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Ernährung und Lebensstil können Brustkrebs verhindern

Brustkrebs benötigt viele Jahre bis man ihn erkennen kann. Veränderungen im Lebensstil können verhindern, dass Brustkrebs sich entwickelt.

Rosa Schleife zum Brustkrebsbewusstsein plus Kompilation von Wörtern in Form einer Hand, rechts© CC-by-sa 3.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Pixabay, Foundation Diet and Health Switzerland

FAZIT

Meist vergehen viele Jahre zwischen der Zeit, in der die erste Zelle sich fehlerhaft vermehrt und sich ein tastbarer Zellverband als Knoten bildet. Auch während dieser Zeit kann naturnahe gesunde Ernährung und gesunder Lebensstil verhindern, dass sich Brustkrebs weiter entwickelt.

Verschiedene Studien betonen, dass Rauchen, Alkoholkonsum und tierische Produkte einen signifikanten Risikofaktor für die Entwicklung von Brustkrebs darstellen.1 Mehrere Forschungsergebnisse, z.T. von der Nahrungsindustrie angezweifelt, demonstrieren die negativen Auswirkungen von Milch und Milchprodukten - aber auch von Fleisch - bezüglich Brustkrebs.

Eine vegane Ernährung reduziert dieses Risiko deutlich. Wissenschaftler empfehlen Kreuzblütengemüse (Kreuzblütler), da diese nicht nur Brustkrebs vorbeugen, sondern auch bestehenden Krebs bekämpfen.2 Zudem hat auch der Konsum von Leinsamen, Ballaststoffen3 und Beere (Beerenobst) einen positiven Effekt bei der Prävention von Brustkrebs.

Nicht nur Veganer oder Vegetarier sollten das lesen:
Veganer essen oft ungesund. Vermeidbare Ernährungsfehler
.

Wie sich Brustkrebs entwickelt

Jedes Jahr bekommen rund 230'000 Frauen in den Vereinigten Staaten die Diagnose Brustkrebs. Davon sterben 40'000 am Brustkrebs.4 Wie viele andere Tumore beginnt Brustkrebs mit einer einzigen Zelle, die sich wild teilt. Mit jeder Zellteilung kann sich ein Tumor in der Grösse verdoppeln.5 Eine solche Verdoppelung kann bei Brustkrebs je nach Typ und Umständen Tage oder Jahre dauern.

Krebs entwickelt sich in drei Phasen der Karzinogenese und kann mit einer langen Latenzzeit verbunden sein:

  • Initiation: Genotoxische Karzinogene verändern die DNA. Eine Mutation findet dann statt, wenn der Körper dies nicht bemerkt und/oder nicht stoppen kann.
  • Promotion: Promotoren, wie z.B. Wachstumshormone, stimulieren das Wachstum von Zellen. Aus diesem Link erfahren Sie mehr über Wachstumshormone in Milch und Milchprodukten - unter Punkt 2.1. Lesen Sie dort weiter, erfahren Sie noch mehr über weitere schädliche Auswirkungen für uns von Kuhmilch und Milchprodukten.
  • Progression: Der invasive Tumor breitet sich in das umgebende Gewebe aus oder bildet Fernmetastasen.

Die Milchdrüsen ändern sich ständig, vom Leben in der Gebärmutter bis in die Wechseljahre (Klimakterium) der Frau. Unter dem Einfluss von Ernährung und Lebensstil und während jeder Phase in der Lebensspanne, aber vor allem während der fetalen Entwicklung, Pubertät und Schwangerschaft, kann eine epigenetische Veränderung stattfinden. Eine solche Veränderung kann das Risiko für eine Krebsentstehung erhöhen.

Was bedeutet epigenetische Modifikation?

Erklärung zum unten stehenden Zitat:
Epigenetik untersucht genetische Effekte, die nicht in der DNA-Sequenz eines Organismus kodiert sind, daher das Präfix epi- (Griechisch: επί- auf, hinzu, bei etc.). Solche Effekte auf zelluläre und physiologische phänotypische Merkmale können äussere oder umweltbedingte Faktoren sein, die Gene an- und ausschalten. Damit beeinflusst dieser Vorgang auch wie Zellen Gene exprimieren. Diese Veränderungen können vererbbar sein oder auch nicht. Je nach Fall ist dies und die Wahl des Namens dafür noch umstritten.

