe der destruktiven Reaktionen. Vitamin E wirkt hier als Radikalfänger. Indem es ein Elektron an das Radikal abgibt, welches das Radikal neutralisiert, wandelt es sich selbst zum Radikal. Vitamin E als Radikal ist allerdings reaktionsträge. Vitamin C reduziert in Folge das Vitamin E Radikal, welches dann in seinen Originalzustand zurückversetzt und wieder als Antioxidans verfügbar ist.
Vitamin E hat Funktionen in der Steuerung der Keimdrüsen und gilt deshalb auch als Antisterilitätsvitamin.2,3,4

Das γ-Tocopherol ist in natürlicher Nahrung deutlich höher konzentriert als das α-Tocopherol. Es hat eine besonders starke entzündungshemmende Wirkung. Dazu ist es in der Lage, Nitrogenspezies zu neutralisieren. Diese Nitrogenspezies sind freie Radikale auf Stickstoffbasis und gelten als Hauptverursacher von Atherosklerose und anderen Zell- und Gewebeschädigungen, inklusive Krebserkrankungen.

Wie es scheint, gibt es wenig wissenschaftliche Untersuchungen zu allen 16 Vitamin-E-Untergruppen. Daher ist die Kenntnis der physiologischen Bedeutung dieser Untergruppen nur beschränkt. Das α-Tocopherol ist die bislang am besten untersuchte Substanz in diesem Zusammenhang. Es ist aber zu vermuten, dass für eine physiologisch bedeutsame Wirksamkeit alle 16 Untergruppen notwendig sind. Eine Supplementierung von nur einer Untergruppe, meist dem α-Tocopherol, führt zu einer Verdrängung von natürlich bestehenden Untergruppen und damit zu unphysiologischen Konzentrationsverhältnissen im Organismus. Um alle 16 Varianten zu erhalten und damit eine optimale Versorgung mit diesem Vitamin zu gewährleisten, ist der Genuss natürlicher Produkte wichtig.

Aufnahme und Stoffwechsel:

Die Resorptionsrate von Vitamin E liegt zwischen 25-60 %. Die Bioverfügbarkeit des lipophilen Vitamins ist abhängig von der zugeführten Dosis, von Art und Menge der vorhandenen Nahrungsfette sowie der Anwesenheit von Gallensäuren und Esterasen aus dem Pankreas.
Die Resorption von Vitamin E findet zusammen mit Fetten im Darm statt. Von dort gelangt Vitamin E in die Leber. Die Leber gibt VLDL (Very low density lipoprotein) ab, um das Vitamin E über den Blutkreislauf in die Zielzellen zu transportieren.

Speicherung, Verbrauch, Verluste:

Der menschliche Körper kann am besten α-Tocopherol speichern und transportieren. Der Grund hierfür ist, dass das in der Leber befindliche α-Tocopherol-Transfer-Protein (α-TTP), welches für den Transport des Vitamin E via VLDL in den Blutkreislauf verantwortlich ist, die höchste Affinität zum α-Tocopherol hat.
Der Gesamtbestand des Körpers an Vitamin E beträgt etwa 2-5 g. In den Speicherorganen Leber, Muskulatur, Nervengewebe und Fettgewebe kommt das Vitamin E in Mitochondrien, Mikrosomen und Zellkernen in der Zellmembran integriert vor.2,3

Strukturen:

Die Grundstruktur aller Vitamin-E-Formen bildet ein hydroxylierter Chromanring, dessen Methylierung diese in eine α-, β-, γ- oder δ-Form unterteilt. Anzahl und Position der Methylgruppen am Chromanring entscheiden über die unterschiedliche Vitamin E-Aktivität der einzelnen Formen. Tocopherole haben eine gesättigte Seitenkette, Tocomonoenole und marine Tocopherole eine einfach ungesättigte Seitenkette und Tocotrienole eine dreifach ungesättigte Seitenkette.

Literatur / Quellen:

In der Wissenschaft ist Wikipedia (wiki) als Quelle umstritten, auch weil bei Wikipedia Angaben zur zitierten Literatur bzw. zu Autoren häufig fehlen oder nicht verlässlich sind. Unsere Beschreibung und Piktogramme für Nährwerte enthalten kcal (1 kcal = 4.19 kJ).

  1. USDA, US-Amerikanische Nährwertdatenbank.
  2. Biesalski Hans Konrad und Grimm Peter: Taschenatlas der Ernährung; 6. Auflage (2015); Georg Thieme Verlag, Stuttgart und New York.
  3. Zimmermann Michael, Schurgast Hugo, Burgerstein Uli P.: Burgersteins Handbuch Nährstoffe, 9. Auflage (2000); Karl F. Haug Verlag, Heidelberg.
  4. Pietrzik K, Golly I, Loew D: Handbuch Vitamine. Für Prophylaxe, Beratung und Therapie. Urban & Fischer Verlag, München 2008.
  5. E. Tsoureli-Nikita, J Hercogova, T Lotti, G Menchini: Evaluation of dietary intake of vitamin E in the treatment of atopic dermatitis: a study of the clinical course and evaluation of the immunoglobulin E serum levels. In: International Journal of Dermatology. 2002; 41(3), S. 146–150.
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