Epigenetics studies genetic effects not encoded in the DNA sequence of an organism, hence the prefix epi- (Greek: επί- over, outside of, around). Such effects on cellular and physiological phenotypic traits may result from external or environmental factors that switch genes on and off and affect how cells express genes. These alterations may or may not be heritable, although the use of the term epigenetic to describe processes that are heritable is controversial.

Der Begriff Epigenetik bezieht sich auch auf die Veränderungen selbst: funktionell relevante Veränderungen des Genoms (Erbgut), die keine Änderung der Nukleotidsequenz mit sich bringen. Beispiele für Mechanismen, die solche Veränderungen hervorrufen, sind DNA-Methylierung und Histon-Modifikation, von denen jede verändert, wie Gene exprimiert werden, ohne die zugrunde liegende DNA-Sequenz zu verändern. Diese epigenetischen Veränderungen können durch Zellteilungen für die Dauer des Zelllebens andauern und können auch über mehrere Generationen wirken, obwohl sie keine Änderungen in der zugrundeliegenden DNA-Sequenz des Organismus beinhalten. Stattdessen bewirken diese eigentlich "nichtgenetischen Faktoren", dass sich die Gene des Organismus anders verhalten (oder "ausdrücken").6

Die Epigenetik zeigt immer mehr Gründe warum Ernährungs- und Lebensweise laufend Wirkung auf das Risiko von Krebs, vor allem auch Brustkrebs zeigt. Epigenetische Veränderungen haben Einfluss über viele Jahre und sogar für nächste Generationen.7

Faktoren, die das Risiko für Brustkrebs erhöhen

Der Harvard-Bericht von 1996 zu Krebsvorsorge untersuchte die Auswirkungen der verschiedenen Faktoren auf die Krebsentwicklung und zeigte die wichtigsten Risikobereiche auf. Der Bericht listet Essverhalten und Lebensstil als die stärksten Faktoren (69 % *) zur Krebsentstehung. Untersucht hatte man z.B. Essgewohnheiten (auch oft zu salzhaltig oder mit Lebensmittelzusatzstoffen versehen), Rauchen, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum.

Grafik über Risikofaktoren in % für Krebsentwicklung, gemäss Harvard Report für Krebsvorsorge, 1996.© CC-by-sa 2.0, Harvard Report, Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland
Risikofaktoren in % für Krebsentwicklung, gemäss Harvard Report für Krebsvorsorge von 1996.

Wie zu erwarten war, entsteht und entwickelt sich jede Art von Krebs durch Kumulierung von vielen negativen Faktoren. Doch einzeln genommen haben sie auch ganz unterschiedliche Anteile am Geschehen, also unterschiedliche Signifikanzniveaus.

In Bezug auf Brustkrebs sind die folgenden Parameter von Wichtigkeit: Konsum von Fleisch, gesättigten Fetten und Milchprodukten im Vergleich zu einer veganen Ernährung, sowie Alkoholkonsum und Körpergewicht.

  • Eine wissenschaftliche Studie im Jahr 2002 an einer Gruppe von 292 britischen Frauen im Alter von 20-70 Jahren erklärt folgendes: eine pflanzliche (vegane) Diät führte zu einem signifikant niedrigerem Niveau an zirkulierenden insulinaehnlichen Wachstumsfaktoren Typ I (IGF-I) als bei der Kontrollgruppe. Diese versorgte sich mit einer "Normalkost", die Fleisch und Ei- sowie Milchprodukte enthielt. Die Kontrollgruppe enthielt auch Ovo-Lacto-Vegetarier.8
  • Eine weitere Studie9 kam zum Schluss, dass eine fettarme vegane Ernährung besonders hilfreich vor Brustkrebs schütze, weil sie hohe phytochemische Wirkungen (sekundäre Pflanzenstoffe) entfalten kann und die Insulinproduktion besser reguliert.
  • Eine Studie, die über 6,7 Jahre lang 30'797 postmenopausale Frauen im Alter von 50-76 Jahren verglich10, untersuchte die Assoziation zwischen Empfehlungen des American Institute for Cancer Research (AICR) zur Verhinderung der häufigsten Krebsarten weltweit und dem Auftreten von invasivem Brustkrebs. Frauen, die mindestens fünf Empfehlungen im Zusammenhang mit Körperfett, pflanzlicher Ernährung und Alkohol einhielten, bekamen 60 % weniger oft Brustkrebs als die in der Kontrollgruppe.

Man weiss, dass Brustkrebs auch genetisch und epigenetisch bestimmt ist. Gut zu wissen, dass eine möglichst vegane Ernährung die Krebsentstehung generell stark vermindert. Es kommt dazu, dass eine Umstellung der Lebensweise auch Promotion und Progression vermindern und in gewissen Fällen sogar verhindern kann.

Alkoholkonsum als Faktor für Brustkrebs

Im Jahr 2010 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgestellt, dass der Konsum von Alkohol ein Risiko für Krebs darstellt.12 Forscher unterstrichen dies in mehr als hundert Studien. Auch wenn die meisten Schlussfolgerungen auf dem Studium der Auswirkungen von moderatem bis hohem Alkoholkonsum basieren, zeigte sich kürzlich, dass auch leichter Alkoholkonsum (definiert als bis zu 1 Getränk / Tag) das Potenzial hat, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen:

Für 2004 hat man 5000 Fälle von Brustkrebs weltweit dem leichten Trinken von Alkohol zugeschrieben.13

Das ist mit dem Prozess des Alkoholstoffwechsels gut erklärbar. Innerhalb des Alkohol-Abbauprozesses entsteht die hochgiftige Substanz Acetaldehyd. Dieses Ethanal ist als Promotor für viele Arten von Krebs verantwortlich.

Die Bildung von Acetaldehyd im Prozess des Alkohol-Stoffwechsels

Unser Organismus muss Alkohol mittels mehreren Prozessen und Stoffwechselwegen umwandeln. Am häufigsten wirken zwei Enzymgruppen - Alkoholdehydrogenase (ADH) und Aldehyd-Dehydrogenase (ALDH). Aus Wikipedia: In der Metabolisierung von Alkohol spielen die Aldehyddehydrogenasen, besonders ALDH2, eine essenzielle Rolle in der Entgiftung von Stoffwechselprodukten des Ethanols. Ethanol wird innerhalb des Stoffwechsels von Alkoholdehydrogenasen (ADH) in das toxische Acetaldehyd umgewandelt. Durch ALDH kommt es zu einer Oxidierung des Acetaldehyds zum nicht-toxischen Acetat. In Teilen der asiatischen Bevölkerung tritt ein genetischer Polymorphismus der ALDH-2 auf, der zu einem schnellen Anfluten von Acetaldehyd nach Konsum von bereits geringen Mengen Ethanols führt (Flush-Syndrom).

Das Acetat ist danach einfach in Wasser und Kohlendioxid zu zerlegen. Siehe unten das Originalzitat in Englisch von 2007 des Nationalen Instituts für Alkoholmissbrauch und Alkoholismus (NIAAA) des National Institutes of Health (NIH).

Probleme können während einer dieser Phasen auftreten (z. B. ineffiziente Metabolisierung (Stoffwechsel) von Substanzen, Eliminierungsprobleme oder eine zu hohe Alkoholmenge, die nicht effizient zu metabolisieren ist). Diese Probleme verursachen einen Überschuss an Acetaldehyd und höhere Toxizität.

Alcohol is metabolized by several processes or pathways. The most common of these pathways involves two enzymes—alcohol dehydrogenase (ADH) and aldehyde dehydrogenase (ALDH). These enzymes help break apart the alcohol molecule, making it possible to eliminate it from the body. First, ADH metabolizes alcohol to acetaldehyde, a highly toxic substance and known carcinogen. Then, in a second step, acetaldehyde is further metabolized down to another, less active byproduct called acetate, which then is broken down into water and carbon dioxide for easy elimination. (National Institute on Alcohol Abuse and Alcoholism, 2007)

Zudem erhöht Alkohol den Östrogenspiegel (Estrogene) und andere Hormonspiegel in Verbindung mit bestimmten Arten von Brustkrebs.

Beginnend mit nur drei alkoholischen Getränken pro Woche, erhöhen sich die Risiken, Brustkrebs zu entwickeln. Bei Frauen mit frühen Stadien von diagnostiziertem Brustkrebs erhöht sich die Rezidivhäufigkeit.

Höheres Erhitzen von Nahrung fördert nicht nur Brustkrebs

Heterocyclische Amine (HCAs) sind Chemikalien, die gebildet werden, wenn Fleisch (z.B. Schweinefleisch, Rindfleisch, Geflügel und Fisch) Hochtemperatur-Kochverfahren (z. B. Grillen, Rösten oder Braten) unterzieht. Je länger man Fleisch bei hohen Temperaturen erhitzt, desto mehr HCA entstehen. Leider ist das bei Wikipedia nur in Englisch beschrieben (Heterocyclic amine formation in meat). Ebenfalls über 2-Amino-1-methyl-6-phenylimidazo[4,5-b]pyridine (PhIP) erfahren wir auf Deutsch nichts ...

Aufklärung über PhIP

PhIP (2-Amino-1-methyl-6-phenylimidazo [4,5-b] pyridin) ist eines der am häufigsten vorkommenden heterocyclischen Amine (HCAs) in gegartem Fleisch. PhIP wird bei hohen Temperaturen aus der Reaktion zwischen Kreatin oder Kreatinin (gefunden in Muskel-Fleisch), Aminosäuren und Zucker gebildet. PhIP-Bildung steigt mit der Temperatur und Dauer des Kochens und hängt auch von der Art des Kochens und der Art des Fleisches ab. Das U.S. Department für Gesundheit kam gemäss dem "Report on Carcinogens" (12th ed., p. 222. von 2011) zum Schluss, dass wir PhIP vernünftigerweise als ein menschliches Karzinogen zu betrachten haben. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), Teil der Weltgesundheitsorganisation, hat im Jahr 1997 PhIP als IARC-Gruppe 2B als krebserzeugend eingestuft (d. h. möglicherweise krebserzeugend für den Menschen). Für die Karzinogenität von PhIP gibt es genügend Hinweise bei Experimenten mit Tieren sowie in vitro-Modellen. Unser Kommentar: doch Versuche am Menschen blieben aus - wer hat schon Interesse daran? So muss es bei der Aussage "möglicherweise" bleiben.

PhIP ist eines der HCAs, die am häufigsten in Fleisch auftreten, das man bei hohen Temperaturen verarbeitete. Ähnlich wie Östrogen, legt sich PhIP an spezielle Rezeptoren von Brustkrebszellen und stimuliert ihr Wachstum. Dieses Wissen stammt aus den folgenden beiden Studien:

  • The Long Island Breast Cancer Study Project von 2007: zeigte, dass Frauen, die gegrilltes oder geräuchertes Fleisch während ihrer Lebenszeit essen ein 47 % höheres Risiko für Brustkrebs bekommen.13
  • The Iowa Women’s Health Study: Frauen, die ihr Fleisch "gut durch" (über 90 °C) vorzogen, entwickeln eine fünfmal höhere Chance Brustkrebs zu bekommen als Frauen, die ihr Fleisch "blutig" oder "medium" (52-54 °C) verlangen.14

Übergewicht führt bei postmenopausalen Frauen zu einem erhöhten Risiko für Brustkrebs

Eine übergewichtige Person vermag durch gesundes Essverhalten allerdings Brustkrebs seltener zu verringern. Eine im Jahr 2004 durchgeführte Studie mit ca. 9000 Frauen17 zeigte, dass bei einem BMI unter 25 kg / m2 eine gesunde Ernährung das Risiko von Brustkrebs statistisch signifikant senkt. Diese Wirkung war nicht mehr signifikant hoch, wenn der BMI mehr als 25 betrug.

Frauen, die vor dem 45. Lebensjahr an Gewicht verlieren, haben ein geringeres Risiko für postmenopausalen Brustkrebs, wohingegen das Risiko pro 5 kg Zunahme je um 8 % ansteigt.15

Epidemiologische Studien belegen, dass Fettleibigkeit während der Schwangerschaft die Fettleibigkeit bei den Kindern fördert. Das hat Folgen für das Risiko von Brustkrebs in der nächsten Generation.7

Hohe Zufuhr von raffinierten Kohlenhydraten ist mit dem Risiko von Brustkrebs assoziiert

Eine hohe Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten führt zu hohem Insulinspiegel. Chronisch hohe Insulinspiegel erhöhen die Bildung von Krebszellen in der Brust und fördern die Verfügbarkeit von IGF-1 ("InsulinlikeGrowthFactor-1"), das Zellwachstum und die Proliferation stimuliert. 16

Verarbeitetes Fleisch, Fisch, Butter, tierische Fette und Margarine - verdoppeln das Risiko von Brustkrebs

Die Europäische Prospektive Studie zur Krebs- und Ernährungsforschung (EPIC) registrierte und analysierte die Ernährungsgewohnheiten von 15'352 Frauen über einen Zeitraum von sechs Jahren. EPIC bestätigte, dass Essgewohnheiten mit hohem Verbrauch an verarbeitetem Fleisch, Fisch, Butter und tierischen Fetten und Margarine mehr als 42 % der gesamten Fettaufnahme ausmachen. Diese Gruppe zeigte ein signifikant erhöhtes Risiko an Brustkrebs zu erkranken.18

Konsum von Milch und Milchprodukten erhöhen das Risiko für Brustkrebs

Es gibt mehrere Studien, die den Milchverbrauch direkt mit der Entwicklung von Brustkrebs verknüpfen, doch die Industrie erzeugt zahlreiche kontroverse Studien und damit die Notwendigkeit für weitere wissenschaftlich fundierte Forschung. Doch wer finanziert die?

Die Hauptgründe, warum Milch einen so starken Einfluss auf die Entwicklung von Krebs hat:

  • Milch und Milchprodukte enthalten hohe Mengen an Östrogenmetaboliten, die der menschliche Körper aufnimmt, was zu hormonellen Ungleichgewichten führt. Darüber hinaus stimuliert Östrogen das Wachstum der Brustzellen und damit auch das Wachstum von Hormon-Rezeptor-positiven Brustkrebszellen. "Moderne genetisch verbesserte Milchkühe leben weiterhin fast immer unter Schwangerschaft. Daher enthält die aktuelle Kuhmilch grosse Mengen an Östrogenen und Progesteron".19 Lesen Sie hier mehr darüber, wie genetisch "verbesserte" Rinder und industriell erzeugte Milchproduktion negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit verursachen.
  • Vollmilch und Milchprodukte (z. B. Käse, Butter und Quark) enthalten einen relativ hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, die zusammen mit denen in Fleisch positiv mit einem erhöhten Risiko von Brustkrebs korrelieren.20
  • Milch und Milchprodukte sind anfällig für Kontamination mit Rückständen und Pestiziden, die einen Einfluss auf die Brustkrebs-Inzidenz aufweisen.
  • Milch enthält auch Insulinaehnlichen Wachstumsfaktor 1 (IGF-1). Das fördert bei uns das Zellwachstum. Es ist bekannt, dass Frauen mit einem hohen Niveau an IGF-1 im Blut ein höheres Risiko für Brustkrebs haben.21 Man muss leider auch annehmen, dass hohe IGF-1-Spiegel dazu führen, dass bestehender Brustkrebs eher metastasiert.

Wie gesunde Ernährung Brustkrebs vermeiden helfen kann

Auf der Grundlage der oben genannten Risikofaktoren haben Forscher des American Institute for Cancer Research (AICR)1 eine Liste mit Empfehlungen zur Brustkrebsprävention veröffentlicht. Die vier wichtigsten Faktoren sind eine vegane Ernährung, nicht Rauchen (oder Tabak kauen), regelmässige körperliche Aktivität und Alkoholabstinenz.

Vier Hauptregeln für ein Brustkrebs-freies Leben: gesunde Ernährung, Bewegung, Verzicht auf Rauchen.© CC-by-sa 2.0, Collage Catalina Sparleanu, PhD, Foundation Diet Health Switzerland

Kreuzblütler als Nahrung bekämpfen Tumore

Forscher haben festgestellt, dass Kreuzblütlergemüse wie Broccoli und Rosenkohl nicht nur dazu beitragen, die Entwicklung von Brustkrebs zu verhindern, sondern auch helfen können, bestehende Tumore zu bekämpfen. Kreuzblütler enthalten grosse Mengen an Sulforaphan, eine Substanz, die Entgiftungsenzyme des Körpers in der Leber aktiviert (Biotransformation). Diese helfen, die heterocyclischen Amine (HCAs) zu neutralisieren.

Eine Studie mit Normalköstlern zeigte auch, dass das Niveau der HCAs im Urin niedriger ist, wenn Menschen drei Tassen Brokkoli oder Rosenkohl täglich zusätzlich zu ihrer regelmässigen Fleisch-basierte Mahlzeit einnehmen.2

Sojaprodukte - ein umstrittener Einfluss auf Brustkrebs

Die meisten Studien deuten darauf hin, dass eine höhere Aufnahme von Soja-Isoflavon mit einem niedrigeren Risiko von Brustkrebs assoziiert ist. Jedoch zeigen andere Untersuchungen, dass dies nur für die asiatische Bevölkerung gilt und dass bei den westlichen Frauen eine Erhöhung des Sojakonsums keinen Einfluss auf das Krebsrisiko hat.22

Angesichts des Potenzials für die Östrogen-Aktivität gab es Anlass zu Sorgen, dass Soja-Konsum das Risiko von Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen erhöhen könnte. Doch haben klinische Studien über einen Zeitraum von einem bis drei Jahren gezeigt, dass Soja keinen Einfluss auf die Brustdichte hat.

Ballaststoffe reduzieren das Risiko von Brustkrebs

Der Konsum von Ballaststoffen hat einen signifikanten Einfluss auf Östrogen-Rezeptor-negativen Brustkrebs.

In einer Studie dokumentierten Forscher von der Yale Universität, dass premenopausale Frauen, die mehr als 6 Gramm Faser pro Tag (das Äquivalent einer Schale schwarze Bohnen) essen, ein 62 % niedrigeres Risiko von Brustkrebs haben als Frauen, die nur 4 Gramm Faser einnehmen .

Eine Diät mit grösserem Anteil an Lignane vermag Brustkrebs zu verhindern und seine Entwicklung zu verringern

Lignane sind Phytonährstoffe (Phytoöstrogene) mit einer Struktur und Wirkung ähnlich dem von Östrogen. Deshalb können sie Östrogenrezeptoren der Zellen besetzen. Aber anders als das aggressivere Östrogen, haben die Lignane eine schwächere Wirkung.

Wenn Rezeptoren bereits von Lignanen besetzt sind, kann das aggressive Östrogen, das zu Brustkrebs führt, seine karzinogene Wirkung nicht ausüben und der Körper kann sie dann herunterbrechen zu unschädlichen Stoffen.

Lebensmittel mit dem höchsten Lignangehalt sind Leinsamen, Beeren, Getreide, Nüsse und Brokkoli.

Eine Studie des National Cancer Institute (NCI) enthüllte, dass sogar zwei Teelöffel Leinsamen pro Tag das Risiko von Brustkrebs signifikant verringern konnten.

In dieser Studie testete man 45 Frauen mit einem hohen Brustkrebsrisiko. Sie waren verpflichtet, zwei Teelöffel Leinsamen pro Tag zu konsumieren. Zu Beginn der Studie und nach einem Jahr hat man Biopsien des Brustgewebes untersucht.

Am Ende der Studie hatten 80 % der Patientinnen ein geringeres Risiko, an Krebs zu erkranken, basierend auf den niedrigeren Ki-67-Werten, einem Indikator für die Zellproliferation.

Dank der hohen Menge an Lignanen ist das Erb-Müesli ein perfektes Frühstück. Es kann einen Anfang einer Diät bedeuten, die gemäss der Studie die Fähigkeit hat, Brustkrebs zu verhindern oder umzukehren.

Vitamin D ist verbunden mit einem verringerten Risiko von Brustkrebs

Sowohl synthetisiertes Vitamin D wie auch das aus Sonneneinstrahlung wandelt die Leber zu 25-Hydroxyvitamin D (25OHD) um.

Werte von etwa 52 ng/ml 25OHD bewirken eine 50 %ige Reduktion des Brustkrebsrisikos im Vergleich zu Frauen mit 25OHD-Konzentrationen von weniger als 13 ng/ml.23

Allerdings zeigte die Nurses’ Health Study mit 90'000 Krankenschwestern, dass eine höhere Aufnahme von Vitamin D nur einen relevanten Einfluss auf prämenopausale Frauen hat, während die Auswirkungen bei postmenopausalen Frauen irrelevant sind. Dies ist das Resultat nach 14 Jahren.

Nährstoffreiche Lebensmittel enthalten weniger Kalorien. Kalorienreiche Lebensmittel sind arm an Nährstoffen.

Eine ausgewogene pflanzliche Ernährung liefert wertvolle Ballaststoffe sowie Vitamine und Mineralstoffe. Im Gegensatz dazu liefern Tierprodukte wie Fleisch, Fisch und Eier praktisch keine Ballaststoffe. Obwohl die Kalorienzufuhr häufig höher ist, wenn eine Person tierische Produkte konsumiert, kann der Körper an einer Unterversorgung von vielen lebenswichtigen Nährstoffen leiden, die vor allem in Pflanzen, Nüssen, Samen und Hülsenfrüchten vorkommen.

Dazu fördert eine natürlich belassene vegane Ernährung einen gesunden Body Mass Index, der mit einem niedrigeren Brustkrebsrisiko verbunden ist. Lesen Sie hier mehr darüber, wie Rohkost Ihre Gesundheit positiv beeinflussen könnte, denn auch Rohkost oder vegane Kost kann zu Unterversorgung führen.

Tägliche Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugung gegen Brustkrebs

Basierend auf einer umfassenden Forschung an Brustkrebs-Überlebenden haben die Wissenschaftler Bodai und Tuso24 tägliche Ernährungsempfehlungen festgehalten, um die allgemeine Gesundheit zu verbessern, die Krebsentwicklung zu verhindern und die langfristigen Überlebensraten von Personen zu erhöhen, für die man bereits Krebs diagnostiziert hat:

Verringern oder eliminieren

Erhöhen

Ungesunde Kohlenhydrate

Gesunde Kohlenhydrate

  • raffinierte Getreideprodukte (Weissbrot, Kekse etc.)
  • verarbeitete Lebensmittel (Kuchen, Pommes frites)
  • Zuckerzusatz (z.B. in alkoholfreien Getränken)
  • Gemüse
  • Hülsenfrüchte
  • Früchte
  • Vollkorngetreide
  • natürliche Sojaprodukte
Ungesunde Fette Gesunde Fette
  • gesättigte Fette
  • Transfette
  • Omega-3-Fettsäuren
  • Leinsamen
  • Nüsse
Salz, Fleisch, Milch-, Milchprodukte und Alkohol

Verallgemeinerungen über die Auswirkungen der Ernährung auf Brustkrebs sollten wir vermeiden. Die Ergebnisse vieler Studien stehen in direktem Zusammenhang mit einer bestimmten Art von Brustkrebs, gelten für bestimmte Frauenpopulationen und sind abhängig von der Lebensphase des Patienten (z. B. prämenopausal oder postmenopausal).

Faktoren wie die Menge eines speziellen Nährstoffs, das Timing, die Assoziation mit anderen Nährstoffen, die Lebenshistorie und Ernährung in den frühen Stadien des Lebens verändern die Auswirkungen der Ernährung auf Brustkrebs.

Literatur - Quellen:

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